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Scheidung von krankem Ehemann

G

Gast

Gast
Hallo Zusammen

Vor zwei Wochen habe ich mich von meinem Ehemann nach einer halbjährigen Trennung scheiden lassen. Er hatte vor 4 Jahren einen Burn Out. Ich habe mich dann um ihn gekümmert und versucht ihn auf die Beine zu helfen - aber nichts mehr ging.
Ich habe wirklich alles versucht um ihn aufzubauen, aber er sagte nur, ich mache ihn zu viel Druck. Wenn ich ihm zeigte, das ich mit dem Druck nicht mehr klar kam, sagte er "nimm Deine Tabletten" und Du bis ja sowas von krank und Du machst mich krank!

Letztes Jahr, war ich dabei auszubrennen und habe die Trennung eingereicht. Wir hatten keine Kommunikation und keinen Sex mehr miteinander und er reagierte auf meine Versuche mit ihm zu reden, mit Wutanfällen. Das ganze Geld musste von mir verdient werden und seine Bedürfnisse kamen immer vor meinen, da er ja krank war. Die Trennung war von meiner Seite nur vorübergehend gedacht und mit dem Hintergrund, dass wir uns wieder als Partner begegnen können, und ich eine andere Rolle spielen wollte in seinem Leben als die der Versorgerin und Pflegerin. Darauf ist er ausgezogen und hat sich nur sporadisch bei mir gemeldet. Er verhielt sich dann verschlossen, holte irgendetwas oder lieh sich von mir Geld aus und verschwand dann wieder.

Als wir geschieden wurden, habe ich festgestellt, dass er nun die Adresse eines Obdachlosenasyls angegeben hat und ganz unten angekommen ist. Jetzt komme ich mich vor wie eine egoistische dumme Kuh, die nur an sich denkt und den Partner im Stich gelassen hat. Bin ich ein Unmensch? Hätte ich ihn mehr Zeit geben sollen und mit der Scheidung warten sollen, bis es ihm besser geht. Hätte ich etwas tun können um ihn sozial zu stabilisieren. Wenn ja , was dann?

Ich bin wirklich mit meinem Latein am Ende, da auch Freunde von mir mich als egoistischer und kalter Mensch erleben.

Kann es sein, dass ich so etwas wie die antisoziale Persönlichkeitsstörung habe?

Danke für alle Antworten
 

Möpp Mööp

Mitglied
Kann es sein, dass ich so etwas wie die antisoziale Persönlichkeitsstörung habe?
Ach, Unsinn!
Du hast versucht deinem Mann zu helfen - 4 Jahre lang! Er hat dich runtergebuttert, nur gefordert, aber sich anscheinend nie um Besserung bemüht. Es obliegt nicht dem Partner, ihn wieder auf die Beine zu bringen, sondern ihm selbst. Für die Erkrankung kann er nichts, aber er muss sich eigenständig bemühen, wieder gesund zu werden. Von nichts kommt nichts. Auch in einer Ehe gilt "in guten wie in schlechten Tagen" nur, wenn BEIDE Partner etwas dafür tun, dass die guten Tage die schlechten irgendwann ablösen. Es ist verständlich, dass du irgendwann nicht mehr konntest und niemand kann dir dafür einen Vorwurf machen. Wer dir dafür Kälte oder Egoismus vorwirft, der steckt in der Situation nicht drin und hat kein Recht, dich zu verurteilen. Hör da bitte einfach nicht drauf.

Dass dein Partner jetzt ganz unten angekommen ist, kann auch etwas gutes sein. Manchmal MUSS man ganz unten ankommen, um es wieder nach oben zu schaffen. Für viele ist das ein Ansporn, etwas an ihrer Situation zu ändern und ihr Leben wieder richtig anzupacken. Wenn er das nicht schafft, dann ist das aber nicht deine Schuld und rede dir das auch bitte nicht ein.

Alles Gute :blume:
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Auch in einer Ehe gilt "in guten wie in schlechten Tagen" nur, wenn BEIDE Partner etwas dafür tun, dass die guten Tage die schlechten irgendwann ablösen.
Hallo, lieber Gast,

anders als mein Vorschreiber denke ich, dass es für die Aussage "in guten wie in schlechten Tagen" keine Einschränkung gibt, die sich auf nicht-mehr-wollen bezieht. Aber wir Menschen sind fehlerhaft und kommen an unsere Grenzen dessen, was erträglich ist. Und es gibt Situationen, in denen wir wollen aber nicht können.

Sollen wir uns dann scheiden lassen? Diese Frage will ich nicht allgemeingültig beantworten. Ich denke, dass wir ggf. so manche unserer Entscheidungen im Nachhinein bereuen. Es steht uns nicht zu, einander zu verurteilen. Ob wir im Herzen kalt wurden, ein hartes Herz bekamen, können wir meist selbst spüren, wenn wir der Frage ernsthaft nachgehen.

Egal - wie immer unsere Antwort aussieht - sollten wir Vergebung erlangen bzw. nach ihr streben. Denn ohne Vergebung aber mit dem Bewusstsein, falsch gehandelt zu haben, tragen wir eine sehr schwere Last mit uns herum.

Ich weiß nicht, ob Du religiös bist. Aber auch wenn Du nicht religiös bist, empfehle ich Dir einen Seelsorger aufzusuchen.

Alles Gute,
Nordrheiner
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Ich sehe es genau wie Möpp Mööp du hast getan was du konntest und seine Krankheit ist keine Entschuldigung für sein Persönliches Fehlverhalten.

Hat er sich in den vier Jahren um Professionelle Hilfe bemüht? Wahrscheinlich nicht, also wären die nächsten vier Jahre gleichermaßen ins Land gegangen, dann wären acht Jahre um gewesen in denen er dich runter gemacht und du für euren gemeinsamen Lebensunterhalt gearbeitet hättest und irgendwann wärst du auch mal am Ende gewesen.

Nein, es war schon ganz Richtig so, du hast auch eine Fürsorgepflicht dir gegenüber. Und wie schon geschrieben wurde, manchmal ist es ganz gut so wenn Menschen ganz unten ankommen das gibt ihnen den nötigen Kik um wieder nach Oben zu kommen und wenn nicht, dann ist es auch seine Entscheidung.
 
A

annakarina

Gast
Mein Ex hat - allerdings erst nach 10 Jahren - auch aufgegeben..... Ich war damals an schweren Depris sowie einer Lichtdermatose erkrankt (Beispiel: Hannelore Kohl) und es wurde ihm alles zuviel.
Und er ließ mich mit 4 Kindern und den Krankheiten schlichtweg zurück, um sich ein eigenes neues Leben aufzubauen. Wie ich mit alledem klarkam, war ihm egal.....
Ok, so gehts auch. Nur: Was ist mit "in guten UND schlechten Tagen".....?:eek:
 
Zuletzt bearbeitet:

Metallworker

Aktives Mitglied
Ich kann beide Seiten in gewisser Weise verstehen. Den Betroffenen, der aufgrund der Erkrankung seinen Hintern nicht mehr hochkriegt und den Partner, dem irgendwann selbst die Kraft ausgeht und gehen MUSS.
 
W

Windlicht

Gast
Ich denke, dass wir ggf. so manche unserer Entscheidungen im Nachhinein bereuen. Es steht uns nicht zu, einander zu verurteilen. Ob wir im Herzen kalt wurden, ein hartes Herz bekamen, können wir meist selbst spüren, wenn wir der Frage ernsthaft nachgehen.
Mit jedem Satz dieses Beitrags wird verurteilt/gesagt, dass fehlerhaft gehandelt wurde.

Liebe TE, du wirst noch öfter auf Menschen treffen, die dir das vermitteln. Jedoch: Es ist dein Leben, das du bewältigen musst. Und es ist das Leben deines Ex-Mannes, das in erster Linie ER bewältigen muss.
Du hast dich jahrelang bemüht. Es ist nur zu verständlich, dass du nun auf dich schaust.
 
G

Gast

Gast
Vor zwei Wochen habe ich mich von meinem Ehemann nach einer halbjährigen Trennung scheiden lassen.
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warum habt ihr kein trennungsjahr einhalten müssen?

was nimmst du für medikamente?

ziemlich ungewöhnlich nach 2 wochen auf der straße zu sitzen, wenn innerhalb der trennungszeit wohntechnisch alles ok war.
 
A

annakarina

Gast
Mit jedem Satz dieses Beitrags wird verurteilt/gesagt, dass fehlerhaft gehandelt wurde.

Liebe TE, du wirst noch öfter auf Menschen treffen, die dir das vermitteln. Jedoch: Es ist dein Leben, das du bewältigen musst. Und es ist das Leben deines Ex-Mannes, das in erster Linie ER bewältigen muss.
Du hast dich jahrelang bemüht. Es ist nur zu verständlich, dass du nun auf dich schaust.


Und was ist mit dem, der mit der Krankheit und ggf Kindern allein zurück bleiben muss.....? Was ist mit dem Trauversprechen?
Denn in solchen Situationen zeigt sich erst, wie ernst es jemand nimmt....
 
G

Gast

Gast
warum hast du ihn überhaupt geheiratet?

wenn sich in den 4 jahren eurer beziehung nichts geändert hat, warum dann in einer ehe?

nimmst du auch medikamente, oder warum sagt dein mann, dass du deine tabletten nehmen sollst?
 

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