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Psychische und physische Gewalt in der Ehe

G

Gast

Gast
Hallo, ich bin neu hier. Ich habe eben nach Erfahrungsberichten gegoogelt, die meiner Situation ähneln und bin dabei auf dieses Forum hier gestoßen. Ich habe dann beschlossen, hier zu schreiben, denn ich habe ein Problem und weiß einfach nicht weiter. Ich fühle mich hilflos…

Zum Thema: Gewalt in der Beziehung.

Eine kurze Zusammenfassung meiner Geschichte (ich versuche es wirklich kurz zu machen):
Ich bin seit fast drei Jahren mit meinem Mann zusammen. Als wir uns kennen lernten war alles so toll. Ich dachte, das könne es wirklich sein. Es war die Liebe schlechthin. Nach sechs Wochen schafften wir uns gemeinsam einen Welpen an, nach vier Monaten zogen wir zusammen. Nach eineinhalb Jahren zogen wir gemeinsam in eine andere Stadt, 650km von meinem Heimatort entfernt. Denn er war fast fertig mit seinem Studium und wollte bei einem größeren Unternehmen seine Masterarbeit schreiben. Ich wechselte deswegen die Uni. Kurz vor unserem Umzug war klar: Ich war schwanger, die Freude war groß. Nur das Geld war knapp. Er hatte bereits einen Studentenkredit, ich nahm auch einen auf. Drei Monate nach der Geburt unserer Tochter heirateten wir. Jetzt sind wir ein halbes Jahr verheiratet. Hört sich bis jetzt doch alles gut an, oder?
Nur eins störte mich immer wieder: Er hat sich bei Streitereien verbal absolut nicht unter Kontrolle. Es fing schon früh an, dass er beleidigend wurde.

Ich war schon immer sehr unglücklich deswegen, denn auch mein Stiefvater hatte mich in meiner Kindheit und Jugend immer verbal fertig gemacht mit schlimmen Beleidigungen etc. Schon damals fühlte ich mich machtlos und fing erst mit 12 an, mich zu wehren, indem ich meinen Stiefvater anbrüllte oder einfach aufstand und ging, wenn er so anfing, das eine Mal habe ich sogar Schuhe nach ihm geschmissen und ein Kissen. Ich kann es schon wegen meiner Kindheit nicht ertragen, wenn mich jemand psychisch niedermacht. In mir schreit dann alles auf.

Aber zurück zu meiner Geschichte. Es tat mir vor allem am Anfang sehr weh, als mein Mann mich die ersten Male mit Worten attackierte, obwohl es noch relativ harmlos war wie: Bist du bescheuert? Bist du dumm/blöd ? Was laberst du für einen Schwachsinn? etc. Ich dachte schon ganz am Anfang der Beziehung darüber nach, mich wieder non ihm zu trennen, denn als ich ihm klar machte, dass mir herabsetzende Bemerkungen sehr weh tun, allein schon auf Grund meiner Geschichte, ging er entweder nicht drauf ein oder machte mich lächerlich oder erst recht weiter. Andererseits war es sonst mit ihm total schön. Streit gab es selten, na ja, ich ging den Schritt nicht, den ich vielleicht hätte gehen sollen. Ich dachte, ich könne ihn ändern. Am Anfang blieb ich immer ruhig wenn er anfing, mich in einer Diskussion mit solchen Sachen zu attackieren, ich fragte: Wieso denkst du, dass ich blöd bin? Oder ähnliches, ich sagte ihm, dass mir das weh tut, alles ganz ruhig, weil ich dachte: er ist intelligent, er liebt mich, er wird damit aufhören, wenn er erkennt, dass mich das verletzt. Dem war nicht so. Manchmal hatte ich den Eindruck, er machte das absichtlich. Letzten Endes fing ich fast immer an zu weinen. Einige Monate später brüllte ich ihn an oder fing ihm an zu drohen, dass ich ihn verlasse, wenn er mich weiterhin beleidigen sollte. Die Beleidigungen wurden auch schrittweise heftiger, sowas wie blöde Kuh, A******* oder Miststück oder so… Er hörte nicht auf. Das eine Mal muss so etwa anderthalb bis zwei Jahre her sein, da hatten wir Streit, ich weiß nicht mehr weswegen, ich weiß nur noch, dass er mich niedermachte ohne Ende und ich war schon total am Heulen und sagte immer wieder, er solle aufhören, zum Schluss schrie ich es unter Tränen und er hörte nicht auf und da habe ich ihm mit der Faust auf den Oberschenkel geschlagen.:( Dnach war Ruhe, er sagte gar nichts mehr, wandte mir den Rücken zu, ich heulte und er sagte leise: Du hast mich geschlagen! Und ich antwortete: Und du schlägst mich immer wieder mit Worten. Immer und immer wieder. Und ich hab dir gesagt, du sollst aufhören. Ich schäme mich so dafür, aber ich habe in dem Moment die Kontrolle verloren. Dann recherchierte ich im Internet und fand viel zum Thema psychische Gewalt in der Beziehung etc. Ich suchte Definitionen raus, suchte Beispiele von soetwas und fasste das in einem relativ kurzen Text zusammen. All dies tat ich, als er mal wieder in einem einfachen Streitgespräch anfing, mich zu beleidigen, ich sagte ihm, dass ich nicht weiter mit ihm reden werde, wenn er mich beleidigt, er provozierte mich dann absichtlich, aber ich ließ mich nicht darauf ein, sondern ignorierte ihn und sagte ab und zu, dass ich ihm doch gesagt habe, dass ich erst wieder mit ihm rede, wenn er aufhört, mich zu beleidigen. Er hörte dann auch auf, ich suchte also all das zusammen und schickte es ihm dann per Mail. Anschließend sagte ich ihm, dass er Post hat und dass ich ins Bett gehe.
Es wurde schlagartig besser. Er riss sich bei den nächsten Streitereien eindeutig zusammen und er hatte fast keine verbalen Entgleisungen mehr. Das ganze hielt aber leider nur für etwa ein halbes/dreiviertel Jahr oder so vor. Im Prinzip war er während der Schwangerschaft größtenteils sehr lieb zu mir und auch nach der Geburt, aber jetzt geht das wieder von vorn los. Unsere Tochter ist nun neun Monate. Im Oktober hatten wir eigentlich den ersten schlimmen Streit seit der Geburt. Davor hatte er sich seit Mitte der Schwangerschaft zusammengerissen. Wir hatten einen Streit wegen der Zuständigkeit für unsere Tochter. Ich muss sie abends immer hinlegen, da sie beim Stillen einschläft. Außerdem teilen wir uns jede Woche den Haushalt. An besagtem Abend war ich mit der Wäsche dran. Ich wollte, dass er sie badet und anschließend fürs Bett fertig macht, damit ich noch schnell Wäsche aufhängen und abnehmen/zusammenlegen kann, denn unsere Tochter war zu dem Zeitpunkt sehr anstrengend und ich wollte anschließend gleich ins Bett gehen, weil ich sooo müde war. Das also zu meine Beweggründen. Ich sagte ihm das auch so, denn sonst holte ich die Kleine immer aus der Badewanne und zog ihr den Schlafi an etc. Ich wollte also, dass er das übernimmt. Er hat das aber irgendwie nicht eingesehen. Als sie aus der Badewanne sollte, rief er nach mir. Ich rief: Ich hab dir doch gesagt, ich will noch schnell die Wäsche machen, mach das bitte allein! Er sagte darauf nur: Kommst du bitte? Ich: Nein, ich will doch die Wäsche machen! Er ignorierte das Argument komplett und rief wieder: Kommst du denn jetzt bitte? Ich wurde wütend, weil er gar nicht auf mich reagierte, sondern stur dabei blieb, ich solle kommen und die Kleine holen. Abermals sagte ich: Ich mach gerade die Wäsche, mach du sie heute bitte fertig, ich mach das schließlich auch allein, wenn du nicht da bist! Er rief wieder, ich rief nur noch: Nein! Er nahm sie dann auch aus der Wanne und ging dann mit ihr ins Zimmer und sagte im Vorbeigehen: Blöde Kuh! Und ich meinte entrüstet: Hast du mir sonst noch irgendwas zu sagen? Und er: Halt die Fresse, Miststück! Ich brach sofort in Tränen aus und konnte mich gar nicht mehr beruhigen, weil das einfach zu viel für mich war. Ich fühlte mich in die Vergangenheit zurückversetzt, zu meinem primitiven Stiefvater und war todunglücklich. Als er unsere Kleine fertig gemacht hatte, fand er mich in Tränen aufgelöst im Wohnzimmer und sagte barsch: Hier! Und hielt mir die Kleine entgegen. Ich wimmerte nur: Ich kann jetzt nicht! Er sagte: Hör auf zu flennen und beweg deinen A****! Ich fing noch mehr an zu heulen und sagte etwas, was ich sonst noch nie gesagt hatte: Du bist wie mein Vater! Daraufhin sagte er noch irgendwas Gemeines, was ich nicht mehr weiß und dann sagte ich: wenn die Kleine nicht wäre, würde ich jetzt gehen und daraufhin meinte er: geh doch! Und da hab ich wieder die Kontrolle verloren und ihm auf Po gehauen. Daraufhin bekam ich gleich einen Schlag auf den Po zurück. Dann bin ich schluchzend rausgelaufen. Ins Kinderzimmer, weil ich ja dachte, ich müsse die Kleine noch stillen. Er trug sie jedoch solange rum, bis sie eingeschlafen war, legte sie dann ins Bettchen und kam dann zu mir und redete zärtlich mit mir und ich solle doch mitkommen, dass wir uns wieder vertragen und so. Ich weinte nur und sagte immerzu: Ich will nicht! Er versuchte mich hochzuziehen und gab dann irgendwann auf und ging. Ich verkroch mich dann irgendwann in mein eigenes Bett und war nur noch am Heulen und er kam dann und nahm mich in den Arm. Wir haben uns dann schweigend vertragen, aber vergessen konnte ich es bis heute nicht.
Seit diesem Tag sind Beleidigungen bei uns wieder an der Tagesordnung. Streit gibt es zwar nur relativ selten, aber eigentlich immer mit verbalen Entgleisungen. Auch sonst benimmt er sich kindisch. Habe ich Kritik lenkt er ab im Sinne von: Du aber auch! Oder redet nicht mehr mit mir oder beleidigt mich eben. Ich merke, dass ich keinen Respekt mehr vor ihm habe. Er hat ja auch keinen vor mir. Trotzdem bin ich verzweifelt. Er versteht nicht, dass er damit aufhören muss. Er gibt sogar mir die Schuld daran oder tut es als lächerlich ab. Was soll ich nur tun. Ich bin irgendwie total fertig. Gestern war wieder ein Streit in der Art.

Ich habe so viel aufgegeben, nur um mit ihm zusammen sein zu können. Was kann ich nur tun, damit wir es schaffen, wie vernünftige Menschen miteinander umzugehen? Ich will ihn nicht schlagen, aber je länger das so geht, um so aggressiver werde ich. Ich will nicht, dass unsere Tochter sowas mal mitbekommt! Eigentlich verstehen wir uns gut. Wir könnten glücklich sein, ich verstehe nicht, wieso das manchmal so eskalieren muss! Ich werde inzwischen so wütend, wenn er mir wieder irgendwas an den Kopf knallt. Ich bin traurig, fühle mich hilflos. Meine Familie ist weit weg, ich kann mir nicht mal eine Zugfahrt dahin leisten oder so. In meinem Kopf sind so viele wirre Gedanken. Heute habe ich an Selbstmord gedacht, denn ich habe das Gefühl, ich bin ein schlechter Mensch und nie wird mich jemand wirklich lieben. Aber ich habe meine Tochter und ich will, dass es ihr gut geht. Weglaufen geht also nicht. Paartherapie will er nicht, findet er Schwachsinn. Ich weiß, ich kann ihn nicht ändern, ich kann nur mich selbst ändern.
Sollte ich mich trennen? Ist das der einzig mögliche Weg? Ich bin verschuldet, wie soll ich mir mein Studium finanzieren? Meine Tochter würde ich nicht hergeben, sie ist alles für mich. Wie soll ich aber für sie sorgen, studieren und mir mein Studium finanzieren im Falle einer Trennung? Außerdem wäre ich so traurig, denn eigentlich passen mein Mann und ich gut zusammen, aber er hat zwei Dinge nicht gelernt: sich auch mal für etwas zu entschuldigen und seine Sprache unter Kontrolle zu halten. Was soll ich nur tun? Was gibt es noch für Wege aus diesem Teufelskreis? Ich will doch eigentlich mit ihm zusammen bleiben, weil er andererseits auch so lieb ist. Andere Leute glauben das immer nicht von ihm, wenn ich es denn mal erzähle… Ich bin heute sehr verwirrt und traurig. Und ich brauche Hilfe… :(

Danke fürs Lesen!
 

polgara

Aktives Mitglied
Paartherapie will er nicht, findet er Schwachsinn. Ich weiß, ich kann ihn nicht ändern, ich kann nur mich selbst ändern.
...
Ich bin heute sehr verwirrt und traurig. Und ich brauche Hilfe… :(

Danke fürs Lesen!
Hallo liebe Gästin :),

na das ist ja heftig.

Am besten finde ich jetzt erst mal, dass du dich gemeldet hast.

Überlege mal folgendes: Wenn du finanziell abgesichert wärst, dein Studium weiter machen könntest und dein Kind erziehen, würdest du dann freiwillig bei deinem Mann bleiben?
Oder würdest du dich trennen?

Also, im Moment ist ja keine Gefahr im Verzug, das heißt, du kannst in Ruhe überlegen wie es weiter gehen soll. Um die Situation zu stabilisieren kannst du doch dasselbe versuchen wie das was bereits einmal geklappt hat: Wenn er beleidigend wird, stelle das Gespräch ein, bis ihr wieder "normal" reden könnt.
Hast du es schon mal geschafft deine Wut abzukühlen ohne ihn zu schlagen? Wie ging das und meinst du du kannst das wiederholen wenn es wieder Streit gibt?

Es geht mir im Moment eher darum, dass du innerlich zur Ruhe kommst um über deine Zukunft nach zu denken.

Was war denn anders in eurer Beziehung, als ihr noch nicht so gestritten habt? Und lässt sich das evtl. wieder beleben?

Was studierst du eigentlich und wann wirst du fertig?

Liebe Grüße
 
S

Speedybaumi

Gast
Hallo,ich habe deine Gschichte gelesen und muss unbedingt etwas los werden. Ich weiß nicht,wie weit muss Dein Partner noch gehen? Warum solltest Du das nicht allein mit Deiner Tochter schaffen? Schulden? Nicht allein sein? Abhänigig von ihm?
Jetzt erzähle ich Dir mal meine Geschichte. Ich war bis zu meinem 19.Lebensjahr eine fröhliche,behütete, selbstbewußte junge Frau. Ich lebte das Leben und liebte mein Leben.Ich kannte meinen heutigen Exmann schon aus dem Kindergarten und nach einer 11 monatigen Beziehung,ich schon im 7.Monat schwanger,mit dem
Erlebnis ein Messer vor dem Bauch zu haben, und den ersten Stupser(so nannte es mein Exmann)im Rücken, heiratete ich ganz in weiß. Zwei Tage nach meiner Hochzeit bekam ich eine sogenannte Kopfnuss direkt gegen meine Stirn,glaub mir ich sah viele kleine Sterne, mit dem Gedanken das sich alles ändern wird,wenn das Baby erstmal da ist.Naja .... meine Tochter kam am 18.April zur Welt und ich war eine sehr stolze Mama,die nach nem schweren Kaiserschnitt auf der Intensiv verbrachte...mein Exmann war auch stolz klar auf seine Weise. Als ich zehn Tage später heim durfte und auch die Kleine voller Freude auf daheim den ganzen Nachmittag lieb im Wagen schlief,eröffnete sie am Abend ein Konzert auf ihre Weise. Das einzige was er tat war,ey stopf der Kleinen den Mund ich will pennen! Ich lief die ganze Nacht mit ihr bis sie entlich einschlief. Sechs Monate später bekam ich nen heftigen Schlag mit der Faust vor meiner Tochter auf den Rücken, verzweifelt zog ich aus,zu meiner Freundin die mich tröstete und für mich da war,es nicht verstand warum ich zurück ging.Ja ich ging zurück,denn ich liebte ja meinen Mann,damals dachte ich, ich liebe. Schläge,heftige Worte, einsperren, an den Haaren ziehen,Tritte,Boxen, und wenn ich nicht mit ihm schlafen wollte,bekam ich eine in meinen Rücken mit den Worten,na fickste nen anderen?, oh ja ich habe nichts vergessen, jede einzelne Situation ist heute noch tief in mir,2001 bekam ich meinen Sohn, auch Kaiserschnitt, wieder Intensiv,... mittlerweile entstand der goldenee Käfig,ein gemeinames Haus,auch wir hatten Schulden,muss dazu sagen ich war all die Jahre in der Altenpflege tätig, halbtags. Ich wußte bei der Geburt meines Sohnes,es muss etwas passieren... ich muss raus,nur WIE? Ich bekam mein altes Selbstbewußtsein wieder, ich machte Stück für Stück immer ein bissel etwas für mich.Ich hatte immer dann Kontakt mit nem Frauenhaus in meiner Gegend,wo ich ne liebe Person anrief und wenn ich auch nur weinte,das gab mir Kraft! Ich sagte ihm 6 Wochen vor meinem Auszug,ich will die Trennung und lass mich scheiden. Ich hatte Angst,na klar wie schaffe ich allein im Schichtdienst zwei Kids durchs Leben zu bringen? Und ich sage Dir etwas man schafft es,glaub an Dich! Er wird Vater deiner Tochter bleiben aber auch Kinder bekommen sehr viel mit,sie haben nen 7.Sinn und können sich daran erinnern das etwas schief lief.Es prägt nicht nur Dein Leben auch das Leben Deiner Tochter!Meine Tochter und auch mein Sohn,heute fast 14 und 7 Jahre alt haben sehr viel erleben müssen,auch nach der Trennung,nach der Scheidung aber besonders bei meiner Tochter bemerke ich es war spät aber nicht zu spät, wir verarbeiten viel gemeinsam und heute bin ich wie damals stark,wieder glücklich auch in meiner Partnerschaft und habe nichts bereut.Ruhe und Zufriedenheit strahlt man aus wenn man sie hat.Gewalt heißt ja nicht nur schlagen auch seelisch über Worte kann man sehr klein gemacht werden und dennoch denke ich das man dies ändern muss,FÜR SICH UND FÜR DIE KINDER.Glaub an Dich,ich tu es auch.Liebe Grüße.Speedy
 

Susi Sorglos

Aktives Mitglied
Auch von mir ein herzlich Willkommen liebe Gästin!

Das, was Speedybaumi erzählt hat, kann passieren und noch schlimmer. Das ist wahr.

Trotzdem sehe ich das wie Polgara. Im Moment besteht keine Gefahr im Verzug. Er schlägt nicht und wird nicht physisch brutal. Noch würde auch ich nicht die Flinte ins Korn werfen. Natürlich kann es so nicht weitergehen, das ist keine Frage. Aber ihr habt die Zeit, um das Problem in den Griff zu kriegen.
Und ihr habt das ja auch schon geschafft. Vielleicht funktioniert das wieder.
Ich finde die von Polgara vorgeschlagene Vorgehensweise sehr gut. Überleg Dir, was damals anders war. Was hast Du gemacht und wie konntest Du Einfluss in der Form nehmen, dass es besser wird.
Versuch das erstmal.
Wenn alles nichts hilft, kannst Du noch immer gehen. Auch das würdest Du schaffen, aber dieser Weg sollte eine Art Plan B sein.

Viel Erfolg, Susi Sorglos

PS: Egal wie es läuft und was Du tust, scheu Dich nicht uns hier zu schreiben. Auch das hilft oft.
 
G

Gast

Gast
............…bei mir fing es ähnlich an und auch gleich mit körperlicher Gewalt. Ich bin aber geblieben, weil es eben wie dein Mann auch gute Seiten hat. Ich bin jetzt 30 Jahre verheiratet. Die Kinder sind groß (das war auch ein Grund, warum ich geblieben bin). Ich bin 53 Jahre und habe keine Aussicht auf eine Berufstätigkeit (Mein Mann wollte, dass ich meinen Arbeitsplatz als Bankkauffrau aufgebe.) Jetzt bin ich psycisch am Ende und habe mir vorgenommen trotz allem zu gehen, denn es wird immer schlimmer.
Liebe Grüße
eine aus Norddeutschland

Zum Thema: Gewalt in der Beziehung.

Eine kurze Zusammenfassung meiner Geschichte (ich versuche es wirklich kurz zu machen):
Ich bin seit fast drei Jahren mit meinem Mann zusammen. Als wir uns kennen lernten war alles so toll. Ich dachte, das könne es wirklich sein. Es war die Liebe schlechthin. Nach sechs Wochen schafften wir uns gemeinsam einen Welpen an, nach vier Monaten zogen wir zusammen. Nach eineinhalb Jahren zogen wir gemeinsam in eine andere Stadt, 650km von meinem Heimatort entfernt. Denn er war fast fertig mit seinem Studium und wollte bei einem größeren Unternehmen seine Masterarbeit schreiben. Ich wechselte deswegen die Uni. Kurz vor unserem Umzug war klar: Ich war schwanger, die Freude war groß. Nur das Geld war knapp. Er hatte bereits einen Studentenkredit, ich nahm auch einen auf. Drei Monate nach der Geburt unserer Tochter heirateten wir. Jetzt sind wir ein halbes Jahr verheiratet. Hört sich bis jetzt doch alles gut an, oder?
Nur eins störte mich immer wieder: Er hat sich bei Streitereien verbal absolut nicht unter Kontrolle. Es fing schon früh an, dass er beleidigend wurde.

Ich war schon immer sehr unglücklich deswegen, denn auch mein Stiefvater hatte mich in meiner Kindheit und Jugend immer verbal fertig gemacht mit schlimmen Beleidigungen etc. Schon damals fühlte ich mich machtlos und fing erst mit 12 an, mich zu wehren, indem ich meinen Stiefvater anbrüllte oder einfach aufstand und ging, wenn er so anfing, das eine Mal habe ich sogar Schuhe nach ihm geschmissen und ein Kissen. Ich kann es schon wegen meiner Kindheit nicht ertragen, wenn mich jemand psychisch niedermacht. In mir schreit dann alles auf.

Aber zurück zu meiner Geschichte. Es tat mir vor allem am Anfang sehr weh, als mein Mann mich die ersten Male mit Worten attackierte, obwohl es noch relativ harmlos war wie: Bist du bescheuert? Bist du dumm/blöd ? Was laberst du für einen Schwachsinn? etc. Ich dachte schon ganz am Anfang der Beziehung darüber nach, mich wieder non ihm zu trennen, denn als ich ihm klar machte, dass mir herabsetzende Bemerkungen sehr weh tun, allein schon auf Grund meiner Geschichte, ging er entweder nicht drauf ein oder machte mich lächerlich oder erst recht weiter. Andererseits war es sonst mit ihm total schön. Streit gab es selten, na ja, ich ging den Schritt nicht, den ich vielleicht hätte gehen sollen. Ich dachte, ich könne ihn ändern. Am Anfang blieb ich immer ruhig wenn er anfing, mich in einer Diskussion mit solchen Sachen zu attackieren, ich fragte: Wieso denkst du, dass ich blöd bin? Oder ähnliches, ich sagte ihm, dass mir das weh tut, alles ganz ruhig, weil ich dachte: er ist intelligent, er liebt mich, er wird damit aufhören, wenn er erkennt, dass mich das verletzt. Dem war nicht so. Manchmal hatte ich den Eindruck, er machte das absichtlich. Letzten Endes fing ich fast immer an zu weinen. Einige Monate später brüllte ich ihn an oder fing ihm an zu drohen, dass ich ihn verlasse, wenn er mich weiterhin beleidigen sollte. Die Beleidigungen wurden auch schrittweise heftiger, sowas wie blöde Kuh, A******* oder Miststück oder so… Er hörte nicht auf. Das eine Mal muss so etwa anderthalb bis zwei Jahre her sein, da hatten wir Streit, ich weiß nicht mehr weswegen, ich weiß nur noch, dass er mich niedermachte ohne Ende und ich war schon total am Heulen und sagte immer wieder, er solle aufhören, zum Schluss schrie ich es unter Tränen und er hörte nicht auf und da habe ich ihm mit der Faust auf den Oberschenkel geschlagen.:( Dnach war Ruhe, er sagte gar nichts mehr, wandte mir den Rücken zu, ich heulte und er sagte leise: Du hast mich geschlagen! Und ich antwortete: Und du schlägst mich immer wieder mit Worten. Immer und immer wieder. Und ich hab dir gesagt, du sollst aufhören. Ich schäme mich so dafür, aber ich habe in dem Moment die Kontrolle verloren. Dann recherchierte ich im Internet und fand viel zum Thema psychische Gewalt in der Beziehung etc. Ich suchte Definitionen raus, suchte Beispiele von soetwas und fasste das in einem relativ kurzen Text zusammen. All dies tat ich, als er mal wieder in einem einfachen Streitgespräch anfing, mich zu beleidigen, ich sagte ihm, dass ich nicht weiter mit ihm reden werde, wenn er mich beleidigt, er provozierte mich dann absichtlich, aber ich ließ mich nicht darauf ein, sondern ignorierte ihn und sagte ab und zu, dass ich ihm doch gesagt habe, dass ich erst wieder mit ihm rede, wenn er aufhört, mich zu beleidigen. Er hörte dann auch auf, ich suchte also all das zusammen und schickte es ihm dann per Mail. Anschließend sagte ich ihm, dass er Post hat und dass ich ins Bett gehe.
Es wurde schlagartig besser. Er riss sich bei den nächsten Streitereien eindeutig zusammen und er hatte fast keine verbalen Entgleisungen mehr. Das ganze hielt aber leider nur für etwa ein halbes/dreiviertel Jahr oder so vor. Im Prinzip war er während der Schwangerschaft größtenteils sehr lieb zu mir und auch nach der Geburt, aber jetzt geht das wieder von vorn los. Unsere Tochter ist nun neun Monate. Im Oktober hatten wir eigentlich den ersten schlimmen Streit seit der Geburt. Davor hatte er sich seit Mitte der Schwangerschaft zusammengerissen. Wir hatten einen Streit wegen der Zuständigkeit für unsere Tochter. Ich muss sie abends immer hinlegen, da sie beim Stillen einschläft. Außerdem teilen wir uns jede Woche den Haushalt. An besagtem Abend war ich mit der Wäsche dran. Ich wollte, dass er sie badet und anschließend fürs Bett fertig macht, damit ich noch schnell Wäsche aufhängen und abnehmen/zusammenlegen kann, denn unsere Tochter war zu dem Zeitpunkt sehr anstrengend und ich wollte anschließend gleich ins Bett gehen, weil ich sooo müde war. Das also zu meine Beweggründen. Ich sagte ihm das auch so, denn sonst holte ich die Kleine immer aus der Badewanne und zog ihr den Schlafi an etc. Ich wollte also, dass er das übernimmt. Er hat das aber irgendwie nicht eingesehen. Als sie aus der Badewanne sollte, rief er nach mir. Ich rief: Ich hab dir doch gesagt, ich will noch schnell die Wäsche machen, mach das bitte allein! Er sagte darauf nur: Kommst du bitte? Ich: Nein, ich will doch die Wäsche machen! Er ignorierte das Argument komplett und rief wieder: Kommst du denn jetzt bitte? Ich wurde wütend, weil er gar nicht auf mich reagierte, sondern stur dabei blieb, ich solle kommen und die Kleine holen. Abermals sagte ich: Ich mach gerade die Wäsche, mach du sie heute bitte fertig, ich mach das schließlich auch allein, wenn du nicht da bist! Er rief wieder, ich rief nur noch: Nein! Er nahm sie dann auch aus der Wanne und ging dann mit ihr ins Zimmer und sagte im Vorbeigehen: Blöde Kuh! Und ich meinte entrüstet: Hast du mir sonst noch irgendwas zu sagen? Und er: Halt die Fresse, Miststück! Ich brach sofort in Tränen aus und konnte mich gar nicht mehr beruhigen, weil das einfach zu viel für mich war. Ich fühlte mich in die Vergangenheit zurückversetzt, zu meinem primitiven Stiefvater und war todunglücklich. Als er unsere Kleine fertig gemacht hatte, fand er mich in Tränen aufgelöst im Wohnzimmer und sagte barsch: Hier! Und hielt mir die Kleine entgegen. Ich wimmerte nur: Ich kann jetzt nicht! Er sagte: Hör auf zu flennen und beweg deinen A****! Ich fing noch mehr an zu heulen und sagte etwas, was ich sonst noch nie gesagt hatte: Du bist wie mein Vater! Daraufhin sagte er noch irgendwas Gemeines, was ich nicht mehr weiß und dann sagte ich: wenn die Kleine nicht wäre, würde ich jetzt gehen und daraufhin meinte er: geh doch! Und da hab ich wieder die Kontrolle verloren und ihm auf Po gehauen. Daraufhin bekam ich gleich einen Schlag auf den Po zurück. Dann bin ich schluchzend rausgelaufen. Ins Kinderzimmer, weil ich ja dachte, ich müsse die Kleine noch stillen. Er trug sie jedoch solange rum, bis sie eingeschlafen war, legte sie dann ins Bettchen und kam dann zu mir und redete zärtlich mit mir und ich solle doch mitkommen, dass wir uns wieder vertragen und so. Ich weinte nur und sagte immerzu: Ich will nicht! Er versuchte mich hochzuziehen und gab dann irgendwann auf und ging. Ich verkroch mich dann irgendwann in mein eigenes Bett und war nur noch am Heulen und er kam dann und nahm mich in den Arm. Wir haben uns dann schweigend vertragen, aber vergessen konnte ich es bis heute nicht.
Seit diesem Tag sind Beleidigungen bei uns wieder an der Tagesordnung. Streit gibt es zwar nur relativ selten, aber eigentlich immer mit verbalen Entgleisungen. Auch sonst benimmt er sich kindisch. Habe ich Kritik lenkt er ab im Sinne von: Du aber auch! Oder redet nicht mehr mit mir oder beleidigt mich eben. Ich merke, dass ich keinen Respekt mehr vor ihm habe. Er hat ja auch keinen vor mir. Trotzdem bin ich verzweifelt. Er versteht nicht, dass er damit aufhören muss. Er gibt sogar mir die Schuld daran oder tut es als lächerlich ab. Was soll ich nur tun. Ich bin irgendwie total fertig. Gestern war wieder ein Streit in der Art.

Ich habe so viel aufgegeben, nur um mit ihm zusammen sein zu können. Was kann ich nur tun, damit wir es schaffen, wie vernünftige Menschen miteinander umzugehen? Ich will ihn nicht schlagen, aber je länger das so geht, um so aggressiver werde ich. Ich will nicht, dass unsere Tochter sowas mal mitbekommt! Eigentlich verstehen wir uns gut. Wir könnten glücklich sein, ich verstehe nicht, wieso das manchmal so eskalieren muss! Ich werde inzwischen so wütend, wenn er mir wieder irgendwas an den Kopf knallt. Ich bin traurig, fühle mich hilflos. Meine Familie ist weit weg, ich kann mir nicht mal eine Zugfahrt dahin leisten oder so. In meinem Kopf sind so viele wirre Gedanken. Heute habe ich an Selbstmord gedacht, denn ich habe das Gefühl, ich bin ein schlechter Mensch und nie wird mich jemand wirklich lieben. Aber ich habe meine Tochter und ich will, dass es ihr gut geht. Weglaufen geht also nicht. Paartherapie will er nicht, findet er Schwachsinn. Ich weiß, ich kann ihn nicht ändern, ich kann nur mich selbst ändern.
Sollte ich mich trennen? Ist das der einzig mögliche Weg? Ich bin verschuldet, wie soll ich mir mein Studium finanzieren? Meine Tochter würde ich nicht hergeben, sie ist alles für mich. Wie soll ich aber für sie sorgen, studieren und mir mein Studium finanzieren im Falle einer Trennung? Außerdem wäre ich so traurig, denn eigentlich passen mein Mann und ich gut zusammen, aber er hat zwei Dinge nicht gelernt: sich auch mal für etwas zu entschuldigen und seine Sprache unter Kontrolle zu halten. Was soll ich nur tun? Was gibt es noch für Wege aus diesem Teufelskreis? Ich will doch eigentlich mit ihm zusammen bleiben, weil er andererseits auch so lieb ist. Andere Leute glauben das immer nicht von ihm, wenn ich es denn mal erzähle… Ich bin heute sehr verwirrt und traurig. Und ich brauche Hilfe… :(

Danke fürs Lesen![/QUOTE]
 

Gelinda

Sehr aktives Mitglied
Das Thema ist von 16.1.2009 und ein Jahr nicht aktualisiert.

Gast vom 18.01.2010 melde dich bitte an, kopiere dein Thema und stelle es neu ins Forum rein.
Wenn Gäste Gästen scheiben, kann man nicht mehr auseinanderhalten, wer wem geantwortet hat.

FG Gelinda
 
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