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Sagt die Beurteilung meiner Leistungen im Praktikum aus, dass ich etwas doof bin?

A

annika38

Gast
Hallo,

ich mache gerade eine Weiterbildung zur Betreuungsassistentin nach § 87b, um anschließend die Bewohner in einem Altenheim betreuen zu können.
Seit dem 01.06. absolviere ich ein Praktikum in einem Altenheim, das am kommenden Montag endet.

Heute habe ich bereits meine Beurteilung bekommen. Dazu musste ein vom Maßnahmeträger vorgefertigtes Formular ausgefüllt werden.
Ich weiß, dass meine Schwierigkeit teilweise im Arbeitstempo liegt, was schon desöfteren in meinem Berufsleben zu Problemen mit Arbeitgebern und Kollegen geführt hat.
Trotzdem habe ich echt alles drangesetzt, im Praktikum die mir gestellten Aufgaben so schnell und gewissenhaft wie möglich auszuführen. Doch leider war die Beurteilung in einigen Punkten nur mittelmäßig, vor allem aufgrund einiger ergänzender Bemerkungen. :(

Als "sehr gut" wurde bei mir lediglich die Pünktlichkeit, Ausdauer und die Lernbereitschaft angesehen.
Bei Zuverlässigkeit, Fachwissen und Arbeitsgüte bekam ich die Note "gut".
Bei Arbeitstempo, Selbständigkeit und Auffassungsgabe wurde die Note "befriedigend" vergeben. Dahinter stand in allen 3 Punkten:"Benötigt eine längere Einarbeitungszeit" bzw. "Benötigt Zeit, um die ihr gestellten Aufgaben effizient auszuführen.

Letzteres ist für mich natürlich enttäuschend, weil gerade diese Punkte besonderes Gewicht haben bei einer Beurteilung.

Findet ihr, das ganze sagt über mich aus, dass ich zwar zuverlässig und fleißig bin, aber leider zu langsam und etwas begriffsstutzig?

Liebe Grüße,
Annika
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gast

Gast
Naja, ja, genau das heißt es.
Wobei ich weder von "fleißig" noch von "begriffsstutzig" etwas lese, ehrlich gesagt.

Aber du scheinst tatsächlich länger zu brauchen als der Durchschnitt, um dir eine Routine anzugewöhnen, und deine Arbeit dann zügig durchzuziehen.
Ich weiß nicht, wie es in deinem Bereich ist, aber ich kenne es so, dass Praktikumszeugnisse tendenziell noch viel wohlwollender geschrieben werden als Arbeitszeugnisse :/
Also scheinst du da wirklich negativ aufgefallen zu sein, in diesem Punkt.
Gibt es denn dort noch weitere Praktikanten, mit denen man dich vergleichen könnte? Oder hat man gegen dich als Maßstab die Arbeitsweise der normalen Mitarbeiter gesetzt? Dann wäre es ja total normal, dass du noch langsamer bist als sie :)
In einem zweiwöchigen Praktikum muss man ja auch noch keine Riesen-Fortschritte erwarten. Das ist doch eh eher ein Schnupperpraktikum, oder? Finde es schon seltsam, dass man dich für so einen kurzen Zeitraum überhaupt richtig einarbeitet...? Und dann der Punkt "Selbstständigkeit"... verstehe ich nicht. Wer ist denn in einem unbekannten Arbeitsgebiet nach wenigen Tagen schon selbstständig?

Meinst du wirklich, dass Schnelligkeit besonders hoch bewertet wird?
Gibt sich das nicht ganz automatisch, wenn du einen Job eine Weile hast? Wenn du alle Schritte kennst und nicht erst überlegen oder nachfragen musst, dann ist doch dein Arbeitstempo bestimmt auch viel höher.
Wenn du schlampig wärst oder dir von niemandem etwas sagen lassen würdest, oder jede Stunde erstmal auf eine Ziggi nach draußen verschwinden würdest, wäre das doch sicherlich eher etwas, was dauerhaft ein Problem wäre als eine einmalige längere Einarbeitungsphase. Oder wie siehst du das?

Wenn du natürlich dauerhaft zu langsam bist, würd ich an deiner Stelle mal schauen, ob du vielleicht etwas zu perfektionistisch an deine Arbeit herangehst und deswegen unnötig lange brauchst. Kontrollierst du jeden Arbeitsschritt mehrmals oder besserst irgendwas "noch schnell" nach, was eigentlich schon gut genug war? Wenn das der Grund wäre, solltest du das abstellen :)

Kopf hoch, du hast doch eine teilweise sehr gute Bewertung bekommen!
Und den Rest bekommst du mit der Zeit auch noch hin! :)
 
G

Gast

Gast
Nachtrag:

Habe jetzt erst nochmal die Überschrift gelesen. Sorry!

Deine Beurteilung sagt natürlich NICHT aus, dass du DOOF bist.
Blödsinn! Wie kommst du darauf?
Im Gegenteil, dir wird ja gutes Fachwissen bescheinigt und die Qualität deiner Arbeit wird auch nicht kritisiert.
Es geht NUR um deinen Schwachpunkt der Geschwindigkeit. Und meiner Meinung nach ist das ein relativ unwichtiger Schwachpunkt, weil du NACH der Einarbeitung (die dann eben meinetwegen länger dauert als bei anderen) ja offenbar sehr gute Arbeit leistest.

Das wollte ich noch schnell klarstellen... sollte nächstes Mal gleich besser hinsehen...
 
A

annika38

Gast
Danke an den Gast für die ausführliche Antwort!

Es ist schon schwer, das mit der Selbständigkeit richtig einzuschätzen.
In der ersten Woche hat sich nämlich so gut wie niemand um mich gekümmert und ich bin fast nur mit einer anderen Praktikantin zu verschiedenen Bewohnern gegangen. Natürlich konnte sie mir ja auch noch nicht so viel zeigen, aber sie kannte sich im Haus doch schon etwas aus.
Erst in dieser Woche hat mich die Betreuungsassistentin ein wenig in ihre Arbeit eingeführt.

Heute war ich mit einer Situation eindeutig überfordert.
Ich sollte eine Demenzrunde selbständig leiten mit Gedächtnistraining und singen.
Die meisten waren sehr unruhig. Wollten immer wieder aufstehen, einige schliefen ein.
Eine Bewohnerin beschwerte sich dann ständig darüber, dass sie keine Lust habe, da sie fast nichts verstehe.
Ich spreche generell ziemlich leise, war dann aber um lautes Sprechen bemüht. Manchmal brüllte ich ihr etwas ins Ohr, um sie zu motivieren. Viel half das aber nicht und es war ziemlich frustrierend.
Die Betreuungsasstistentin ließ mich in dieser Situation komplett allein und fragte mich anschließend ca. fünfmal, ob ich etwa überfordert gewesen sei. Ja, ich war überfordert!

Was meine Langsamkeit betrifft, so ist es häufig so, dass ich nicht schnell genug voran komme.
Ich würde nicht sagen, dass ich trödele oder zu perfektionistisch bin. Bei mir dauert alles etwas länger als bei anderen.
So schaffe ich ingesamt weniger als Kolleginnen, die zwischendurch noch drei Zigarettenpausen machen.
Jetzt im Praktikum ist mir aufgefallen, dass es bei mir immer lange dauerte bis ich einen Bewohner aus seinem Zimmer geholt oder ihm Essen angereicht hatte. Auch wenn ich ein bisschen in der Küche ausgeholfen habe wie das Einräumen der Spülmaschine oder Abräumen der Tische ging es mir nicht so schnell von der Hand wie den Kolleginnen.

Natürlich hat man Vergleichsmöglichkeiten, da sie in dem Altenheim regelmäßig Praktikantinnen haben.
Auch die Praktikantin, mit der ich noch während meiner ersten Woche zusammengearbeitet habe, kam mir im Vergleich zu mir flinker und selbständiger vor.

Ich arbeite sehr gerne mit alten Menschen zusammen. Das habe ich auf jeden Fall in den vergangenen beiden Wochen festgestellt. Meine Stärken sind Empathie, Geduld, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit.
Doch ich habe Angst, dass mir immer wieder im Wege stehen wird, dass es bei mir recht lange dauerte bis bestimmte Tätigkeiten zur Routine geworden sind.

@ Panthi

Die Ursachen für meine Langsamkeit kenne ich leider nicht.
 
P

Panthi

Gast
Danke an den Gast für die ausführliche Antwort!

Es ist schon schwer, das mit der Selbständigkeit richtig einzuschätzen.
In der ersten Woche hat sich nämlich so gut wie niemand um mich gekümmert und ich bin fast nur mit einer anderen Praktikantin zu verschiedenen Bewohnern gegangen. Natürlich konnte sie mir ja auch noch nicht so viel zeigen, aber sie kannte sich im Haus doch schon etwas aus.
Erst in dieser Woche hat mich die Betreuungsassistentin ein wenig in ihre Arbeit eingeführt.

Heute war ich mit einer Situation eindeutig überfordert.
Ich sollte eine Demenzrunde selbständig leiten mit Gedächtnistraining und singen.
Die meisten waren sehr unruhig. Wollten immer wieder aufstehen, einige schliefen ein.
Eine Bewohnerin beschwerte sich dann ständig darüber, dass sie keine Lust habe, da sie fast nichts verstehe.
Ich spreche generell ziemlich leise, war dann aber um lautes Sprechen bemüht. Manchmal brüllte ich ihr etwas ins Ohr, um sie zu motivieren. Viel half das aber nicht und es war ziemlich frustrierend.
Die Betreuungsasstistentin ließ mich in dieser Situation komplett allein und fragte mich anschließend ca. fünfmal, ob ich etwa überfordert gewesen sei. Ja, ich war überfordert!

Was meine Langsamkeit betrifft, so ist es häufig so, dass ich nicht schnell genug voran komme.
Ich würde nicht sagen, dass ich trödele oder zu perfektionistisch bin. Bei mir dauert alles etwas länger als bei anderen.
So schaffe ich ingesamt weniger als Kolleginnen, die zwischendurch noch drei Zigarettenpausen machen.
Jetzt im Praktikum ist mir aufgefallen, dass es bei mir immer lange dauerte bis ich einen Bewohner aus seinem Zimmer geholt oder ihm Essen angereicht hatte. Auch wenn ich ein bisschen in der Küche ausgeholfen habe wie das Einräumen der Spülmaschine oder Abräumen der Tische ging es mir nicht so schnell von der Hand wie den Kolleginnen.

Natürlich hat man Vergleichsmöglichkeiten, da sie in dem Altenheim regelmäßig Praktikantinnen haben.
Auch die Praktikantin, mit der ich noch während meiner ersten Woche zusammengearbeitet habe, kam mir im Vergleich zu mir flinker und selbständiger vor.

Ich arbeite sehr gerne mit alten Menschen zusammen. Das habe ich auf jeden Fall in den vergangenen beiden Wochen festgestellt. Meine Stärken sind Empathie, Geduld, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit.
Doch ich habe Angst, dass mir immer wieder im Wege stehen wird, dass es bei mir recht lange dauerte bis bestimmte Tätigkeiten zur Routine geworden sind.

@ Panthi

Die Ursachen für meine Langsamkeit kenne ich leider nicht.
Annika,

dich wird schon dauerhaft jemand nehmen - glaube mir. Du bringst da durchaus das Richtige mit. :) :blume:
Es gibt auch Arbeitgeber, die über Langsamkeit hinwegsehen. ;) - solange die Arbeit getan wird.
 
A

annika38

Gast
Panthi, lieb von dir, dass du mir Mut machst. :)

Ich möchte auf jeden Fall in diesem Bereich arbeiten und hoffe, bald eine Stelle in einem Altenheim zu finden, wo man meine Stärken zu schätzen weiß.
 
P

Panthi

Gast
Ich will ja nicht blöd herum labern und es hört sich auch dumm an: aber die haben oft so Mangel in den Einrichtungen, dass die dankbar über jede Hilfe sind. Kenne einige, die in dem Bereich tätig sind.
Und glaube mir, du bist im Vgl. zu vielen Absolventen schon schlauer. :) - das merkt man.
 
Liebe Annika,

ich glaube auch nicht, dass du dir große Sorgen machen musst. Die für deinen Beruf grundlegend wichtigen Eigenschaften sind gut oder sehr gut bewertet. Arbeitstempo, Selbständigkeit und Auffassungsgabe sind Dinge, die du gerade in deinem Beruf durch Erfahrung und Routine gut ausgleichen kannst. Ansonsten hat Panthi absolut Recht, in der heutigen Zeit wird die Anzahl der Menschen, die überhaupt bereit und Willens sind, den Beruf auszuüben immer weniger. Da wäre es schon ein sehr großer Fehler, eine Frau zu behindern, die die richtige Einstellung mitbringt und nur etwas mehr Eingewöhnung braucht.
 

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