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Piratenpartei - was ist von denen zu halten?

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Manuel+

Gast
Nach neuesten Umfrage käme die Piratenpartei auf rund zwölf Prozent und damit in den neuen Bundestag.

Vor wenigen Tagen las ich ein Interview mit Prof. Klaus Hurrelmann, der vor allem als Jugendforscher bekannt ist. Auf ungewohnt positive Weise sprach er sich für die Piraten aus. Dies veranlaßte mich dazu, diesen Thread aufzumachen.


Wie sieht es aber mit der Legalisierung von Drogen aus, für die sich die Piraten auszusprechen scheinen (wieviele eigentlich von denen?)?

Positiv ist für Hurrelmann die von den Piraten geforderte Transparenz. Die Piraten beanspruchen nach seiner Meinung, ihre politische Meinungsbildung dem Bürger transparent zu machen (keine HinterzimmerPolitik mehr).

Hurrelmann meinte:
Das Besondere an den Piraten ist ja, dass sie keine Revoluzzer sind, keine systemsprengende Partei. Sie gehen mit dem demokratischen System konform. Darum erscheinen sie nicht isoliert, sondern in die Gesellschaft integriert. Ein Faktor, der für Wähler eine wichtige Rolle spielt.
http://www.nw-news.de/owl/6534356_Jugendforscher_Piraten_sind_keine_Revoluzzer.html

Nach Hurrelmann sind die Piraten in der Lage, die demokratischen Spielregeln aufzunehmen, ohne ihre Ideale aufzugeben.

Was ist von den Piraten zu halten?

Was mich stört, ist dessen Haltung im Rahmen des Urhebergesetzes. "Alles umsonst" scheint die Devise zu sein. Dass darunter zB Autoren zu leiden haben, wird meines Erachtens zu wenig gesehen.

Die von einem kleinen Teil von Piraten inszenierte Aktion gegen das Tanzverbot am Karfreitag empfinde ich auch als daneben. 364 Tanztage im Jahr sind eigentlich nicht zu wenig.

Das wichtigste scheint mir zu sein, dass die Piraten das etablierte Parteiensystem "aufmischen". Die Etablierten können nicht mehr einfach so weiter machen. Es ist so ähnlich wie damals in den 80ern mit den Grünen. Ohne die Grünen hätten wir heute vermutlich noch mehr Atomkraft. So einen frischen Wind kann man sich von den Piraten erhoffen. Die Etablierten haben dagegen zur Genüge gezeigt, dass ihre Politik so große Defizite enthält, dass man sie aus Vernunftgründen kaum mehr wählen kann.

Allerdings: ob man die Piraten noch über die Landtagswahl 2012 wählen kann, erscheint mir fraglich. Ich nehme an, dass sie sich wie jede Partei entwickeln werden: die Ideale werden zerfallen und die Selbstbedienungsmentatlität werden zunehmen. Die EllenbogenTypen unter den PiratenPolitikern werden die höchsten Ämter bekommen etc. Spätestens dann wird man sich wieder nach einer anderen wählbaren Partei umschauen müssen.
 

Gazelle

Aktives Mitglied
Habe mir jetzt mal das Programm durchgelesen. Aber was meinst du mit "dass Autoren zu leiden haben"? Welche Autoren und in wie fern?

Nachtrag: Wollen sie Bücher wohl von nun an verschenken? Dann würden ja alle Autoren arbeitslos. Dachte das bezieht sich nur aufs Internet...
 
G

Gast Uckermark

Gast
Ich hatte mich zumindest mal eingelesen und eingehört -
aber was die gestern
in Köln und anderswo veranstaltet haben ?
Eigentor !!!


... dann hätten sie besser den ganzen Tag vor dem Rechner sitzen sollen ...
 
D

Dr. HuH

Gast
Ich hab nicht so viel Ahnung von der Piratenpartei.
Nachdem was ich bisher mitbekommen mangelt es da vielen an Kompetenz und Wissen.
Marina (?) Weissband finde ich aber sehr gut.
Zur Legalisierung von Drogen:
ich glaube, dass sie Drogen nur auf Rezept ausgeben wollen.
Kein Verkauf an Büdchen.
Das soll der hinter der Drogenbeschaffung stattfindenden Kriminalität entgegenwirken.
Finde ich in Ordnung das mal auszuprobieren.

Was das Etablieren angeht, so hat Weissband gesagt, dass die Aktivitäten der Piratenpolitiker zeitlich begrenzt werden soll/wird (?)

Was das Tanzen angeht: finde ich gut. Was hat ein Tanzverbot in einem freiheitlichen Land zu suchen ? Wir sind nicht christlich-fundamentalistisch und warum hat ein Christ etwas dagegen, dass sich sein Nächster beim Tanzen erfreut ?
Und: steht in der Bibel, dass man zu Ostern nicht tanzen soll ? :D

Oder hat das Nicht-Tanzen etwas mit Vernunft zutun, Manuel+ ?

Was das Urheberrecht und ACTA angeht kenne ich mich zu wenig aus.
Darüber sollte man sich dann informieren - auch die konkrete Haltung der Piratenparatei - wenn man sich dafür interessiert, Manuel+.
 

Sissy73

Sehr aktives Mitglied
Habe mir jetzt mal das Programm durchgelesen. Aber was meinst du mit "dass Autoren zu leiden haben"? Welche Autoren und in wie fern?

Nachtrag: Wollen sie Bücher wohl von nun an verschenken? Dann würden ja alle Autoren arbeitslos. Dachte das bezieht sich nur aufs Internet...
Es geht da ums Urhebergesetz ;)
 
G

Gast

Gast
Es ist frischer Wind, der da kommt. So lange die Piraten tranzparent sind und auch bleiben, lässt das zu hoffen, dass auch die Alte merken, dass sich die Politik mal an das Volk, das sie wählte, erinnern sollte.
Selbst wenn die Piraten untergehen sollten, so macht auch das einen Sinn. Und zwar für die nächsten Piraten, die lernfähig sind.



Allerdings: ob man die Piraten noch über die Landtagswahl 2012 wählen kann, erscheint mir fraglich. Ich nehme an, dass sie sich wie jede Partei entwickeln werden: die Ideale werden zerfallen und die Selbstbedienungsmentatlität werden zunehmen. Die EllenbogenTypen unter den PiratenPolitikern werden die höchsten Ämter bekommen etc. Spätestens dann wird man sich wieder nach einer anderen wählbaren Partei umschauen müssen.
Sorry... wenn man so negativ heran geht, dann braucht man niemanden mehr zu wählen. Maximal das kleinere Übel.
 
D

Dr. HuH

Gast
Ich werde bei der nächsten Landtagswahl trotz mancher Diskrepanzen
die Piratenpartei wählen. Alle anderen sind nicht für mich nicht mehr wählbar.
Mit Abstrichen höchstens die SPD.

"Wer nervt mehr als Claudia Roth?" - Ein echtes Plakat der Grünen. Sagt schon was aus. Wenigstens beweisen sie Eigenironie. Auch etwas, was CDU/CSU, SPD und FDP (gibts die noch?) und Linken (obwohl Giesey schon sehr humorvoll ist) abgehen.

Zum Plakat
 

Gazelle

Aktives Mitglied
Also prinzipiell finde ich den neuen Wind und die Denkansätze ganz gut. Manches finde ich sogar richtig gut. Aber allgemein klingt es für mich eher so als wären das Interessen der einzelnen parteimitglieder, die hier abgedeckt werden sollen. "Urheberrechtsabschaffung" würde nicht nur bedeuten dass die Erfinder arbeitslos würden, sondern darüber hinaus noch alle anderen die daran mitarbeiten. Beispiel Film: Drehbuchautoren, Regisseure, Schriftsteller, Schauspieler, Produktionsassistenten, Bühnenbildner...alle arbeiten umsonst. Ist schlichtweg unmöglich und auf eine andere Art wiederum menschenunwürdig. Würde höchstens dazu führen dass es irgendwann keine Künstler und somit keine Kunst mehr gäbe.

Und das mit der Drogenpolitik: Hm. Manches heute wird zu streng gehandhabt. Wie das absolute Raucherverbot oder in Tankstellen kein Alkoholverkauf mehr ab acht oder zehn Uhr. Das könnte man lockern. (z. B raucher- und nichtraucherkneipen). Und Drogen für medizinische Zwecke sind doch teils legal (Morphium). Zumindest soweit ich weiß.

Mein Abschlußurteil: Zu radikal und vieles nicht gut genug oder weit genug durchdacht!
 

Sissy73

Sehr aktives Mitglied
sagen wir mal so,

ich bin auch für Transparenz in der Politik. Aber ob sich diese Transparanz auch auf lange Sicht einhalten lässt-ist fraglich.

Insgesamt finde ich es schon mutig, dass die Piraten mal frischen Wind in die Politikerstube wehen. Allerdings haben sie noch wenig Erfahrung und in manchen Fällen sehen sie auch nicht die Auswirkungen ihrer Forderungen.

Auch sind sie in vielen Punkten einfach unwissend - da es ihnen nicht nur an politischer Erfahrung fehlt- sondern ich habe den Eindruck- sie befassen sich mit vielen Themen einfach nicht und scheinen auch gar kein Konzept zu haben- außerhalb ihres "Programms"

Eine Chance haben sie durchaus verdient.

Doch ihr Auftreten sollte schon ein wenig seriöser werden.

Sie kommen mir vor-
als ob ihnen lediglich daran gelegen ist-
mal alle "aufzumischen".

Dennoch ist es positiv, dass sie immoment soviel Erfolg haben.

Zumindest in der Hinsicht, dass die anderen Parteien mal den Unmut der Wähler mit der vollen Breitseite zu spüren bekommen.

So manches -
...auch die Forderung nach einem gesicherten Grundeinkommen- ist unrealistisch-
so schön es sich anhören mag.

Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung die Partei sich wirklich entwickelt und ob sie auf lange Sicht die Wähler halten können.

Deren Erfolg ist lediglich das Resultat einer jahrelangen politischen Misswirtschaft der anderen etablierten Parteien- nichts anderes.
 
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