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Rechtsstreit mit Nachbarn - besser umziehen?

Lavendelgrau24

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,
ich musste mich leider über meinen Nachbarn so oft beschweren, dass ihm jetzt die fristlose Kündigung droht...

Anfang 2020 bin ich in eine ETW gezogen und habe schnell gemerkt, dass es einen Störenfried im Haus gibt - der auch noch direkt über mir wohnt. Mehrmals die Woche Ruhestörung mit extrem lauter Musik, bis spät Nachts, immer zu den Ruhezeiten, an Feiertagen, Sonntagen.... etc. usw.
Teilweise war der Fernseher auch noch so laut, dass ich auf der Toilette unten die Börsenkurse von oben mitschreiben konnte. Geht halt einfach nicht! Zumindest zu den Ruhezeiten, muss auch Ruhe herrschen.

Ich habe über 1 Jahr Lärmprotokoll geführt, Beweisvideos gedreht und der Mann hat dann Anfang Juni 2021 die letzte Abmahnung erhalten mit dem Hinweis auf die fristlose Kündigung. Nach einigen Wochen Ruhe, geht es nun weiter wie bisher. Die Vermieter stellen ihm nun in nächster Zeit die Kündigung zu (keine Ahnung ob fristlos oder nicht - Begründung wäre aber ausreichend).

Ich weiß genau, dass er das NICHT akzeptieren wird - als mehrmals die Polizei da war, hat er auch versucht, mich wegen "Verleumdung" zu verklagen. Was die Beamten vor Ort ja gleich abgewiegelt haben. Daher bin ich mir sicher, dass er auch gegen eine Kündigung vorgehen wird.
Andere Mieter im Haus sind ebenfalls gestört, rühren sich aber nicht. Die Familie direkt über ihm schläft lieber zu 5 im Wohnzimmer, als mal etwas zu sagen...

Ich denke es läuft auf eine Räumungsklage hinaus und ich denke, das wird hier die nächste Zeit nicht schöner.... das kann sich ja dann auch noch zwischen 6 Monaten und einigen Jahren ziehen.

Denkt ihr ich sollte mir besser gleich eine neue Wohnung suchen? Aktuell bekomme ich meine Wohnung auf dem Markt ja mehr als gut los, muss aber dafür ja auch etwas Neues erst einmal finden....

Schon jemand mal eine Räumungsklage gemacht? Oder Ähnliches erlebt?

Danke!
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Ich möchte nur zu bedenken geben, dass die Eigentumswohnung wohl besser zu verkaufen wäre, wenn der Störenfried erfolgreich das Haus verlassen hätte. Allerdings könnte ich mir denken, dass dies dennoch schwierig werden könnte.

Im Übrigen scheint es mir, dass Du doch sehr erfolgreich mit Deinen allerdings großen Mühen gewesen bist. Viele schaffen es nicht so weit. Vielleicht willst Du uns noch etwas von Deinem "Erfolgsrezept" verraten.

Ich habe in meinem Leben leider auch schon negative Erfahrungen mit dem Thema gewonnen.
 

Lavendelgrau24

Aktives Mitglied
Vielen Dank :)

Ich muss ehrlich sagen, dass mich das Ganze natürlich extrem belastet und ich einfach die ganze Wohnung nicht mehr wirklich mag...
Stellt Euch vor ihr kommt von der Arbeit nach Hause und schon auf dem Gehweg hört man das Wummern vom Bass. Im Treppenhaus ist es dann wie der Aufgang zu einer Diskothek. Und in der Wohnung, hört man es dann überall. Ging teils von 17 bis 0:45 Uhr in der Nacht....
Zudem kommen ja noch die Wohngeräusche: der wirft jede Tür zu, trampelt durch die Wohnung und lärmt eben, was geht.

Es leben noch 6 andere Familien im Haus, teils auch mit kleinen Kindern - NIEMAND sagt etwas. NIEMAND beschwert sich. Das war für mich unverständlich.

Mein "Erfolg" besteht wohl aus 2 einfachen Dingen:

- die Vermieter sind extrem bemüht, das abzustellen
- der Störenfried ist sehr feige und geht jeder Begegnung aus dem Weg

Wenn der Mann mutiger wäre und mir zB im Gang immer die Meinung sagen würde, wenn ich mich beschwere, dann wäre ich lang weg. Und wenn die Vermieter von ihm nicht so bemüht wären ihn los zu werden, ginge da auch nichts.

Positiv ist, das sich Eigentümerin bin und so einen anderen Draht habe, zu HV und den Vermietern. Zudem möchten die Vermieter diesen Mann auch nicht weiter halten...

Wenn ich mir aber vorstelle, dass er ggf. noch 12 Monate hier lebt (gekündigt, bis die Räumungsklage kommt), vergeht mir echt alles....
 
A

Anna_1989

Gast
Kündigung und Räumung sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Der Mietvertrag muss erst mal wirksam beendet werden (z.B. durch Kündigung oder im Streitfall dann durch eine gerichtliche Entscheidung), bevor man überhaupt über eine Räumungsklage nachdenken kann. Wenn der Typ schon gegen die Kündigung vorgeht, gehen sowieso erst mal einige Monate ins Land. Die Rechtsprechung ist extrem mieterfreundlich und so leicht bekommt man jemanden in Deutschland nicht aus seiner Wohnung, zumal Ruhestörung etwas eher abstraktes ist (wo beginnt Ruhestörung, wo endet sie, was darf man und was nicht, was ist Zimmerlautstärke, wie hoch ist die Lärmbelästigung in den anderen Wohnungen objektiv usw.?). Im Zweifelsfall weiß er von Ruhestörungen nichts und stellt es auch vor Gericht so dar, dass du ihn aus seiner Wohnung mobben willst. Es steht Aussage gegen Aussage (zumal du von den anderen Hausbewohnern ja offenbar keine Unterstützung zu erwarten hast) und dann sind ein Lärmprotokoll und selbst ein paar Polizeieinsätze ggf. ein bisschen dünn für eine Kündigung.

Selbst wenn die Kündigung durchgeht, ist die Räumung noch mal eine andere Sache und ggf. auch noch mal ein eigenständiges Gerichtsverfahren von mindestens ein paar Monaten. Falls der Typ irgendwie eingeschränkt ist, liegt vielleicht ein Härtefall vor und man bekommt ihn auf nicht absehbare Zeit gar nicht aus der Wohnung.
 

Q-cumber

Aktives Mitglied
Liebe @Lavendelgrau24,

ich kann mir vorstellen, wie belastend die Situation für Dich ist - kräfte- und nervenzehrend ohne Ende.
Von Außen hat es sich immer leicht reden, aber: ich finde es toll, wie Du Dich gegen diesen unverschämten Lärmterroristen zur Wehr setzt! Es würde mir sehr leidtun, wenn Du "auf den letzten Metern" noch aufgibst. Aber letztlich kannst allein Du entscheiden, wieviel Kraft Du noch hast.

Du schreibst, dass der Spacken eigentlich eher feige und konfliktscheu ist - ich bin mir gar nicht so sicher, ob der wirklich die ganz große Klage-Nummer abzieht.
Das bedeutet nämlich auch für ihn Zeit, Nerven - und falls er keine Rechtsschutzversicherung inkl. Mietrecht hat- einen Haufen Geld.
Es ist eine Nummer, die sich die Deutschen in den letzten Jahren zunehmend von den Amerikanern abgeschaut haben: "Dann verklage ich Sie!" "Sie hören von meinem Anwalt!" "Ich zeige Sie an!"
In 99% der Fälle dummes Blabla, um in einer Konfliktsituation wenigstens nicht ganz so sehr wie das arme Würstchen dazustehen.
Du glaubst gar nicht, wie oft ich die o.g. theatralischen Sprüche im Job schon gehört habe und am Ende ist was passiert? Genau - NICHTS!
Du hast ja mitbekommen, wie schnell er vor den Polizisten gekuscht hat.

An Deiner Stelle würde ich noch ein paar Monate abwarten und dann mal bei seinen Vermietern nachfragen, ob und wann sie ihm die Kündigung zugestellt haben und ob darauf irgendeine Reaktion erfolgt ist.

Alles Liebe für Dich!
 

Findi

Mitglied
Könntest du dir nicht als Übergang eine kleine Wohnung anmieten, bis der Stress mit deinem Nachbar ein Ende hat? So bräuchtest du nicht gleich komplett zu verkaufen, da die Chance da ist, daß nach ihm Ruhe einkehrt.

Selbst hatte ich so ein kriminelles Früchtchen auch schon zwei Jahre unter mir wohnen, der hat aber noch Drogen vertickt und seine "Verkaufsveranstaltungen" fanden fast täglich, teils von Abends um 19 Uhr bis Morgens um 9 Uhr statt. Da bei uns aber alle Anwohner irgendwann ständig die Polizei benachrichtigten, wurde der Druck seiner Bekanntheit dort und der überführenden Gerüche zu groß, so daß er irgendwann einknickte. Gebe aber zu, daß ich selbst kurz davor war auszuziehen, kann dich deshalb sehr gut verstehen und du hast mein volltest Mitgefühl!
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Bei definitivem Unrecht weiche ich keinen Millimeter, und dazu erst recht nicht.
Wie willst Du Dir selbst später gegenüber stehen wenn Du Dich einmal hast "erpressen lassen"?
 

CabMan

Aktives Mitglied
Wenn Du das jetzt durchziehst, dann wirst Du anschließend sehr stolz auf Dich sein können. Sicherlich werden dann die anderen Hausbewohner auch eine ziemliche Ehrfurcht haben vor Dir.
 

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