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romantische Verbindung trotz schwerer Erkrankung beenden?

nutreon

Mitglied
Hallo liebe Foren-Gemeinschaft,

ich wende mich heute an Euch mit der Hoffnung, vielleicht ein paar Inputs und Sichtweisen zu erhalten, die mir bei meiner Entscheidungsfindung helfen. Hierfür möchte ich versuchen, die Vorgeschichte so kurz und knapp zusammenzufassen, wie es mir möglich ist:

Seit nun fast zwanzig Jahren führe ich eine Partnerschaft und ich war meiner Frau bis vor relativ kurzer Zeit immer treu. Vor drei Jahren lernte ich jedoch eine andere Frau kennen und wir begannen eine intensive Freundschaft. Noch nie zuvor war ich einem Menschen begegnet, zu dem ich eine solche seelische Verbundenheit spürte. Vor einigen Monaten „gestanden“ wir uns schließlich unsere Liebe. Die gesundheitliche Situation meiner „Seelenverwandten“ stellt sich seit Jahren äußerst schwierig und oft lebensbedrohlich dar und so haben wir uns seit diesem Tag im Sommer 2020 nicht getroffen und nicht geküsst sondern nur miteinander geredet. Ich sagte ihr, dass ich ihr nichts versprechen könne, mir jedoch eine Zukunft mit ihr wünschte, meine Frau verlassen wolle und ich meinte jedes Wort genau so wie ich es ihr sagte! Es handelte sich um keine „Hinhaltetaktik“ und doch habe ich meine Frau bisher noch nicht verlassen.

Um dies an dieser Stelle klar zu sagen: Ja, ich habe mich in den vergangenen Monaten höchst unmoralisch verhalten. Auch, wenn ich mit meiner Seelenverwandten „nur“ geredet habe war dies ein klarer Betrug an meiner Frau. Wahrscheinlich werden die meisten Leser dieses Beitrages denken, dass meine Frau einen besseren Mann verdient hätte, sie die Wahrheit erfahren und mich Ihrerseits verlassen sollte und mir fehlen hier natürlich sämtliche Gegenargumente. Vermutlich ist das alles richtig und ich habe zweifelsohne verheerende Fehler begangen, da ich meine Frau erst hätte verlassen müssen, bevor ich mich auf eine anderen romantische Begegnung einließ. Trotzdem würde ich gerne darum bitten, meine unbestrittenen Verfehlungen nicht zum zentralen Thema dieses Threads zu machen sondern mehr auf die jetzige Problemstellung einzugehen, welche wie folgt aussieht:

Auf Grund einiger Ereignisse in den letzten Monaten habe ich mich, obwohl mein Herz eigentlich noch immer der anderen Frau gehört, nach monatelangen Überlegungen dafür entschieden, das romantische Verhältnis zu dieser anderen Frau zu beenden und meine Ehe zu retten (bzw. dies zumindest zu versuchen). Ich bin, obwohl diese Entscheidung auch für mich sehr schmerzhaft ist, davon überzeugt, dass sie letztendlich richtig ist. Jedoch hat sich der Zustand meiner „Seelenverwandten“ in den letzten 2-3 Monaten und besonders in den letzten Wochen nochmals erheblich verschlechtert und zugespitzt. Die Situation wird immer wieder lebensbedrohlich, ich unterstütze sie nach Kräften und sie zieht ihre Kraft sehr stark aus der Vorstellung, dass wir nach all dem eine gemeinsame romantische Zukunft haben werden. Immer wieder sagt sie mir, dass sie ohne mich schon längst tot wäre. Ich wiederum würde ihr fairerweise gerne so schnell wie möglich mitteilen, dass ich diesen Weg nicht gehen kann und ich diese Entscheidung getroffen habe. Zugleich befürchte ich jedoch, dass diese Nachricht ihr so sehr den Boden unter den Füßen fortziehen könnte, dass sie diesen gesundheitlichen Kampf nicht überlebt, was ich mir kaum verzeihen könnte, habe ich doch auch für sie eine große Verantwortung. (Andererseits ist momentan jedoch kaum abzusehen, wie lange diese gesundheitlich extrem instabile und gefährliche Phase noch anhält oder ob sie je enden wird.)

Ich bin momentan einfach nur ratlos… Soll ich ihr meine Entscheidung schon jetzt offen mitteilen und ihr Leben damit möglicherweise in größte zusätzliche Gefahr bringen? Oder sollte ich es ihr verschweigen, bis sie irgendwann wieder etwas gesünder und stabiler ist? Wenn ich die zweite Möglichkeit wähle, würde ich sowohl sie, als auch weiterhin meine Frau belügen, was schrecklich wäre. Andererseits habe ich mich moralisch in den vergangenen Monaten eh schon ins Abseits geschossen und so würde ich, unter weiterer Beschädigung meiner eigenen Integrität, zumindest dafür sorgen, dass kein Menschenleben in zusätzliche Gefahr gerät. (Ich gebe zu, dass hört sich überspitzt und übertrieben an doch die gesundheitliche Situation ist wirklich ziemlich extrem.)

Ich habe mich und andere in eine bittere Position manövriert und ich bin an allem schuld. Nun würde ich gerne so handeln, dass zumindest der Schaden der anderen involvierten Personen so gering wie möglich bleibt. Wie würdet ihr handeln? Was würdet ihr mir empfehlen? Ich wäre für jeden Input dankbar.

Michael
 

Holzfuss

Mitglied
Hallo liebe Foren-Gemeinschaft,

ich wende mich heute an Euch mit der Hoffnung, vielleicht ein paar Inputs und Sichtweisen zu erhalten, die mir bei meiner Entscheidungsfindung helfen. Hierfür möchte ich versuchen, die Vorgeschichte so kurz und knapp zusammenzufassen, wie es mir möglich ist:

Seit nun fast zwanzig Jahren führe ich eine Partnerschaft und ich war meiner Frau bis vor relativ kurzer Zeit immer treu. Vor drei Jahren lernte ich jedoch eine andere Frau kennen und wir begannen eine intensive Freundschaft. Noch nie zuvor war ich einem Menschen begegnet, zu dem ich eine solche seelische Verbundenheit spürte. Vor einigen Monaten „gestanden“ wir uns schließlich unsere Liebe. Die gesundheitliche Situation meiner „Seelenverwandten“ stellt sich seit Jahren äußerst schwierig und oft lebensbedrohlich dar und so haben wir uns seit diesem Tag im Sommer 2020 nicht getroffen und nicht geküsst sondern nur miteinander geredet. Ich sagte ihr, dass ich ihr nichts versprechen könne, mir jedoch eine Zukunft mit ihr wünschte, meine Frau verlassen wolle und ich meinte jedes Wort genau so wie ich es ihr sagte! Es handelte sich um keine „Hinhaltetaktik“ und doch habe ich meine Frau bisher noch nicht verlassen.

Um dies an dieser Stelle klar zu sagen: Ja, ich habe mich in den vergangenen Monaten höchst unmoralisch verhalten. Auch, wenn ich mit meiner Seelenverwandten „nur“ geredet habe war dies ein klarer Betrug an meiner Frau. Wahrscheinlich werden die meisten Leser dieses Beitrages denken, dass meine Frau einen besseren Mann verdient hätte, sie die Wahrheit erfahren und mich Ihrerseits verlassen sollte und mir fehlen hier natürlich sämtliche Gegenargumente. Vermutlich ist das alles richtig und ich habe zweifelsohne verheerende Fehler begangen, da ich meine Frau erst hätte verlassen müssen, bevor ich mich auf eine anderen romantische Begegnung einließ. Trotzdem würde ich gerne darum bitten, meine unbestrittenen Verfehlungen nicht zum zentralen Thema dieses Threads zu machen sondern mehr auf die jetzige Problemstellung einzugehen, welche wie folgt aussieht:

Auf Grund einiger Ereignisse in den letzten Monaten habe ich mich, obwohl mein Herz eigentlich noch immer der anderen Frau gehört, nach monatelangen Überlegungen dafür entschieden, das romantische Verhältnis zu dieser anderen Frau zu beenden und meine Ehe zu retten (bzw. dies zumindest zu versuchen). Ich bin, obwohl diese Entscheidung auch für mich sehr schmerzhaft ist, davon überzeugt, dass sie letztendlich richtig ist. Jedoch hat sich der Zustand meiner „Seelenverwandten“ in den letzten 2-3 Monaten und besonders in den letzten Wochen nochmals erheblich verschlechtert und zugespitzt. Die Situation wird immer wieder lebensbedrohlich, ich unterstütze sie nach Kräften und sie zieht ihre Kraft sehr stark aus der Vorstellung, dass wir nach all dem eine gemeinsame romantische Zukunft haben werden. Immer wieder sagt sie mir, dass sie ohne mich schon längst tot wäre. Ich wiederum würde ihr fairerweise gerne so schnell wie möglich mitteilen, dass ich diesen Weg nicht gehen kann und ich diese Entscheidung getroffen habe. Zugleich befürchte ich jedoch, dass diese Nachricht ihr so sehr den Boden unter den Füßen fortziehen könnte, dass sie diesen gesundheitlichen Kampf nicht überlebt, was ich mir kaum verzeihen könnte, habe ich doch auch für sie eine große Verantwortung. (Andererseits ist momentan jedoch kaum abzusehen, wie lange diese gesundheitlich extrem instabile und gefährliche Phase noch anhält oder ob sie je enden wird.)

Ich bin momentan einfach nur ratlos… Soll ich ihr meine Entscheidung schon jetzt offen mitteilen und ihr Leben damit möglicherweise in größte zusätzliche Gefahr bringen? Oder sollte ich es ihr verschweigen, bis sie irgendwann wieder etwas gesünder und stabiler ist? Wenn ich die zweite Möglichkeit wähle, würde ich sowohl sie, als auch weiterhin meine Frau belügen, was schrecklich wäre. Andererseits habe ich mich moralisch in den vergangenen Monaten eh schon ins Abseits geschossen und so würde ich, unter weiterer Beschädigung meiner eigenen Integrität, zumindest dafür sorgen, dass kein Menschenleben in zusätzliche Gefahr gerät. (Ich gebe zu, dass hört sich überspitzt und übertrieben an doch die gesundheitliche Situation ist wirklich ziemlich extrem.)

Ich habe mich und andere in eine bittere Position manövriert und ich bin an allem schuld. Nun würde ich gerne so handeln, dass zumindest der Schaden der anderen involvierten Personen so gering wie möglich bleibt. Wie würdet ihr handeln? Was würdet ihr mir empfehlen? Ich wäre für jeden Input dankbar.

Michael

Lieber Michael,
für mich liest es sich als wäre die Krankheit der ausschlaggebende Punkt Dich zu halten und dir schlechtes Gewissen zu machen. Oft ist eine Ehe irgendwann eingefahren und wenn einem dann jemand begegnet der einem wieder das Gefühl gibt attraktiv und begehrenswert zu sein springt man gleich darauf an. Doch das was man in der Ehe hat, meist Jahrelange Vertrautheit, Verlässlichkeit usw... spürt man dann irgendwann wieder das dies eigentlich das ist was man im Leben sucht. Einmal aus zu brechen sich wieder besser fühlen kann passieren aber wie Du schreibst hast Du erkannt das du deine Frau noch liebst und bei ihr bleiben möchtest.
Ich würde ihr das so sagen und es beenden. Sie wird sich sonst immer mehr auf die Krankheit einlassen und Dir da sicher immer mehr das Gefühl geben das du Dich kümmern solltest oder dir schlechtes Gewissen machen das du sie alleine lässt. Natürlich ist das nicht schön jemanden in der Zeit zu sagen das es vorbei ist. Aber wenn ich mich mit jemand einlasse der verheiratet ist, dann muss ich damit auch rechnen das er sich irgendwann wieder um entscheidet. Ich wäre ehrlich zu ihr und es ist nicht deine schuld wenn sie gesundheitlich solche Probleme hat. Ich denke deiner Frau gegenüber hast du viel mehr verbrochen denn du hast sie belogen und betrogen das wieder gut zu machen das ist ein anderes Thema. Beende es so lange du kannst anständig und erkläre ihr warum. Ich hoffe sie versteht. Lg
 

nutreon

Mitglied
Vielen Dank für die ersten beiden Feedbacks.

Die Krankheit existierte auch schon, als es zwischen uns noch keine "romantischen" Aspekte gab und ich bin mir ziemlich sicher, dass es kein "Mittel" ist, mir ein schlechtes Gewissen zu machen.

@cucaracha: Das ist eine gute Frage. Es ist eine sehr seltene, komplexe und vielschichtige Krankheit. (Nicht etwa Krebs oder etwas anderes, klar "berechenbares") Keiner weiß, wie es weiter geht. Es ist durchaus möglich, dass Sie nur noch wenige Wochen oder Monate hat, zumal es unsicher ist, ob sie eine eventuell unumgängliche OP noch überstehen würde. vielleicht sind es aber auch noch Jahre, zudem besteht auch noch Hoffnung (zumindest auf meiner Seite), dass sie die vollständige Kehrtwende schaffen könnte. Es ist wirklich schwierig.....
 

nutreon

Mitglied
@_cloudy_ Ich wünschte, dass es genauer ginge... Sehr sogar.... Leider stellt es sich jedoch so dar, dass ich (und sie) es bei dieser seltenen, komplexen Erkrankung tatsächlich nicht weiß, ob es noch ein gutes Ende geben könnte bzw. wie lange diese Qualen, die sie momentan erleidet, noch weitergehen. Und das macht alles noch viel schwieriger.
 

nutreon

Mitglied
... Ich hoffe jedoch zumindest, dass ihr Leben in den kommenden Wochen und Monaten kein Ende findet und ich denke, diese Hoffnung ist auch nicht völlig illusorisch.
 

_cloudy_

Urgestein
@_cloudy_ Ich wünschte, dass es genauer ginge... Sehr sogar.... Leider stellt es sich jedoch so dar, dass ich (und sie) es bei dieser seltenen, komplexen Erkrankung tatsächlich nicht weiß, ob es noch ein gutes Ende geben könnte bzw. wie lange diese Qualen, die sie momentan erleidet, noch weitergehen. Und das macht alles noch viel schwieriger.
Ist sie jetzt im Krankenhaus? Eine Krankheit ohne Namen gibt es ja eigentlich nicht.
 

nutreon

Mitglied
@_cloudy_ Sie war kürzlich im Krankenhaus und sie wurde auch operiert, die Ärzte wissen bei ihr jedoch nicht weiter (wie schon seit Jahren) und momentan ist sie wieder zu Hause. (Sie wird von Ihrer Mutter gepflegt.)

Dass es eine Krankheit ohne klaren Namen nicht gibt hatte ich bis vor drei Jahren auch gedacht und genau so hier geschrieben. Leider ist es in diesem Fall jedoch ein wenig anders. (Bei ihr gibt es auch sehr viele neurologische Probleme, mehr kann ich jedoch an dieser Stelle nicht schreiben, da ihre lange Krankengeschichte einfach zu komplex ist. Leider...)
 

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