Naja, das kann man so und so sehen. Wenn man zum Beispiel mit einer schwer diagnostizierbaren körperlichen Erkrankung daherkommt, dann wird gerne mal eine psychische Erkrankung vorgeschoben, weil Ärzte sich somit vor der schweren Ursachenforschung drücken.
Ich finde, man kann gar nicht so richtig sagen, wo die Akzeptanz höher ist. Beides wird nicht akzeptiert. Die psychischen Erkrankungen sind nur noch schwerer "beweisbar". Sobald das bei einer körperlichen Erkrankung auch so ist (Schmerzerkrankungen zB) hat man genau dasselbe Problem.
Ich glaube, alle Dinge, die die Leute nicht sehen oder messen können, werden immer weniger akzeptiert bleiben. In der Medizin so wie in jedem anderen Bereich. Man kann dran arbeiten, aber ich glaube nicht, dass es wirklich mal so sein wird, dass man mit einer schweren Depression genauso Ernst genommen wird wie mit einem Herzinfarkt. Ich denke, das bleibt Utopie.