K
Kerstin Rainer
Gast
Ich bin mit einem diagnostizierten Psychopathen zusammen. Bei mir vermuten wir beide ebenso eine dissoziale Persönlichkeitsstörung, welche allerdings wohl noch nicht im krankhaften Bereich ist und für mich nicht wesentlich einschränkend ist. Wir sind seit fast 1 Jahr zusammen. Die ersten Monate waren vor allem für mich sehr aufreibend, da ich immer wieder das Gefühl hatte, er lügt mich an. Gewalttätig war er mir gegenüber noch nie. Wenn ich in seinen Augen etwas falsch mache, möchte er mich aber "emotional bestrafen" und provoziert einen Streit. Dabei wendet er verschiedene Methoden an und verwendet abwechselnd Kälte und verletzende Worte (kein Schimpfen, sondern eher "emotionales Fertigmachen": er sucht wunde Punkte, die mich verletzen könnten). Mich persönlich verletzt es ein bisschen, aber sicher nicht so stark, wie andere Menschen (aufgrund meiner eigenen dissozialen Persönlichkeitsstörung). Er selbst kann Emotionen wechseln, wie eine Maske, die er auf- und absetzt.
Mein Freund hat sich mir gegenüber vor ca. einem Monat geoutet und möchte an seiner Störung arbeiten. Für mich eine schwierige Position, weil man einem Psychopathen eigentlich nicht vertrauen kann... Die letzten Wochen hat er aber meiner Meinung nach viel Zeit aufgewendet, um mir seine Störung zu erklären und mir seine Sicht nahe zu bringen. Für mich ist es teilweise erschreckend und teilweise sehr gut nachvollziehbar. Insgesamt auch sehr spannend.
Generell ist er sehr auf seinen Vorteil bedacht. Vor allem im Beruf und bei Freunden merkt man das. Er ist auch manipulativ und intrigant. Er empfindet kein Mitleid mit anderen Personen, versteht aber, wann es gesellschaftlich vorausgesetzt wäre. Er spielt es dann vor. Sein oberstes Ziel: Versteckt bleiben. Dafür zeigt er in der Öffentlichkeit Tränen und Wut, obwohl er Trauer, Schmerz und Verärgerung kaum spürt. Er sagt, er liebt mich nicht so wie "normale Menschen" lieben würden. Aber er liebt mich auf seine Art... Er wird immer Beruf über mich stellen, doch ich stehe darunter. Anfangs der Beziehung, als die Psychopathie noch versteckt war), behauptete er beispielsweise noch, dass ich seine Welt wäre und er mich immer über alles stellen würde. Ich merke, dass er noch immer nicht zu 100% ehrlich zu mir ist, doch ich merke, dass er sich öffnet. Ich glaube ihm auch, dass er an seiner Persönlichkeitsstörung arbeiten will. Er setzt sich teilweise stundenlang mit mir hin und spricht darüber. Auch möchte er sich in Therapie begeben und versucht derzeit Emotionen aus seiner Kindheit mit der Gegenwart zu verknüpfen. Offenbar sind die Emotionen aus der Kindheit sehr stark und noch am ehesten "normal und menschlich" und beim Verknüpfen mit der Gegenwart entstehen für ihn dieselben Emotionen (allerdings abgeschwächt). So konnte er sich auch in mich verlieben, da ich etwas angesprochen habe, das ihn auf dieser Ebene berührte und er dies mit mir verknüpft hat...
Er meint aber auch, dass die Psychopathie immer bleiben wird. Er wird niemals komplett Mitleid oder Angst empfinden können, aber vielleicht gewisse Emotionen verstärken können und Mechanismen entwickeln, mit denen er seine "psychopathischen Anfälle" (= Manipulation insb. im Streit und bei Diskussionen) verhindert. Ansonsten meint er, dass unsere Beziehung nicht durch seine Psychopathie beeinträchtigt ist, weil er mir durch diese Störung ja immer versucht zu geben was ich will, um mich "positiv" zu manipulieren.
Übrigens: Er hat mich auch noch nie nach Geld gefragt oder mir gegenüber irgendeine Form der körperlichen Gewalt ausgeübt. Er hat auch einige langjährige Freunde. Beziehungen waren meistens nur ein paar Monate lang.
Hat jemand Erfahrung mit sowas? Falls es hier jemanden gibt, der selbst Psychopathie oder Sozipathie hat, würde mich seine Meinung darüber sehr interessieren! Gerne auch die Sicht von nahen Angehörigen, Freunden oder sonst Personen mit Erfahrung oder Psychologen.
Ansonsten hoffe ich, dass ich einen Beitrag zur Aufklärung leisten konnte. Vor allem hoffe ich, dass dadurch ein bisschen die Sicht der Betroffenen selbst klarer wird. Fragen wären auch willkommen.
Mein Freund hat sich mir gegenüber vor ca. einem Monat geoutet und möchte an seiner Störung arbeiten. Für mich eine schwierige Position, weil man einem Psychopathen eigentlich nicht vertrauen kann... Die letzten Wochen hat er aber meiner Meinung nach viel Zeit aufgewendet, um mir seine Störung zu erklären und mir seine Sicht nahe zu bringen. Für mich ist es teilweise erschreckend und teilweise sehr gut nachvollziehbar. Insgesamt auch sehr spannend.
Generell ist er sehr auf seinen Vorteil bedacht. Vor allem im Beruf und bei Freunden merkt man das. Er ist auch manipulativ und intrigant. Er empfindet kein Mitleid mit anderen Personen, versteht aber, wann es gesellschaftlich vorausgesetzt wäre. Er spielt es dann vor. Sein oberstes Ziel: Versteckt bleiben. Dafür zeigt er in der Öffentlichkeit Tränen und Wut, obwohl er Trauer, Schmerz und Verärgerung kaum spürt. Er sagt, er liebt mich nicht so wie "normale Menschen" lieben würden. Aber er liebt mich auf seine Art... Er wird immer Beruf über mich stellen, doch ich stehe darunter. Anfangs der Beziehung, als die Psychopathie noch versteckt war), behauptete er beispielsweise noch, dass ich seine Welt wäre und er mich immer über alles stellen würde. Ich merke, dass er noch immer nicht zu 100% ehrlich zu mir ist, doch ich merke, dass er sich öffnet. Ich glaube ihm auch, dass er an seiner Persönlichkeitsstörung arbeiten will. Er setzt sich teilweise stundenlang mit mir hin und spricht darüber. Auch möchte er sich in Therapie begeben und versucht derzeit Emotionen aus seiner Kindheit mit der Gegenwart zu verknüpfen. Offenbar sind die Emotionen aus der Kindheit sehr stark und noch am ehesten "normal und menschlich" und beim Verknüpfen mit der Gegenwart entstehen für ihn dieselben Emotionen (allerdings abgeschwächt). So konnte er sich auch in mich verlieben, da ich etwas angesprochen habe, das ihn auf dieser Ebene berührte und er dies mit mir verknüpft hat...
Er meint aber auch, dass die Psychopathie immer bleiben wird. Er wird niemals komplett Mitleid oder Angst empfinden können, aber vielleicht gewisse Emotionen verstärken können und Mechanismen entwickeln, mit denen er seine "psychopathischen Anfälle" (= Manipulation insb. im Streit und bei Diskussionen) verhindert. Ansonsten meint er, dass unsere Beziehung nicht durch seine Psychopathie beeinträchtigt ist, weil er mir durch diese Störung ja immer versucht zu geben was ich will, um mich "positiv" zu manipulieren.
Übrigens: Er hat mich auch noch nie nach Geld gefragt oder mir gegenüber irgendeine Form der körperlichen Gewalt ausgeübt. Er hat auch einige langjährige Freunde. Beziehungen waren meistens nur ein paar Monate lang.
Hat jemand Erfahrung mit sowas? Falls es hier jemanden gibt, der selbst Psychopathie oder Sozipathie hat, würde mich seine Meinung darüber sehr interessieren! Gerne auch die Sicht von nahen Angehörigen, Freunden oder sonst Personen mit Erfahrung oder Psychologen.
Ansonsten hoffe ich, dass ich einen Beitrag zur Aufklärung leisten konnte. Vor allem hoffe ich, dass dadurch ein bisschen die Sicht der Betroffenen selbst klarer wird. Fragen wären auch willkommen.