AW: Probleme mit neuem Freund, sexuelle Übergriffigkeit
Da ihr ja wissen wolltet wie es ausgegangen ist, setze ich euch nochmal zum derzeitigen Stand ins Bild. Mein Freund und ich haben uns ausgesprochen. Er sagte mir, dass er sich von mir nicht respektiert fühlt. Ich sollte ihn nicht scharf machen, wenn ich nicht die Absicht hätte, sexuelle Handlungen zuzulassen. Es sei für ihn "äußerst anstrengend", wenn er nicht einschätzen könne, zu was ich bereit sei, oder auch nicht. Für ihn gänge es in Ordnung wenn ich nicht gleich mit ihm schlafen wolle, aber dann solle ich mich eben auch mit Knutschen und Fummeln zurückhalten, und ihn nicht dazu "nötigen", oder ihn "beschimpfen und verhöhnen" wenn seine "Hand an der falschen Stelle" wäre.
Außerdem fände er es wörtlich "beknackt", wenn ich meine Zustimmung zum Sex im Nachhinein relativieren, oder gar zurückziehen würde, weil er dann das Gefühl hätte, "dass der Staatsanwalt permanent mit auf der Bettkante" säße. Auf so einen "stressigen Mist" hätte er keine Lust, und wenn ich mich weiterhin so "widersprüchlich aufführe" könne er mir nicht versprechen dass das mit uns "allzu lange" gut ginge. Er hat sich zwar entschuldigt, dass er bei meinem "Nein" nicht aufgehört hat, will aber, wenn er auch zukünftige, öftere "Neins" in solchen Situationen zu erwarten hat, "die Beziehung lieber nicht weiterführen".
Wir waren auch zu einer psychologischen Paarberatung. Die Therapeutin fand mein Verhalten wohl auch nicht so pralle. Sie sagte mir unter vier Augen auf den Kopf zu, sie habe das Gefühl ich wolle eine Art "Machtspiel" daraus machen, und wies mich darauf hin, dass ich mit den sexuellen Übergriffen ihrer Meinung nach ja überhaupt erst angefangen habe, indem ich meinem Freund "gezielt scharfgemacht" und ihm seine Lust auf mich "anschließend regelrecht vorgeworfen" habe. Das sei "egoistisch und unempathisch". Wenn ich auch in anderen Dingen des Öfteren solche Handlungsmuster an den Tag legte, solle ich eventuell sogar eine Verhaltenstherapie in Betracht ziehen. Als ich ihr das Dilemma dann mit meiner Erwartungshaltung begründete, sagte sie, dass diese Erwartungshaltung nur eine Ausrede vor mir selbst wäre, sie gehe eher davon aus ich hätte Angst meinen eigenen Ansprüchen und denen meines neuen Freundes nicht zu genügen. Ich würde damit quasi meine Unerfahrenheit tarnen und in Überlegenheit umwandeln. Ein User hier sagte das ja mehr oder weniger auch sinngemäß.
Im Endeffekt hat sie uns dann ein paar Punkte genannt, wie wir unsere Sexualität zukünftig zwangloser und respektvoller gestalten können. Das haben wir auch ausprobiert, und es scheint zu funktionieren, auch wenn er dabei manchmal sehr zögerlich wirkt.
Dennoch habe ich das Gefühl, mein Freund ist nicht mehr wirklich mit dem Herzen dabei. Er unternimmt seit der Aktion auch öfter mal etwas alleine, und geht generell ziemlich auf Abstand. Über Ostern beispielsweise war er alleine bei seiner Familie, was mich schon irgendwie verletzt und beschämt hat. Er hat schließlich genauso Mist gebaut wie ich.
Meine Schwester ist der Meinung, ich solle ihm einfach Zeit geben. Sie sagt auch, dass sie mich an seiner Stelle schon vor Wochen in hohem Bogen an die Luft gesetzt hätte. Jetzt solle ich einfach mal etwas Demut zeigen, und ihn langsam wieder Vertrauen fassen lassen.
Na mal sehen wie die ganze Nummer noch ausgeht.