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Schaffenskrise - Liebeskummer - Zukunftssorgen

Lucas92

Neues Mitglied
Hallo Community,
Ich bin Lucas, 23 Jahre alt und dachte mir mal ich poste meine Probleme mal hier, weil hier vllt. kluge Leute angemeldet sind ^.^. Wie gesagt, bin ich 23 Jahre alt und in der schwersten Krise meines Lebens (Ist ja noch nicht solang gewesen).

Mit 16 Jahren fand ich meine erste große Liebe und das ganze hielt auch 1 1/2 Jahre. Leider war mir selber nicht bewusst, was ich genau an Ihr hatte und durch vielen Streitereien hat sie sich dann von mir getrennt. In der Zeit als ich mit ihr zusammen war hatten wir viele schöne Momente und zwischenzeitlich war ich mehr bei ihr zuhause als bei meinen Eltern (Ich hatte viele schwere Streitereien mit meinen Eltern damals und ihre Eltern haben mir zu der Zeit viel halt gegeben). Eigentlich war ich ein Familienmitglied in der Familie meiner Freundin. Genau aus diesem Grund entstand für mich eine Liebe die von mir aus unbegrenzt war. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass wir uns mal trennen. Für mich war sie DIE eine, die ich auch geheiratet hätte.

Nach der Trennung lief ich ihr noch monatelang hinterher und versuchte alles sie wieder zurück zu gewinnen. Leider hatte ich damit nie Erfolg und die Grenze zum Stalking wollte ich nicht überschreiten. Das ganze ist jetzt ca. 5 Jahre her und mich quälen immernoch Schuldgefühle, weil ich es verbockt habe. Ich würde sie so gern noch ein paar Dinge Fragen, wobei ich auch die Antworten fürchte. Auch weiß ich, dass sie sich bestimmt verändert hat und das Gefühl zu wissen, dass ich mir vllt. eine Freundin in Gedanken erhalte die es gar nichtmehr gibt, ist ERDRÜCKEND. Ich habe schon viele Anläufe gestartet sie zu vergessen, doch sie holt mich immer wieder ein wie ein Boomerang. Keine ist so wie sie damals zu mir war, alle scheinen mir nur egoistische Discoschlampen zu sein, was sie nie gewesen ist. Soeinen Umgang, wie ich mit ihr hatte, habe ich bis jetzt nicht ansatzweise wieder erlebt.
Ich habe immernoch eine Regalschublade voll mit Geschenken von Ihr (Darunter ein von Ihr erstelltes Buch, worin sie ihre Liebe zu mir beschreibt). Das alles zu verbrennen oder wegzuschmeißen schaffe ich einfach nicht.

Ich habe einfach das Gefühl, dass ich noch mit 60 an sie denken werde und ich weiß, dass ich sie nie wieder zurück gewinnen kann. Das hat mein Leben einfach ruiniert. Zu Anfang bin ich sogar 1 Jahr lang nur in einem Totenkopf T-Shirt rumgelaufen und war total neben der Spur.

Jetzt habe ich immerhin noch einen gewissen Antrieb, aber Jobmäßig läuft es auch nicht grade rund was die Gesamtsituation natürlich noch bedrückender macht. Ich habe zwar eine Ausbildung, finde aber keine Anstellung und fange morgen eine Zeitarbeitsstelle an.

Trotzdem sitze ich jetzt hier und fühle diesen beklemmenden Druck der auf mir lastet. Selbstzweifel mit dem Gefühl gemischt, dass ich nie wieder soeine wie sie treffen werde.

Was sagt ihr?
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Lucas,
das kann schon sein und ist sogar wahrscheinlich,
dass du so jemand wie sie nie wieder triffst - zumal
du ja auch nie wieder 16 sein wirst und mit der
gleichen Unbekümmertheit und Offenheit in eine
Beziehung gehen wirst.

Trotzdem hast du eine schöne Erfahrung gemacht
und dadurch einen Maßstab für das, was möglich
ist an Zuneigung und Liebe - und diese Erfahrung
kann dir niemand nehmen und sie wird dich bis an
dein Lebensende begleiten.

Sicherheit in Beziehungen gibt es nun mal nicht, sie
sind immer in potentieller Gefahr (Trennung, Tod),
auch das hast du früh gelernt und wirst deshalb die
nächste schöne Beziehung mehr schätzen, denke ich
mal.

Ich hatte in deinem Alter eine ähnliche Erfahrung,
nur dass da eine Krebserkrankung die Trennung be-
wirkte und ich viele Jahre brauchte, das zu verwinden.

Reinhard Mey hat mal gedichtet: Nicht jede große
Liebe braucht ein Happy End - womit er wohl recht
hat, auch wenn das schmerzlich ist.

Ich wünsche dir jedenfalls, dass dich das Leben noch
einmal überrascht und du dich überraschen lässt -
und dass du dein außergewöhliches Erlebnis doch
noch irgendwie als wertvoll abspeichern kannst,
selbst wenn es nicht von längerer Dauer war. Wie
es Paul Watzlawick geschrieben hat: es gibt Leute,
die sind Stunden auf einer schönen Hochzeit und
kurz vor Schluss gießen sie sich Wein übers Hemd
und tun dann so, als wäre die ganze Hochzeit des-
halb versaut ;)

Die Frage, wie du dir selbst vergeben kannst, stellt
sich auch - schau dir mal andere 17-Jährige an, was
die sonst so für Dummheiten machen. Da ist eine
unnötige Trennung (sofern sie von dir zu verantwor-
ten ist) nicht unbedingt das Schlimmste. Du könn-
test auch ein Autorennen mit gestohlenen Sport-
wagen veranstaltet und dabei deine Freunde totge-
fahren haben. Oder deine Gesundheit mit Drogen
ruiniert. Da wäre das "Sich-verzeihen" schon noch-
mal schwerer.

Alles Gute!
Werner
 

Dukannstdas

Mitglied
"Ferndiagnosen" sind ja immer schwierig. Aber ich erlaube mir mal eine Vermutung (die Dir wahrscheinlich nicht gefallen wird): Ich denke, das Problem liegt gar nicht wirklich in Deiner früheren Beziehung und auch nicht in Deinem derzeitigen Umgang damit.

Derartige Beziehungsprobleme wurzeln häufig in den Selbstbildern der Beteiligten. Das heißt, Du hast womöglich eine ganz andere Baustelle zu bearbeiten.

In aller Kürze und "Brutalität" von mir der Tipp: Hör auf, Dich über einen anderen Menschen bzw. über die längst beendete Beziehung zu ihm zu definieren. Du bist immer noch da - und von Dir gibt's mit Sicherheit genug, um Dein Leben selbst weiter zu gestalten. Wegschmeißen musst Du deswegen nichts - außer dem bisherigen Blick auf Dich selbst. (Ich weiß, ich hab' leicht reden... ;) )

Vielleicht lautet ja Deine derzeitige "Lebensabschnittsaufgabe":


"Scheuklappen ablegen.
Den Blick weit machen für das, was Dir vor den Füßen liegt.
Die guten Dinge sehen lernen - um Dich herum und an Dir selbst.
Und: Das Leben schrittweise angehen!"


 

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