Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ratlos über die eigene Sexualität - mit bald 35 (Fetisch)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Murdock

Neues Mitglied
Hallo!:)


Das ist mein erster Post und ich lange gleich richtig zu. Sorry! Allerdings bin ich auch ebenso ratlos wie rastlos, es kommen viele Probleme zusammen und psychisch krank bin ich auch noch – kurz und bündig kriege ich da einfach nicht hin. Gleich vorweg: Ich bitte herzlichst und auf Knien darum, keine Ratschläge Marke „Man ist wie man ist“, „Jeder Mensch ist wertvoll“, „Sieh es doch mal so: Du bist was Besonderes!“ und derlei generelle Aussagen zum Besten zu geben. Ich möchte nicht unhöflich oder barsch erscheinen, aber das hat vor 15 Jahren schon nicht mehr geholfen :confused:



Ich bin 34 Jahre alt und Jungfrau. Das an sich ist überhaupt kein Problem für mich, an ganz normalem Sex habe ich auch keinerlei Interesse. Es gab in meinem Leben genau eine Frau, bei der ich mir „unter Umständen“ normalen Sex hätte vorstellen können, aber es ist im Regelfall – mit Ausnahme der körperlichen Nähe zum anderen Geschlecht und deren Bedürfnis, mir nah zu sein - einfach nichts, was mich irgendwie begeistert. Stattdessen bin ich Kitzelfetischist. Kennen viele Leute nicht, ist aber ganz simpel ausgedrückt eine Abwandlung des BDSM. Einfach die Schmerzen mit Kitzeln austauschen und schon hat man ein ganz gutes Bild – nur ohne die Lack- und Lederlappen. Also quasi Fifty Shades of Grey im Disney-Channel. Das soll nicht den Eindruck erwecken, dass es dabei immer rein harmlos zugeht: Mit einem Sexualpartner können „erwachsene“ Aspekte wie Nacktheit und auch manuelle sexuelle Befriedigung durchaus dazugehören. Oral ginge mir aber schon zu weit; mir geht es nur um den irgendwann einfach nötigen Abbau der Erregung (und natürlich auch um das vorige Gefühl der Erregung an sich). Weil es sich vom Grundfetisch anbietet, besteht bei mir auch eine große Faszination Richtung Fußsohlen (ja, nur die; der Rest vom Fuß ist quasi nur Beilage :D) und Fesseln – ich bin also ein Perversling. Und das ist, für mich persönlich, auch gut so, um es im Wowereit-Sprech auszudrücken ;)



Jetzt ist nur mein Problem, dass ich noch dazu extrem schüchtern bin. Das Internet erreichte ich erst nach meiner Pubertät, wo ich zu spät herausfand, dass ich gar kein irres Unikat bin. Durch meine ständigen Selbstverurteilungen habe ich mich nie getraut, mich von Angesicht zu Angesicht zu öffnen. Schriftlich habe ich es dann und wann hinbekommen, ob über SMS oder Internet und mir wurde daraufhin auch niemals mit Ablehnung begegnet. Das war allerdings noch zu Zeiten, als ich noch nicht sozial isoliert war – dazu führte mich ne Borderline-Persönlichkeitsstörung und einige schwere Verluste wie der Selbstmord meines Bruders, weshalb ich seit knapp 11 Jahren quasi keine körperlichen Erfahrungen mit Frauen mehr gemacht habe. Deshalb fällt es mir allein schon schwer, das Thema bei platonischen Freundinnen anzusprechen, weil ich mich dabei fühle, als wolle ich meine Gesprächspartnerin dazu überreden, obwohl es doch auch sexuell sein kann. Da hat bisher noch jede Freundschaft aufgehört, besonders wenn meine Gesprächspartnerin in einer Beziehung war. Was für mich gefühlt sowieso bei jeder einzelnen Frau auf der Welt der Fall ist – ich hab wohl schon mehr Schlümpfe gesehen als Singlefrauen. Experimentieren ohne Beziehung war für mich bisher, so sehnlich ich es mir auch wünschte um mich endlich mal verstehen zu können, auch nicht möglich. Und heutzutage habe ich keine Basis mehr (wie z.B. die Schule), wo ich mich mal mit ner Frau anfreunden könnte.



Aber selbst, wenn ich eine hätte, stünde ich wieder vor dem Problem, dass sie die Fetischhandlungen als sexuell definiert und daher lieber verzichtet – selbst wenn es zu überhaupt keinen sexuellen Handlungen dabei kommt. Anders habe ich es bisher nicht kennengelernt, selbst bei meinen besten Freundinnen nicht. Und bei solchen Gedanken fühle ich mich noch schlecht dabei, mir sowas überhaupt von einer Freundin zu wünschen. Und schon fühl ich mich wie der übergriffige Perverse, der sein weibliches Umfeld ausnutzt, obwohl er nicht mal Frauen hinterherguckt, geschweige denn sie ungefragt anfasst. Da hab ich mir natürlich auch die perfekte, ermutigendste Gesellschaft ausgesucht, wo manchen schon ein gewagter Kommentar als sexuelle Belästigung ausgelegt wird. Und zwischendrin kommt dann noch ein Amokläufer, der seine Tat damit rechtfertigt, sein Leben lang sexuell von Frauen ignoriert worden zu sein. Obwohl mir nichts ferner läge, als andere dafür verantwortlich zu machen, fühlte ich mich trotzdem betroffen, denn über „normale“ junge Männer, die keine sexuellen Beziehungen finden, redet man ja nicht - als ob es sie nicht gäbe! Nur über solche Irren redet man, die dann wie Relikte des nun untergehenden Patriarchiats dargestellt werden, das dabei wild um sich schlägt. Da bin ich mal gespannt, wann ich mich wieder wagen kann, mal ein paar Erfahrungen mit Frauen machen zu können. Bei nem Fehltritt, wie er beim Experimentieren nunmal passieren kann (wofür man sich früher noch effektiv entschuldigen konnte) als sexueller Belästiger hingestellt zu werden, ist mir jedenfalls zu heikel.



Da sind wir aber schon wieder bei einem heiklen Aspekt: „Erfahrungen mit Frauen“. Ich kann ja nicht einmal ausdrücken, was ich damit eigentlich meine. Wie gesagt geht es mir nicht um Sex (und Küsse auf den Mund mag ich auch nicht; von Zunge ganz zu schweigen), aber Zärtlichkeiten wie Umarmungen, Kuscheln, gegenseitige Berührungen – ich hätte sowas gerne mal. Tatsächlich sogar so gerne, dass nichts anderes in meinem Leben mehr wirkliche Bedeutung für mich hat. Mir ist alles egal! Und das, obwohl ich dieses Jahr (auch zum ersten Mal in meinem Leben) einen Job gefunden habe, der mir aufrichtig Spaß macht, bei dem ich mit meinen Talenten eine Rolle spiele, quasi nur tolle Leute um mich habe und auch entsprechend respektiert und bezahlt werde. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben und jetzt lebe ich quasi meinen beruflichen Traum – und fühle nichts dabei; mein Gehalt fliegt weiterhin für Drogen raus oder irgendwas, was mir erspart, diese Einsamkeit spüren zu müssen. Meine erste eigene Wohnung habe ich nach bald 5 Jahren immer noch nicht eingerichtet, weil es mir einfach nichts bedeutet. Ich will einfach nicht mehr einsam sein und mich elend und unattraktiv fühlen müssen, wie es schon mein Leben lang der Fall war, und ich wüsste einfach gerne mal, wie sich körperlicher Zuspruch anfühlt. Oder Geborgenheit. Oder Selbstvertrauen. Oder Stolz. Aber lassen wir das!


Über meine Psychotherapie bin ich mittlerweile an dem Punkt angekommen, an dem ich mich gerne mal sexuell definieren würde. Bringt mich zwar nicht nach Hawaii, aber ich wüsste zumindest mal, was Phase ist. Ich weiß schonmal, dass ich nicht homosexuell bin. Meine ersten Erfahrungen bezüglich Kitzeln und Füßen habe ich mangels Alternative zwar mit Jungs gemacht, aber das bot nach der Grundschule auch keine Faszination mehr für mich. Heterosexuell bin ich streng genommen aber auch nicht, weil ich ja keinen Sex mit Frauen will oder brauche. Sexuelle Handlungen, die dem Abbau der Erregung dienen, hätte ich aber schon gerne bzw. gehören für mich bei entsprechenden Umständen (wie einer Partnerschaft) dazu – asexuell kann ich daher auch nicht sein. Jetzt war ich schon bei Kuriositäten wie „Demisexualität“ - also nur dann sexuelle Wünsche zu hegen, wenn man eine Person auch liebt – aber auch das kann nicht zutreffen, wenn ich mir die Zigarette falschrum in den Mund stecke, nur weil ne Frau mit großen Füßen vorbeiläuft :rolleyes:



Herrgottnochmal, es liest sich selbst für mich witzig, aber den Humor habe ich diesbezüglich schon vor Jahren verloren. Ich halts wirklich und wahrhaftig nicht mehr aus! Ich will endlich aktiv werden, kann mich aber nicht öffnen. Wenn ich es versuche, kommt aus Angst vor Zurückweisung (bzw. pathologischer Verlustangst) nur „Glabmablelablepblep“ raus - wenn ich nicht schon auf der Flucht bin, was mich nicht gerade wie einen unterhaltsamen und zugeneigten Gesprächspartner wirken lässt – und das obwohl ich eigentlich gebildet, witzig, aufmerksam, interessiert und mitfühlend bin. Und wie das Ding aus dem Sumpf seh ich jetzt auch nicht aus, auch wenn ich mittlerweile ein ziemliches Klappergestell bin. Die ganze Einsamkeit und die damit verbundenen Umkehrschlüsse, dass ich ja widerlich, hässlich, dumm und/oder langweilig sein muss, wenn gefühlt jeder, trotz offensichtlichen Makeln, ne Freundin finden kann außer mir, haben sich auch entsprechend auf mein Selbstvertrauen ausgewirkt. Und ein weiteres Problem ist, dass ich während dieser Haderei immer älter werde – klassische Torschlusspanik. Kitzeln ist ja was ziemlich Kindisches und auch ich verbinde es mit einer gewissen Jugendlichkeit. Das bezieht sich auch auf das Alter bzw. die Beschaffenheit der Haut: Bei potenziellen Partnerinnen über ca. 50 lässt meine Faszination bei dem Thema stark nach, und da zum Kitzelfetisch für mich auch das gekitzelt werden gehört, gilt das auch für mich als „Opfer“– wenn sich die Alterserscheinungen in den nächsten 10-15 Jahren deutlicher bemerkbar machen, bin ich mir selbst irgendwann auch kein attraktives Opfer mehr. Ich hab also kurz gesagt Angst davor, irgendwann aufzuwachen und alle meine potenziellen Chancen verpasst zu haben, ohne irgendeinen Rückweg oder einen noch so erbärmlichen Ersatz zu haben. Vorbei ist vorbei. Beim Fußball nicht schlimm, beim Leben schon :(


Nur, um das bereits abzuhaken: Nach Krankheit und Arbeitslosigkeit verdiene ich jetzt wieder Geld und plane, in absehbarer Zeit in irgendein Studio oder einen Club zu gehen, und mich da wenigstens rein oberflächlich mal ausleben zu können. Zwar stört mich meine dann zwangsläufig fehlende Verbindung zu der jeweiligen Frau und es wird sich auch massiv auf meinen Selbstwert auswirken, weil ich diesen Moment schon seit meiner späten Pubertät als meine „Aufgabe“ betrachtete falls ich weiterhin allein bliebe. Wenn es mich tatsächlich öffnen sollte, würde ich daraufhin wohl eher allerlei Fetischvideos produzieren als eine Beziehung anzustreben, es ist also wirklich meine allerletzte Option, der ich jedes noch so kleine Bauchkribbeln in meinem direkten Umfeld vorziehen würde. Aber wenigstens würden dann vielleicht endlich mal die Glocken aufhören so ohrenbetäubend zu läuten, dass ich mich nicht mal mehr selbst denken hören kann.


Hat irgendjemand irgendwelche ansatzweise vergleichbaren Erfahrungen gemacht, davon gehört oder kann sich sonst irgendwie einen Reim darauf machen? Am wichtigsten ist dabei, dass keinerlei Interesse an Sex besteht, aber trotzdem jede Menge sexueller Energie und Fantasien bezogen aufs andere Geschlecht vorhanden sind. Ganz normaler Sex ist für mich UNMÖGLICH, und ich werde mich nie wieder in so eine Drucksituation begeben, in der die Zukunft einer Beziehung davon abhängt, ob ich Lust auf Sex entwickle – und wenn sie sich nicht entwickelt, werde ich irgendwann sitzengelassen oder betrogen, weil meine Partnerin ja auch Bedürfnisse hat. Keinesfalls! Ich will niemandem zur Last fallen und niemand soll um meinetwillen auf etwas verzichten müssen. Ich mag aber auch nicht mehr verzichten, und nachdem auch 15 Jahre in internationalen Kitzelcommunities bzgl. zwischenmenschlichen Kontakts nichts gebracht haben, bin ich langsam am verzweifeln. Der Winter 2011 war der Winter, in dem ich mir gelobte, keinen einsamen Winter mehr mitzumachen, weil ich das nicht mehr ertragen könnte. Jetzt kommt der Winter 2019. Es ist nicht besser geworden!



Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! :blume:
 

*Moni*

Mitglied
Leider bin ich gerade nicht in der Lage ausführlicher zu antworten.

Ich finde deine Situation auch nicht lustig. Man liest den Leidensdruck heraus.
Jeder Mensch braucht Umarmung und möchte nicht allein sein.

Aber was willst du genau?
Eine Beziehung ohne Sex?
Wäre machbar mit einer asexuellen Frau.
Eine Beziehung, die dein Fetisch befriedigt?
Schwierig, weil dein ggü dann theoretisch auch das Recht hat befriedigt zu werden.

Du könntest eine Anzeige schalten
“Biete Umarmung, Sex ausgeschlossen”
Und dann Mal üben und deine Gefühle von erforschen, ob du wirklich sexuell kalt bleibst.

Du könntest eine Sextherapie machen, bzw eine Umarmungstherapie (Fachbegriff ist glaub ich Bonding) meine Freundin hat da super Erfahrungen gemacht.

Evtl kann ich morgen noch mehr Gedanken dazu schreiben.

Alles Gute.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Sex ist nicht (nur) GV.
Du willst "sexuelle Erregung abbauen".
Und das ist Sex.

Zusätzlich willst du Zärtlichkeit etc.

Also eigentlich alles ganz normal, nur dass dich eben nicht der Koitus oder Petting reizt, sondern das Gekitzel.

Ich denke, da findet sich sicher eine Frau.

Viele Frauen stehen auf Zärtlichkeit, nicht aber auf GV. Die fänden kitzeln vielleicht sogar besser. Man braucht keine Verhütungsmittel und es suppt kein Sperma rum.

(Würdest du nur passiv gekitzelt werden wollen oder spielt es für dich eine Rolle, dass auch die Frau "sexuelle Erregung abbauen kann"?
Falls Ersteres, würde ich zu einer Professionellen gehen.)
 

Murdock

Neues Mitglied
@Moni

Gleich mal vielen Dank für's Lesen! Von Vulkan können ja auch nur anständige Leute kommen :D

Was ich genau will ist schon ein großer Teil des Problems. Ich kenne es von mir, dass ich besonders großen Durst habe, wenn ich den Ladenschluss verpasst habe und nicht mehr viel Eistee da ist. Was brauch ich da so dringend einen Eistee! Dabei liegen so oft Flaschen wochenlang im Kühlschrank - wenn ich jederzeit die Möglichkeit habe, ist die Lust darauf auch nicht mehr so drängend. Du ahnst sicher, worauf ich hinaus will: Jetzt ist der Drang gewaltig und es geht mir einfach nur noch darum, das mal mit einer Frau ausleben zu können, die mir zumindest etwas Verständnis, Neugier und vielleicht auch etwas Humor entgegenbringt. Ich will weder was Schlimmes, noch will ich viel - ich will es nur einfach mal probieren. Es kann sein, dass meine Libido wieder massiv abflacht, wenn ich erstmal die Möglichkeit dazu hätte, mich auszuleben. Ich werds aber nie wissen, wenn ich nicht experimentiere. Und mit einer asexuellen Frau könnte ich das mangels ihrer eigenen Libido leider nicht. Mich würde wieder der Gedanke plagen, dass sie das nur mir zuliebe tut, und ich ihr im Umkehrschluss irgendwas abverlange. Ich will aber niemandem was abverlangen, und schon gar nicht einer Frau, die ich liebe.

Da hörte bis vor Kurzem meine Planung auf. Ich will Liebe und Nähe, kann mich, meine Probleme und all die Einschränkungen, die das für meine Partnerin bedeuten könnte, aber doch niemandem antun, den ich liebe! Damit war für mich quasi klar, dass ich niemals eine Beziehung haben kann - kurz vor dem Suizid fiel mir dann zum Glück auf, dass das ein doofer Gedanke ist. Damit will ich mich nicht abfinden. Aber wenn eine passende Fetischistin schon ein 6er im Lotto wäre (selbst übers Internet habe ich nur eine Handvoll kennengelernt), ebenso wie eine Frau mit sexueller Energie, die aber keinen reinen Geschlechtsverkehr braucht... Was bleibt mir da, außer das Portmonee aufzumachen und einzusehen, dass ich nur Zärtlichkeiten kriege, wenn ich dafür bezahle?

Als hätte ich nicht schon genug Ängste geäußert, habe ich noch größere Angst, dass das einen Persönlichkeitswandel nach sich zieht, den ich nie mehr rückgängig machen kann. Ich bin so ein Helfersyndrom-Typ, der viel seiner Lebenszeit und -kraft für andere Leute aufwendet. Das heißt ich hätte auch keine Probleme damit, auch für meine Partnerin Dinge zu tun, die mich persönlich jetzt nicht erregen - Zuneigung ändert ja auch einiges und den weiblichen Körper finde ich durchaus auch abseits der Füße erregend, wenn auch nicht das primäre Geschlechtsorgan. Aber nachdem ich so viel für andere getan habe und jetzt, wo ich Hilfe bräuchte, dicke Backen mache, weil es anderen "irgendwie unangenehm" ist, mir zu helfen... Das würd ein ganz ein scheeles Licht auf mein ganzes, unerfülltes Leben werfen. Und so toll wars vorher auch schon nicht.

@Schroti
Dir ebenfalls vielen Dank für's Lesen! :blume:

Du hast sicher Recht dabei, dass es genug Frauen gibt, mit denen ich „kompatibel genug“ wäre. Einige habe ich im Internet sogar kennengelernt, nur war die Entfernung nicht mehr feierlich. Da ich keine Plattform habe, über die ich Frauen (in echt) kennenlernen kann, müsste ich vermutlich nur in irgendeinen Verein oder sowas eintreten, wo ich regelmäßig mit Frauen zusammentreffe. Dann sind wir aber wieder bei meinem Problem mit dem nicht vorhandenen Selbstvertrauen bzw. -wert, der mir den Kontakt nahezu unmöglich macht. Da denke ich mir dann, dass ich vorher etwas Zuspruch bräuchte, dem ich auch vertrauen kann, um meinen Selbstwert etwas aufzupolieren – so, und dann sehe ich mich in so einer Huhn-oder-Ei-Schleife gefangen, bei der ich nicht weiß, womit ich anfangen soll. Erst Kontakt suchen und riskieren, sich zu blamieren – eingedenk meiner psychischen Erkrankung, die auch einen vollständigen Rückzuck bei Kränkung und Demütigung bedeuten kann? Oder mich bei einer Professionellen austoben, zu der ich aber keinerlei Beziehung habe, was das Erlebnis massiv schmälert und meinem Selbstwert noch mehr schadet? Schwierig!



Und nein, rein passiv bin ich nicht – ganz im Gegenteil! Es ist schon eine Traumvorstellung für mich, ne Frau, an der mir was liegt, einfach nur stundenlang von oben bis unten massieren zu dürfen – einer der wenigen körperlichen Zusprüche, die ich bisher gekriegt habe, war zumindest auch Lob für meine Hände. Massieren – wenn auch nur den Rücken-, Schulter- und Nackenbereich – durfte ich schonmal und ich hatte echt das Gefühl, dass es mir genauso große Freude bereitete wie ihr – die nach einigem Geseufze dabei noch eingeschlafen ist. Verflucht, je-den Tag jemanden zu haben, der einen open-end massiert und dabei noch "I've had the time of my life" im Ohr hat, ist doch eigentlich was Gutes! Und der Kitzeldrang ist auch nicht SO groß, dass ich ihre Entspannung mit ständigem Kitzeln ruinieren wollte.



Ich muss wohl „einfach nur“ das passende Gift wählen. Entweder unter Menschen gehen trotz Angst („Wo die Angst ist, da geht es lang“ hab ich in der Selbsthilfegruppe sehr oft gehört) oder eine Professionelle in Anspruch nehmen, um nicht bei jedem Frauenkontakt das Gefühl zu haben, das sei jetzt meine allerletzte Chance auf körperliche Zuneigung. Hm. Danke auf jeden Fall für deine Gedanken; da werde ich auch mal eine Weile nachgrübeln. :)
 

Uri

Aktives Mitglied
Bei einem so speziellen Fetisch und Ausschluss der sonstigen großen Bandbreite der Sexualität,sehe ich es kaum möglich jemanden für eine Beziehung zu finden.

Ein Fetisch ist das geringste Problem, wenn ansonsten Offenheit für andere Formen der Sexualität vorhanden ist sowie Bereitschaft existiert, Sexualität gemeinsam zu erleben und weiterzuentwickeln.

Du müsstest eine Partnerin finden die 100% Dein kleines Fenster an Sexualität teilt und ebenso alles andere -so wie Du- ausschließt.
Und dann müssen noch die übrigen Umgangsformen einer Beziehung geklärt werden.... ok, da wärst Du vermutlich sehr tolerant, wenn obiger Glückstreffer erscheint.

Andernfalls käme nur eine Professionelle in Frage oder eine Frau, die mindestens in sexueller Hinsicht ihre Bedürfnisse vollkommen in den Schatten stellt.

Als Beispiel in Essensform formuliert:
Du isst ausschließlich Pommes, über Jahre. Im Haushalt darf nichts anderes gegessen werden. Du suchst eine Partnerin, die ebenfalls so leben will/kann.



Meine Empfehlung:

Arbeite deutlich an einer Erweiterung Deiner sexuellen Bandbreite.
Du musst auf Deinen Fetisch nicht verzichten, sondern mehr kombinieren.

Außerdem solltest Du nachdenken, was Dir eine "Monotonie" bringt. Nicht die Art des Fetisches ist bedeutsam, sondern die Ausprägung.
Frauen finden vielseitige Männer interessanter. Ist bei Dir auch alles andere eher Monoton, wäre das vielleicht eher der Schlüssel....
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Du musst einsehen, dass das Leben auch aus Verzicht besteht. Akzeptier, dass es auf der Welt nicht alles im Überfluss gibt. Erfreu dich daran, dass Du ansonsten gesund und munter bist. Deine Neigung wird sich auf ein SM Studio beschränken müssen.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Sehe ich ganz anders.
Tantra wäre auch eine Option.
Und es geht um das Kitzeln, nicht um Erniedrigung, denke ich.
Und Massage ist auch wichtig, schreibt der TE.
Warum "Verzicht üben"? :confused:
 

Murdock

Neues Mitglied
Arbeite deutlich an einer Erweiterung Deiner sexuellen Bandbreite.
Du musst auf Deinen Fetisch nicht verzichten, sondern mehr kombinieren.
Danke dir für den Beitrag! Allerdings beneidete ich immer diejenigen "Fetischisten", die auch durch "normalem GV" erregt werden - der GV wird einfach nur noch besser, wenn sie dazu ihren Fetisch ausleben können; ein Bonus quasi. Das sind allerdings nur "umgangssprachliche Fetischisten". Ich bin pathologischer Fetischist - bei mir ist es kein GV-Bonus, sondern GV-Ersatz. Das heißt aber nicht, dass ich nichts außer Pommes essen kann.

Gerade bei dieser Metapher fühle ich mich, wenn ich mich in deinem Beitrag wiederzuerkennen versuche, ziemlich egoistisch - das ist mir aber völlig fremd. Solang es nicht um Fäkalien, Prügel, Vergewaltigungs-Rollenspiele oder sowas geht (irgendwas, was mir einfach zu weit geht), wäre ich zu so ziemlich allem bereit, was sich meine Partnerin von mir wünschen könnte. Eben das, was ich mir auch wünsche - die Möglichkeit zu völliger Offenheit und zum Ausleben intimer Fantasien. Und zumindest virtuell habe ich schon die Rückmeldung bekommen, dass ich eine ganz gute Vorstellung davon habe, was alles bei einer Partnerin gut ankommen könnte.

Mein Problem ist hauptsächlich der Zugang; die Kennenlern-Phase, und sich dabei der Partnerin zu öffnen. Ich hatte durchaus schon Kontakt mit Frauen, denen ich so nah stand, dass sie mich schon fragten, wann ich sie denn mal küsse, damit man "zur Sache kommen kann" - leider war das noch zu Zeiten, als ich noch überhaupt gar nicht über meine speziellen Wesenszüge reden konnte und mich stattdessen lieber wortlos rar gemacht habe, und natürlich kam mein Zögern so an, als hätte ich kein Interesse. Ist 11 Jahre her und ich krieg meine Zähne immer noch nicht aus meinem Hintern. Jetzt kenne ich mich besser, habe aber keine Möglichkeiten mehr, eine Frau für nen zweiten Versuch kennenzulernen. Höchstens auf der Arbeit, aber da ich weder jemals so einen tollen Job hatte, noch Aussichten auf etwas Vergleichbares hätte, möchte ich diesen neuen Auftrieb in meinem Leben nicht mit irgendwelchen eventuell schlecht verlaufenden Liebeleien riskieren.

Du musst einsehen, dass das Leben auch aus Verzicht besteht. Akzeptier, dass es auf der Welt nicht alles im Überfluss gibt. Erfreu dich daran, dass Du ansonsten gesund und munter bist. Deine Neigung wird sich auf ein SM Studio beschränken müssen.
Nichts für ungut, aber u.a. wegen solcher Kommentare wollte ich eingangs darum bitten, dass Männer sich enthalten, ich wollte nur nicht unhöflich wirken. Mir ist klar, dass es sich dabei um sexistische Pauschalisierung handelt, aber ich kenne diese teilnahmslosen "Du musst einsehen"-Mansplaining-Ratschläge mittlerweile zur Genüge.

Ich habe in meinen Posts bereits deutlich gemacht, dass ich weder gesund, noch munter bin - und das ist nur ein kleiner Teil von meinen Problemen, die ich hier nicht allesamt aufdröseln möchte oder brauche. Sie hängen zwar irgendwo mit dem Thema zusammen (z.B. Kindesmissbrauch durch einen Mann, der mir auch erklären wollte, was ich seiner Ansicht nach "einsehen muss"), aber meine Posts sind auch so schon lang genug. Kurz gesagt besteht mein Leben hauptsächlich aus Verzicht, weil meine Probleme mir eine gesellschaftliche Teilhabe immer schwierig und manchmal unmöglich machen.

Wie gesagt möchte ich dich damit nicht angreifen - entschuldige bitte, falls es so rüberkommt. Aber ich habe nicht darum gebeten, dass man meine Probleme relativiert. Das mache ich selbst jeden Tag, um weiter zu funktionieren. Wenn du konstruktive Ratschläge geben kannst bin ich dir sehr dankbar, aber dann lies bitte vorher auch den Post.



Sehe ich ganz anders.
Tantra wäre auch eine Option.
Und es geht um das Kitzeln, nicht um Erniedrigung, denke ich.
Und Massage ist auch wichtig, schreibt der TE.
Warum "Verzicht üben"? :confused:
Danke für die Unterstützung :)
Mit Tantra hatte ich mich vor Jahren mal kurz auseinandergesetzt und es geht sogar ziemlich genau in meine Richtung - irgendwie ist es mir aber zwischendrin wieder entfallen. In dem Bereich gibt es hier auch einige Angebote und sogar völlig unschmuddelige Kurse - sehr guter Tipp; danke für die Erinnerung! Heute habe ich außerdem nen ziemlich ungezwungenen SM- und Fetischclub entdeckt, in den man einfach mal reingucken kann. Komisch, dass ich da nie drauf gekommen bin. Sobald ich mein Herz aus der Hose geangelt hab, wäre das auf jeden Fall eine bessere Alternative als direkt zu einer Professionellen zu gehen.

"Erniedrigungen" können zwar in gewisser Weise reizvoll sein, aber auch nicht in BDSM-Intensität. Ich persönlich brauche es als Aktiver nicht unbedingt, aber als Passiver ist so ein bisschen Necken bezüglich der hilflosen Lage o.ä. schon ein Bonus. Also quasi Erniedrigung, die sich zum Humor neigt, statt zur Demütigung. Die Massage ist zwar nichts, was ich unbedingt brauche, aber dabei kann ich mir sicher sein, dass es meine Partnerin auch genießt - und da mir das Massieren dadurch gleich doppelt Spaß macht, kann ich mich darauf wunderbar einigen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nalica

Mitglied
Kurz gesagt würdest du also gerne mit einer Frau dein Leben teilen, die die "normalen" Beziehungsdinge wie umarmen, massieren, füreinander da sein usw mit dir teilt, aber auf Küssen (allgemein oder nur mit Zunge nicht?) und "normalen" Sex verzichtet?

Gleichzeitig soll sie aber schon ein sexuelles Interesse haben, weil du dich sonst schlecht fühlst. Du hast aber kein Interesse an Oralsex und vermutlich auch nicht daran sie zu fingern o.ä.

Du bräuchtest also eine Frau, die dieselbe Neigung wie du hat, da sie ansonsten nicht zu ihrer sexuellen Befriedigung kommt. Und das macht es leider so schwierig.

Eine Möglichkeit wäre noch eine Beziehung mit einer asexuellen Frau zu führen, dir deine sexuelle Komponente aber von einer anderen erfüllen zu lassen. In offener Absprache natürlich. Das würde es wohl etwas leichter machen.
 
A

ano2201049

Gast
Mir ist nicht ganz klar, ob du schon einmal in einer Beziehung mit einer Frau warst. Es liest sich recht verbissen, recht ausweglos, als hättest du eine unumstößliche Realität erschaffen, in der du dich selbst gefangen hältst. Warst du mal längere Zeit mit jemandem zusammen?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben