GrünerKater
Aktives Mitglied
Da hast du definitiv ein gewichtiges Argument, das ich nicht einfach so abstreiten kann!Jemandem, der Suizid begeht, vorzuwerfen: "du kannst doch nicht Selbstmord begehen. Denke doch auch mal was du MIR damit antust, also bleib gefälligst am Leben, auch wenn du dein Leben nicht magst, sonst bist du ein Egoist" ist allerdings dann genauso egoistisch.
Aber so ist die egoistische Gesellschaft eben. Selbst so verzweifelten Menschen noch den Vorwurf machen, sie sollen in ihrer Not doch gefälligst an die anderen denken. Und ihnen Egoismus vorwerfen, obwohl sie selber genauso drauf sind.
Da weiß man gleich wieder, warum überhaupt so viele Menschen sich umbringen.
Ich hoffe , ich finde irgendwann auch endlich mal den Mut mich von dieser verlogenen Welt zu verabschieden.
Dennoch finde ich deine Aussage zu pauschal. Jemandem, der aus einer tiefen Krise und Verzweiflung heraus Suizid begeht, würde ich nichts vorwerfen. Ich kenne den Druck ja selbst.
Im eingangs genannten Beispiel geht es aber nicht darum. Die Rede ist von fehlenden Gründen weiter zu machen, nicht von großem Leid, dem man ein Ende setzen will. Dann zu sagen: "Mensch, jetzt bin ich 50, hab keine Familie und irgendwie hab ich mir das Leben früher anders vorgestellt. Also mach ich Schluss, obwohl ich noch nicht alles probiert habe und eine neue Richtung in meinem Leben einschlagen könnte", das finde ich feige und verwerflich. Und ich finde, die Gesellschaft hat die Pflicht das zu verhindern, wenn es möglich ist.
Mag sein, dass mein Beispiel des Pudels Kern nicht getroffen hat. Ich hoffe, jetzt ist deutlich geworden, worauf ich hinaus wollte