Hallo,
ich habe eien Problem und zwar seit dem ich mit dem ritzen angefangen habe,will ich einfach nciht mehr aufhören. Ich bin auch schon wegen depressionen in psychologischer behandlung.
Naja manchmal sage ich mir innerlich auch als wenn ich das spüren würde,"morgen ritze ich" keine ahnugn und dann mache ich das meistens auch aber ich glaube das liegt dadran wenn ich mich die letzten tage nicht gut gefühlt habe.
Warum ist das so?Liegt das an den depressionen?
LG
Hallo,
es ist gut dass du anfängst dir ein paar Gedanken um deine Gesundheit zu machen, ein guter Anfang!
Das mit den Depressionen liegt daran dass du (noch) nicht aufhören willst dich selbst zu verletzen und daraus entstehen dann die Depressionen, denn dein Innerstes das dich liebt und mag sträubt sich gegen die Selbstverletzung und gegen den Schmerz den du dir zufügst. Beides: die Autoaggression (= das Ritzen) und die Depressionen bedingen sich wechselseitig.
Es ist eher Zwangsverhalten an sich willst du es nicht, sondern ein derzeit verdrehter Teil von dir kann nicht anders.
Geh in Therapie an die Ursachen ran...sprich mit deinem Therapeuten offen darüber und arbeitet was aus wie du aus der Zwangshandlung rauskommst. Therapie nutzt nix wenn du sie nur larifari über dich ergehen läßt. Es ist Arbeit und was genau hast du bisher darin erarbeitet? Was hast du dort bereits über Autoaggressionen erlernt?
Du kannst dich auch woanders noch fortbilden und erkundigen wie Depressionen oder Autoaggressionen funktioneren...im Internet etc. Wissen ist Macht und wenn du Zusammenhänge verstehst findest du auch Wege um raus zu kommen aus Zwangshandlungen.
Beschäftigungstherapie ist ganz sinnvoll..also weniger isoliert für dich allein rumhocken und mit Gedanken das du morgen dies oder jenes tun wirst verschwenden sondern im Hier und Jetzt sinnvollen Beschäftigungen nachgehen und die Dinge einfach mal auf dich zukommen lassen.
Was sind die Auslöser? Unterforderung? Überforderung? In welchen Bereichen?
Achte mal darauf wieso du dich an einigen Tagen nicht wohl fülst und ändere dann dein Verhalten dass du dich wohler fühlst...und lerne ein stückweit auch ohne Re-aktionen auf ein Unwohlsein einfach Tage an denen es nicht so gut läuft zu akzeptieren und ab zu haken in einigen Punkten. Aber generell ist es recht hilfreich wenn du eine zeitlang so etwas wie ein Gefühlstagebuch oder sowas schreibst...frag man deinen Therapeuten danach.
Viel Sport ist wichtig um ein gutes Körpergefühl zu entwickeln. Mach Langlauf und eine Kampfsportart....sieh zu dass du die Woche über gut ausgelastet bist und Dinge machst die dich möglichst ausgewogen sowohl körperlich als auch geistig genügend herausfordern, an denen du wachsen kannst, die dir Spass machen...oder anfangs ggf auch weniger Spass machen, wenn du dabei Ängste überwinden musst und es eine Umstellung eine zeitlang ein wenig unbequem ist. Indem du jedoch Ängste überwindest und viel Neues machst, dich ausprobierst, in Bewegung bleibst etc. wächst dein Selbstbewusstsein und Depressionen sind Schnee von gestern. Dein Verstand braucht genügend gute Beschäftigungen damit er auf keine krummen Gedanken kommt.
Dein Körper braucht genug Bewegung, gute, regelmäßige Ernährung damit die Biochemie deines Gehirns stabil bleibt. Depression bedeutet ein biochemisches Ungleichgewicht im Gehirn und man kann es mit Medikamenten und/oder auch mit einer gesunden Lebensweise wieder ins Lot bringen.
Wenn du den Kern begriffen hast, dass du Herr deiner Gesundheit bist, damit die Verantwortung hast und viel guten Einfluss aber auch unguten Einfluss darauf ausüben kannst, und die Freiheit deines Willens darin liegt das richtige Verhalten (richtig = wobei du gesund und glücklich und leistungsfit bist) zu wählen kommst du voran.
Solange du ungünstig wählst meldet sich dein Körper mit Krankheiten. Mit einer Depression zum Beispiel. Krankheit ist Weg...ein Hinweis darauf an welchen Punkten du an dir noch arbeiten musst. In deinem Fall ganz simpel an deiner psychischen Stabilität, weg von niederdrückenden (de-pressiven) Gedanken und Handlungen.
Ritzen also Autoaggression hat zur Ursache unerledigtes inneres und äußeres Zeugs...du willst inneren Druck damit abbauen aber das funktioniert nicht....du musst das Verhalten also immer wieder wiederholen und es funktioniert wieder nicht und du sitzt fest. Du hast Bedürfnisse und erfüllst dir dein Bedürfnis dich zu spüren indem du dir Schmerz zufügst weil ggf irgendwann diese ungünstige und ungesunde Kopplung entstanden ist.
Betrachte es als Aufgabe und du hast die Aufgabe andere Dinge an die Stelle des Ritzens zu bringen die deine Bedürfnisse nachhaltiger und besser (= gesündern und weniger selbst gefährdend) befriedigen.
Das Ritzen ist dir zur Sucht geworden...du bist auf der Suche. Formuliere aus was du vom Leben erwartest und was genau du vor dem Ritzen empfindest und danach. Was bringt es dir auf Dauer?
Bringt es kurzzeitig Erleichterung und danach schlechtes Gewissen? Fühlst du dich glücklich, frei damit und kannst du daher locker mit allen drüber sprechen? Wie auch yoru schrieb brauchst du hier diese Fragen nicht zu beantworten aber beschäftige dich damit und besprich das mit deinem Therapeuten.
Viel Erfolg dabei!
Tyra