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Schlechter seelischer Zustand schlägt sich auf Freundschaft nieder - Gespräch suchen?

sk2002

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin gerade in einer schwierigen Situation, wahrscheinlich erstmal mit mir selbst, aber das schlägt sich auch auf mein Umfeld nieder.
Leider habe ich das heute zum wiederholten Male einer guten Freundin spüren lassen. Ich habe sie heute zum ersten Mal seit langem wiedergesehen, mich dementsprechend darüber gefreut seit das Treffen steht, aber als es dann heute soweit war, habe ich kaum ein Wort rausbekommen. Man könnte auch einfach sagen, dass ich total abweisend gewesen bin. Ich habe es noch während des Treffens gemerkt und mich am meisten über mich selbst geärgert. Am Ende habe ich mich sogar für dieses Verhalten bei ihr entschuldigt.

Sie hat mich auch gefragt, ob ich über irgendetwas reden möchte. Ich habe in meiner Stimmung natürlich verneint. Ich weiß nicht, ob ich sie vielleicht doch um ein Gespräch bitten sollte, zumal mich dieselben Dinge schon seit längerem plagen und ich Angst habe, dass sie mein Verhalten missverstehen könnte.
Das Problem ist jedoch, dass ich selbst nicht genau weiß was mit mir los ist. Allein schon diese heutige Verschlossenheit ist für mich nicht erklärbar. Ich habe mich schließlich auf das Treffen gefreut! Außerdem fühle ich mich schon seit längerem leer und häufig einfach nutz- oder wertlos, auch in Bezug auf diese Freundin. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie noch irgendwas mit mir "anfangen" kann. Wir sind beide zusammen in eine neue Stadt gekommen. Ich habe Angst, dass sie sich durch den Aufbau eines neuen Umfelds von mir entfernt (im Hinblick auch auf meine wechselnde Stimmung natürlich).

All diese Dinge führen wohl dazu, dass ich mich auch nach einem Treffen, bei dem ich mich(anders als beim heutigen) wohlgefühlt habe, hinterher grottenschlecht fühle und mich auf nichts mehr konzentrieren kann.

Ich weiß, das ist alles so merkwürdig, dass ich selbst den Kern des Problems einfach nicht kenne und so eine Schilderung dann evtl. gar nicht mal so ernst zu nehmen ist. Deshalb zögere ich mit ihr das Gespräch zu suchen, zumal ich das so direkt noch nie gemacht habe. Ich möchte einfach nicht enttäuscht sein, wenn sie mich nicht versteht oder das Ganze auf irgendeine Art und Weise nicht ernst nimmt.

Habt ihr einen Vorschlag? Was sollte ich tun in dieser Situation?

Und die Masterfrage wäre natürlich: Was könnte der besagte Kern des Problems sein?

PS: Ich hatte heute sowieso das ungute Gefühl, dass es für sie keinen großen Unterschied machen würde, ob ich ihr nun mein Verhalten versuche zu erklären oder eben nicht. Ich weiß nicht, wie bei so vielen Menschen, was ich von ihr erwarten kann und womit ich alleine dastehe.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo sk2002,
die Problemlösungsforschung (Watzlawick et al) hat
schon in den 1960er-Jahren herausgefunden, dass
es nicht wichtig ist "den Kern" oder die Ursache
eines Problems zu kennen, um es zu lösen. Entschei-
dend ist vielmehr herauszufinden, was einen ent-
scheidenden Unterschied im bisherigen Problemmuster
hervorrufen kann - denn Lösungen zeichnen sich
nach Watzlawick dadurch aus, dass irgendwie ein
Unterschied entsteht, der im Nachhinein eine Weiche
vom Problem zur Lösung darstellt.
Was genau diesen Unterschied bewirkt, weiß man
leider meist erst hinterher - trotzdem kannst du dir
z.B. über dein genaues Ziel Gedanken machen: also
was anders wäre, wenn du schreiben würdest: Es
hat sich geklärt - ich habe kein Problem mehr! Was
ist dann anders?
Wenn du dieses Ziel klar definiert hast, kannst du
entweder bei dir selbst oder bei anderen nachsehen,
was an Kompetenzen da ist, die in Richtung dieses
Ziels helfen. Dazu kannst du dann auch hier gut
fragen und bekommst sicher mehr Antworten als
bisher. Denn es gibt ja kaum ein realistisches Ziel,
das nicht andere vor dir schon erreicht hätten und
auch verraten, was ihnen dabei geholfen hat.
Ich bin neugierig, was du schreibst!

Gruß, Werner
 

Timmymama

Aktives Mitglied
Hmm das kommt mir bekannt vor , es geht einem schlecht, man fühlt sich leer, weiß aber nicht genau warum.

Deine Freundin hat dir doch schon angeboten mit ihr zu reden- ich an deienr STelle würde versuchen diese Hilfe anzunehmen. Du kennst sie ja besser , also müsstest du doch wissen ob das ANgebot zu sprechen ernst gemeint war. Wenn du denkst ja dann rede, oft wird einem schon alleine durch Reden vieles klarer und es geht dir hinterher besser. Aller Anfang ist schwer, auch das sich Öffnen. Wenn es sich um eine echte Freundin handelt dann wird sie dich zumindest versuchen zu verstehen und dir weiterzuhzelfen.
Ich denke diesen Fall in nein psychisches Loch kennt jeder mal
 

sk2002

Neues Mitglied
Danke erstmal für eure Antworten! Aber die Situation ist nun leider eine komplett andere.

Denn ich habe sie bereits am Dienstag, also einen Tag nach unserem Treffen, um ein Gespräch gebeten, weil ich mich auch nach einer Nacht drüber schlafen nicht besser gefühlt habe, im Gegenteil...

Doch sie hat tatsächlich abgelehnt! Ich wollte ihr natürlich auch klar machen, dass meine Schweigsamkeit vom Tag zuvor nichts mit ihr zu tun hatte, aber in erster Linie brauchte ich einfach jemanden zum Reden. Das habe ich ihr auch so gesagt, aber sie hat sich einfach nur nochmal vergewissert, dass sie wirklich nicht der Grund dafür ist und damit war sie zufriedengestellt. Wie es mir nun genau geht, welche Probleme ich habe etc. scheinen nicht so wichtig gewesen zu sein, hauptsache sie hat damit nichts zu tun!

Warum hat sie abgelehnt? Tja, wie auch schon die letzten Monate, hat sie erneut die Uni vorgeschoben wegen der Klausuren, die nächste Woche noch anstehen. Wegen dieser Klausuren bzw. Kurse hat sie schon die letzten Monate Treffen häufig abgelehnt, was ich ja noch verstehen kann. Aber erstens sollte sie dann doch gut in der Zeit sein und vor allem wollte ich diesmal nicht mit ihr irgendetwas Schönes unternehmen, sondern habe aus einer "Not" heraus die Nähe und Unterstützung einer guten Freundin gesucht! Ich denke, für so etwas hat man mal ne Stunde oder zwei übrig. Man lernt doch nicht 24 h am Tag! Ich jedenfalls hätte die übrig gehabt, egal wie beschäftigt ich auch gewesen wäre...

Und ganz ehrlich: Wann bittet man jemanden schonmal um so etwas? Ich persönlich habe es vorher jedenfalls noch nie getan! Schließlich kann ich nicht mit jedem über mein Empfinden reden. Zu ihr hatte ich aber dieses Vertrauen und das Gefühl, dass sie einfach da ist. Das habe ich ja auch nicht aus dem Himmel gegriffen, da sie bis vor ein paar Monaten noch für mich da war. Jedenfalls habe ich das so empfunden, als wir uns gegenseitig in der Entscheidung bestärkt haben, gemeinsam die Uni zu wechseln. Sie stand mir bei Liebeskummer zur Seite und hat sich mehr für mich interessiert als viele andere, die ich viel länger kenne und von denen ich es erwartet hätte. Außerdem war sie es, die anfangs viel in den Aufbau der Freundschaft investiert hatte, als ich mir noch nicht mal richtig eine solche vorstellen konnte! Wir haben dann einfach viel Zeit zusammen verbracht, Spaß gehabt, konnten sehr gut und offen miteinander reden; sie wurde für mich einfach auch zur Vertrauensperson! Unter den Umständen tut das jetzt natürlich besonders weh, weil ich es nie erwartet hätte!

Sie hat mich dann sogar noch auf nächste Woche Donnerstag vertröstet, wenn alle Klausuren vobei sind. Tja, unter den gegebenen Umständen finde ich das doch ein bisschen dreist. Die Offenheit, die so ein Gespräch erfordert, ist nun natürlich auch eingeschränkt, ganz zu schweigen von der Vertrauensbasis...
 
M

Monarose

Gast
Sie war einfach ehrlich.
Vermutlich hat sie jetzt nicht die Zeit, wirklich aufmerksam zuzuhören und zu raten.
Und besser als ein reingequetschtes Pseudo-Gespräch ist ein Austausch, wenn es für beide passt.
Finde ich nicht schlimm.
 

Mystic Prophecy

Aktives Mitglied
Ich denke eher, dass es gar nicht so verkehrt ist, wenn sie das Gespräch auf nächste Woche verschoben hat.

Zum einen zeigt das doch, dass sie nicht völlig das Gespräch abblockt und sie ja doch bereit ist, sich die Zeit für Dich zu nehmen.

Und gerade, weil sie jetzt direkt vor den Prüfungen steht, ist es meiner Ansicht nach völlig legitim, dass sie den Termin auf die Zeit danach legt. Überleg mal, sie weiß, dass es Dir nicht gut geht und wenn sie jetzt vor den Prüfungen sich mit Dir deswegen zusammensetzen würde, so hätte sie weniger Aufmerksamkeit für Dich, da ihre Gedanken bei den Prüfungen sind und sie deswegen bestimmt schon sehr nervös ist.
Zudem wäre es nicht gut, wenn sie aufgrund eures Gespräches vielleicht ihre Gedanken nicht auf die Prüfungen richten könnte -> auch ein Grund, wieso das Gespräch nach den Prüfungen besser ist.

Ich kann sie da sehr gut verstehen. Dich verstehe ich natürlich genauso. Aber ich wollte Dir gerne sagen, dass es 'logische' Gründe haben kann und Du ihr deswegen nicht sofort Vorwürfe machen solltest. Gerade, weil sie so kurz vor den Prüfungen steht.
 

Timmymama

Aktives Mitglied
Puh, also ich kann auch beide SIchtweisen verstehen, deine allerdings mehr.
Es ist nicht einfach sich dazu durchzuringen jemanden um Hilfe zu bitten- wie du ja auch schreibst sowas macht man nur sehr selten da man sich ja doch "Nackt macht" im gewissen Sinne . Es geht dir halt JETZT bescheiden und du bräuchtest JETZT ihre Hilfe und nicht erst nächste Woche. Wer weiß was da schon wieder alles ist. Würde es mir passieren daß ich auf nächste Woche vertröstet werde, wäre ich auch extrem enttäuscht und verletzt da ich eben mom. ne Schulter zum ausheulen brächte. Glaube nicht daß ich das so einfach wegstecken würde.
Wahrscheinlich haben die andern hier aber auch recht wenn sie sagen sie war nur ehrlich und hat aufgrund der Prüfungen eben leider wirklich keine Zeit. Versuch den Rat anzunehmen daß du erstmal nicht zu enttäuscht sein solltest, warte erstmal nächste Woche ab.
 

Mistermoon

Neues Mitglied
Lieber sk2002.
Zunächst einmal finde ich es sehr mutig und bemerkenswert, dass du dir bei diesem Problem Hilfe suchst und dir überhaupt erst einmal eingestehst, dass zur Zeit etwas nicht stimmt. Was die Beziehung zu der Freundin angeht, möchte ich dir auf jeden Fall Mut machen, auch schwierige Themen in der Freundschaft anzusprechen. Wo der Kern deines Problemes liegt, lässt sich aus diesem kurzen Text natürlich nicht schließen, dennoch habe ich das Gefühl, dass es deine Situation sehr erleichtern würde, wenn deine Freundin Verständnis für dich empfände. Nun ist es ja so, dass ich den Charakter deiner Freundin nicht kenne und dir somit auch nicht vorhersagen kann, wie sie darauf reagiert - Trotzdem denke ich, dass es für dich wichtig ist, dich ihr zu öffnen, auch wenn es dir sehr schwer fallen mag. Der Konflikt, "Sag ich es, oder sag ich es nicht" deutet ja schon die Richtig an, dass du dich ihr gerne anvertrauen würdest. Du beschreibst auch das Problem, dass du dir gar nicht sicher bist, wie du es ihr sagen sollst, weil das Ganze für dich auch noch sehr verschwommen und nicht deutlich ist. Eventuell könntest du deine Unsicherheit auch mit in dieses Gespräch einbringen, auch deine Bedenken und deine Angst mit ihr zu sprechen. Es geht zunächst einmal auch nicht darum, dass sie dir helfen muss, aus dieser Situation heraus zukommen, sondern vielmehr darum, dich etwas besser zu verstehen. Falls du dir gar nicht sicher bist, ob du den Mut aufbringen kannst, all diese Themen in einem persönlichen Gespräch anzusprechen, fände ich, dass es vielleicht auch eine gute Idee wäre, ihr einen Brief zu schreiben, in dem du ihr alle Dinge schilderst, die ich oben schon genannt habe. Bei all diesen Dingen geht es nicht darum, sie zu überrumpeln und Hilfe von ihr zu verlangen, sondern sie in Stück weit in deine Seele schauen zu lassen.
Ich hoffe sehr, dass es dir schon bald besser gehen wird und wünsche dir für die nächste Zeit viel Mut und alles Gute.
 

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