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Probleme mit Familie/erdrückende Schulden

Lletho

Neues Mitglied
Hallo zusammen,
mein Name ist Dirk ich bin 23 Jahre jung und habe familiäre Probleme.
Am besten fange ich von vorne an. Vor ungefähr zwei Jahren beichteten mir meine Eltern, dass sie horrende Schulden aufgehäuft hatten (insgesamt 100.000€). Wodurch die Schulden im einzelnen entstanden sind weiss ich eigentlich bis heute nicht. Ich gehe davon aus, dass sie einfach jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt haben und als mein Vater durch die Wirtschaftskrise in Kurzarbeit treten musste platzte die ganze Blase. Mit einem Anwalt haben sie einen Vergleich mit den Banken erzielt und haben die Forderungen auf 75.000€ drücken können. Zusätzlich dazu haben sie einen Rückzahlungsplan erstellt und in ungefähr 3-4 Jahren wären sie schuldenfrei.
Nun sollte man meinen das eigentlich alles seine geregelten Weg geht aber das Geld reicht hinten und vorne nicht. Über die letzten zwei Jahre haben ich und mein Bruder (27) meinen Eltern mehrere tausend Euro geliehen. Ich selbst habe bis letztes Jahr insgesamt zwei Jahre ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) absolviert und bin jetzt in einer Ausbildung zum Biologielaboranten. Da man weder in der Ausbildung noch im FSJ besonders reich wird war die Lage für mich besonders unangenehm. Seit Dezember letzten Jahres habe ich deswegen noch einen 400€ Job bei dem Arbeitgeber angenommen, bei dem ich mein FSJ absolviert habe. Hier gehe ich jeden Samstag zusätzlich arbeiten.

Das eigentliche Problem bezieht sich eigentlich auf meinen Vater, denn obwohl er hochverschuldet ist schränkt er sich einfach nicht in seinem Lebensstil ein. Beispielsweise kaufte er sich in den vergangenen zwei Jahren ein neues Navigationsgerät, ein neues Smartphone, ein Autoradio, ein Heizgerät fürs Campen und, und, und. Das schlimme daran ist, dass er sich alles auf "Pump" kauft oder einfach Rechnungen monatelang vor sich hin schiebt. Und das obwohl er teilweise monatelang einfach kein Geld zur Verfügung hatte und ich mit meinem Azubi-Gehalt eine dreiköpfige Familie versorgen musste.
Man muss dazu sagen, dass ich von meinem Charakter her eine eher ruhige und schüchterne Person bin und ich lange brauche bevor ich Sachen anspreche, die mich stören und diese Dinge eher in mich reinfresse. Bis vor einer Woche war es dann soweit, denn man Vater kaufte sich zum zweiten Mal ein neues Smartphone und zusätzlich dazu ein Tablet-PC von Samsung. Ich habe ihn darauf zur Rede gestellt und bin förmlich geplatzt vor Wut.
Es gab im vorneherein schon etliche Gespräche, in denen er mir versprach nichts mehr zu bestellen wenn er kein Geld zur Verfügung hat. Beim letzten dieser Gespräche habe ich ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und ihn mir schwören lassen, dass er nichts mehr bestellt. Ich habe ihm klar gemacht, dass dies die letzte Chance war die ich ihm gab und ich ihn andernfalls einfach sitzen lasse. Es kam wie es kommen musste und er hat's wieder vergeigt.

Nun bin ich eigentlich kurz davor auszuziehen, weil mir die Sache einfach stinkt. Eigentlich hätte ich ihn schon vor einem Jahr sitzen gelassen, wenn da nicht meine Mutter wäre. Sie hält den finanziellen Druck nicht aus und hatte eine schwere Kindheit (wurde von ihrem Vater geschlagen und missbraucht). Sie ist also psychisch sehr angeschlagen und nicht mehr wirklich belastbar. Mittlerweile hat sie mehrere Psychotherapien hinter sich, teilweise auch stationär über mehrere Monate und ist seit nun mehr 14 Tagen wieder zuhause. Da ist ihr der Streit zwischen mir und meinem Vater natürlich nicht entgangen. Ihr geht es entsprechend schlecht und sie isst fast nichts mehr. In den 14 Tagen in denen sie zuhause ist hat sie bereits 7kg abgenommen.
Wenn es nur um meinen Vater ginge wäre ich schon längst ausgezogen aber ich will meine Mutter nicht im Stich lassen. Ich befürchte das sie ganz einfach zugrunde geht wenn ich meine Eltern sitzen lasse und ausziehe. Erschwerend kommt hinzu das ich garnicht weiss ob ich alleine mit meinem Azubi-Gehalt zurecht kommen würde...
Ich bin sehr verzweifelt und weiss nicht mehr weiter. So wie bisher möchte ich mein Leben nicht weiterführen. Der ganze Stress schlägt mir massiv auf den Magen und ich habe fast seit vier Wochen ständig Durchfall oder Bauchweh. Auf der anderen Seite habe ich einfach Angst um meine Mutter. Ich will sie nicht hängen lassen und habe Angst sie stellt irgendetwas dummes an, wenn ich sie einfach mit ihren Problemen alleine lasse.
Was soll ich tun?
 
Dein Vater hat nicht mehr alle Tassen im Schrank,sich immer weiter in Schulden zu bringen.

75.000,--in drei Jahren.Das wären im Jahr 25.000,--,über 2.000,--im Monat.

Verdient dein Vater soviel,um das zusätzlich zum Lebensunterhalt zahlen zu können ?

Wenn deine Mutter sich nicht von deinem Vater trennen möchte, wird es für sie noch schlimmer werden.
Das ist ihre eigene Entscheidung,da kann man nicht helfen.

Die Eltern welche beide über ihre Verhältnisse lebten, sollten sich schämen,sich von ihrem Azubi Sohn ernähren zu lassen,
der zu diesem Zweck sogar noch einen 400,--Euro Job leistet.
Der Herr Papa während dieser Zeit wahrscheinlich mit seinem auf Pump gekauften Elektronikgedöns spielt.
 
Der Vergleich läuft schon seit zwei Jahren und hat noch vier Jahre vor sich. Soweit ich weiss zahlt mein Vater um die 1.100€ monatlich an Tilgungen.
Mir fällt es schwer meine Mutter im Stich lassen zu müssen...
 
Ich kann dich sehr gut verstehen,dass du dich schlecht fühlst.

Du lässt deine Mutter nicht im Stich.
Würde sie gehen wollen,
weil dein Vater jedes Verantwortungsgefühl verloren hat, könnte sie es tun.

Dabei kann man helfen.
 
Hut ab, dass du deine Eltern unterstützt.
Wie du aber siehst, erreichst du damit gar nichts und dein Vater ist weiter im Kaufrausch.
Ich würde an deiner Stelle so schnell wie möglich ausziehen und dein verdientes Geld selbst verbrauchen. Wenn du Bedenken hast, dass dein Azubi-Gehalt nicht ausreicht, kannst du erst mal in einer WG leben.
Deine Mutter ist für sich selbst verantwortlich. Sie hatte schon längst die Möglichkeit sich von deinem Vater zu trennen anstatt stillschweigend zuzusehen wie er immer weiter in die Schuldenfalle tappt. Es scheint sich bei deinem Vater um eine reglerechte Sucht zu handeln. Du kannst ihm eine Beratungsstelle empfehlen, mehr kannst du nicht tun.
Deine Eltern können sich an dir ein Beispiel nehmen. Du kannst ihnen weiter zur Seite stehen, auch wenn du nicht mehr unter einem Dach mit ihnen lebst aber finanziell würde ich dem Faß ohne Boden nichts mehr zubuttern.
 
Sorry, wenn ich das so frage, aber ist dein Vater in der Privatinsolvenz?

Wenn dem so ist solltest du deinem Vater bewusst machen, dass wenn er so weiter macht, die Restschuldbefreiung flöten geht und das bedeutet dann am Ende, dass er den Rest ebenfalls noch abbezahlen muss von den 100.000 Euro Schulden zzgl. den Schulden die er aktuell ebenfalls erneut anhäuft.

Ich aber an deiner Stelle hätte schon längst den Vater auflaufen lassen und würde nichts mehr zum Haushalt dazu geben und der Mutter den Rat geben, dass Sie sich von ihm scheiden lassen solle, damit sie zur Ruhe kommen kann.
 
Nein, mit dem Vergleich mit den Banken, den er durch einen Anwalt erstritten hat, ist die Privatinsolvenz verhindert worden. Wären alle Stricke gerissen wäre die Privatinsolvenz der letzte Ausweg gewesen.
Wenn ich mehr Kraft hätte wäre ich schon längst gegangen aber ich kann mich irgendwie nicht überwinden den letzten Schritt zu gehen.
 
Ganz ehrlich, für deinen Vater wäre die Privatinsolvenz ein richtiger Denkzettel, denn dann erst würde er merken, dass man nur das ausgeben kann, was man auch hat, denn jeder der dort drin steckt, würde nichts mehr bestellen können auf Raten oder ähnliche Geschichten.

Daher solltest du dir wirklich mal Gedanken darüber machen, was du damit deinem Vater im Moment nur zeigst, nämlich folgendes:

Wenn alle Stricken reißen, kann ich mich auf meine Kinder verlassen, die werden es schon "richten"!
 

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