Endlich finde ich mal wieder Zeit hier rein zu schauen. Bin seit einer Woche irgendwie ständig unterwegs
Frauen haben es so einfach, jemanden zu finden? Das bezweifle ich stark. Besonders mit höheren Bildungsabschlüssen, vielleicht gepaart mit einer stärkeren körperlichen Präsenz und eher "männlichen" Hobbys wird das "Angebot" recht dünn. Fragt euch mal, ob ihr - ohne Minderwertigkeitsgefühle - mit einer Frau zusammen sein könntet, die Firmenchefin oder Professorin ist (mit allem, was diese Jobs mit sich bringen!) ... oder ob es für euch super easy wäre, wenn die Frau um Welten sportlicher ist, ihre Prioritäten und Schwerpunkte, ihren Trainingsplan, ihre Wettkämpfe hat...
Starker Beitrag! Danke dafür, Gast!
Mit der starken körperlichen Präsenz würde ich mich schwer tun. Aber das ist meinem Geschmack geschuldet. Ansonsten hätte ich kein Problem damit, wenn sie mehr verdient oder beruflich erfolgreicher ist als ich. Da kann Mann doch stolz auf seine Freundin/Frau sein! Solange ich sie nicht ihr Leben lang durchfüttern muss, ist doch alles paletti. Mit gelegentlicher bzw. zeitlich absehbarer finanzieller Unterstützung/Abhängigkeit hätte ich in beide Richtungen ebenfalls kein Problem. Zum Beispiel wenn einer in Ausbildung ist und der andere schon voll verdient. Wenn man sich ein Leben teilen möchte, dann sollte man im gewissen Rahmen auch abgeben können.
oder wenn sie an ihrem Auto selber schraubt und absolut keine Hilfe bei durchgebrannten Glühbirnen oder Handwerklichem braucht und haben will! Passt das? Oder beißt sich das mit eurem Rollenbild einer "richtigen" Beziehung?
Finger weg von der Karre!
Das ist mein Ding! Autos sind nun mal mein Hobby, ich finde verdammt gute gebrauchte Schnäppchen, repariere so viel wie möglich selbst und verticke ab und zu auch mal ein Auto gewinnbringend.
Dafür kann ich nicht mit einer Bohrmaschine umgehen. Mein Vater ist früh gestorben, hab ich nie gelernt. Wäre also von Vorteil, wenn die Frau das könnte und man nicht für jedes Bild an der Wand einen Handwerker rufen muss
Muss man ganz lebenspraktisch sehen.
Ich hätte noch eine Geschichte auf Lager:
Die Unanflirtbare
Aus Gründen, die hier nichts zur Sache tun, musste ich an der Hochschule den Kurs wechseln. Bei uns ist das vergleichbar mit dem Klassenverband in der Schule. Ich kam also in einen Raum voller fremder Leute und setzte mich auf den einzigen freien Platz. Natürlich war ich in der Situation verunsichert und fühlte mich unwohl. Die Verunsicherung legte sich jedoch rasch, als eine verdammt hübsche, brünett gelockte Frau sich neben mich setzte. Wir kamen schnell ins Gespräch, redeten viel über Gott und die Welt, aber zu persönlichen Dingen äußerste sie sich stets mit einer gewissen Zurückhaltung. In den Vorlesungen und Seminaren fielen mir ihre schnelle Auffassungsgabe und ihr Fleiß auf, der meiner - unter anderem der Depression geschuldeten - faule-Sau-Attitüde konträr stand. Sie konnte sich herrlich darüber aufregen, wenn wir in der Vorlesung nicht voran kamen. In den Momenten machten wir dann immer blöde Witze. Wir teilten einen albernen, feinfühligen Sprachhumor. Dozenten sowie Kommilitonen waren schnell von unserem Gekicher aus der Ecke genervt. Aber was soll's?
Dass ich rauche und schwerst abhängig von Koffein bin, hat sie von Anfang an als störend empfunden. Mir wiederum fielen an ihr auch einige Eigenarten auf: Komplimente konnte sie nicht annehmen. Wenn jemand die Hand erhob oder sich ihr näherte - ein Schulterklopfer reicht - schreckte sie zusammen. In den nächsten Wochen lernte ich sie dann doch ein wenig kennen. Sie erwähnte oft ihren Bruder un ein paar Freundinnen, nie einen Freund. Ich erfuhr, dass sie im Heim aufgewachsen ist, gerade in Therapie war und noch nie Fruchtzwerge gegessen hat. Also brachte ich ihr einen Fruchtzwerg mit. Sie war sichtlich gerührt und wir hatten nach dem Unterricht ein "Fruchtzwerg-Date." Blöderweise waren wir nicht gant allein. Danach wollte ich sie im Aufzug nach einem Date fragen, aber unsere Dozentin war zufällig auch im Aufzug.
Ich habe es dann per Whatsapp nachgeholt. Sie antwortete nur, sie hätte dieses Wochenende keine Zeit. Das habe ich mal als Abfuhr verstanden. Zudem verschlimmerten sich bei mir Depression und Schlafstörungen, weshalb ich die Bemühungen eingestellt habe. Ich war dann sowieso zu nix mehr in der Lage.
Kürzlich hatten wir wieder Kontakt per Whatsapp. Sie hätte sich Sorgen gemacht, weil ich in diesem Semester nicht in der Uni aufgetaucht bin. Und sie hätte sogar davon geträumt. Auf meine Antwort, dass ich das irgendwie süß finde, reagierte sie gar nicht. Wie auch im "echten Leben", wenn jemand (nein, nicht nur ich) etwas Nettes über sie sagt. Das kann sie irgendwie nicht annehmen.
Womöglich liegt da der Hase im Pfeffer. Ich verallgemeinere einfach mal und stelle eine These auf:
Viele allein gebliebene haben schlimme Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht und/oder nahen Bezugspersonen gemacht und zeigen psychische Auffälligkeiten. (welcher Art auch immer) Bei der Partnersuche legen sie - wie die meisten anderen auch - Wert auf Identifikation. Sie finden psychisch auffällige Menschen anziehend. Aufgrund eben dieser Auffälligkeiten ist das Zusammenkommen jedoch erheblich schwieriger als bei gesunden Menschen. Ob das nun an Bindungsstörungen, irgendwelchen Traumata oder fehlender Regulation von Nähe und Distanz liegt, ist erstmal egal.