Hallo an alle und schonmal vielen Dank wenn ihr euch die Mühe macht, dass was jetzt folgt (oder auch nur einen Teil davon) zu lesen.
Ich weiß nicht genau wie und wo ich Anfangen soll.
Also erstmal zu mir, ich bin eine 20 Jahre alte Frau die mit ihrer Mutter und ihrem Hund zusammen in einer Wohnung wohnt. In diesem Haus wohnt auch noch mein Vater (eigene Wohnung) und meine Schwester mit ihrem freund, ihren Kindern und ihren Hunden. Ihr gehört auch das komplette Haus.
2013 wurde nach einem Erlebnis, dass das Fass zum überlaufen gebracht hat, bei mir eine schwere Depression und eine generalisierte Angststörung festgestellt. Es wurde immer schlimmer und ich habe mich dann freiwillig in eine Klinik begeben, da ich bei einem Streit meinen damaligen Freund geschlagen hatte. Ich kannte mich so selber nicht und auch so wurde ich immer teilnahmsloser, ... wie man das halt kennt.. kein spaß an Hobbys mehr, kaum noch gegessen und getrunken... hab das Zimmer abgedunkelt usw.
Nach 5 Wochen Klinik, kam ich wieder raus und im September 2014 ging ich in eine Reha-maßnahme die diesen Juli endete.
Es gab zu dem Zeitpunkt 2 Möglichkeiten für mich:
Bei meiner Schwester eine Ausbildung zu Kauffrau für Büromanagement anfangen
oder
In ein Internat für behinderte wo die z.b. sowas ausbilden. (was wohl auch im Nachhinein als vollwertig zählen sollte)
Da ich oft mit meiner Schwester streit hatte und mich generell eher von meiner Familie fernhalten will/wollte, aber ich mich für das Internat entschieden. Dies liegt in einem anderen Bundesland und etwa 2 Stunden fahrt von uns aus entfernt.
Man muss sagen, dass ich seit ende 2013, also dem Zeitpunkt wo ich die Klinik verließ, mich sehr gebessert habe. Ich brauchte keine Medikamente und auch keine Psychotherapie mehr (seit März).
Ich war wirklich überzeugt ich würde das schaffen, obwohl es mir zu schaffen machte, meinen Hund zurückzulassen.
Also war Tag X gekommen, der 19.8., an dem ich in dieses Internat ziehen sollte.
Meine Eltern fuhren mich dorthin und alles sah ganz nett aus, aber...
stopp. An dieser Stelle sollte ich erstmal von dem Einführungsgespräch erzählen, dass ich mit den Leuten vor Ort hatte.
Das war etwa 2 Wochen vor dem oben genannten Termin, alles ziemlich überstürzt aber naja, man zeigte mir die Räumlichkeiten und all das und ich erwähnte mehrfach, dass ich wegen meiner Angststörung aber nicht ganz allein sein könnte. Ich fragte nach ob denn auch andere in etwa dem selben Zeitpunkt anfangen wie ich und man bejahte mir dieses. Ebenso fragte ich, ob es so etwas wie eine Nachtwache gibt, nur für die ersten Nächte. Fragen kostet ja nichts.
Zu meiner Verwunderung bejahte man mir auch das. Es sei zwar "nur" ein Sozialpädagoge, aber das war mir ja in sofern egal.
Alles gut und schön, ich sagte zu, fuhr nach hause und in den nächsten 2 Wochen bekam ich an i.einem Tag 2 separate Anrufe.
Der erste war die gleiche Person, die sich mir gegenüber schon als Casemanagerin vorgestellt hatte und teilte mir mit, dass ich nun, wenn ich möchte, im Industriegebiet der jeweiligen Stadt arbeiten könnte. Ich fragte warum und da meinte sie, dass meine Noten so gut sind, dass sie mich für dort angebrachter sieht. Ich war natürlich Stolz und sagte zu.
Beim zweiten Anruf, war es jemand der wohl für das Wohnen zuständig war. Diese sagte mir, dass sie mich gerne auslagern würden, da ich schon so selbstständig sei.
Hier muss ich sagen, ich war ziemlich verpennt, weil ich mich mittags hingelegt hatte .. und hatte nichts weiter nachgefragt, sondern nur ja gesagt.
So. Zuallererst war also die Planung das ich in diesem Internat Wohne, arbeite und zur schule gehe.
Im nachhinein, stellte ich am 19. fest, wohnte ich im Nachbarort von wo es nur unmögliche Verbindung zur Stadt gab (worüber hinaus ich durch eine größere Stadt fuhren musste, was mich fast 1 stunde kostete) oder halt mit dem Shuttle das sie stellten.. das nur 2 mal am Tag fuhr. Und mit dem man nur 15 Minuten brauchte... bis zum Internat!
Dort musste ich dann noch 20 Minuten warten um mit dem Bus zum Industriegebiet zu fahren.
Das alles, wurde mir so erst mittendrin bekannt gegeben, während wir am 19. da waren.
Dennoch war ich davon überzeugt, dass ich es schaffen könnte.
Das Zimmer das ich bezog, war wunderschön. Das drumherum leider.. nicht. Das Haus hatte 9 Etagen und ringsherum gab es nichts. Nur andere Häuser. es stand auf einem Berg.
Aber das schlimme war. auf meinem Flur wohnte genau eine (!) Person und die war nie da, laut ihrer eigenen Aussage, da sie immer bei ihrem Freund war. Dieser Flur hatte 14 Zimmer und ich war dort die einzige. Es war auch keine Person vom personal oder sonst wer da.
Nichts.
Garnichts.
Man sagte uns, dass sie dort auch nur ein paar Zimmer gemietet hätten, da die meisten für Umschüler älteren Jahrgangs waren.. naja, wie auch immer, es war trotzdem keiner da.
Man versicherte mir aber, dass zum 1.9. noch einige in meinem Alter auf meinen Flur kommen würde, was mich zumindest ein bisschen tröstete.
Die Frau vom Wohnungsgedöns, sagte mir das sie sonst immer bis 21 Uhr da wäre.. außer Mittwochs (und der 19.8. war ein Mittwoch)...
Und ich war immer noch überzeugt es zu schaffen, weil ich nicht ahnte, dass mir, ohne Witz, die schlimmste Nacht meines Lebens bevorstand.
Meine Eltern fuhren am Abend weg und ich musste Weinen. Gut, dachte ich mir.. ist ja verständlich. Ich versuchte mich abzulenken, aber meine Angst schoss derartig in die Höhe, dass ich mich nicht mehr beruhigen konnte.
Ich rief die Wohnungsfrau an und erzählte ihr das und das ich dringend Hilfe brauche... sie redete mit mir ein bisschen, was kurz half. Danach musste sie auflegen. Das war gegen 20 uhr.
Ich rief meine beste Freundin hat.. ich redete eine weile.. es half nur wenig.. ich lief auf und ab.. und als auch sie dann auflegen musste.. wanderte ich immer noch herum. Ich hatte Luft geschnappt und ging hoch.. und als ich durch den dunklen Flur ging und mir bewusst wurde, wie einsam und leer es hier war.. fing ich an durchzudrehen.
Ich bekam heftigste Bauchkrämpfe, heulte und schwitzte und hatte schlimmen Durchfall, der mich zwang andauernd auf dem Klo rumzusitzen. Unschön das zu erzählen, aber es war so.
Ich zitterte und egal was ich tat.. Fernseh gucken, ... Musik hören (was sonst immer hilft) ... alles umsonst. Ich machte mir einen beruhigungstee und legte mich ins Bett.. rief meinen Vater an und unterhielt mich mit ihm. Ich legte dann irgendwann auf, weil ich glaubte genug Mut zu haben.. aber es ging nur so weiter.. Irgendwann bildete ich mir sogar ein, dass aus meinen Augenwinkeln weiße Dinge weghuschen und ich hatte eine Heidenangst.
Meine Worte können gar nicht beschreiben, wie schlimm ich es wirklich empfand.
Ich rief in dieser Nacht noch paar mal meinen Vater an,.. ich hatte riesige Ängste das meine Eltern sterben könnten.
Ich weiß, dass können sie auch wenn ich noch zuhause gewesen wäre.. aber es war so.
Dazu sollte ich vielleicht kurz erzählen, dass mein Vater frühpensioniert ist. Er hat einen Defibrilator - da mehrere Herzinfarkte und einen Schlaganfall ihn trafen. Diabetes und mittlerweile auch Depression.
Meine Mutter hat weichteilrheuma, Depression, panikattacken, Anfang von COPD, Asthma und weiß der Geier was nicht sonst noch.
Am nächsten Morgen, machte ich mich recht normal fertig... ich hörte dabei aber Musik. Im Shuttle waren noch 2 andere.. die aber zum Internat mussten und nicht zum Industriegebiet..
Ich war noch völlig durch den Wind, dass ich dachte ich hätte kein Busgeld und musste mir dann von einer von da das Geld leihen... ultrapeinlich.. im Nachhinein ist mir dann aufgefallen, dass ich doch noch geld hatte... ich habs einfach nicht gecheckt.
Es war eine Kompetenzwerkstatt. Das war das einzige was ich wusste und ich hatte Angst, dass es wie eine Behindertenwerkstatt war... wo man wirklich schlimme Dinge sieht. naja, das sieht jeder anders
Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich nichts gegen Behinderte habe!!!
Aber der Anblick hatte mir für den Tag den Rest gegeben.
Nehmen mir gab es noch 3 andere die dort die Ausbildung zum Kaufmann/frau für Büromanagement machten. Und uns wurden alle Räumlichkeiten gezeigt.
Wir gingen in die Werkstätten und dort waren Leute die Helme aufhatten. Rumschrien und stöhnten und einem sehr nahe kamen. Ich habe mich entsetzlich gefühlt. Das ganze Leid.. all das zu sehen..
Vielleicht möchte jetzt jemand sagen: "Ja das leben ist kein Zuckerschlecken" oder "Jetzt siehst du mal wie gut es dir geht" usw. usw.
Das ist mir alles bewusst und ich habe auch ein schlechtes gewissen, dass ich so empfinde.. andererseits denke ich auch das es natürlich psychisch belastend sein kann, sowas so zu sehen.
Wie auch immer.
Den ganzen Vormittag über, heulte ich nur. Man bot mir einmal eine Pause an, die ich verneinte, da ich das Gefühl hatte er dachte das ich weine wegen den Aufgaben.
In den pausen telefonierte ich mit meinem Vater und erzählte ihm alles. Er meinte halt es noch ein bisschen aus und ich versuchte es.
Durch mein Auftreten schienen die anderen 3 nicht wirklich was mit mir zu tun haben zu wollen zumindest ignorierten sie mich komplett, als ich mich zum Mittagessen zu Ihnen setzen wollte.
Ich versuchte ein Gespräch aufzubauen, aber als ich nur nett belächelt, eine knappe Antwort und danach demonstrativ einen Arm zwischen mir und dem wenigen geschoben bekam.. war mir schon klar, dass ich einfach nicht erwünscht war.
Vielleicht hatte ich zuviel geheult, vielleicht weil ich die einzige Frau war. ich habe keine Ahnung und es spielt auch keine oder kaum eine Rolle.
Ich fühlte mich nur noch elendiger.
Die Aufgaben waren langweilig und gar nicht herausfordernd. Was okay war, es war ja unser erster Tag. Nur half es mir nicht, da wir immer aufeinander warten sollten und ich so eine immer min. 10 Minuten pause hatte... die mein grübeln und heulen jedesmal nur noch verschlimmerte.
Am Nachmittag schneite dann jemand herein, den ich am gestrigen Tag kennengelernt hatte und wohl mein neuer Casemanager war.
Er redete total nett und meinte, ja wie geht es dir denn usw..
Dann heulte ich wieder los und erklärte ihm wie ich mich fühlte, als wir uns in einen geschützten Raum zurückgezogen hatten.
Er meinte aufeinmal: "Weißt du das deine Eltern hier sind?"
"Was?"
"Ja. Die sind drüben."
"Aber warum? nein ich weiß nichts davon!"
ich war Erstaunt. Ich war erleichtert. Und ich war verwirrt.
Und mir wurde etwas klar, was alles nur noch schlimmer machte..
das meine Eltern mich wohl lieben.
(Ja, ich weiß, dass ist aus dem Context herausgegriffen, aber nicht unwichtig es an dieser Stelle hier zu erwähnen..und wenn jemand möchte, würde ich auch gerne mehr dazu erzählen, falls es jemanden interessiert)
Der Mann meinte, er würde am Montag (wir hatten erst Donnerstag) mit seiner Chefin reden und vielleicht könnten sie irgendwie einen Platz freibekommen in einer WG oder im Haupthaus (wo ich ja eigentlich hinsollte, übrigens war auch mein Wunsch im Eingangsgespräch, dass ich erstmal im Haupthaus bleibe, bis ich mich an die neue Umgebung gewöhnt hatte... was die Leute auch für das beste hielten.. bis zu dem Anruf anscheinend...)
Er wusste schon darüber wie meine Nacht war, da ich ihm das berichtete.. und trotzdem wollte er mich noch 4 Nächte weiterhin so lassen bevor er erst mal überhaupt SPRICHT.
Natürlich, kann er nicht einfach sich ein Zimmer vorher auch immer her Zaubern.. das ist mir bewusst.
Er wollte unbedingt, dass ich ihm im Gespräch versichere, dass alles gut wird und ich hier bleibe.. irgendwann meinte ich dann, dass es jetzt wieder geht, weil ich einfach nicht mehr mit ihm reden wollte.
Ich durfte bzw. musste eine stunde früher von der Arbeit fort, damit ich den Bus erwische der mich zum Shuttle fährt, dass ja nur 2 mal am Tag lostuckert.
Und das wäre auch noch min. 2 Monate oder so, so gewesen.
Ebenso hatte ich noch kein Busticket bekommen.. die meisten anderen schon.. deswegen durfte ich das dann erstmal bar bezahlen.. was man mir aber nachher wohl i.wie zurückgeben wollte..
Ich fuhr zurück. und NIEMAND kann sich vorstellen wie heilfroh ich war meine Eltern zu sehen. Noch nie war ich so glücklich die zu sehen. Es war Wahnsinn..
Und genau in dem Moment, wusste ich schon irgendwo, dass ich mit ihnen zurück fahren würde.
Aber erstmal, war ich noch gewillt die Sache zu klären. Schließlich wollte ich es durchhalten.. i.wie.. wie immer halt. nicht aufgeben. nicht noch einmal. Einfach mal i.was erreichen.
Wir fuhren zum Zimmer und die Wohnungsfrau redete lange mit uns. Ich erzählte ihr mehrfach wie es mir erging. Auch das mit dem Durchfall, obwohl es ungeheuer Peinlich war. Im Gespräch hieß es dann irgendwann... ja mitte September würden 2 oder 3 neue nach hier oben kommen.
Und ich meinte dann direkt, dass das doch auch anders gesagt wurde..
alles wurde anders gemacht, als es gesagt wurde. und es war einfach grauenhaft.
Ich hatte schiss ärger zu bekommen, von dem Jobcenter,arge wie auch immer, wenn ich einfach gehe.
Und so hatte sie den Vorschlag, dass ich ja jetzt erstmal eine Woche nachhause und danach, sobald sie ein Zimmer in einer WG freihätten, zurückkommen könnte.
Das klang prima. Zum einen konnte ich der Situation entfliehen und zum anderen hatte ich immer noch die Möglichkeit zurückzukehren.
Ich hatte also erstmal jede menge Zeit gewonnen. Ich meinte, dass ich das mit meinen Eltern absprechen müsste, da mein Vater mich ja fahren muss, da ich keinen Führerschein habe.. und ich kann ja nicht einfach über seine Zeit verfügen (bezahlt hätte ich das dann)
Mein Vater willigte ein.. wir schmissen alles ins Auto und fuhren zurück.
Ich war so glücklich. Und endlich wurde ich müde. Und bekam wieder Hunger.
Und sollte am nächsten Tag die Casemanagerin anrufen (ja. i.wie hatte ich jetzt zwei behalten..) um mit ihr abzusprechen, wie es jetzt aussieht.
Die Frau war total nett, also ehrlich nett. Aber sie hatte irgendwie keine Ahnung.
Ich rief also an und so in etwa verlief das Telefongespräch dann:
"Ja, wir haben ein Zimmer für sie gefunden. in einer WG"
"Das ging schnell. Danke. Ist denn immer jemand zugegen? Nachtwache ähnlich wie im Haupthaus?"
"Ja."
"Ok"
"Können sie denn Mittwoch kommen? Mit ihren Sachen und all das, damit sie nicht zu viel verpassen?"
"Mittwoch schon? ja okay, kann ich machen."
Und auch wenn man ja denkt.. ok WG.. heißt also da wohnen andere.. fragte ich zum Glück nach, da ich denen absolut nicht mehr traute
"Ne, also das weiß ich jetzt nicht."
"Aber sie sagten doch es sei eine WG und sie wissen doch, dass ich Probleme mit der Angst habe und deswegen zurück bin..."
"Ja, also ich denke schon. Ich werde nochmal genau nachschauen"
"Hm... Ok."
"Also sie haben zumindest eine Betreuungsperson bis 21 uhr da"
"Bis 21 Uhr?"
"Ja"
"Okay alles klar"
ich verabschiedete mich und für mich war die Sache gegessen.
Ich muss sagen, ich fühle mich so als hätten die überhaupt keine Ahnung was eine generalisierte Angststörung ist. Vielleicht weil sie da geistlich, psychisch und körperlich behinderte buntzusammen würfeln. Aber das ist nicht MEIN Problem.
Das nach all dem aufstand, denen immer noch nicht klar war oder sie es schlichtweg ignorierten was das PROBLEM war und zwar das alleine sein.. das ich immer auch so schilderte... unfassbar.
Mir fehlen die Worte. auch heute noch.
Dennoch ließ ich mir, zumindest Alibi mäßig, alle Optionen offen. Meiner Psychotherapeutin schrieb ich noch Freitag, dass ich dringend einen Termin brauche. Und sie gab mir einen für Dienstag..
... den sie am Montag auf Mittwoch verschob.
Was ich dann dem Reha-berater vom jobcenter/arge wie auch immer, erklären konnte.
Also fuhr ich nicht mehr zum Internat.
Der Reha-berater war von meinem Bericht geschockt.
Meine Psychotherapeutin konnte die ganz Idee an sich schon nicht fassen.
Aber dann
Dann kam die Stellungnahme von dem Internat
während der Reha Berater ihn mir nicht mal zeigte - ihn aber meiner Psychotherapeutin schickte, bekam ich ihn dann bei ihr zu Lesen. Er hatte schon vorher mit ihr geredet und ihr das geschickt. ohne das ich auch nur ne chance hatte es ihr selber in ruhe zu erzählen bzw. von Gesicht zu Gesicht zu reden, statt nur zu schreiben.
In der Stellungnahme stellten sie das so da, dass ich das mit der "Rund-um-die-Uhr-Betreuung" niemals gesagt hätte.
Einfach.. krass. Ich hatte das mehrfach gesagt, im einführungsgespräch, als ich da ankam.. dann an diesem Telefonat am freitag..
Die Psychotherapeutin beharrte die ganze zeit darauf, dass das alles ja nur ein großes Missverständnis sei und das meine perfekte Chance wäre.
In der Theorie ja. aber ... man sieht doch was die gemacht haben!
Ich erklärte ihr mehrfach, dass das kein Missverständnis sein kann, da ich unmissverständlich und klar gesagt habe WAS ich brauche und in welcher form und sie mir das zugesagt haben.
Aber sie wollte das einfach nicht verstehen.
Mich macht das so wütend!
Später hatte ich dann noch ein Gespräch mit dem Reha-berater und er riet mir dazu, dass wir zu dritt mal reden sollten um eine Alternative für mich finden. Also er, die Psychotherapeutin und ich.
Das taten wir auch dann.
zwischenzeitlich hatte er mir angeboten, dass ich auch zu einem anderen Internat, dass noch weiter weg war zu gehen, da dort nur psychisch behinderte wären.
Aber ich wollte nicht mehr, der schreck saß zu tief. Aber das konnte ich ja wohl schlecht sagen..
Bei dem Gespräch dann, versuchten beide mich davon zu überzeugen, dass ich zum anderen Internat gehen sollte. oder zumindest, dass ich von Zuhause ausziehen muss. Auch wenn es jetzt angeblich besser geworden sei, so fanden sie das ich immer noch dringend da weg musste. was ich nicht mehr so empfand. Seitdem ich so krank bin hat meine Mutter es immer mehr reduziert mir ihren Kram aufzuhalsen und seitdem es feststand das ich ausziehen sollte, hat meine Mutter sogar angefangen zu Kochen und sich zu mir gesetzt und auch mitten in der Nacht, wenn ich wieder Schlafprobleme hatte.
Ja. Das mag für viele albern klingen, aber ich kannte sowas alles nicht. und mich rührte es sehr und tut es auch jetzt noch sodass ich grad weinen muss, .. ich habe als Kind keine Liebe erfahren und musste schon sehr früh viel Verantwortung für mich und meine Mutter übernehmen, da sie das selbst nicht richtig kann und mein Vater uns zwischenzeitlich verlassen hatte. Aber wie gesagt, kann ich was das betrifft auch noch mal später ins Detail gehen, wenn jemand möchte..
Naja. Also hatte ich endlich Liebe erfahren. und es schien zuhause nicht mehr ganz so schlimm. Auch mein Vater der ja einfach losgefahren ist um mit den Leuten vom Internat zu reden.. wobei er ja nichtmal wusste ob es was bringt.. und das obwohl er so krank ist..
Es war seltsam.. für mich.
Wie auch immer. In dem weiteren Gespräch also, meinte die psychotherapeutin dann irgendwann, dass ich wenn ich mich nur wehre halt keine Unterstützung bekomme und der Reha-berater meinte dann, nein das ist quatsch nur er könnte mir dann nicht mehr helfen.. wegen job seite her.
Als ich rausging war ich also Wütend. richtig wütend. weil mich wieder keiner wirklich verstand. ich wollte ja was machen. Aber ich wollte nicht in ein Internat. Da ich denke, dass es das gleiche nur in Grün ist und selbst wenn alles perfekt gelaufen wäre.. wär der Umgebungswechsel + neue Arbeit einfach zu viel für mich.
Ich fragte ob ich nicht wieder in eine Maßnahme kann.. da meinte er die haben keinen Platz aber ich wäre auf der Warteliste.
Sie meinten ob ich denn in eine Klinik gehen würde.. da meinte ich Tagesklinik ja, Stationär nein. Aber das wollten die nicht, weil sie wollten unbedingt,wenn auch nur zeitweise, mich von meinem Zuhause trennen, da sie der Meinung waren das wäre von Nöten. ich hielt es für Schwachsinn, da ich nach der zeit ja eh wieder zuhause bin und nicht akut "krank" genug für eine Stationäre klinik bin und mir das erstmal nur noch mehr schaden würde.
Die wollte eine Entscheidung hören die ich nicht bringen konnte. Sie konnten mir keine Ausbildung oder Maßnahme in der nähe verschaffen, ich wollte nicht in eine Stationäre klinik und sie hielten eine Tagesklinik für unnötig.
Sie rieten mir bzw. er sagte mir, wenn ich nicht nochmal Kontakt mit dem gesetzlichen Betreuer aufnehme, wird er mir nicht mehr helfen.
naja. Also ging ich dann, meinte ich überlege mir und war im Nachhinein so sauer das ich soviel dinge nicht gesagt hatte.
Also schrieb ich eine E-mail an beide gewandt. psychotherapeutin und Reha-berater.
Darin erwähnte ich, dass ich es nicht gut finde, dass die psychotherapeutin die Stellungnahme sah und ich nicht und der Psychotherapeutin erzählte ich, dass ich es nicht gut finde das sie z.b. mal zu mir gesagt hat, dass ich mein leben ja auch direkt in den Müll schmeißen könnte (das war vor nem Jahr)
ich hab alles reingepackt,was mich sauer gemacht hatte. egal wie kindisch das schien. es war mir egal. ich war es leid nur zu schlucken!
Die psychotherapeutin hatte im Gespräch auch gesagt, dass ich nur noch 4 stunden hätte und die ganzen 2 1/2 Jahre die ich zuvor mit ihr hatte, mir ja anscheinend nichts gebracht hätten. .. da ich ja immer noch ohne Ausbildung war.
Das machte mich rasend.
und es tat weh. Weil ich stolz darauf war, dass ich viel selbstbewusster geworden bin. und ich tatsächlich wieder viel gesünder war und bin als 2013.
in der email erwähnte ich dann halt auch, dass wenn sie der Meinung ist, das ich ja kaum fortschritte gemacht habe das es ja garantiert nicht nur am patient sondern auch am Therapeuten liegen muss und sie sich so auch mal an die Nase fassen sollte. Und das sich die 4 stunden ja dann auch nicht mehr lohnen, wenn 2 1/2 Jahre schon nichts gebracht haben.
Genauso hab ich reingeschrieben, dass ich sie auch mehrfach darum gebeten hatte im verlauf der therapie andere Techniken mit mir zuüben.. wo sie ja i.wie keine Ahnung hatte.
Und zu dem ich habe mich nicht gebessert: Anfang diesen Jahres wo ich die Therapie eingestellt hatte, sagte sie mir ja auch mehrfach, dass sie eh nicht wüsste wie sie mir noch helfen sollte, da ich wieder so stabil bin.
Aber okay, alles klar, ich bin nicht gesünder geworden......
Ich habe auch geschrieben, dass ich nicht verstehen kann, warum sie dem Internat mehr glauben als mir. Gerade die Psychotherapeutin .. und ich habe beiden NIE einen Anlass gegeben mir zu misstrauen! bzw. habe ich nie gelogen.
Einen tag bevor ich die E-mail schrieb, bekam ich endlich post von der Stelle die dafür zuständig ist ob ich für einen Schwerbehindertenausweis in frage komme oder nicht.. man hat mich mehrfach dazu gedrängt das zu machen und ich hab mich schon gewundert warum ich nichts mehr höre...
Und in der Post steht, dass sie meine Psychotherapeutin angeschrieben hätten und sogar erinnert haben, dass sie von ihr einen fachärztlichen Bericht brauchen den sie ihnen aber noch nicht geschickt habe.
Da war dann auch der Entschluss gefasst, diese E-Mail zu schreiben.
So. wow.
Ich hoffe, i.wer hat es bis hier unten geschafft und selbst wenn nicht, tat es einfach mal gut alles von der Seele zu schreiben.
Vielen vielen lieben Dank das DU dir die wertvolle Zeit genommen hast um meinen Kram durchzulesen..
ich würde einfach gerne ein paar Meinungen hören. Habe ich zu vor schnell gehandelt?
und was soll ich jetzt tun?
Wenn jemand noch Fragen in irgendeiner Form hat oder ich sogar noch was von mir erzählen soll (wie es möglicherweise zu meinen Problemen kam von damals in der Kindheit oder das Ereignis weswegen ich in die Klinik musste oder weiß der Geier was) fragt gerne nach, ich freue mich darüber was erzählen zu dürfen und mich auszutauschen.
viele liebe Grüße
Nyrin :3
Ich weiß nicht genau wie und wo ich Anfangen soll.
Also erstmal zu mir, ich bin eine 20 Jahre alte Frau die mit ihrer Mutter und ihrem Hund zusammen in einer Wohnung wohnt. In diesem Haus wohnt auch noch mein Vater (eigene Wohnung) und meine Schwester mit ihrem freund, ihren Kindern und ihren Hunden. Ihr gehört auch das komplette Haus.
2013 wurde nach einem Erlebnis, dass das Fass zum überlaufen gebracht hat, bei mir eine schwere Depression und eine generalisierte Angststörung festgestellt. Es wurde immer schlimmer und ich habe mich dann freiwillig in eine Klinik begeben, da ich bei einem Streit meinen damaligen Freund geschlagen hatte. Ich kannte mich so selber nicht und auch so wurde ich immer teilnahmsloser, ... wie man das halt kennt.. kein spaß an Hobbys mehr, kaum noch gegessen und getrunken... hab das Zimmer abgedunkelt usw.
Nach 5 Wochen Klinik, kam ich wieder raus und im September 2014 ging ich in eine Reha-maßnahme die diesen Juli endete.
Es gab zu dem Zeitpunkt 2 Möglichkeiten für mich:
Bei meiner Schwester eine Ausbildung zu Kauffrau für Büromanagement anfangen
oder
In ein Internat für behinderte wo die z.b. sowas ausbilden. (was wohl auch im Nachhinein als vollwertig zählen sollte)
Da ich oft mit meiner Schwester streit hatte und mich generell eher von meiner Familie fernhalten will/wollte, aber ich mich für das Internat entschieden. Dies liegt in einem anderen Bundesland und etwa 2 Stunden fahrt von uns aus entfernt.
Man muss sagen, dass ich seit ende 2013, also dem Zeitpunkt wo ich die Klinik verließ, mich sehr gebessert habe. Ich brauchte keine Medikamente und auch keine Psychotherapie mehr (seit März).
Ich war wirklich überzeugt ich würde das schaffen, obwohl es mir zu schaffen machte, meinen Hund zurückzulassen.
Also war Tag X gekommen, der 19.8., an dem ich in dieses Internat ziehen sollte.
Meine Eltern fuhren mich dorthin und alles sah ganz nett aus, aber...
stopp. An dieser Stelle sollte ich erstmal von dem Einführungsgespräch erzählen, dass ich mit den Leuten vor Ort hatte.
Das war etwa 2 Wochen vor dem oben genannten Termin, alles ziemlich überstürzt aber naja, man zeigte mir die Räumlichkeiten und all das und ich erwähnte mehrfach, dass ich wegen meiner Angststörung aber nicht ganz allein sein könnte. Ich fragte nach ob denn auch andere in etwa dem selben Zeitpunkt anfangen wie ich und man bejahte mir dieses. Ebenso fragte ich, ob es so etwas wie eine Nachtwache gibt, nur für die ersten Nächte. Fragen kostet ja nichts.
Zu meiner Verwunderung bejahte man mir auch das. Es sei zwar "nur" ein Sozialpädagoge, aber das war mir ja in sofern egal.
Alles gut und schön, ich sagte zu, fuhr nach hause und in den nächsten 2 Wochen bekam ich an i.einem Tag 2 separate Anrufe.
Der erste war die gleiche Person, die sich mir gegenüber schon als Casemanagerin vorgestellt hatte und teilte mir mit, dass ich nun, wenn ich möchte, im Industriegebiet der jeweiligen Stadt arbeiten könnte. Ich fragte warum und da meinte sie, dass meine Noten so gut sind, dass sie mich für dort angebrachter sieht. Ich war natürlich Stolz und sagte zu.
Beim zweiten Anruf, war es jemand der wohl für das Wohnen zuständig war. Diese sagte mir, dass sie mich gerne auslagern würden, da ich schon so selbstständig sei.
Hier muss ich sagen, ich war ziemlich verpennt, weil ich mich mittags hingelegt hatte .. und hatte nichts weiter nachgefragt, sondern nur ja gesagt.
So. Zuallererst war also die Planung das ich in diesem Internat Wohne, arbeite und zur schule gehe.
Im nachhinein, stellte ich am 19. fest, wohnte ich im Nachbarort von wo es nur unmögliche Verbindung zur Stadt gab (worüber hinaus ich durch eine größere Stadt fuhren musste, was mich fast 1 stunde kostete) oder halt mit dem Shuttle das sie stellten.. das nur 2 mal am Tag fuhr. Und mit dem man nur 15 Minuten brauchte... bis zum Internat!
Dort musste ich dann noch 20 Minuten warten um mit dem Bus zum Industriegebiet zu fahren.
Das alles, wurde mir so erst mittendrin bekannt gegeben, während wir am 19. da waren.
Dennoch war ich davon überzeugt, dass ich es schaffen könnte.
Das Zimmer das ich bezog, war wunderschön. Das drumherum leider.. nicht. Das Haus hatte 9 Etagen und ringsherum gab es nichts. Nur andere Häuser. es stand auf einem Berg.
Aber das schlimme war. auf meinem Flur wohnte genau eine (!) Person und die war nie da, laut ihrer eigenen Aussage, da sie immer bei ihrem Freund war. Dieser Flur hatte 14 Zimmer und ich war dort die einzige. Es war auch keine Person vom personal oder sonst wer da.
Nichts.
Garnichts.
Man sagte uns, dass sie dort auch nur ein paar Zimmer gemietet hätten, da die meisten für Umschüler älteren Jahrgangs waren.. naja, wie auch immer, es war trotzdem keiner da.
Man versicherte mir aber, dass zum 1.9. noch einige in meinem Alter auf meinen Flur kommen würde, was mich zumindest ein bisschen tröstete.
Die Frau vom Wohnungsgedöns, sagte mir das sie sonst immer bis 21 Uhr da wäre.. außer Mittwochs (und der 19.8. war ein Mittwoch)...
Und ich war immer noch überzeugt es zu schaffen, weil ich nicht ahnte, dass mir, ohne Witz, die schlimmste Nacht meines Lebens bevorstand.
Meine Eltern fuhren am Abend weg und ich musste Weinen. Gut, dachte ich mir.. ist ja verständlich. Ich versuchte mich abzulenken, aber meine Angst schoss derartig in die Höhe, dass ich mich nicht mehr beruhigen konnte.
Ich rief die Wohnungsfrau an und erzählte ihr das und das ich dringend Hilfe brauche... sie redete mit mir ein bisschen, was kurz half. Danach musste sie auflegen. Das war gegen 20 uhr.
Ich rief meine beste Freundin hat.. ich redete eine weile.. es half nur wenig.. ich lief auf und ab.. und als auch sie dann auflegen musste.. wanderte ich immer noch herum. Ich hatte Luft geschnappt und ging hoch.. und als ich durch den dunklen Flur ging und mir bewusst wurde, wie einsam und leer es hier war.. fing ich an durchzudrehen.
Ich bekam heftigste Bauchkrämpfe, heulte und schwitzte und hatte schlimmen Durchfall, der mich zwang andauernd auf dem Klo rumzusitzen. Unschön das zu erzählen, aber es war so.
Ich zitterte und egal was ich tat.. Fernseh gucken, ... Musik hören (was sonst immer hilft) ... alles umsonst. Ich machte mir einen beruhigungstee und legte mich ins Bett.. rief meinen Vater an und unterhielt mich mit ihm. Ich legte dann irgendwann auf, weil ich glaubte genug Mut zu haben.. aber es ging nur so weiter.. Irgendwann bildete ich mir sogar ein, dass aus meinen Augenwinkeln weiße Dinge weghuschen und ich hatte eine Heidenangst.
Meine Worte können gar nicht beschreiben, wie schlimm ich es wirklich empfand.
Ich rief in dieser Nacht noch paar mal meinen Vater an,.. ich hatte riesige Ängste das meine Eltern sterben könnten.
Ich weiß, dass können sie auch wenn ich noch zuhause gewesen wäre.. aber es war so.
Dazu sollte ich vielleicht kurz erzählen, dass mein Vater frühpensioniert ist. Er hat einen Defibrilator - da mehrere Herzinfarkte und einen Schlaganfall ihn trafen. Diabetes und mittlerweile auch Depression.
Meine Mutter hat weichteilrheuma, Depression, panikattacken, Anfang von COPD, Asthma und weiß der Geier was nicht sonst noch.
Am nächsten Morgen, machte ich mich recht normal fertig... ich hörte dabei aber Musik. Im Shuttle waren noch 2 andere.. die aber zum Internat mussten und nicht zum Industriegebiet..
Ich war noch völlig durch den Wind, dass ich dachte ich hätte kein Busgeld und musste mir dann von einer von da das Geld leihen... ultrapeinlich.. im Nachhinein ist mir dann aufgefallen, dass ich doch noch geld hatte... ich habs einfach nicht gecheckt.
Es war eine Kompetenzwerkstatt. Das war das einzige was ich wusste und ich hatte Angst, dass es wie eine Behindertenwerkstatt war... wo man wirklich schlimme Dinge sieht. naja, das sieht jeder anders
Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich nichts gegen Behinderte habe!!!
Aber der Anblick hatte mir für den Tag den Rest gegeben.
Nehmen mir gab es noch 3 andere die dort die Ausbildung zum Kaufmann/frau für Büromanagement machten. Und uns wurden alle Räumlichkeiten gezeigt.
Wir gingen in die Werkstätten und dort waren Leute die Helme aufhatten. Rumschrien und stöhnten und einem sehr nahe kamen. Ich habe mich entsetzlich gefühlt. Das ganze Leid.. all das zu sehen..
Vielleicht möchte jetzt jemand sagen: "Ja das leben ist kein Zuckerschlecken" oder "Jetzt siehst du mal wie gut es dir geht" usw. usw.
Das ist mir alles bewusst und ich habe auch ein schlechtes gewissen, dass ich so empfinde.. andererseits denke ich auch das es natürlich psychisch belastend sein kann, sowas so zu sehen.
Wie auch immer.
Den ganzen Vormittag über, heulte ich nur. Man bot mir einmal eine Pause an, die ich verneinte, da ich das Gefühl hatte er dachte das ich weine wegen den Aufgaben.
In den pausen telefonierte ich mit meinem Vater und erzählte ihm alles. Er meinte halt es noch ein bisschen aus und ich versuchte es.
Durch mein Auftreten schienen die anderen 3 nicht wirklich was mit mir zu tun haben zu wollen zumindest ignorierten sie mich komplett, als ich mich zum Mittagessen zu Ihnen setzen wollte.
Ich versuchte ein Gespräch aufzubauen, aber als ich nur nett belächelt, eine knappe Antwort und danach demonstrativ einen Arm zwischen mir und dem wenigen geschoben bekam.. war mir schon klar, dass ich einfach nicht erwünscht war.
Vielleicht hatte ich zuviel geheult, vielleicht weil ich die einzige Frau war. ich habe keine Ahnung und es spielt auch keine oder kaum eine Rolle.
Ich fühlte mich nur noch elendiger.
Die Aufgaben waren langweilig und gar nicht herausfordernd. Was okay war, es war ja unser erster Tag. Nur half es mir nicht, da wir immer aufeinander warten sollten und ich so eine immer min. 10 Minuten pause hatte... die mein grübeln und heulen jedesmal nur noch verschlimmerte.
Am Nachmittag schneite dann jemand herein, den ich am gestrigen Tag kennengelernt hatte und wohl mein neuer Casemanager war.
Er redete total nett und meinte, ja wie geht es dir denn usw..
Dann heulte ich wieder los und erklärte ihm wie ich mich fühlte, als wir uns in einen geschützten Raum zurückgezogen hatten.
Er meinte aufeinmal: "Weißt du das deine Eltern hier sind?"
"Was?"
"Ja. Die sind drüben."
"Aber warum? nein ich weiß nichts davon!"
ich war Erstaunt. Ich war erleichtert. Und ich war verwirrt.
Und mir wurde etwas klar, was alles nur noch schlimmer machte..
das meine Eltern mich wohl lieben.
(Ja, ich weiß, dass ist aus dem Context herausgegriffen, aber nicht unwichtig es an dieser Stelle hier zu erwähnen..und wenn jemand möchte, würde ich auch gerne mehr dazu erzählen, falls es jemanden interessiert)
Der Mann meinte, er würde am Montag (wir hatten erst Donnerstag) mit seiner Chefin reden und vielleicht könnten sie irgendwie einen Platz freibekommen in einer WG oder im Haupthaus (wo ich ja eigentlich hinsollte, übrigens war auch mein Wunsch im Eingangsgespräch, dass ich erstmal im Haupthaus bleibe, bis ich mich an die neue Umgebung gewöhnt hatte... was die Leute auch für das beste hielten.. bis zu dem Anruf anscheinend...)
Er wusste schon darüber wie meine Nacht war, da ich ihm das berichtete.. und trotzdem wollte er mich noch 4 Nächte weiterhin so lassen bevor er erst mal überhaupt SPRICHT.
Natürlich, kann er nicht einfach sich ein Zimmer vorher auch immer her Zaubern.. das ist mir bewusst.
Er wollte unbedingt, dass ich ihm im Gespräch versichere, dass alles gut wird und ich hier bleibe.. irgendwann meinte ich dann, dass es jetzt wieder geht, weil ich einfach nicht mehr mit ihm reden wollte.
Ich durfte bzw. musste eine stunde früher von der Arbeit fort, damit ich den Bus erwische der mich zum Shuttle fährt, dass ja nur 2 mal am Tag lostuckert.
Und das wäre auch noch min. 2 Monate oder so, so gewesen.
Ebenso hatte ich noch kein Busticket bekommen.. die meisten anderen schon.. deswegen durfte ich das dann erstmal bar bezahlen.. was man mir aber nachher wohl i.wie zurückgeben wollte..
Ich fuhr zurück. und NIEMAND kann sich vorstellen wie heilfroh ich war meine Eltern zu sehen. Noch nie war ich so glücklich die zu sehen. Es war Wahnsinn..
Und genau in dem Moment, wusste ich schon irgendwo, dass ich mit ihnen zurück fahren würde.
Aber erstmal, war ich noch gewillt die Sache zu klären. Schließlich wollte ich es durchhalten.. i.wie.. wie immer halt. nicht aufgeben. nicht noch einmal. Einfach mal i.was erreichen.
Wir fuhren zum Zimmer und die Wohnungsfrau redete lange mit uns. Ich erzählte ihr mehrfach wie es mir erging. Auch das mit dem Durchfall, obwohl es ungeheuer Peinlich war. Im Gespräch hieß es dann irgendwann... ja mitte September würden 2 oder 3 neue nach hier oben kommen.
Und ich meinte dann direkt, dass das doch auch anders gesagt wurde..
alles wurde anders gemacht, als es gesagt wurde. und es war einfach grauenhaft.
Ich hatte schiss ärger zu bekommen, von dem Jobcenter,arge wie auch immer, wenn ich einfach gehe.
Und so hatte sie den Vorschlag, dass ich ja jetzt erstmal eine Woche nachhause und danach, sobald sie ein Zimmer in einer WG freihätten, zurückkommen könnte.
Das klang prima. Zum einen konnte ich der Situation entfliehen und zum anderen hatte ich immer noch die Möglichkeit zurückzukehren.
Ich hatte also erstmal jede menge Zeit gewonnen. Ich meinte, dass ich das mit meinen Eltern absprechen müsste, da mein Vater mich ja fahren muss, da ich keinen Führerschein habe.. und ich kann ja nicht einfach über seine Zeit verfügen (bezahlt hätte ich das dann)
Mein Vater willigte ein.. wir schmissen alles ins Auto und fuhren zurück.
Ich war so glücklich. Und endlich wurde ich müde. Und bekam wieder Hunger.
Und sollte am nächsten Tag die Casemanagerin anrufen (ja. i.wie hatte ich jetzt zwei behalten..) um mit ihr abzusprechen, wie es jetzt aussieht.
Die Frau war total nett, also ehrlich nett. Aber sie hatte irgendwie keine Ahnung.
Ich rief also an und so in etwa verlief das Telefongespräch dann:
"Ja, wir haben ein Zimmer für sie gefunden. in einer WG"
"Das ging schnell. Danke. Ist denn immer jemand zugegen? Nachtwache ähnlich wie im Haupthaus?"
"Ja."
"Ok"
"Können sie denn Mittwoch kommen? Mit ihren Sachen und all das, damit sie nicht zu viel verpassen?"
"Mittwoch schon? ja okay, kann ich machen."
Und auch wenn man ja denkt.. ok WG.. heißt also da wohnen andere.. fragte ich zum Glück nach, da ich denen absolut nicht mehr traute
"Ne, also das weiß ich jetzt nicht."
"Aber sie sagten doch es sei eine WG und sie wissen doch, dass ich Probleme mit der Angst habe und deswegen zurück bin..."
"Ja, also ich denke schon. Ich werde nochmal genau nachschauen"
"Hm... Ok."
"Also sie haben zumindest eine Betreuungsperson bis 21 uhr da"
"Bis 21 Uhr?"
"Ja"
"Okay alles klar"
ich verabschiedete mich und für mich war die Sache gegessen.
Ich muss sagen, ich fühle mich so als hätten die überhaupt keine Ahnung was eine generalisierte Angststörung ist. Vielleicht weil sie da geistlich, psychisch und körperlich behinderte buntzusammen würfeln. Aber das ist nicht MEIN Problem.
Das nach all dem aufstand, denen immer noch nicht klar war oder sie es schlichtweg ignorierten was das PROBLEM war und zwar das alleine sein.. das ich immer auch so schilderte... unfassbar.
Mir fehlen die Worte. auch heute noch.
Dennoch ließ ich mir, zumindest Alibi mäßig, alle Optionen offen. Meiner Psychotherapeutin schrieb ich noch Freitag, dass ich dringend einen Termin brauche. Und sie gab mir einen für Dienstag..
... den sie am Montag auf Mittwoch verschob.
Was ich dann dem Reha-berater vom jobcenter/arge wie auch immer, erklären konnte.
Also fuhr ich nicht mehr zum Internat.
Der Reha-berater war von meinem Bericht geschockt.
Meine Psychotherapeutin konnte die ganz Idee an sich schon nicht fassen.
Aber dann
Dann kam die Stellungnahme von dem Internat
während der Reha Berater ihn mir nicht mal zeigte - ihn aber meiner Psychotherapeutin schickte, bekam ich ihn dann bei ihr zu Lesen. Er hatte schon vorher mit ihr geredet und ihr das geschickt. ohne das ich auch nur ne chance hatte es ihr selber in ruhe zu erzählen bzw. von Gesicht zu Gesicht zu reden, statt nur zu schreiben.
In der Stellungnahme stellten sie das so da, dass ich das mit der "Rund-um-die-Uhr-Betreuung" niemals gesagt hätte.
Einfach.. krass. Ich hatte das mehrfach gesagt, im einführungsgespräch, als ich da ankam.. dann an diesem Telefonat am freitag..
Die Psychotherapeutin beharrte die ganze zeit darauf, dass das alles ja nur ein großes Missverständnis sei und das meine perfekte Chance wäre.
In der Theorie ja. aber ... man sieht doch was die gemacht haben!
Ich erklärte ihr mehrfach, dass das kein Missverständnis sein kann, da ich unmissverständlich und klar gesagt habe WAS ich brauche und in welcher form und sie mir das zugesagt haben.
Aber sie wollte das einfach nicht verstehen.
Mich macht das so wütend!
Später hatte ich dann noch ein Gespräch mit dem Reha-berater und er riet mir dazu, dass wir zu dritt mal reden sollten um eine Alternative für mich finden. Also er, die Psychotherapeutin und ich.
Das taten wir auch dann.
zwischenzeitlich hatte er mir angeboten, dass ich auch zu einem anderen Internat, dass noch weiter weg war zu gehen, da dort nur psychisch behinderte wären.
Aber ich wollte nicht mehr, der schreck saß zu tief. Aber das konnte ich ja wohl schlecht sagen..
Bei dem Gespräch dann, versuchten beide mich davon zu überzeugen, dass ich zum anderen Internat gehen sollte. oder zumindest, dass ich von Zuhause ausziehen muss. Auch wenn es jetzt angeblich besser geworden sei, so fanden sie das ich immer noch dringend da weg musste. was ich nicht mehr so empfand. Seitdem ich so krank bin hat meine Mutter es immer mehr reduziert mir ihren Kram aufzuhalsen und seitdem es feststand das ich ausziehen sollte, hat meine Mutter sogar angefangen zu Kochen und sich zu mir gesetzt und auch mitten in der Nacht, wenn ich wieder Schlafprobleme hatte.
Ja. Das mag für viele albern klingen, aber ich kannte sowas alles nicht. und mich rührte es sehr und tut es auch jetzt noch sodass ich grad weinen muss, .. ich habe als Kind keine Liebe erfahren und musste schon sehr früh viel Verantwortung für mich und meine Mutter übernehmen, da sie das selbst nicht richtig kann und mein Vater uns zwischenzeitlich verlassen hatte. Aber wie gesagt, kann ich was das betrifft auch noch mal später ins Detail gehen, wenn jemand möchte..
Naja. Also hatte ich endlich Liebe erfahren. und es schien zuhause nicht mehr ganz so schlimm. Auch mein Vater der ja einfach losgefahren ist um mit den Leuten vom Internat zu reden.. wobei er ja nichtmal wusste ob es was bringt.. und das obwohl er so krank ist..
Es war seltsam.. für mich.
Wie auch immer. In dem weiteren Gespräch also, meinte die psychotherapeutin dann irgendwann, dass ich wenn ich mich nur wehre halt keine Unterstützung bekomme und der Reha-berater meinte dann, nein das ist quatsch nur er könnte mir dann nicht mehr helfen.. wegen job seite her.
Als ich rausging war ich also Wütend. richtig wütend. weil mich wieder keiner wirklich verstand. ich wollte ja was machen. Aber ich wollte nicht in ein Internat. Da ich denke, dass es das gleiche nur in Grün ist und selbst wenn alles perfekt gelaufen wäre.. wär der Umgebungswechsel + neue Arbeit einfach zu viel für mich.
Ich fragte ob ich nicht wieder in eine Maßnahme kann.. da meinte er die haben keinen Platz aber ich wäre auf der Warteliste.
Sie meinten ob ich denn in eine Klinik gehen würde.. da meinte ich Tagesklinik ja, Stationär nein. Aber das wollten die nicht, weil sie wollten unbedingt,wenn auch nur zeitweise, mich von meinem Zuhause trennen, da sie der Meinung waren das wäre von Nöten. ich hielt es für Schwachsinn, da ich nach der zeit ja eh wieder zuhause bin und nicht akut "krank" genug für eine Stationäre klinik bin und mir das erstmal nur noch mehr schaden würde.
Die wollte eine Entscheidung hören die ich nicht bringen konnte. Sie konnten mir keine Ausbildung oder Maßnahme in der nähe verschaffen, ich wollte nicht in eine Stationäre klinik und sie hielten eine Tagesklinik für unnötig.
Sie rieten mir bzw. er sagte mir, wenn ich nicht nochmal Kontakt mit dem gesetzlichen Betreuer aufnehme, wird er mir nicht mehr helfen.
naja. Also ging ich dann, meinte ich überlege mir und war im Nachhinein so sauer das ich soviel dinge nicht gesagt hatte.
Also schrieb ich eine E-mail an beide gewandt. psychotherapeutin und Reha-berater.
Darin erwähnte ich, dass ich es nicht gut finde, dass die psychotherapeutin die Stellungnahme sah und ich nicht und der Psychotherapeutin erzählte ich, dass ich es nicht gut finde das sie z.b. mal zu mir gesagt hat, dass ich mein leben ja auch direkt in den Müll schmeißen könnte (das war vor nem Jahr)
ich hab alles reingepackt,was mich sauer gemacht hatte. egal wie kindisch das schien. es war mir egal. ich war es leid nur zu schlucken!
Die psychotherapeutin hatte im Gespräch auch gesagt, dass ich nur noch 4 stunden hätte und die ganzen 2 1/2 Jahre die ich zuvor mit ihr hatte, mir ja anscheinend nichts gebracht hätten. .. da ich ja immer noch ohne Ausbildung war.
Das machte mich rasend.
und es tat weh. Weil ich stolz darauf war, dass ich viel selbstbewusster geworden bin. und ich tatsächlich wieder viel gesünder war und bin als 2013.
in der email erwähnte ich dann halt auch, dass wenn sie der Meinung ist, das ich ja kaum fortschritte gemacht habe das es ja garantiert nicht nur am patient sondern auch am Therapeuten liegen muss und sie sich so auch mal an die Nase fassen sollte. Und das sich die 4 stunden ja dann auch nicht mehr lohnen, wenn 2 1/2 Jahre schon nichts gebracht haben.
Genauso hab ich reingeschrieben, dass ich sie auch mehrfach darum gebeten hatte im verlauf der therapie andere Techniken mit mir zuüben.. wo sie ja i.wie keine Ahnung hatte.
Und zu dem ich habe mich nicht gebessert: Anfang diesen Jahres wo ich die Therapie eingestellt hatte, sagte sie mir ja auch mehrfach, dass sie eh nicht wüsste wie sie mir noch helfen sollte, da ich wieder so stabil bin.
Aber okay, alles klar, ich bin nicht gesünder geworden......
Ich habe auch geschrieben, dass ich nicht verstehen kann, warum sie dem Internat mehr glauben als mir. Gerade die Psychotherapeutin .. und ich habe beiden NIE einen Anlass gegeben mir zu misstrauen! bzw. habe ich nie gelogen.
Einen tag bevor ich die E-mail schrieb, bekam ich endlich post von der Stelle die dafür zuständig ist ob ich für einen Schwerbehindertenausweis in frage komme oder nicht.. man hat mich mehrfach dazu gedrängt das zu machen und ich hab mich schon gewundert warum ich nichts mehr höre...
Und in der Post steht, dass sie meine Psychotherapeutin angeschrieben hätten und sogar erinnert haben, dass sie von ihr einen fachärztlichen Bericht brauchen den sie ihnen aber noch nicht geschickt habe.
Da war dann auch der Entschluss gefasst, diese E-Mail zu schreiben.
So. wow.
Ich hoffe, i.wer hat es bis hier unten geschafft und selbst wenn nicht, tat es einfach mal gut alles von der Seele zu schreiben.
Vielen vielen lieben Dank das DU dir die wertvolle Zeit genommen hast um meinen Kram durchzulesen..
ich würde einfach gerne ein paar Meinungen hören. Habe ich zu vor schnell gehandelt?
und was soll ich jetzt tun?
Wenn jemand noch Fragen in irgendeiner Form hat oder ich sogar noch was von mir erzählen soll (wie es möglicherweise zu meinen Problemen kam von damals in der Kindheit oder das Ereignis weswegen ich in die Klinik musste oder weiß der Geier was) fragt gerne nach, ich freue mich darüber was erzählen zu dürfen und mich auszutauschen.
viele liebe Grüße
Nyrin :3