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Punk = Abschaum der Gesellschaft?

Status
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deadwood

Aktives Mitglied
Ich hatte eine Freundin, die sah echt beeindruckend aus. Sie war Sekretärin eines Sozialverbandes.
...
Jeden Abend habe ich mir frustrierte Wutanfälle anhören müssen, wie ignorant die Gesellschaft doch sei.
Wie darf man das verstehen?
Sah sie "beeindruckend" verwahrlost/abstoßend oder beeindruckend attraktiv aus?
Wenn sie Punk war, war die Wahl ihrer Arbeit sowie ihres Arbeitgebers von ihrem Punksein beeinflusst worden?
Beruhten diese Wutanfälle auf der Wunschvorstellung, dass Kunden bzw. Geschäftspartner von Sozialverbänden der Punkattitüde wohlwollender und verständnisvoller als der Durchschnittsbürger gegenüberträten?
 

Venwiel

Aktives Mitglied
Hallo weidebirke!


Ich sehe das ähnlich wie Du. Punks sind im Grunde Spätpubertierende. Das soll keine Beleidigung sein. Sie durchlaufen einfach eine Anti- und AbgrenzungsPhase. Sie müssen sich unterscheiden und abgrenzen, um ihr eigenes Profil zu erlangen. Ein fast natürlicher Prozess im Werdegang eines Menschen.
Würde ich nicht verallgemeinern.
 

weidebirke

Urgestein
Wie darf man das verstehen?
Sah sie "beeindruckend" verwahrlost/abstoßend oder beeindruckend attraktiv aus?
Wenn sie Punk war, war die Wahl ihrer Arbeit sowie ihres Arbeitgebers von ihrem Punksein beeinflusst worden?
Beruhten diese Wutanfälle auf der Wunschvorstellung, dass Kunden bzw. Geschäftspartner von Sozialverbänden der Punkattitüde wohlwollender und verständnisvoller als der Durchschnittsbürger gegenüberträten?
Beeindruckend Punk eben, mit üblicher Frisur, zerlumpten Klamotten, dazu von enormer Körperfülle. Die Umkehrung des Klischees der Chefsekretärin eben.

Das ganze spielte sich in einer Kleinstadt ab, die Stelle hat sie wohl guten Verbindungen zu verdanken gehabt. Zudem war sie echt eine gute Sekretärin, der Chef wäre total blöd gewesen, sie rauszuschmeißen.

Sie erwartete Akzeptanz nicht nur von den dortigen Leuten, sondern von allen. Nur fiel es auf Arbeit eben immer wieder besonders auf.
 
B

~*broken-angelwings*~

Gast
Das ist jetzt schon etwas länger her, aber es wurmt mich:
1. Wieso sollen Punks nicht arbeiten? Die, die ich kenne, arbeiten meist mehr als die anderen in meinem Alter, die Bench und EdHardy tragen, aber trotzdem noch nie eine Bewerbung geschrieben haben.
2. Zu der Einteilung Gruppe 1= Gymnasiasten, Rebellen, Gruppe 2= dumm, schnorrer... kann ich absolut nicht bestätigen
3. Von wegen "Absprung schaffen"... ich respektiere Menschen, die bis ins hohe Alter bei ihrer MEinung bleiben und sich nicht alle paar Monate umentscheiden
4. In diesen "Grüppchen am Bahnhof"... nun, ich würde sie nicht als dumm bezeichen... Na gut, im Laufe des Abends wird halt etwas getrunken^^ Aber das tuen andere in Bars für doppelt so viel Geld-.-
Aber alle, die denken, sie seien dumm, sollen sich doch einfach mal dazusetzen und sie IRGENDETWAS fragen (am besten politisch oder geschichtlich). Ihr werdet über die Diskussion erstaunt sein ;-)
 
G

Gast

Gast
Ich finds furchtbar schade, dass selbst kleine Anzeichen von Punk schon für Kontroversen sorgen, wie man wohl drauf sei und was man für eine sei usw..

Lange Zeit hatte ich einen Undercut und es war zum Schreien. Haare offen, alles okay, da steht ein liebes, nettes, junges Mädchen.
Haare zusammengebunden, entsetzte Ausrufe der Kollegen: Was haben SIE denn gemacht? Was ist denn mit Ihren Haaren los?

Vorurteile usw., die ganze Packung. Lustigerweise mochten mich selbst die schlimmsten Kopfrasurgegner, nachdem sie mich kennenlernten, und wurden auf einmal sehr tolerant.

Dann rasierte ich mir einen Iro. Wollte ich schon immer haben, gefällt mir einfach saugut. Aber es war ein harmloser Iro, relativ kurz und bürstig und ungefärbt. Mittlerweile ist es ein Fauxhawk, der wieder ein Iro wird, wenn ich einen Studien- oder Ausbildungsplatz habe :D
Seitdem ich diesen Iro hatte, grüßten mich Männer auf meiner Arbeit, die vorher hinterhersabberten und sich vor "Guten Tag" nur so überschlugen, nicht mehr. Hinter mir Getuschel: "Schau mal, die Haare, die Haare".
Ja, am Anfang war ich etwas schockiert und demoralisiert, es ist hart, zu erkennen, wie dumm und oberflächlich viele sind, wenn man eine Zeit lang sehr normal und harmlos aussah.

Ich beschwerte mich bei meiner Arbeitskollegin und ärgerte mich...tja und dann dacht ich, sollen diese Typen doch echt denken, was sie wollen. Mir gefällt mein Iro und ich zieh mich nicht abgewrackt an, ich will arbeiten gehen bzw. studieren, ich finde es extrem praktisch, solche Haare zu haben und wenn die Leute DAS als Grund nehmen, mich abschätzig zu behandeln, dann sollen sie. Aber wichtig sind die restlichen Leute....egal wie krass ich herumrannte (gab auch ne Zeit mit vielen Aufnähern, Springern und Nieten), es gab immer Leute, die zu mir hielten und mich einfach als "interessante Anregung" sahen, mal mit anderen Bereichen in Berührung zu kommen, oder mich einfach als Menschen mochten.
Oftmals waren es die größten Tussis, die mich am liebsten mochten und tapfer mit in ihre komischen Tussibars schleppten :) In der Zeit hab ich gelernt, meine eigenen Vorurteile abzulegen. Eine sagte gar zu mir, wir seien uns trotz äußerlicher Verschiedenheiten extrem ähnlich und sie könnte genau nachvollziehen, wie es sei, als Punk herumzulaufen. Sie war so ein verwöhntes reiches Mädel mit teuren Designerklamotten, ein bisschen wie Paris Hilton, sehr auffällige Farben und Kleidung, viel Rosa und so. Aufgrund ihres Äußeren wurde sie oft genauso zögerlich und verächtlich behandelt wie ich eben.

Naja und Leute, werdet erwachsen. Wer sich einen Iro rasiert oder extrem herumläuft, der wird eben mit Vorurteilen bedacht. Nicht immer, aber oft. Das weiß man vorher. Man braucht nicht erwarten, so einen Bombenjob nachgeschmissen zu bekommen und wer als Punk zum Vorstellungsgespräch geht, soll hinterher nicht heulen, weil die nette Dame von der Personalabteilung Vorurteile hatte und einen ablehnte.
Man braucht gar nicht äußerlich bunt zu sein und krampfhaft seinen Status als etwas Besonderes zu demonstrieren, es reicht, wenn man innen bunt ist, sich Gedanken macht, die Klappe aufkriegt und kein duckmäuserischer Mitläufer ist, von denen es so viele eigentlich gar nicht gibt.

Ich muss sagen, dass ich bei bemerkenswert wenigen Leuten angeeckt bin, bzw. nicht von denen, von denen ich es am meisten erwartete.

Meine Heulerei, wie oberflächlich die Menschen doch seien, stellte ich kurz nach der Rasur wieder ein, weil ich einsah, wie inkonsequent und lächerlich dieses Verhalten ist. Auch trage ich keine Nietensachen und Stiefel mehr, sondern normale Jeans und gar mal Dinge, die "in" sind, sogar einen Nadelstreifenanzug habe ich im Schrank hängen. Und warum auch nicht? Ich würd mich als dem OI zugehörig bezeichnen, sympathisiere mit Punks und OI-Skins, liebe diese Musik, habe einige Freunde in diesen "Schubladen", habe aber selber die Erfahrung gemacht, am besten zu fahren, wenn ich andere Dinge, Richtungen und Menschen nicht kategorisch ablehne, sondern mir von allem das mitnehme, was mir am besten gefällt. Ich weiß, dass ich kritisch denke und dass ich intelligent bin, ich weiß, dass ich was kann, und ich weiß, dass ich als Mensch liebenswert bin, egal was für ne Matte auf meinem Kopf liegt...aber mir gefällt Iro eben und es ist praktisch. Ich finde, es widerspricht dem Punk komplett, Leute und Dinge abzulehnen...ist nicht Toleranz eine wichtige Grundlage für dieses Konzept?
Ich trag lieber Turnschuhe als Stiefel, weil bequemer und femininer. Mich nerven Nietengürtel und Armbänder. Und mir gefallen manche Trends sehr gut.

Für mich ist Punk (und OI) nicht zwingend Rebellion, eher Nächstenliebe, Toleranz, Rücksicht, sein eigenes Ding durchziehen, hinzuschauen wo andere wegschauen, Engagement, politisch und sozial, Lockerheit, Offenheit. Ist doch egal, was man da für Klamotten anhat.
 
S

soulfire

Gast
Ein Undercut besteht, wenn das Deckhaar länger bleibt, als das darunterliegende Haar.
Das muss gar nicht so radikal sein, teure Friseure fertigen nen Undercut beispielsweise, wenn für nen gutsitzenden und schön fallenden Pagenschnitt/Bob zu viel Haupthaar da ist.

[/OT Ende]
 
N

naradchjela

Gast
Ne, Punks sind nicht der Abschaum der Gesellschaft.
Punks sind ganz normale Menschen, bzw. genauso normal oder unnormal wie jeder andere auch. Man kann sie eben nicht über einen Kamm scheren. Es gibt solche und solche Punks.
Aber zumeist sind sie sehr sympathisch, witzig und intelligent, sie sehen interessant aus und haben nen guten Musikgeschmack und oft auch ne gute Einstellung allgemein.

Wenn dich jemand nicht mag, weil deine Lebenseinstellung äußerlich sichtbar ist, durch Klamotten, Frisur, Buttons etc. dann wird er dich auch nicht mögen, wenn du normal aussiehst, aber bei einem Gespräch deine Einstellung für ihn sichtbar wird. Also ist es nur zeitsparend, gewisse Leute von Anfang an auf Abstand zu halten, indem man ihnen durch sein Aussehen signalisiert, dass man sich auf einer gänzlich anderen Wellenlänge befindet, als sie.


ich hoffe, ich habe jetzt nicht am Thema vorbeigeredet.

Aber Vorsicht: ich hab gehört, dass Menschen, auch wenn sie links sind, in betrunkenem Zustand immer "konservativer denken"
naja blabla, das kann jeder selber analysieren.
 
Status
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