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Ratlosigkeit über eigene Zukunft

B

bino50

Gast
Hallo, es folgt ein ziemlich langer Text, welcher relativ stark von meiner eher schlechten Lage geprägt ist, ich hoffe er ist noch verständlich formuliert, ich bitte nach Rat und Vorschlägen zu der Zeit nach dem Abitur.

Ich schreibe in den kommenden Wochen meine schriftlichen Abiturprüfungen, bin an einem beruflichen Gymnasium (Richtung Wirtschaft Bili auf Englisch) in Hessen, bisher so gut wie gar nichts für die Schule gemacht, erkennt man aber auch an meinen Noten, mein Abischnitt wird je nach Abiprüfungen zwischen 2,2 - 2,8 liegen, läuft vermutlich auf 2,5 hinaus.
Q1/Q2 waren wirklich sehr schlecht mit ungefähr 3,15, Q3/Q4 schon um einiges besser aber trotzdem unbefriedigend, versuche mein bestes mit den Abiprüfungen zu geben, bin schriftlich immer besser als mündlich.

Ich habe aktuell gar keine konkreten Pläne was nun nach dem Abitur folgen soll.

Hier einige Infos meinerseits:
Meine Fachrichtung Wirtschaft (damit auch 1. LK, 2. LK ist Englisch) begeistert mich überhaupt nicht mehr, auch wenn ich relativ gut war (10pkt).
Studium und Arbeit in diesem Bereich kann ich nicht mit meinen Wert-und Weltvorstellungen verbinden, überhaupt nicht.

Besondere Qualitäten weise ich überhaupt keine auf, lediglich ein diversifiziertes, erweitertes Allgemeinwissen für welches ich oft gelobt werde, dieses bringt mir jedoch gar nichts, ich sehe es eher als ein Zeichen für mangelnde Intelligenz meinerseits, oder im besten Fall schlecht genutzte Zeit, siehe Geschichtswissen, hauptsächlich Antike und Kalter Krieg, habe ich mich endlos viele Stunden dafür interessiert, bringt mir auf unserem Arbeitsmarkt überhaupt nichts.

- Mathe war weder Feind noch Freund für mich, habe mich irgentwie durchmogeln können mit ziemlich guten Noten, lag aber auch am Lehrer.
- Naturwissenschaftlich war ich wirklich nur in Biologie "begabt", hatte ich jedoch in der Oberstufe nicht mehr, wegen dieser verfluchten Wirtschaftrichtung des Gymnasiums, es interessiert mich aktuell aber am meisten von allen Fächern.
- In Chemie bin ich absolut durchschnittlich, in Physik ziemliche Niete.
- In den Sprachen bin ich durchschnittlich schlecht, habe auch keinerlei Interesse in diesen.
- In den restlichen "Sachkunde-Fächer" eigentlich ganz gut, siehe nutzloses Allgemeinwissen, PoWi und Geschichte.

Mein einziges wirkliches Traumstudium ist Medizin, als ultimative Berufung, hohem Interesse und der gesicherten Aussicht auf Arbeit, wenn man auf meinen Schnitt blickt fürchte ich, dass es dabei bei einem Traum auch bleibt, bin aber über TMS usw. gar nicht informiert worden. Auslandsstudium wird nichts, Arbeiterfamilie sollte alles sagen.


Mein Abischnitt lässt mich nun sehr frustriert auf der Strecke bleiben, alle meine Interessen neben der Medizin sind absolut brotlos, das ist insbesondere durch familiäre Gründe gar nicht verhandelbar.
- BWL und co liegt mir ausreichend, will ich auf gar keinen Fall aber machen.
- MINT bin ich wenig interessiert und auch vermutlich persönlich ungeeignet, mit der Ausnahme Biologie, ist aber auch eher brotlos behaftet und eher wenig zufriedenstellend (HÄTTEST DU MAL LIEBER MEDIZIN...!).
- Lehramt? Ehrlich, wenn nichts klappt als Option offen, sonst eher nicht.
- Jura? Nicht so schlimm wie BWL, aber kommt nahe dran, sehr unwahrscheinlich als Option offen.

Thema Ausbildung: ist nun viel zu spät, würde dann auf ein "Faullenzer-Jahr" hinauslaufen, sieht sicher top auf dem Lebenslauf aus, würde auch bedeuten das ich mir gleich die letzten 3 Jahre Oberstufe hätte sparen können (war auf der Realschule).

Nun zu Ihnen, Leser, ich frage Sie, habe ich etwas vergessen? Kann ich Medizin wie erwartet total von meinen Möglichkeiten streichen? Muss ich den BWL 9-5 Bürojob hinnehmen und mir Mitte 30 das Leben nehmen?
Spaß beiseite, ich bin am Rande der Verzweifelung angesichts meiner Zukunft, trägt sicher nicht positiv zur Vorbereitung der Abiprüfungen bei.
Danke fürs Lesen, sollten weitere Fragen zu mir aufkommen, fragt bitte.
 
G

Gelöscht 75427

Gast
erkennt man aber auch an meinen Noten, mein Abischnitt wird je nach Abiprüfungen zwischen 2,2 - 2,8 liegen, läuft vermutlich auf 2,5 hinaus.
(...)
Q1/Q2 waren wirklich sehr schlecht
(...)
mit ungefähr 3,15,
(...)
Q3/Q4 schon um einiges besser aber trotzdem unbefriedigend,
Tippfehler? 3,15 ist nicht berauschend. Aber "befriedigend" und nicht "schlecht".

Ich habe aktuell gar keine konkreten Pläne was nun nach dem Abitur folgen soll.
...wie 90% aller Abiturienten.

Besondere Qualitäten weise ich überhaupt keine auf, lediglich ein diversifiziertes, erweitertes Allgemeinwissen für welches ich oft gelobt werde,
Super.

dieses bringt mir jedoch gar nichts, ich sehe es eher als ein Zeichen für mangelnde Intelligenz meinerseits, oder im besten Fall schlecht genutzte Zeit, sie
Du bist äußerst leistungsorientiert und ich sehe einen Minderwertigkeitskomplex in der Entstehung. Insbesondere bei Kindern von Nichtakademikern ist der sehr häufig zu finden - oft bricht ihnen genau der das akademische Genick.

...bei einigen anderen Studenten führt er dagegen zur Überkompensation, also zu Höchstleistungen.

Wie er sich beim einzelnen auswirkt, hängt wahrscheinlich u.a. davon ab, ob man mehr extrinsisch oder mehr intrinsisch motiviert ist sowie von weiteren Faktoren, z.B. vom Elternhaus.

Mein einziges wirkliches Traumstudium ist Medizin, als ultimative Berufung, hohem Interesse und der gesicherten Aussicht auf Arbeit, wenn man auf meinen Schnitt blickt fürchte ich, dass es dabei bei einem Traum auch bleibt,

(...)

Kann ich Medizin wie erwartet total von meinen Möglichkeiten streichen?
Ganz ehrlich?

Du bist für Medizin prädestiniert. Ich kenne viele Mediziner, deren Eltern auch schon Medizner waren und eingeklagt wurden. Trotz Privatgymnasium ein Schnitt von 3,x etc. Alles Ärzte jetzt. Einige tun so, als wären sie hochintelligent - das müsstest Du dann noch lernen ;-p

Du bräuchtest ja nur ein paar Semester warten, dann sparst Du Dir die Kohle fürs Einklagen.

Für Medizin ist nicht viel Intelligenz nötig, da geht es mehr ums Auswendiglernen und um breites Wisssen. Also um Fleiß.

Eine ganz wichtige Sache würde ich Dir aus dem Stegreif mit auf dem Weg geben wollen:

Meistens profitieren etwas gemütlichere Arztkinder vom Anschub durch ihre Eltern. Ohne das indirekte Coaching durch Arzteltern könnte das Am-Ball-bleiben schwierig für Dich werden.

=>Daher würde ich mir einen Mentor suchen!

LG
Wolf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Skyma

Aktives Mitglied
Im Ernst: Das "nicht viel tun" solltest du dir unbedingt abgewöhnen. Das wird dir in jedem Studiengang das Genick brechen. Erst Recht in Medizin.

So positiv wie mein Vorredner mit einfach mal Klagen und Wartesemestern sehe ich das nicht. Es gibt aber auch Möglichkeiten, stressfreier in dieses Fach reinzukommen. In Marburg (?) kommt man über eine Eignungsprüfung rein. In Österreich ist der Bewerbungsprozess glaube ich auch einfacher. Als Alternative vielleicht Medizintechnik, oder eine Ausbildung im Rettungsdienst?
 
B

bino50

Gast
Im Ernst: Das "nicht viel tun" solltest du dir unbedingt abgewöhnen. Das wird dir in jedem Studiengang das Genick brechen. Erst Recht in Medizin.
Dem bin ich mir im vollem bewusst, bis vor einigen Monaten hatte ich überhaupt kein Ziel weder fürs Leben noch nach der Schule, Medizin immer dieser weit entfernte Traum (schaffst du eh nicht).

So positiv wie mein Vorredner mit einfach mal Klagen und Wartesemestern sehe ich das nicht. Es gibt aber auch Möglichkeiten, stressfreier in dieses Fach reinzukommen. In Marburg (?) kommt man über eine Eignungsprüfung rein. In Österreich ist der Bewerbungsprozess glaube ich auch einfacher.
Klagen kommt nicht in Frage, genau so wie das Ausland wegen finanziellen Gründen.
Zu Österreich, wurde dazu auch nie konkret informiert, genau so wie diesen ganzen Auswahlverfahren der Einzelunis.
Wartesemester sind doch nach 2020 sowieso ganz egal oder etwa nicht?
Der TMS spielt auch mittlerweile eine relativ große Rolle in einigen Unis?

Mir fehlt es gerade an konkreten Infos, z. B. meint auch einer meiner Freunde das er mit 1,2 vermutlich keinen Platz dieses Jahr bekommt, ohne TMS.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
In dem Fall würde es dann sicher nicht schaden, dich trotz allem mal darüber zu informieren, inwieweit du doch im Ausland Medizin studieren könntest. Soweit ich weiß, gehen viele auch nach Rumänien, weil die Lebenshaltungskosten dort günstiger sind.

Ggf. käme es auch in Frage, erst mal eine Ausbildung (z.B. Krankenpflege) zu machen und das Jahr bis Ausbildungsbeginn mit einem freiwilligen sozialen Jahr zu überbrücken. Eine Ausbildung würde dir wertvolles Vorwissen für diesen Medizinertest geben und du könntest damit dein Studium finanzieren, z.B. indem du am Wochenende in einem Krankenhaus arbeitest.

Du könntest dich zudem über Auslands-Bafög informieren.

Du siehst, es gäbe Wege, um (im Ausland) Medizin zu studieren. Du musst dich nur mal genau informieren :)
 

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