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Planlos und (erste große) Lebenskrise :(

G

Gast

Gast
Hallo zusammen,

ich stecke gerade in einer absoluten Krise und weiß nicht, was ich tun soll.

Zu mir:

Ich habe dual studiert, bin dieses Jahr fertig geworden und war bis kurz vor meinem Abschluss absolut planlos, was ich mit meiner Zukunft machen soll, da ich noch nicht das gefunden habe, was mir Spaß machen könnte. Als ein Jobangebot kam, wollte ich das einfach ausprobieren, um Schritt für Schritt herauszufinden, was mir Spaß machen könnte. Der Job ist in einem Projekt angesiedelt, welches bis nächstes Jahr Herbst noch läuft...ich wollte danach meinen Master in Vollzeit machen, da ich für mich gemerkt habe, dass das duale Studium doch nicht das richtige für mich war. Mir fehlt die "Horizontserweiterung" + die Freiheit der Praktikumswahl - ich hab in meinen Praxisphasen immer recht gleiche Themen in unterschiedlichen Abteilungen bearbeitet, die schon irgendwo Spaß gemacht haben, weils was "neues" war, aber ich nie wirklich "Erfüllung" darin gesehen habe. Außerdem möchte ich den Master auch für mich persönlich machen, da ich auch mal das Studentenleben etwas erleben möchte - der Master wird anstrengend, aber nichtsdestotrotz hat man da doch mehr Freiheiten als eine duale/berufsbegleitende Variante. Grobe Richtungen habe ich, aber nichts konkretes.

Der erste Job entpuppt sich als nicht so toll heraus -ich mache nur wenig von dem, was in der Stellenausschreibung steht. Die Kollegen sind soweit nett, es ist nur der Job, der unbefriedigend ist. Nach dem Studium war ich zudem ziemlich lange in einem Loch, weil mir der Lerninput gefehlt hat und ich immer dachte in Bezug auf meine akademische Bildung: "Das kanns doch nicht schon gewesen sein???". Ich hatte zahlreiche schlaflose Nächste (haben bis heute angehalten) und immer öfter Lebenskrisen in Bezug auf meine Zukunft.

Dieses Loch, welches mehrere Monate angehalten hat und die Verzweiflung, dass der erste Job nicht so toll ist, haben mich dazu bewegt, dass ich dann Mitte des Jahres Bewerbungen rausgeschickt habe, die auf das passen, was ich in meinen Praxisphasen so gemacht habe. Ich wurde von einem Unternehmen eingeladen, habe da die verschiedenen Bewerbungsphasen durchlaufen und habe jetzt überraschenderweise eine Zusage bekommen.

Nun bin ich im absoluten Gefühlschaos, weil ich so denke:

1) Ich weiß nicht mal, was ich genau machen möchte - ist der Master nicht besser, um mich erstmal selbst zu finden?
2) Ich traue mir selbst so unheimlich wenig zu - wäre ich den Anforderungen überhaupt so richtig gewachsen?
3) Ich habe jetzt im Job zum ersten Mal das Gefühl. dass es einigermaßen läuft - ich bin eingearbeitet, die Kollegen sind nett und es hat mich viel Kraft gekostet, viele schlaflose Nächte, bis ich zu diesem Punkt angelangt bin
4) Ich habe das Gefühl, mich im Bewerbungsgespräch zu "gut" verkauft zu haben und habe Angst, nicht das zu erfüllen, was sie verlangen
5) Warum habe ich mich überhaupt beworben, wenn mir doch eigentlich klar war, den Master zu machen? Bzw. warum habe ich das weiterverfolgt? War es reine Neugierde, um meinen Marktwert zu testen? War das Prestigegedanke?
6) Ich habe Angst davor, dass mir der Job nicht gefallen könnte - und ich dann denke nach ein paar Monaten, dass ich mich doch weiterbilden will - das würde doch auch absolut blöd aussehen auf dem Lebenslauf, wenn man dann "aufgibt". Schließlich übe ich meinen ersten Job auch noch kein Jahr aus
7) In meinen Praxisphasen habe ich schon bei den Sachen gedacht: "Ist ok, aber nichts für die Ewigkeit"...wie ist das denn, wenn ich das den ganzen Tag mache?
8) Ich würde auch eigentlich gerne so schnell wie möglich den Master machen, weil ich noch einigermaßen im Lernmodus bin - und irgendwann hätte ich auch gerne eine Familie, also würde ich gerne bis dahin der Master und etwas Berufserfahrung in der Tasche haben. Ich möchte auch nicht unheimlich viel älter sein als meine Mitstudenten
9) Ich weiß ja nicht mal, ob mir mein jetziger Job gefällt, wenn ich das mal richtig machen würde - fragt sich, ob das in dem Unternehmen, wo ich jetzt bin, jemals passieren wird

Ich habe einfach so unheimliche Angst, generell zu versagen.

Nächste Woche gehe ich auf eine Messe, bei der Masterprogramme vorgestellt werden...ich weiß nicht, ob das nicht auch zu mehr Gefühlschaos führt.

Mir fehlt halt irgendwas, bei dem ich sagen könnte: Das ist es, was mich im Job ausfüllen könnte. Ich interessiere mich für so vieles. Mich interessieren die typischen BWL-Spezialisierungen leider halt gar nicht, was das ganze so schwer macht. Mein Problem ist auch, ich kann von allem ein bisschen, aber nichts richtig super gut.

Und solange die Gewissheit fehlt und ich so absolut unsicher bin, würde ich das dem Arbeitgeber nicht zumuten wollen. Aber es fragt sich, ob diese Sicherheit überhaupt mal kommt. Ich habe halt Angst, dass ich nach dem Master erneut in dieses Loch falle und da ist es ja so, dass man dann keine "Ausweichmöglichkeit" hat wie den Master...wenn man nicht gerade promoviert, wars das dann.


Ich hoffe, dass irgendeiner zumindest ein bisschen mein Gefühlschaos nachvollziehen kann...

Eure verzweifelte und schlaflose sunni
 

marut

Aktives Mitglied
hallo sunni,
bleibe bei deinem vorhaben, den master zu machen.
letztlich ist im akademischen bereich qualifikation alles.
was deine neue stelle betrifft, wissen die von deinem masterwunsch? wenn nicht, solltest du das ihnen vllt mitteilen (was am ende vllt auch wieder auf dual hinaus läuft).
ansonsten, probiere den neuen job. du musst schliesslich heraus finden, was dich erfüllt und das werden sicher nur herausforderungen sein, deren kennzeichen halt ist, das sie eben nicht überschaubar sind und durchaus auch etwas angst machen.
nur mut
marut
 
G

Gast

Gast
Hallo Marut,

die wissen nichts davon, dass ich den Master machen möchte, sonst wäre ich im Bewerbungsgespräch wahrscheinlich gleich rausgeflogen.

Ich sehe halt im Vollzeit-Master meine wahrscheinlich einzige Chance, nochmal in eine andere Stadt zu ziehen, ein bisschen Freiheit zu genießen und vor allem über den Tellerrand hinaus zu schauen, bevor ich ins Berufsleben starte.

Ich könnte natürlich auch anfangen, jetzt den Job anzutreten und zu arbeiten, auch wenn ich nicht mal weiß, obs mir überhaupt gefällt...aber ist es nicht zu spät, mit 26 oder 27 erst einen Master zu beginnen? Da habe ich natürlich Angst, dass ich dann in einer Phase bin, wo ich nicht einfach mal so wegziehen würde, zumal ich einen wunderbaren Menschen kennengelernt habe...

Andersherum: Wenn ich den Job antrete und er gefällt mir nicht, sähe das doch komisch aus, dass ich nur ein paar Monate gearbeitet habe.

Dual kommt für mich leider nicht wirklich in Frage...ich könnte nicht nach der Arbeit mich noch hinsetzen und pauken, zumindest merke ich das heute, dass ich meine freie Zeit genieße.

Wahrscheinlich würdest du sagen, dass ich den Master machen soll und nebenbei Praktika, um mich weiter zu finden.
Andererseits könnte ich mich in dem Unternehmen weiterentwickeln...ach ich weiß auch nicht :( Sorry, dass ich hier so rumjammere...

Teilweise bereue ich es, nicht sofort einen Master gemacht zu haben - ich habe viel zu lange den Kopf in den Sand gesteckt. Da hätte ich mich natürlich mit der Frage auseinandersetzen müssen, was ich denn machen möchte.
 

marut

Aktives Mitglied
es ist völlig ok, dass du hier herum jammerst, dazu ist das forum letztlich da :)
du solltest folgendes bedenken. personaler wissen, dass sich bewerber auch für andere stellen (jz im weitesten sinne) bewerben.
also andere pläne parallel im kopf entwickeln. und bei dir werden sie wahrscheinlich schon von selbst auf den master-plan gekommen sein.
was hast du zu verlieren, wenn du im neuen job die karten auf den tisch legst? sagst, dass du dich entschieden hast den master zu machen, aber gern noch die nächsten monate dort arbeiten möchtest um weiter erfahrung zu sammeln.
im schlimmsten fall sagen sie nein und du bleibst in deinem alten job bis zu deinem master. also kannst du nur gewinnen.
ausserdem ist das auch gut für das selbstbewusstsein, also das sagen was man will.
 

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M Planlos und beruflich in Sackgasse Beruf 16

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