Hallo Zusammen,
damit Ihr meine Probleme versteht, werde ich mal etwas weiter ausholen.
Ich war Spielsüchtig, seit meinem 18. Lebensjahr, das ist im Übrigen das erste Mal, daß ich es so direkt sage bzw. schreibe. In meinem Leben habe ich bestimmt den ein oder anderen 6-stelligen Betrag verspielt. Dann kam alles, wie es kommen musste: Gerichtsvollzieher… Job verloren…Gerichtsvollzieher…Job verloren…Neuanfang in einer anderen Stadt…weitergespielt…Gerichtsvollzieher…selbst gekündigt… etc etc etc… den Rest kann man sich denken. Schon vorher konnte ich es in meinem Leben nie irgendjemanden recht machen. Ich hatte eigentlich durchweg den falschen Umgang, war dauerschlecht in der Schule, habe eine Ausbildung abgebrochen, man kann sagen LOOSER im Leben. Ob ich tatsächlich so schlecht bin/war, oder nicht mag ich gar nicht beurteilen und ist vielleicht heute auch nicht wirklich wichtig.
Mit ca. 26 (heute bin ich 36) Jahren habe ich damals eine Frau kennengelernt. Ich habe weitergespielt ohne Ende. Ich hatte keinen festen Wohnsitz, keinen Job… ich kann heute nicht mal mehr sagen woher ich das Geld für diese Spielerei hatte. Ich hatte selbst keine Krankenversicherung!!! Mein Leben war damals ein Chaos. Dann haben wir auch noch ein Kind geplant, was man bestimmt als saudoofe Idee ansehen kann, das würde ich als Außenstehender garantiert auch ;-) Sie wurde auch schnell schwanger… mein Leben änderte sich schlagartig. Ich hörte auf zu rauchen und zu spielen und bekam einen wirklich einigermaßen gut bezahlten Job in meinem Beruf… ich habe angefangen die Schulden abzuzahlen. Das Kind kam zur Welt, wir sind wenige Tage vorher in eine größere Wohnung eingezogen. Es war alles so perfekt. Ja, wir heirateten sogar in dem Jahr als unser Kind auf die Welt kam.
Ich war so ca. 2-3 Jahre bei diesem Arbeitgeber, dann bekam ich ein Jobangebot… das war der Einstieg für mich in ein anderes Tätigkeitsfeld und zwar in den Vertrieb. Nun bediente ich nicht mehr die Geräte, sondern ich sollte sie verkaufen. Nach langem hin und her nahm ich das Angebot an. Viel mehr Geld, allerdings auch mehr Arbeit und ein größerer Druck. Aber ich war eigentlich recht erfolgreich. Kurz bevor ich die neue Stelle antrat, wurde meine Frau wieder schwanger. Ja… wir wollten noch ein Kind, aber nie im Leben so schnell. Aber klar… Abtreibung stand nie zur Diskussion und mit dem neuen Job war das auch finanziell nicht so sehr schwierig.
Mit der Geburt unseres 2. Kindes änderte sich für mich alles!!!!!!!!!!!!! Von einem auf den anderen Tag war ich unglücklich und ich weiss nicht weshalb und meine Frau und ich begannen uns auseinanderzuleben. Und das wurde täglich schlimmer! Ich bekam Probleme auf der Arbeit. Keine Existenziellen, ich wurde eher dort auch unzufrieden, die Gründe sind eher unwichtig, hat etwas mit personellen entscheidungen zu tun. Ich hatte ein neues Jobangebot. Eine Anstellung mit hoher Verantwortung. Ich arbeite sehr viel, bin oft über Nacht weg und habe einen noch höheren Umsatzdruck. Wenn meine Abteilung die Ziele nicht erreicht, dann fällt es auf mich zurück!
Mein Alltag ist schlimm. Bevor ich das Haus verlasse, sehe ich meine Kinder, ggf. bringe ich sie noch in den KiGa. Abends sind sie oft schon im Bett oder gehen bald. Die Wochenenden sind so wie die Zeit in der Woche. Voller Geschrei, der Kleene hört nicht (im Ernst: wie soll er auch, er ist keine 3!!! Das ist mir grundsätzlich bewusst), die Große ständig krank, ich bin seit Jahren unglücklich und meine Frau und ich haben uns auseinandergelebt? Ausgeliebt? Ich habe keine Ahnung… ich bin nur noch am Meckern und Schimpfen. Meine Kinder bekommen auch schonmal nen Klaps von mir. Keine Sorge… nichts was weh tut, also sie sind nicht in Gefahr oder so. Das passiert auch nicht oft oder regelmäßig, aber es darf nicht passieren. Ich spreche mit meiner Frau über diese Dinge… dass wir Probleme haben… wir als Familie und als Ehepaar auch…oder vielleicht auch nur ich… Sie sagt immer ich würde das alles überdramatisieren. Sie sieht es nicht so wild. Aber ich tu das. Ich bin so dermaßen unglücklich!!! Es geht soweit, daß ich mir wünschte in einem Autounfall verwickelt zu sein um nicht mehr nach Hause zu müssen, oder ich sehe mich vor einem Baum. Ich bin so sensibel für manche Dinge geworden, das war ich nie… ich weine bei besonders traurigen Dingen, die mich bewegen, aber auch bei traurigen Liedern oder einfach nur so, weil mein Leben im A… ist.
Manchmal glaube ich, daß ich diesem Druck nicht mehr gewachsen bin. Seit ich Jungendlicher war stehe ich unter Dauerstress. Vielleicht kann ich einfach nicht mehr?
Vielleicht ist unsere Ehe kaputt, und das belastet die ganze Familie?
Vielleicht sehe ich das in der Tat alles falsch?
Wie es auch immer ist… ich muss jetzt etwas tun. Ich weiß nicht mehr weiter. Wir leiden alle unter meiner Person. Mich würde mal interessieren wie meine Frau sowas formulieren würde, wie Ihre Sicht der Dinge ist.
Komisch ist wirklich, daß ich alle klassischen Baustellen meines Lebens schließen konnte, aus eigener Kraft und hier scheitere ich bitterlich. Ich bin eigentlich meine Probleme los, recht erfolgreich im Job, habe Kinder die ich bedingungslos liebe aber trotzdem… ich bekomme das nicht hin.
Ich bin nicht auf der Suche nach der Lösung, ich glaube nicht daß ich die hier finden kann. Mich würde interessieren, wie das ein Aussenstehender auffasst, welchen Rat er mir gibt.
Danke und Grüße
Mic1111
damit Ihr meine Probleme versteht, werde ich mal etwas weiter ausholen.
Ich war Spielsüchtig, seit meinem 18. Lebensjahr, das ist im Übrigen das erste Mal, daß ich es so direkt sage bzw. schreibe. In meinem Leben habe ich bestimmt den ein oder anderen 6-stelligen Betrag verspielt. Dann kam alles, wie es kommen musste: Gerichtsvollzieher… Job verloren…Gerichtsvollzieher…Job verloren…Neuanfang in einer anderen Stadt…weitergespielt…Gerichtsvollzieher…selbst gekündigt… etc etc etc… den Rest kann man sich denken. Schon vorher konnte ich es in meinem Leben nie irgendjemanden recht machen. Ich hatte eigentlich durchweg den falschen Umgang, war dauerschlecht in der Schule, habe eine Ausbildung abgebrochen, man kann sagen LOOSER im Leben. Ob ich tatsächlich so schlecht bin/war, oder nicht mag ich gar nicht beurteilen und ist vielleicht heute auch nicht wirklich wichtig.
Mit ca. 26 (heute bin ich 36) Jahren habe ich damals eine Frau kennengelernt. Ich habe weitergespielt ohne Ende. Ich hatte keinen festen Wohnsitz, keinen Job… ich kann heute nicht mal mehr sagen woher ich das Geld für diese Spielerei hatte. Ich hatte selbst keine Krankenversicherung!!! Mein Leben war damals ein Chaos. Dann haben wir auch noch ein Kind geplant, was man bestimmt als saudoofe Idee ansehen kann, das würde ich als Außenstehender garantiert auch ;-) Sie wurde auch schnell schwanger… mein Leben änderte sich schlagartig. Ich hörte auf zu rauchen und zu spielen und bekam einen wirklich einigermaßen gut bezahlten Job in meinem Beruf… ich habe angefangen die Schulden abzuzahlen. Das Kind kam zur Welt, wir sind wenige Tage vorher in eine größere Wohnung eingezogen. Es war alles so perfekt. Ja, wir heirateten sogar in dem Jahr als unser Kind auf die Welt kam.
Ich war so ca. 2-3 Jahre bei diesem Arbeitgeber, dann bekam ich ein Jobangebot… das war der Einstieg für mich in ein anderes Tätigkeitsfeld und zwar in den Vertrieb. Nun bediente ich nicht mehr die Geräte, sondern ich sollte sie verkaufen. Nach langem hin und her nahm ich das Angebot an. Viel mehr Geld, allerdings auch mehr Arbeit und ein größerer Druck. Aber ich war eigentlich recht erfolgreich. Kurz bevor ich die neue Stelle antrat, wurde meine Frau wieder schwanger. Ja… wir wollten noch ein Kind, aber nie im Leben so schnell. Aber klar… Abtreibung stand nie zur Diskussion und mit dem neuen Job war das auch finanziell nicht so sehr schwierig.
Mit der Geburt unseres 2. Kindes änderte sich für mich alles!!!!!!!!!!!!! Von einem auf den anderen Tag war ich unglücklich und ich weiss nicht weshalb und meine Frau und ich begannen uns auseinanderzuleben. Und das wurde täglich schlimmer! Ich bekam Probleme auf der Arbeit. Keine Existenziellen, ich wurde eher dort auch unzufrieden, die Gründe sind eher unwichtig, hat etwas mit personellen entscheidungen zu tun. Ich hatte ein neues Jobangebot. Eine Anstellung mit hoher Verantwortung. Ich arbeite sehr viel, bin oft über Nacht weg und habe einen noch höheren Umsatzdruck. Wenn meine Abteilung die Ziele nicht erreicht, dann fällt es auf mich zurück!
Mein Alltag ist schlimm. Bevor ich das Haus verlasse, sehe ich meine Kinder, ggf. bringe ich sie noch in den KiGa. Abends sind sie oft schon im Bett oder gehen bald. Die Wochenenden sind so wie die Zeit in der Woche. Voller Geschrei, der Kleene hört nicht (im Ernst: wie soll er auch, er ist keine 3!!! Das ist mir grundsätzlich bewusst), die Große ständig krank, ich bin seit Jahren unglücklich und meine Frau und ich haben uns auseinandergelebt? Ausgeliebt? Ich habe keine Ahnung… ich bin nur noch am Meckern und Schimpfen. Meine Kinder bekommen auch schonmal nen Klaps von mir. Keine Sorge… nichts was weh tut, also sie sind nicht in Gefahr oder so. Das passiert auch nicht oft oder regelmäßig, aber es darf nicht passieren. Ich spreche mit meiner Frau über diese Dinge… dass wir Probleme haben… wir als Familie und als Ehepaar auch…oder vielleicht auch nur ich… Sie sagt immer ich würde das alles überdramatisieren. Sie sieht es nicht so wild. Aber ich tu das. Ich bin so dermaßen unglücklich!!! Es geht soweit, daß ich mir wünschte in einem Autounfall verwickelt zu sein um nicht mehr nach Hause zu müssen, oder ich sehe mich vor einem Baum. Ich bin so sensibel für manche Dinge geworden, das war ich nie… ich weine bei besonders traurigen Dingen, die mich bewegen, aber auch bei traurigen Liedern oder einfach nur so, weil mein Leben im A… ist.
Manchmal glaube ich, daß ich diesem Druck nicht mehr gewachsen bin. Seit ich Jungendlicher war stehe ich unter Dauerstress. Vielleicht kann ich einfach nicht mehr?
Vielleicht ist unsere Ehe kaputt, und das belastet die ganze Familie?
Vielleicht sehe ich das in der Tat alles falsch?
Wie es auch immer ist… ich muss jetzt etwas tun. Ich weiß nicht mehr weiter. Wir leiden alle unter meiner Person. Mich würde mal interessieren wie meine Frau sowas formulieren würde, wie Ihre Sicht der Dinge ist.
Komisch ist wirklich, daß ich alle klassischen Baustellen meines Lebens schließen konnte, aus eigener Kraft und hier scheitere ich bitterlich. Ich bin eigentlich meine Probleme los, recht erfolgreich im Job, habe Kinder die ich bedingungslos liebe aber trotzdem… ich bekomme das nicht hin.
Ich bin nicht auf der Suche nach der Lösung, ich glaube nicht daß ich die hier finden kann. Mich würde interessieren, wie das ein Aussenstehender auffasst, welchen Rat er mir gibt.
Danke und Grüße
Mic1111
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