Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Photovoltaik in Norddeutschland – Erfahrungen oder Empfehlungen?

Sunray324

Neues Mitglied
Hallo zusammen! 😀
Ich überlege aktuell, eine PV-Anlage auf meinem Dach installieren zu lassen – Standort ist Norddeutschland und relativ nah an der Küste. Ich hab jetzt schon von vielen gehört, dass sich Solar hier nicht so richtig lohnt, wegen des Wetters. Andere erzählen aber auch von sehr positiven Erfahrungen. Mich würden deshalb eure Erfahrungswerte interessieren: Wie zufrieden seid ihr mit Ertrag und Wirtschaftlichkeit eurer Anlage? Speicher – ja oder nein? Wie sieht’s mit der Amortisation aus? Worauf muss ich sonst noch achten? Ich würde mich über jeden Tipp oder Erfahrungsbericht freuen!
 
Also da kommt jetzt vieles auf einmal und vieles kann man einfach so pauschal auch nicht sagen, aber ich hab Personen in meinem sehr engen Umfeld, die sich damit auch beschäftigt haben und ich würde mal sagen, dass man es auf jeden Fall nicht pauschal ausschließen sollte, nur weil es im Norden ist und man das nicht direkt mit Sonnenstrahlen und Sommer verbindet. Also da gibt es schon auch Lösungen, wie das trotzdem gut funktionieren kann. Für die anderen Punkte bräuchte man wahrscheinlich ein bisschen mehr Infos (und auch Expertise), um dir wirklich weiterhelfen zu können, aber ich verstehe dich schon, wenn man sich erst mal grob informieren möchte, was da so auf einen zukommen kann und wird.
 
Solar ist eine Art Wette auf noch-brauchbares Wetter - tagsüber.

Da die Sonne im Osten (r)aufgeht aber im Westen (r)unter geht, kommt sie dazwischen auch hier mal vorbei. Ihre Strahlen haben eine gewisse Dichte, so ähnlich wie die Wasserstrahlen aus einer Gießkannendüse.
Wenn diese Düse von oben genau einen m² begießt, kann sie 2m²begießen, wenn man die Gießfläche schräg hält.
Klar ist natürlich, dass die schräge Fläche je cm² nicht so viel Wasser wie die gerade Fläche ab bekommen kann, weil ja nicht "mehr" Wasser aus der Düse kommen kann, um nun statt 1m² die 2m² "gleich nass" zu machen.
Diese Sache wirkt sich auf die Einstrahlung der Solaranlage ebenfalls aus, und zwar abhängig davon, wie die Anlage nach Dachstuhl -Ausrichtung gedreht ist und danach, wie sie wegen der Dachschräge geneigt ist.
Eine perfekte Anlage würde sich selbständig wie Hundeohren morgens früh nach Osten und dort auf den Horizont ausrichten und langsam mit der Sonne drehen. So müsste eintreffende Stahlen stets senkrecht auf ein Solaranlagen-Kristall treffen.
Bei schrägem Eintreffen weiss der Lichtstrahl schon oft nicht mehr, ob er das linke oder rechte Kristall kontaktieren soll.
Nun kommen Lichtstahlen ja nicht einzeln sondern als Armee, weswegen sie mindestens als Gruppe an einem Kristall herum manipulieren. Steht die Anlage aber zu schräg, dann werden es schnell weniger Lichtstrahlen je Kristall. Dieser hat dann Motivationsprobleme - was der Anlagenbesitzer schnell mit bekommt.
Ebenfalls Motivationsprobleme für grössere Flächen ergeben sich durch Verschattung. Entweder steht ein Baum oder ein Kamin im Weg oder es hat Wüstensand geregnet oder Wolken vermindern die Lichtintensität. Im Detail müsste auch Korrosion geprüft werden, die durch Salzluft erhöht an Salzwasser vorkommt.
Wenn es endlich mal los geht - und man in der app den Stromzähler rasen sieht, dann kann sowas nicht schlecht aber eben auch nicht so gut sein.
Nicht schlecht ist es, wenn viel Strom erzeugt wird.
Nicht so gut ist allerdings, wenn (innerhalb einer Viertelstunde) die Börse reagiert und einen negativen Strompreis notiert.
Zwar braucht man unterdessen wenigstens keine Einspeisevergütung mehr zu bezahlen, wenn es schon zu viel Strom gibt, andererseits kann es auf manche Menschen frustrierend wirken, dass sie zu Spitzenzeiten - nichts - bekommen, während manche Abnehmer sich darauf spezialisieren, zu eben diesen Spitzenzeiten Geld für abgenommene kWh zu bekommen ( also nicht zu zahlen) - um das System zu entlasten.

Umgehen lässt sich sowas natürlich nur durch Eigennutzung oder Speicherung.

Ehe aber die Anlage aufs Dach kommt macht man sich besser erst mal Gedanken über das Dach.
Die Statik muss passen, die Pfannen dürfen nicht erneuerungsbedürftig sein, Brandschutz muss einbezogen werden, und Leute, die sich in Kampfmanier mit Behörden anlegen wollen, sollten schon mal ein Bodengutachten für die Standfestigkeit des Gerüsts während der Montage einplanen....

Diese wird vermutlich beginnen, wenn das Material geliefert ist - worauf der erste Abschlag fällig sein könnte.
Sinnigerweise hat man vorher schon einkalkuliert, dass der Montagetrupp sich verspätet oder dass schlechtes Wetter ist oder Teile fehlen oder der Aufbau nicht so wirklich fachgemäß erfolgt. Also sollte man so gut wie der Trupp wissen, was wie erledigt zu werden hat, und dem Trupp zeitig mitteilen, DASS man das weiss - und DASS man ja auch dafür zahlt.

Hat man weitere Dienstleistungen vergeben wie zB Anträge auf Förderungen, so muss klar sein, wer Versäumnisse ( zu spät, falsch, vergessen...) verantwortet, also Schäden trägt. Diese Klärung begegnet späteren Diskussionen.
Übrigens muss man bei der ganzen Angelegenheit prüfen, ob all das Mehrwertsteuer-frei ist. Schließlich gibt es ja Gestaltungsmöglichkeiten.
Wer erst vom Elektriker ein Kabel hoch legen lässt, der zahlt MWSt.
Erfolgt aber die Montage als Teilaspekt der Installation der Anlage im Paket, zahlt man ggf eben keine MWSt, da nicht nur das Material sondern auch dessen Montage (im Paket) MWSt frei ist.

Interessant ist das Thema jedenfalls. Man kann bei der Recherche gut Zeit im Netz verbringen - aber es lohnt sich halt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also da kommt jetzt vieles auf einmal und vieles kann man einfach so pauschal auch nicht sagen, aber ich hab Personen in meinem sehr engen Umfeld, die sich damit auch beschäftigt haben und ich würde mal sagen, dass man es auf jeden Fall nicht pauschal ausschließen sollte, nur weil es im Norden ist und man das nicht direkt mit Sonnenstrahlen und Sommer verbindet. Also da gibt es schon auch Lösungen, wie das trotzdem gut funktionieren kann. Für die anderen Punkte bräuchte man wahrscheinlich ein bisschen mehr Infos (und auch Expertise), um dir wirklich weiterhelfen zu können, aber ich verstehe dich schon, wenn man sich erst mal grob informieren möchte, was da so auf einen zukommen kann und wird.
Ok, danke für die Infos! Bei mir handelt es sich um ein etwas älteres Haus und wir wohnen zu zweit. Wir haben eine Wärmepumpe und es gibt Pläne, in den nächsten ein bis zwei Jahren auf ein E-Auto umzusteigen. Wir machen beide immer mal wieder Home-Office, also es wird schon auch einiges an Strom untertags verbraucht. Deshalb hätte ich vermutet, dass eine PV-Anlage bei uns durchaus Sinn machen könnte.
 
Interessant ist das Thema jedenfalls. Man kann bei der Recherche gut Zeit im Netz verbringen - aber es lohnt sich halt.
Vielen Dank für diesen hilfreichen Überblick! Ich denke, dass es bei uns dann als allererstes um eine Inspektion des Daches gehen wird, ob das überhaupt noch eine PV-Anlage gut stützen könnte. Wenn da eine Sanierung fällig wäre, muss man sich nochmal genau anschauen, ob sich eine Anlage alles in allem auszahlen würde.
 
Ok, danke für die Infos! Bei mir handelt es sich um ein etwas älteres Haus und wir wohnen zu zweit. Wir haben eine Wärmepumpe und es gibt Pläne, in den nächsten ein bis zwei Jahren auf ein E-Auto umzusteigen. Wir machen beide immer mal wieder Home-Office, also es wird schon auch einiges an Strom untertags verbraucht. Deshalb hätte ich vermutet, dass eine PV-Anlage bei uns durchaus Sinn machen könnte.
Alles klar, das ist ja schon mal ein ganz guter Überblick und ich denke mal, dass das grundsätzlich gute Voraussetzungen wären für eine PV-Anlage. Grade, wenn dann noch ein E-Auto dazukommen sollte, das in Kombination ist schon eine super Sache. In meinem erweiterten Familien- und Bekanntenkreis gibt es jetzt immer mehr Leute, die sich PV in irgendeiner Art installieren lassen (Dach, Zaun, kleiner am Balkon,...) und auch Elektroautos nehmen zu und die meisten die ich kenne, die das eine haben, steigen früher oder später auch auf das andere um, weil sich die Kombination einfach bewährt, denke ich. Aber auch da wieder unbedingt abklären / ausrechnen usw., da würde ich mir wirklich alles vom Profi genau erklären und aufstellen lassen.
Dach anschauen lassen und eine erste Einschätzung wären sicher die nächsten Schritte. Bist du schon irgendwie weitergekommen in der Recherche? Vielleicht auch mal Nachbarn gefragt, die PV Anlagen haben?
 
Alles klar, das ist ja schon mal ein ganz guter Überblick und ich denke mal, dass das grundsätzlich gute Voraussetzungen wären für eine PV-Anlage. Grade, wenn dann noch ein E-Auto dazukommen sollte, das in Kombination ist schon eine super Sache. In meinem erweiterten Familien- und Bekanntenkreis gibt es jetzt immer mehr Leute, die sich PV in irgendeiner Art installieren lassen (Dach, Zaun, kleiner am Balkon,...) und auch Elektroautos nehmen zu und die meisten die ich kenne, die das eine haben, steigen früher oder später auch auf das andere um, weil sich die Kombination einfach bewährt, denke ich. Aber auch da wieder unbedingt abklären / ausrechnen usw., da würde ich mir wirklich alles vom Profi genau erklären und aufstellen lassen.
Dach anschauen lassen und eine erste Einschätzung wären sicher die nächsten Schritte. Bist du schon irgendwie weitergekommen in der Recherche? Vielleicht auch mal Nachbarn gefragt, die PV Anlagen haben?
Hallo, sorry für die lange Stille hier, in den letzten Wochen war sehr viel los bei mir in der Arbeit, deswegen hatte ich auch nur begrenzt die Zeit dafür, bei diesem Projekt weiterzumachen und mich beraten zu lassen. Ich hab mich aber online weiter informiert und den Online-Rechner von der Norddeutschen Solar und auch ein paar andere ausprobiert, um die Kosten und den Aufwand etwas besser einschätzen können. Der nächste Schritt wird wohl sein, einen Beratungstermin auszumachen und sich dabei mal persönlich alle wichtigen Informationen und ein Angebot einzuholen. Ich habe auf jeden Fall vor, dafür diese Woche noch einen Termin auszumachen und dann werden wir ja sehen, wie schnell sich die Dinge entwickeln.
 
Ich wohne in Westdeutschland und habe ein Dach mit Südlage, habe mich aber gegen Solar entschieden.
Ich hatte eine ähnliche Situation wie du und plante mit E-Auto, Wärmepumpe etc.
Nacheinander habe ich mit mehreren Solarunternehmen gesprochen.

Alles klang am Anfang immer ganz toll, mir wurde extrem viel versprochen, aber ich hatte immer das Gefühl betrogen zu werden.
Anbieter A wollte mir unbedingt eine Solaranlage vermieten, weil dies angeblich so vorteilhaft sei. Er verkaufte mir die monatlichen Mietkosten als jährlich und rechnete so den Mietpreis künstlich extrem günstig.
Anbieter B war spürbar geil auf einen möglichst schnellen Abschluss. Innerhalb von 24 Stunden eine Beratung per Videokonferenz, Besuch des Experten 2 Tage später und am Tag 3 ein Vertragsangebot mit dem Hinweis, der Preis würde aber nur für eine Woche gelten...
Anbieter C redete auf mich ein, dass ich eine möglichst große Anlage kaufen solle. Als er feststellte, dass man Dach Giebel hatte und ich die große Lösung nicht wollte, ghostete er mich und legte sogar am Telefon einfach auf.

Ich habe mich noch nie für ein Produkt interessiert, bei dem so viel Unsicherheit und Unklarheit herrschte wie bei Solaranlagen.
Vermutlich aber nachvollziehbar, weil keiner die Zukunft kennt. Solar hat den großen Nachteil, dass du nur dann Strom hast, wenn Strom sowieso im Überfluss vorhanden ist. Aber gerade im tiefsten Winter wenn deine Wärmepumpe am meisten Strom braucht, musst du massiv Strom zukaufen.

Ich wäre daher sehr konservativ mit Online-Rechnern. Sie beinhalten oft optimistische Prognosen, wie etwa zu einer Einspeisevergütung. Dabei ist es bereits heute so, dass zu Spitzenzeiten so viel Solarstrom da ist, dass die Einspeisung keinen Nutzen hat, sondern das Stromnetz sogar belastet. Und dafür bekommt man eine Vergütung? Mal schauen ob das auf Dauer so bleibt...

Bei mir war aber auch mein Auto ausschlaggebend. Ich fahre relativ wenig, nur ein kleines Auto und habe mich jetzt wieder für einen günstigen Benziner entschieden. Rein aus Kostengründen finde ich für Mehr-Fahrer aktuell Hybriden sehr praktisch. Bei der Suche nach einen Kleinwagen bin ich den Toyota Yaris gefahren, nur 3 Liter Verbrauch, extrem starke Leistung, große Reichweite, akzeptabler Preis und schneller Antritt, da keine große, schwere Batterie.

Da du ein altes Haus hast, bedenke auch den Zustand der Leitungen. Solarstrom bedeutet eine Mehrbelastung der Leitungen. Diese sind oft nicht für große und schwankende Lasten ausgelegt und eben alt.

Würde ich heute neu bauen, würde ich vermutlich mit Solar planen und alles darauf maßschneidern. Ich glaube aber dass sich Solar für viele Altimmobilien und mäßigen Lagen nicht lohnt und auch deutschlandweit nicht sinnvoll ist, solange wir nicht aus dem Stromüberschuss was wirtschaftlich sinnvolles wie grünes Gas machen können. Hab gerade erst wieder gelesen, dass grünes Gas trotz Milliarden Förderung 4(!) mal so teuer ist wie konventionelles.

Ich habe rund 800 € Stromkosten im Jahr, eine mittelgroße Solaranlage mit Speicher kostet vielleicht 15.000 €. Ja da kommen viele Faktoren dazu, etwa steigende Stromkosten aber eben auch notwendiger Zukauf aus dem Netz. Aber einfach nur 15.000 € / 800 € macht knapp 19 Jahre Amortisationszeit. Die 15.000 € kann ich aber auch sinnvoll anlegen und dann werden daraus in 19 Jahren bei 5% Zinsen 24.000 €, was die Amortisation mal eben auf 24.000 / 800 = 30 Jahre erhöht. Hält ne Solaranlage überhaupt so lange? Lebe ich noch so lange?

Mein Tipp: Mach die Termine, lass dich beraten und sei ergebnisoffen aber prüfe wirklich alles genau. Sieh die Unternehmen nicht als Freunde an sondern als "Autoverkäufer", die vor allem an dir verdienen wollen. Stelle sehr kritische Frage und unterschreibe nur wenn du 100% überzeugt bist.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben