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Rückenschmerzen-Schmerzmittelresitent

Yps

Mitglied
Hallo,
ich hoffe das ich hier ein paar Ratschläge die mir weiterhelfen bekommen kann.Ich habe seit der Geburt meiner Tochter(1 jahr alt) starke Rückenschmerzen.Ich habe schon vieles ausprobiert um meine Rückenschmerzen loszuwerden.Ich habe viel Sport getrieben,habe 15 Kilo abgenommen,eine neue Matratze gekauft u.s.w..Alles hat leider nicht geholfen.Ich bin dann zu meinem Hausarzt und habe Krankengymnastik,Reizstromtherapie,Cortisontherapie bekommen.Aber es hatte alles keinen Erfolg.Mein Hausarzt vermutete dann einen Bandscheibenvorfall da ich sämtliche Sympthome hatte ,also schickte er mich zum Orthopäden.Auf dem Röntgenbild konnte er aber keinen Bandescheibenvorfall erkennen und war auch sonst ziemlich ratlos.Er sagte dann das mein Hausarzt mich mit Schmerzmitteln versorgen würde.Mein Hausarzt verschrieb mir dann Tramal.Bei jedem Besuch wurde die Dosis erhöht.Leider hielt die Wirkung nicht lange genug an ,damit ich meinen normalen Tagesablauf meistern konnte.Nach vier Monaten sagte ich meinem Hausarzt dann das ich auf keinen Fall mehr das Tramal weiternehmen werde da die Nebenwirkungen einfach nicht mehr zu ertragen waren und ich ja trotzdem noch starke Schmerzen hatte.Nicht nur die körperlichen Nebenwirkungen sondern vor allem die Pychischen Nebenwirkungen machten mir zu schaffen.Die Wutausbrüche und die Stimmungsschwankungen die ich hatte sobald die Wirkung nachließ zeigten mir das es so nicht mehr weitergehen konnte.Mein Hauzsarzt war darüber weniger erfreut.Er sagte mir das ich weiter das Tramal nehmen sollte und zur Not könnten wir es ja auch mit einem anderen Schmerzmittel kombinieren.Aber ich wollte das Tramal nicht mehr einnehmen und habe dann den Arzt gewechselt.Bis ich einen Termin bei meinem neuen Hausarzt hatte ,habe ich es vor Schmerzen kaum noch ausgehalten.Ich wusste nicht mehr wie ich den nächsten Tag überstehen sollte schliesslich habe ich eine kleine Tochter und einen 5 Jahre alten Sohn die ich versorgen musste.Das war mit meinen Schmerzen überhaupt nicht möglich.In meiner Verzweiflung habe ich dann von meinem Vater eine Valeron genommen.Ich hatte zum erstenmal keine Schmerzen mehr.Ich hatte überhaupt keine Nebenwirkungen so wie beim Tramal und ich konnte meinen Tagesablauf wieder meistern.Mein Vater hat seit Jahren Rückenschmerzen und bekommt mittlerweile auch schon Morphin.Ich kenne mich also mit diesem Teufelszeug aus und weiss wie schnell man davon abhängig werden kann.Mein neuer Hausarzt verschrieb mir dann Tilidin (100/8mg)und meinte das wir erst mal klein anfangen sollten aber er würde davon ausgehen das wahrscheinlich die Dosis nicht ausreicht ,denn er würde sagen das ich unter Skoliose leide schliesslich würde man das ja auch sehen.Er schickte mich dann zum MRT.Der Arzt im Krankenhaus der das MRT dan auswertete zeigte mir dann auf dem Monitor eine Stelle an meinen Lendenwirbel und sagte das man einige Verschleisserscheinungen und einen beginnenden Bandscheibenvorfall erkennen kann er würde den Bericht dann meinem Hausarzt zuschicken.Am nächsten Tag bin ich gleichzeitig mit der Post und somit mit meinem Bericht bei meinen Hausarzt angekommen und als ich im Behandlungszimmer war schaute er ca 15 sek lang auf den Bericht und sagte mir dann das er vermutet das ich Schmerzmittelresistent bin.Was für ein Schock!Ich erklärte ihm dann das ich meiner Meinung nach das nicht bin aber er hörrte weder mir noch meinem Mann richtig zu und gab mir eine Überweisung zur Schmerztherapeutin.Ich habe jetzt in ein paar Tagen den Termin bei der Schmerztherapeutin und ich habe wirklich Angst vor diesem Termin.Wie soll man den Beweisen das man nicht Schmerzmittelabhängig oder Schmerzmittelresistent ist?Entweder werde ich als Simulant oder als Schmerzmittelresitent abgetan.Ich habe wirklich peinlich genau darauf geachtet das ich die Dosis so gering wie möglich halte und mich ständig darüber informiert so das die Gefahr der Abhängigkeit so gering wie möglich ist.Mein ganzes Leben und auch das meiner Familie dreht sich nur noch um meine Schmerzen.Ich kann so viele Aktivitäten nicht mitmachen weil ich Schmerzen habe oder ich muss genau ausrechnen wann das Schmerzmittel nachlässt und ob das dann überhaupt geht u.s.w..Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus und kann mir weiterhelfen...:)
 

maximilian

Aktives Mitglied
Ich empfehle dir dringend den Besuch einer Schmerzsprechstunde eines Uni-Krankenhaus. Meine Klinik hat so eine Sprechstunde (viel gelobt von chronischen Sz-Patienten), da gehts um eine interdisziplinäre Herangehensweise, die Anästhesisten (die das ganze leiten) kümmern sich um ne bessere medikamentöse Therapie (manchmal können Medikamente aus ganz anderen Bereichen helfen, neuroleptika, Antidepressiva, weil Sz. ein komplexes Phänomen im Bewusstsein ist), weiterhin werden die Fachbereiche konsultiert (Orthopäde, Wirbelsäulenneurochirurgen, etc.), Physiotherapeuten bringen dir physikalische Maßnahmen gegen Schmerzen bei, und Psychotherapeuten vermitteln dir Werkzeuge wie du den Schmerz anders im Bewusstsein verarbeiten kannst.

Es ist immer ne Frage wieviel Raum du dem Schmerz in deinem Bewusstsein einräumst. Menschen die positiv abgelenkt sind, empfinden Schmerz gleich mal 2-4Stärken schwächer (auf einer Skala von 1-10, 10 stärkster vorstellbarer Schmerz). Von der psychischen Seite kannste enorm viel gegen den Schmerz machen, ihn verdrängen, weniger stark wahrnehmen, aber das braucht natürlich Übung und auch ne Bereitschaft.
Ausserdem könnte es sein dass du aufgrund psychischen Stress den Schmerz sogar verstärkt wahrnimmst.

Es könnte auch sein, dass du mal eine reelle Schmerzursache hattest (langanhaltende Verspannung), die aber wieder wegging, du aber nix gegen die Sz. gemacht hast, und du dadurch nen Schmerzgedächtnis bekommen hast.
Deshalb sollte man nicht mehr wie früher, tapfer wie ein Indianer, Schmerzen aushalten, nach schon 48-72h beginnen sich Nervenknoten umzufunktionieren, dass sie das Schmerzsignal nicht nur weiterleiten, sondern das gleiche Schmerzsignal selbst erzeugen. Da kann dann die Ursache verschwinden, aber durch die entarteten Nervenknoten bleibt der Schmerz. Solche Schmerzen sind auch weitgehend Sz.-mittel-resistent, da gibts aber auch schon Studien-mäßige Ansätze.

Kurzum, nimm die Reise hier nach Dunkeldeutschland in Kauf (in meine "Heldenstadt" lässt es neben nem Ambulanzbesuch auch gut ne Städtereise machen; *schleichwerbend*). ;). Oder such dir mal so ne Schmerzambulanz bei dir in der Gegend.
 

Artemisia

Aktives Mitglied
Hallo Yps,

eine Überweisung zum Schmerztherapeut ist sehr sinnvoll und du brauchst davor keine Angst zu haben.

Schmerzmittel sind keine adäquate Lösung deines Problems, das sie bei Dauergebrauch Nieren und Leber schädigen. Also wäre ein mehr-schieniges Vorgehen nötig.

Durch die Geburt können sich die Verhältnisse im Becken verschieben. Es gibt dort drei Fugen, die nur durch Bänder zusammengehalten werden: die Ileosakralgelenke (wo die Beckenschaufeln ans Kreuzbein grenzen) und die Schambeinfuge. Diese Bänder lockern sich während der Schwangerschaft, damit das Kind bei der Geburt durch den Geburtskanal treten kann.

Wenn du eine Bindegewebsschwäche hast, können diese Bänder etwas zu locker bleiben und es entsteht "Spiel" in diesen Fugen und das kann zu infernalischen Rückenschmerzen führen. Jedesmal wenn sich die Kreuzbein-Darmbeingelenke ein wenig verschieben, können die sich momentan verhaken. Das führt dann zu einer Ileosakral-Blockade. Dadurch kann sich die untere Rückenmuskulatur verkrampfen und das Bücken, Hochheben vom Kind, usw. wird zur Qual!

Dieses Krankheitsbild, das nach Geburten auftritt, heißt mit Fachbegriff "Osteochondrosis triangularis sclerosans" und ist sogar vielen Orthopäden nicht bekannt. Auch ist es nur bei großer Erfahrung im Röntgenbild erkennbar, denn es macht keine größeren Veränderung im Knochenbild. Am ehesten erkennt man es noch durch eine Szintigrafie.

Es bedarf viel Eigeninitiative, um das wieder hinzubiegen.
Ich würde dir auf jeden Fall einen Besuch bei einem Osteopathen empfehlen, wenn der nicht schon in der Schmerzambulanz mit eingebettet ist.
Hilfreich sind sanfte Körpertherapien wie TaiChi, Yoga oder Feldenkrais, Wärmeanwendungen, Entspannungsübungen, Akupunktur und/oder Moxatherapie und eventuell phytotherapeutische Maßnahmen zur Bindegewebsstärkung.
Und was ganz,ganz wichtig ist: lange, lange Rückbildungsgymnastik und Stärkung des Beckenbodens.
Vielleicht holst du dir auch einfach noch einmal Rat bei einer erfahrenen (!) Hebamme.

Pass gut auf, dass du nicht auf die Schmerzmittelschiene gesetzt wirst. Das ist nicht die Lösung deines Problems!!

Alles Gute für dich!
 

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