Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Schikane von Seiten der Pflegemutter

Naibaf

Neues Mitglied
Guten Tag liebe Mitglieder,

ich habe folgendes Anliegen:

Meine Freundin ist in Pflegschaft bei einer Familie hier in unserer Straße.
Sie ist vom das Jugendamt aus ihrer eigentlichen Familie rausgeholt worden als sie noch sehr klein war (ca 4) und lebt seit dem hier.
Ihre Eltern waren sehr brutal (Schläge und mehr was man sich nicht vorstellen mag) und verantwortungslos (die Mutter "verlegt" die Geburtsurkunde etc...)
Ihr ging es eigentlich besser in der Pflegefamilie aber seit der Pubertät ungefähr fängt die Mutter an sie zu schikanieren.
Sie ist wirklich sehr selbstständig und eigenverantwortlich und auch sonst wirklich..ich nenne es jetzt mal "Pflegeleicht" und verlangt wirklich nichts zuhause.
In letzter Zeit ist es aber so schlimm geworden, dass sie weinend zu mir kommt.

der letzte Fall:

Sie hatte gestern einen Hautarzt-Termin,
leider hat sie verschlafen (sie war wegen dem Frauen-Fußballspiel in Berlin mit ihrem Fußballverein und deswegen sehr müde)
Ich habe sie angeklingelt weil sie nicht zur Bushaltestelle kam.
Später kam sie zu mir weil der nächste Bus erst in ein paar Stunden fahren würde (kleines Dorf hier)
Ihre Stiefmutter hat dies erlaubt!
nach ca 2 Stunden rief sie dann plötzlich hier an und bat mich sie zurück zu schicken, es müsse sich unterhalten werden..

sie kam weinend zu mir zurück...sie würde raus geworfen werden..sie wäre wie ihre Mutter und ich wäre ein schlechter Umgang, sie wäre asozial und so weiter...

Solche Anfälle hat sie immer wieder...und danach ist wieder alles "in Ordnung"...

Ich bin gerade dabei auszuziehen (ich bin 20, sie ist 17) und wir haben uns überlegt ob sie mitziehen kann.

Kennt sich hier jemand mit der Rechtslage aus?
Kann man, wenn man noch nicht volljährig ist von den Pflegefamilien weg ziehen?
Die Pflegschaft will sie jetzt aufgeben..sagt die Pflegemutter...geht das so einfach?
Ich habe anonym Kontakt mit dem Jugendamt aufgenommen und frage dort auch weiter nach..hoffe aber, dass mir hier jemand vllt auch Tipps geben könnte...
Viiielen Dank im Voraus!!!!!!
 

Micky

Sehr aktives Mitglied
Du bist 20 und kannst deshalb (und solltest das!) einen Fachanwalt für Familienrecht suchen (ggf.gibt es kostenlose Rechtsberatungen in Vereinen "Gewalt gegen Mädchen/Jugendschutzverein...")-->

NIEMAND kann sie "anbinden".eine 17 jährige wird NICHT per Polizei nach Hause gebracht.
Irgendwann ist auch "Ende Gelände" bei mehrmaligem "Rauswurf".

Sie hat das Recht ,gerade bei Gewalt, sich bei jemand anderem aufzuhalten-->
sie kann durch einen Anwalt einen Antrag auf "Sorgerechtsübertrag/Übertrag des Auffenthaltsbestimmungsrechtes" z.B. auf eine ANDERE VOLLJÄHRIGE PERSON (ihren Verlobten/Freund?!) oder den RA stellen --direkt übers Familiengericht !

Wenn ein Zeuge dabei war,als diese Nicht-Mutter den Rauswurf tönte, muß man nicht mal vors Gericht--da gibt es dann ja den "offensichtlichen Verlust des Heims".

Sozusagen bis zum 18.Geburtstag den "Vormund" wechseln !

Mädchenobhutsvereine dürfen über 16 jährige NICHT gegen deren Willen nach Hause zurückzwingen.

Ich würde NICHT übers JA gehen--dort sitzen NICHT unbedingt Juristen--schon gar nicht gibt es dort das "Mandatsverhältnis/Datenschutz...".

Ab 15 hat sie einen Sozialhilfeanspruch!

Wenn sie allein lebt--ohne Pflegefamilie- müßte das KG ihr ausgezahlt werden UND ggf."Schülerbafög" oder auffüllend "Sozialgeld" und sie hat einen Anspruch auf eine Unterkunft.
Auf ihr Eigentum--persönlich Dinge-hat sie einen Herausgabeanspruch--das dürfen die Pflegeeltern NICHT als "Pfand" einbehalten.

Also: der beste Weg wäre hier,einen Anwalt zu beauftragen,der sich für sie einsetzt und ihre Rechte klärt.

Da eine 16 jährige bereits allein wohnen darf ,wäre eine WG mit Dir bestimmt eine Möglichkeit!

Ein wiederholtes "Rausgeworfensein" beweist: die Pflegefamilie kommt ihrer Obhutspflicht nicht nach. Dazu kommen diese Psychogewalt-Spielchen-- das geht gar nicht!
Was kann das Mädel für ihre Eltern?

Sie hat sich diese Leute nicht gewählt--also-- mit 17 irgendwo sich schikanieren lassen ,muß bestimmt nicht sein. Wenn sie auch keine emotionale Bindung hat,ist Weggehen bestimmt der beste Weg. Außerdem "spart" der Staat so die Zuschüsse für die Pflegemutter....

Wichtig ist: sie muß sehr diszipliniert sein,ihre Schule perfekt besuchen --
bis sie halt 18 ist und SOWIESO dann frei über ihr Leben entscheiden kann.

Meines Wissens sind es auch mehrere user,die wegen Gewalt/Streit mit 17 raus sind -
und die es alle packten--obwohl es oft viel ungünstigere Zeiten waren.

Also: hilf ihr ,versucht es!
 

Pam07

Mitglied
Hallo!
Wenn das Reden mit dieser Pflegefamilie nicht mehr geht, dann holt euch anderen Hilfe, ABER...

Du hast geschrieben, dass du dich anonym schon ans Jugendamt gewendet hast?! Wenn ich dir einen Rat geben kann, `Lass das!´. Denn da kann ich aus Erfahrung sagen, egal wie sich eine Pflegefamilie gegenüber ihr Pflegekind verhält, das Jugendamt würde nichts unternehmen. Auch wenn sie es vielleicht müssten. (Auch wenn ich sagen sollte, dass es auch Mitarbeiter in den Jugendämtern gibt, die man aus vollen Herzen umarmen könnte = Bildlich bitte sehen!). Aber wenn es um solche Themen geht, wo man eine Pflegefamilie - sozusagen - angreifbar machen möchte, weil sie sich gegenüber das Pflegekind wissentlich und für alle sichtbar falsch verhalten, wird das Jugendamt einen Teufel tun und gegen die Pflegefamilie etwas unternehmen. Denn die Pflegefamilie kommen von den Jugendämtern, jedenfalls zu 95 %.

Ich kann dir auch nur abraten, eine WG mit deiner "Freundin" zu gründen, nur um sie aus der Pflegefamilie holen zu können. Denn so wie es sich raus liest, braucht deine "Freundin" rechtliche Hilfe. Ich rate deswegen davon ab, nicht weil ich dich als zu jung o.ä. einschätze (das kann ich gar nicht, denn ich kenne dich nicht), aber es ist schon mehr, als nur zusammen zu ziehen und für einander da zu sein.
Mag sein, das du dir das zutraust, aber da kann ich nur sagen, alles was auf dem ersten Blick so einfach aussieht, ist noch lange nicht so einfach in der Praxis umgesetzt. Auch wenn ich der Auffassung bin, einige junge Erwachsene (wie z.B. in deinem Alter) schaffen es wesentlich besser als ältere.

Was ich dir und deiner "Freundin" raten kann, wie es schon geraten worden ist, holt euch rechtliche Hilfe. Hierzu nur folgendes; Wenn es ein Anwalt sein soll, dann bitte in diesen Angelegenheiten nur einen Fachanwalt.

Was ist mit den leiblichen Eltern deiner "Freundin"? Dürfen sie Kontakt zu ihr Aufnahmen? Gibt es darüber Gerichtsbeschlüsse? Gibt es vielleicht noch andere leibliche Verwandte deiner "Freundin" die kein `Sucht oder Aggressionsproblem´ haben?

Sei bei deiner "Freundin" und stärk und halt ihr sozusagen den Rücken frei.

Liebe Grüsse,

Pam07
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben