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Schägerin hat sich verändert, wir sind hilflos

franzimuster

Neues Mitglied
Hallo Forum,
mich beschäftigt schon seit längeremein Problem, dass mich immer stärker belastet.


Ich und mein Bruder hatten schon immerein sehr enges Verhältnis. Wir konnten immer ehrlich und offenmiteinander reden und einander auch mal schonungslos die Meinunggeigen.
Wir waren auch so eng miteinander dadie Familie meiner Mutter zerstritten ist und wir z.B. unsereCousinen/Cousins gar nicht kennen.


Für mich war immer klar, egal welcheFrau mein Bruder „anschleppt“ ich werde sie mit offen Armenempfangen und mein Bestes tun um mit ihr auszukommen.


Mein Bruder hat nach seinem Studium füreine Firma in Afrika gearbeitet und dort eine Franco Kanadierinkennen und lieben gelernt. Vor fünf Jahren haben die beidengeheiratet und leben nun hier in Deutschland in der nähe unsererEltern. Ich lebe wegen meines Studiums etwas weiter weg bin abertrotzdem oft am Wochenende und in den Semesterferien zu Hause.


Das Verhältnis zu meiner Schwägerinwar wegen der Sprachbarriere und wegen des Kulturellen Unterschiedsetwas komplizierter aber immer herzlich. Wir wurden zwar nicht dieBesten Freundinnen aber wir hatten ein gutes Verhältnis.


Vor etwas über einem Jahr sind sie undmein Bruder Eltern geworden. Es war eine dramatische Zeit. Die beidenwaren am Abend, sie war in der 34. Woche schwanger, auf dem Heimwegvom renovieren der neuen Wohnung. Sie hatten noch bei unseren Elternzu Abend gegessen und alles war in Bester Ordnung. Meine Schwägerinhat noch gelacht und gescherzt. Dann hatten die beiden einenAutounfall den die beiden nicht verschuldet hatten. Meine Schwägerinkam mit dem Rettungshubschrauber in die Uniklinik. Sie und meinBruder waren nicht schwer verletzt dennoch hatte sie einenvorzeitigen Blasensprung und wehen. Sie hatte noch in der Nacht einen Notkaiserschnitt. Seit dem ist alles anders.


Meine Schwägerin hat sich in denvergangenen Monaten immer mehr zurückgezogen. Sie kommt nicht mehrmit zu Besuchen, da sie Müde ist. Mein Bruder macht den ganzenHaushalt. Mein Schwägerin kann sich zu nichts mehr aufraffen, sieist immer müde. Sie empfindet auch das Kind, welches totalunkompliziert ist als sehr anstrengend. Heute Mittag waren sie beiunseren Eltern zu Besuch. Meine Schwägerin redet kaum noch dreizusammenhängende Sätze. Früher hat sie sich Mühe gegeben Deutschzu reden, heute redet sie nur noch Französisch.
Mir und meiner Mutter (wir haben beidemedizinische Berufe gelernt) haben langsam aber sicher den Verdacht,dass wir bei meiner Schwägerin eine postnatale Depression übersehenhaben und die sich mittlerweile manifestiert hat.


Ich weiß nicht wie ich damit umgehensoll. Meinen Bruder darauf ansprechen kann ich nicht, denn ich kenneihn zu gut. Eine solche Einmischung in seine Ehe würde er bei allerOffenheit zwischen uns nicht dulden. Ich glaube auch nicht, dass erim Moment das Problem erkennt, er ist zu sehr damit beschäftigt denAlltag zu organisieren.


Zudem wurde es ihr wohl schon durcheinen Orthopäden angedeutet, dass ihre Rückenschmerzen wohlpsychosomatischer Natur sind.


Wir stehen derzeit einem Problemgegenüber von dem wir nicht wissen ob und wie wir es Ansprechenkönnen. Ob wir es ansprechen sollen. Wir haben Angst, dass sich dieBeiden im Reflex von uns zurückziehen und das ist das letzte was wirwollen. Wir würden gerne Helfen aber wissen nicht, wie wir ihnenunsere Hilfe anbieten könnten.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Franzi,

tut mir leid, dass Dein Bruder und seine Schwägerin einen Unfall "mit Folgen" hatten.
Das Problem der Kommunikation ist nur mit Mitarbeit und Wohlwollen Deines Bruders - oder Deiner Schwägerin - zu lösen. Erzwingen lässt sich da nichts.

Vielleicht könnte folgender Weg hilfreich sein:
Anfangs würde ich ab und an - ggf. telefonisch - den Versuch starten, ganz problemfreie positive Gespräche zu führen. Diese Gespräche sollten wirklich positiv sein, ohne irgendein Problem zu berühren. Und wenn das gelingt, dann hat Dein Bruder eine positive Erwartungshaltung, wenn Du nochmal anrufst. Und dann würde ich nach dem 3. oder 4. mal vorsichtig fragen, ob es als angenehm empfunden würde, wenn Du einen Gedanken äusserst, der ggf. zu einer Verbesserung der gesundheitlichen Situation Deiner Schwägerin führt?

Er sagt "ja" oder lehnt ab. Auch das "nein" ist zu respektieren. Es ist eben so. Jeder erwachsene Mensch hat das Recht, auch eine falsche Entscheidung zu treffen.

LG, Nordrheiner
 
K

Kassenzettel

Gast
Ich weiß nicht wie ich damit umgehensoll. Meinen Bruder darauf ansprechen kann ich nicht, denn ich kenneihn zu gut. Eine solche Einmischung in seine Ehe würde er bei allerOffenheit zwischen uns nicht dulden. Ich glaube auch nicht, dass erim Moment das Problem erkennt, er ist zu sehr damit beschäftigt denAlltag zu organisieren.
Na huch. Das hat überhaupt nichts mit seiner Ehe zu tun, sondern nur etwas mit ihrer Gesundheit, die auch ihm am Herzen liegen sollte. Im Übrigen fände ich es auch nicht schön, wenn ihr deinen Bruder darauf ansprecht. In dem Moment übergeht ihr nämlich deine Schwägerin, die kein hilfloses Kind, sondern eine erwachsene Frau ist. Möglicherweise wäre es ihr sogar unangenehm, wenn ihr sie durch ihren Mann übergeht und sie wendet sich noch eher ab.

Und wenn dein Bruder sowieso dazu tendiert nichts zu unternehmen, dann nützt das Gespräch mit ihm auch nicht besonders viel. Falls er ein Problem mit eurer Hilfe hat, sollte er sich darüber bewusst werden, dass seine Frau nicht sein Eigentum is (so übertrieben es auch klingen mag) und auch andere Menschen das Recht haben mit ihr zu sprechen und ihr zu helfen. Dennoch würde ich ihn informieren und ihm einen Infoflyer zuschieben. Schwarz auf weiß wirken solche Dinge wesentlich reeller als ein abgewimmeltes und schnell vergessenes Gespräch.

Wie sieht es denn mit ihrem Umfeld aus? Hat sie Freundschaften aufgebaut oder ist sie von deinem Bruder "abhängig"? In letzterem Fall halte ich es für sehr wichtig, dass ihr eure Unterstützung offen zeigt und ihr auch Begleitung zu einer Beratung anbietet. Ist sie tatsächlich so isoliert, dass ihre Welt quasi nur aus ihrer Ehe besteht, kann es ihr enorm helfen, zu wissen dass sich auch andere für sie interessieren. Der eigene Partner kann ohnehin nicht für alles Verantwortung übernehmen und er scheint, deiner Beschreibung nach, auch eher zu überfordert zu sein, um das Problem selbst lösen zu können.

Bitte sprecht sie gefühlvoll auf ihr Problem an und zeigt ihr Lösungen auf. Und ganz nebenbei: Eine liebes Schulterklopfen, ein sorgsames Rückenstreicheln, eine herzliche Umarmung und ein Haufen Verständnis nimmt vielen Menschen einen riesigen Stein vom Herzen. Das ist schon die halbe Miete.

Infos und Hilfe bekommt ihr hier:
Schatten & Licht e. V. - Startseite
 
G

Gast

Gast
Mir und meiner Mutter (wir haben beidemedizinische Berufe gelernt) haben langsam aber sicher den Verdacht,dass wir bei meiner Schwägerin eine postnatale Depression übersehenhaben und die sich mittlerweile manifestiert hat.

Ich weiß nicht wie ich damit umgehensoll. Meinen Bruder darauf ansprechen kann ich nicht, denn ich kenneihn zu gut. Eine solche Einmischung in seine Ehe würde er bei allerOffenheit zwischen uns nicht dulden. Ich glaube auch nicht, dass erim Moment das Problem erkennt, er ist zu sehr damit beschäftigt denAlltag zu organisieren.
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Hallo franzimuster,
es könnte ein Baby Blues gewesen sein. Diagnosen kann ich nicht erstellen.
Deutsches Bndnis gegen Depression e.V. - Nach der Geburt
Vielleicht ist es auch die Beziehungssituation, in der Deine Schwägerin lebt.

Ein Gespräch mit Deinem Bruder würde ich Dir empfehlen. Ich sehe das nicht als Einmischung in die Ehe Deines Bruders.
Es geht um die Gesundheit Deiner Schwägerin - vor allem darum, das ärztlicherseits abklären zu lassen, damit ihr geholfen wird. Vielleicht geht Dein Bruder davon aus, daß sich das ändert.
Führe Gespräche darüber mit ihm einfühlsam und mache deutlich, wie sehr Dir die Gesundheit Deiner Schwägerin am
Herzen liegt.

alles Liebe
gaestin
 

malifan

Mitglied
Hallo du, beim lesen deines Beitrags dachte ich immer wieder, dass ein gemeinamer Arzt befragt werden könntewie du dich am besten Verhalten kannst. Eine Beratungsstelle der Diakonien könnte dir auch behilflich sein neue Sichtweisen zu deinem Bruder hin zu erarbeiten und damit auch seine Situation neu zu bewerten.Es ist schlimm was du schilderst und mit Sicherheit auch belastend aber erzwingen kannst du nichts. Manche brauchen Jahre um sich zu erholen .Aber ohne die Erkenntnis Hilfe zu brauchen werden dein Bruder und deine Schwägerin nichts ändern.Ich wünsche dir das du auch in Zukunft viel Kraft für die Beiden hast und da bist wenn sie dich brauchen.Liebe Grüsse
 

weidebirke

Urgestein
Ob sie nun depressiv ist oder nicht, ist eigentlich nicht relevant.

Ihr macht euch Sorgen und sie hat sich verändert. Mit einer Müdigkeit nach einer Notoperation ist das nicht mehr zu erklären, wenn das Ganze ein Jahr her ist.

Ich finde den Hinweis, sie nicht zu übergehen, sehr wertvoll. Warum sprichst Du nicht einfach mit ihr? Sagst ihr, dass sie sich so verändert hat und Du Dir Sorgen machst, ob man ihr irgendwie helfen kann.

Und lasst mal das medizinische Gedöns weg.
 

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