Okay. Da komm ich nicht ganz mit. Und das meine ich jetzt nicht wegen dem hier viel zitierten Misstrauen. Sondern rein fachlich ist es einfach hirnrissig, eine Therapie nicht zu bewilligen, weil die Traumaaufarbeitung in einem Alte noch nicht möglich sein soll, wenn doch offensichtlich schon ein Psychologe dran war.
Oder habt ihr den selbst bezahlt?
Geht es dabei um die Kosten oder generell, dass sich keiner findet? Hat denn der eine Therapeut von wann auch immer abgelehnt dich zu behandeln oder wolltest du nicht von ihm behandelt werden, weil der Eindruck nicht so gut war? Wenn er abgelehnt hat, kann man dir keinen zweiten Versuch verwehren. Und wenn du ablehnt hast im Zuge der Erstgespräche, dann auch nicht. Nur, wenn du schon länger in Therapie warst und die dann abgebrochen hast, könnte es sein, dass sich die Krankenkassa querstellt, aber dann nicht, weil du zu jung bist.
Im Krankenhaus gibt es auch Kinderpsychiatrien, die ambulant behandeln. Die würden das nicht machen, wenn fachlich was dagegen sprechen würde, Kinder zu behandeln. In meiner Schulzeit gab es jemanden, der von seinem Bruder schwer verletzt worden war und dann in einem Krankenhaus ambulant therapiert wurde, so einmal die Woche. Der war elf, also machen die das vor Ort sicher und dann gibt es keine Probleme mit der Krankenkassa, denn das wird direkt verrechnet. Ich würde mich einfach bei der nächsten Jugendpsychiatrie erkundigen.
Die Jugendpsychiatrie hat am laufenden Band Kinder, die traumatisiert sind und das häufigste Thema sind Verletzungen oder andere Schädigungen durch Verwandte, Unfälle und Krankheiten. Das ist also dort Standard, auch wenn dein Fall auf den ersten Blick außergewöhnlich klingt. Die können das dort und haben sicher keine eigenartigen Ausreden, das nicht zu machen. Dann muss man sich nicht mehr mit der KK rumstreiten. Dort geht das auch meist sehr schnell. In Hamburg muss es da sicher was geben.
