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prügelnder vater/rückblick auf die kindheit

K

Kawabonga

Gast
Ich habe mich etwas langsam an dieses Forum heran getastet,und möchte heute den Versuch wagen ein bisschen von meiner Geschichte zu erzählen,vielleicht treffe ich ja auf ein paar Leidensgenossen und man kann sich bestenfalls ein bisschen helfen.Ich bin heute 28 und mit einem gewalttätigen Alkoholiker als Vater aufgewachsen,ich kannte ihn gar nicht anders,viel zu lange war es für mich alltag meinen Vater in seiner kotze liegend vorzufinden,oder mit vollgepisster hose,für ihn zu lügen und ihn in schutz zu nehmen,weil er ja krank sei (nach aussage meiner mom).Je älter ich wurde desto schlimmer wurde alles,ich habe ihn immer mehr verachtet und er hat mir das angesehen und wurde immer brutaler,jedesmal wenn seine Angriffe vorüber waren hat meine Mutter mich hysterisch heulend angefleht ihn nicht zu verraten,und das habe ich nicht...ich habe so wenig zeit wie möglich zu hause verbracht,nach einigen demütigenden vorfällen auch nie freunde mitgebracht.Ich hatte eigentlich keine Angst mehr vor den Schlägen,schlimmer war dieser wut verzerrte gesichtsausdruck von ihm dabei,als sei ich seine todfeindin,und kommentare wie zb.-wenn ich gewusst hätte was aus dir wird hätte ich dich deiner mutter aus dem bauch geprügelt (da war ich glaube ich 13),dicht gefolgt von-du hast uns das ganze leben versaut.diese dinge vergisst man wohl nie.Ich hätte aus irgendeinem grund mit all dem weiterleben können,selbst als er mir das handgelenk gebrochen hat (weil ich geld haben wollte für irgendwas) habe ich geschwiegen (darf ja die familie nicht zerstören),doch als ich 16 war gab es endlich ein aha erlebnis,ich hatte die türe abgeschlossen und musik über kopfhörer laufen,daher habe ich sein klopfen nicht gehört,daraufhin hat er mir die türe eingetreten,mich so gegen die wand geschleudert das ich kurz ohnmächtig war,hat alles verwüstet und mich anschliessend mit einer reitgerte verprügelt,als er dann weg war habe ich gewusst irgendwann bringt er mich um,ob nun absichtlich oder nicht,aber es ist gut möglich das ich das mal nicht überlebe,in dieser nacht bin ich gegangen und bin nie wieder zurück.Ich habe ihn nicht angezeigt,ja das war dumm,aber das hätte ich damals niemals durchgestanden.Ich habe bei einer Freundin gewohnt,später dann im betreuten wohnen,muss wirklich auch sagen mein Betreuer vom Jugendamt war spitze,hat mich nie bedrängt weiter zu gehen als ich wollte,dafür danke ich ihm noch heute,denn sonst wäre ich vielleicht panisch geflohen und auf der Strasse gelandet.Heute trinkt mein Vater nicht mehr (seit gerade mal 3 Jahren) und ich habe hin und wieder telefonischen kontakt zu meiner Familie.
puh...danke fürs lesen
 

polgara

Aktives Mitglied
Hallo,

traurige Geschichte.

Was für Hilfe erwartest du denn?

Und was hat dir denn schon geholfen um das damalige Trauma für dich positiv zu verarbeiten?

Liebe Grüße Polgara
 
K

Kawabonga

Gast
Hallo,
danke dir erstmal für die antwort.Ich erwarte in dem sinne eigentlich keine direkte hilfe,ich würde nur gerne eine art austausch anregen,da ich mich zum beispiel damals (naja und auch oft noch heute) sehr allein und unverstanden gefühlt habe,und das gefühl das ich nicht diejenige bin die sich für irgendwas schämen muss ist noch nicht so alt bei mir.
Ich kann nicht behaupten das ich damit schon abgeschlossen habe,und weiss auch nicht ob ich das je sagen kann.Was mir geholfen hat? um ehrlich zu sein,das klingt jetzt vielleicht ein wenig primitiv,aber es war wut,ich wollte beweisen das er mich nicht besiegen kann.Ich kann aber wie gesagt nicht behaupten das ich so frei und unabhängig davon agiere wie ich es gerne würde.Ich weiss auch das eine Therapie wahrscheinlich sinnvoll wäre,aber der schritt ist mir wirklich zu gross,das könnte ich mir absolut nicht vorstellen im moment
 

polgara

Aktives Mitglied
Hallo,

du alleine kannst beurteilen, wie sehr die Vorkommnisse damals dein heutiges Leben noch beeinträchtigen. Und du musst damit umgehen und entscheiden ob Therapie oder nicht.

Benenne doch Wut um in Schutzzorn, oder Überlebenswillen... klingt das positiver für dich?

Kennst du Alice Miller? Hier mal der Link zu ihrer Seite, dort findest du viele Informationen und klare Standpunkte zu Misshandlungen von Kindern.
Alice Miller - Kindesmisshandlung Kindesmissbrauch


Vielleicht melden sich ja noch Betroffene hier und ihr könnt eure Erfahrungen austauschen.

Gruß Pol
 

conny123

Aktives Mitglied
Hi

Ich kenne auch so einen Menschen .Trinkt ,liegt in seiner eigenden Kotze ,wird agressiv wenn er unrecht hat . Erzählt lauter Märchen ,aber ich hab es aufgegeben ihn zu helfen ,war wohl nicht mein Vater ,aber hatte ihn sehr gerne.

Ich dachte wenn man ihn vielleicht sagt entweder wir oder deinen Alkohol wird er schon zur Besinnung kommen ne war aber nicht so.:mad:

Hatte ihn vorgeschlagen in ner Therapie zu gehen ,nix. Null Chance. Ich denke es ist besser dann Kontakt auf nötigste zu belassen ,kann ja eh nicht helfen.

Tut mir sehr leid was du erfahren hast.HILFE findet man nur in therapie .

Ich wünsche dir auf jedenfall nur das beste.

Lg Conny
 

dasleben

Mitglied
Ich neige auch dazu mich zu bedanken das es Menschen schaffen zu lesen was ich schreibe...doch nachdem ich deins gelesen habe!! Hut ab...WIR müssen uns nicht dafür bedanken das andere lesen was wir schreiben!! Wir sollten uns selbst dafür loben, das wir es schaffen zu schreiben was wir fühlen!!!!

Da hängt ne Menge an Altlasten an dir...und du bist offen dafür!! ich wünsch dir ganz viel Kraft, das ganze zu verarbeiten!!
 
K

Kawabonga

Gast
@polgara:
vielen dank für den link,diese seite kannte ich noch nicht

@dasleben:
du hast so recht,eigentlich müssten wir uns nicht fürs lesen bedanken:D also hiermit lobe ich mich selbst,auf das es uns alle gleichtun:D
danke für die gewünschte kraft,ich werd versuchen sie gut zu gebrauchen.Altlast...wohl wahr,lange habe ich meine eigene weiterentwicklung dadurch gehemmt das ich einfach nur alles unfair fand und mich geweigert habe es so hinzunehmen wie es nunmal ist.

@conny:
ich persönlich finde nicht das man HILFE nur in therapie findet,mir haben viele viele menschen auf meinem weg geholfen,manche sogar ohne es je zu erfahren.
trotzdem danke für deine meinung
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
K

Kawabonga

Gast
Hallo,
ich muss das thema nochmal ausgraben,vor vielleicht einem monat ungefähr hat mir mein vater einen brief geschickt,der liegt jetzt hier rum und ich weiss wirklich nicht wie ich darauf reagieren soll.Erst dachte ich (nach dem ersten entsetzen) ich lass es mal sacken,aber mir fällt dazu immer noch nichts ein,und das beschäftigt mich natürlich sehr,und allein die tatsache das es mich so sehr beschäftigt nervt mich TOTAL.Er hat mir geschrieben das er nun seine vergangenheit bewältigen möchte und mir deshalb schreibt,er hat sich entschuldigt für das was er mir angetan hat (ohne auf irgendein ereignis näher einzugehen)und dann fing es erst richtig an,dann schweift er nämlich dazu über das ich ja kein einfaches kind gewesen sei,das ich ihn sehr verletzt hätte als ich damals einfach (einfach?) abgehauen sei,was ich damit meiner mutter angetan hätte.Das er sich gewünscht hätte das ich ihn unterstütze beim trocken werden (beim wievielten versuch?)Das er es unfair von mir findet das ich ihn noch immer wie einen aussätzigen behandle,mir würde es doch gut gehen,ich hätte doch keinen "knacks weg".Irgendwann müsse man es ja auch mal gut sein lassen.Der unterschied zwischen uns sei der,das ER mir nie absichtlich weh getan hätte,das sei ja nur passiert weil er krank gewesen sei,ich ihm und meiner mutter nun aber absichtlich weh tun würde indem ich sie an meinem leben nicht teilhaben lassen würde.Sie würden ja auch irgendwann nicht mehr da sein,und dann würde mir das vielleicht leid tun,aber dann sei es zu spät.Das ICH damals die ganze Familie gegen sie aufgebracht hätte (weil ich keinen hehl daraus gemacht habe warum ich gegangen bin) hätten sie mir ja auch verziehen (is das nicht grosszügig?).Das wars im grossen und ganzen,dann nur noch die bitte mich doch zu melden...........Ich bin sprach-und ratlos,fällt irgendwem dazu eine angemessene reaktion meinerseits ein?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Tuesday

Aktives Mitglied
Hallo,

es tut mir leid, dass du dich nun auch noch mit so einem Brief auseinandersetzen musst.

Das zu lesen tut mir ja schon weh!

Er will sich nicht entschuldigen. Er erniedrigt dich, macht dich für alles verantwortlich und erwartet nun, dass du ihm verzeihst, damit er mit reinem Gewissen sterben kann. Würde mich nicht wundern, wenn ihm die Ärzte gerade gesagt hätten, dass seine Leber nicht mehr lange mit macht. So klingt der Brief.

Mich würde das ganz schön sauer machen. Er versteckt sich hinter "einer Krankheit" und erwartet von dir, dass du ihm beistehst, egal, was er mit dir macht. Ist das eine ehrliche Entschuldigung, wenn eine Batterie an Anschuldigungen folgt? Er hat doch offensichtlich nicht das geringste kapiert.

Er war gefährlich. Du bist gegangen, weil du dich schützen musstest. Es war dein gutes Recht!

Wie fühlst du dich denn jetzt? Manchmal tut verzeihen gut. Bist du soweit? Ich könnte verstehen, wenn du sagst, dass er im Grunde ja ein armer Kerl ist.

Nimm dir vor allem Zeit und denke gut darüber nach, was jetzt für dich das Beste ist.



Tuesday
 
K

Kawabonga

Gast
Ach Tuesday,wenn ich das wüsste...eigentlich ärgere ich mich ja viel mehr über die tatsache das es mich wirklich noch verletzt,als über die Tatsache das er das geschrieben hat.Ich weiss das das alles so nicht wahr ist,ich weiss das,und trotzdem hat es mich verletzt,das sollte es nicht
 

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