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Phobie vor Vollnarkosen

manu1978

Neues Mitglied
Hallo
Ich bin 42 Jahre und habe viele gesundheitliche Probleme, die in naher Zukunft wahrscheinlich eine Op erfordern werden, z. B. Kalk in Schultern, Knie, Endometriose usw. Mein Problem ist das ich mit 16 Jahre eine sehr grosse Op hatte, ich hatte eine Fehlstellung des oberen und unteren Kiefers und diese mussten korregiert werden, die Op dauerte 7 Stunden und das Erwachen war der reinste Horror / Qual. Wegen einer dicken Magensonde die durch die Nase ging, konnte ich nicht gut schlucken, und somit blieb mir der ganze Schleim und Speichel oben im Rachenraum hängen bis ich irgendwann keine Luft mehr bekam. Da ich auch noch eine Mundsperre hatte (6 Wochen lang) damit die Knochen der Kiefer wieder verheilen können, konnte ich nicht nach Hilfe rufen, man hatte mir aber einen Alarmknopf an der Hand festgebunden, den ich dann mehrmals in dieser langen Nacht drückte. Die Krankenschwester kam mit schnellem Schritt und saugte mir schnell alles ab, dann schlief ich sogleich wieder ein bis die nächste Atemnot sich wieder bemerkbar machte. So ging das die ganze Nacht. Ganz ehrlich, ich dachte ich würde diese Nacht nicht überleben, erst am frühen Morgen, war ich endlich fähig wach zu bleiben und konnte auch besser schlucken und dieses Erstickungsgefühl legte sich dann. Seitdem habe ich panische Angst vor Op's, ich habe keine Angst dass ich nicht mehr aufwache, oder dass ich während der Op aufwache, ich habe Angst vor dem Aufwachen, was mich da erwartet und dieses Gefühl von Hilflosigkeit. Ich hatte bereits mehrere Op's nach dieser grossen Op, und jedesmal habe ich den Anästhesisten gewarnt vor meiner Phobie, aber man nimmt mich nie Ernst. Erst nach der Op, bekomme ich dann ein Feedback, dass ich mich mit Hände und Füsse gegen die Narkose gewehrt habe und total panisch war. Meist hat man mir dann etwas verabreicht, damit ich mich nicht an diese Szene erinnern kann, aber die Ärzte sind immer geschockt. Und trotz diesen Op's die mit dem Aufwachen von damals nichts gemeinsam hatten, also ich würde schon fast behaupten, das das Aufwachen da ganz OK war, bekomme ich es nicht hin, diese Phobie abzulegen, ich kann mir auch noch so oft wiederholen, alle anderen Op's gingen doch gut, das war damals halt eine Ausnahme, es gelingt nicht bis in meinem Unterbewusstsein. Also um auf dem Punkt zu kommen, nur der Gedanke an eine Vollnarkose, ans Aufwachen, der macht mich verrückt, ich werde kurzatmig, bekomme Herzklopfen, usw bin wie gelähmt und kann überhaupt nicht mehr klar denken und kann auch übrigens an gar nichts mehr anderes denken bereits Wochen vor dem Termin. Kann irgend jemand mich verstehen und weiss mir einen guten Rat zu geben?
 

Skyma

Aktives Mitglied
Ich kann nachvollziehen wie du dich fühlst. Ängste sind immer sehr unangenehm, aber man muss nicht immer angstfrei in eine Situation gehen! Du hast es bereits mehrmals geschafft dich deiner Angst zu stellen und immer hat sich deine anfängliche Panik als unbegründet herausgestellt. Und weißt du was? Du darfst trotzdem Angst haben, weil du eben einmal schlechte Erfahrungen gemacht hast. Versuche das mal so anzunehmen.

Das Gefühl von Hilflosigkeit und Ungewissheit macht vielen Menschen zu schaffen, aber vielleicht hilft es dir, dir die Geborgenheit im Krankenhaus vorzustellen. Da ist immer jemand, der dir helfen kann. Und außerdem vermute ich dass komische Reaktionen nach der Narkose öfter vorkommen. Es muss dir also nichts unangenehm sein.

Was mich wundert: Du begibst dich ohne zu zögern in die Hände eines Operateurs, der während der Narkose machen kann was er will. Dir macht aber die Hilflosigkeit nach dem Aufwachen zu schaffen? Oder ist es eher die Ungewissheit?
 

DarkRose

Aktives Mitglied
Hi, sowie ich es verstehe, ist es das Ausgeliefert sein, die Hilflosigkeit sich nicht bemerkbar machen zu können...
Du hast damals leider die Erfahrung gemacht, fast zu ersticken und konntest nicht um Hilfe schreien ... so eine Erfahrung ist wirklich traumatisch ...

Es ist nun ein ganz ganz vager Vergleich, aber ich kenne es, wenn meine Schlafparalyse/Schlaflähmung mich packt .... ich bin wach, kann mich weder bewegen, noch atmen ...

Nur das Du wirklich wach warst, Dich aber nicht mitteilen konntest ... hinzu die Erstickungsangst .... grausam

Würde es Dir eventuell helfen, dass Du Dich mit den Ärzten, Schwestern etc. besprichst und irgendein Ritual während Deines Aufwachens durchführen könntet, was Dich schon vor der OP beruhigen würde?

Sei es z.B. eine Hand, welche Dich festhält während des Aufwachens, direkt die Klingel in Deiner Hand, sodass sofort jemand da ist... hauptsache Du hättest die Gewissheit, du wirst nicht allein gelassen in der Zeit?
 

CabMan

Aktives Mitglied
Ich war innerhalb von über 40 Jahren zweimal unter Vollnarkose. Vor der letzten OP hatte ich auch Angst. Dann war es aber wie ein Augenzwinkern, nur dass dazwischen 90 Minuten lagen. Rein gefühlsmäßig hätte ich sofort aufstehen können, ich war hellwach.
Die Weiterentwicklung bzgl. der Narkose finde ich gigantisch.
 

manu1978

Neues Mitglied
@Skima
"Was mich wundert: Du begibst dich ohne zu zögern in die Hände eines Operateurs, der während der Narkose machen kann was er will. Dir macht aber die Hilflosigkeit nach dem Aufwachen zu schaffen? Oder ist es eher die Ungewissheit?"
Es ist wohl eher beides, die Ungewissheit was mich erwartet, aber während der Narkose bekomme ich ja doch nichts mit, und ich bin nicht ganz alleine in dem Opsaal, daher zerbreche ich mir nicht so sehr darüber den Kopf. Vielen Dank für deinen Ratschlag meine Angst einfach mal zu akzeptieren anstatt immer dagegen zu kämpfen.
@Yang
ich hatte ach bereits daran gedacht mir von einem Psychologen Hilfe zu nehmen, muss nur einen Guten finden.
@Lisfara
du hast genau den Punkt getroffen, tatsächlich würde es mir sehr helfen wenn ich mit dem Arzt etwas vereinbaren könnte, was mir beim Aufwachen helfen würde, aber leider sind die Krankenschwestern und Ärzte hier in Luxemburg alles andere als einfühlsam, wie ich bereits erwähnt hatte, werde ich vor der Op nie ernst genommen... Wir haben hier vor allem französische Krankenschwestern und Ärzte, und die sind oft sehr kalt, so nach dem Motto, nun stell dich mal nicht so an. Da seid ihr Deutschen viel einfühlsamer, hatte mal ein MRT in Trier, super nett und lieb, kein Vergleich mit Luxemburg.
@CabMan
das tut gut zu lesen und ist beruhigend, dass sich die Narkosen immer verbessern und angenehmer werden.
Vielen Dank an euch allen für eure Antworten, die mir gut getan haben, ich werde eure Ratschläge beherzigen.
 

DarkRose

Aktives Mitglied
....hättest Du sie Möglichkeit, Dir im Vorfeld etwas an Dein Nachttisch/ Bettgestell zu befestigen?

Hört sich banal an, aber ich würde mir z.B. eine Trillerpfeife an einem langem Bändchen dran festmachen, wo ich selbst noch benebelt drankommen könnte....vielleicht reicht Dir ja nur die Sicherheit, dass Du Dich bemerkbar machen könntest ....
 

Katrin1964

Aktives Mitglied
Also Ängste sind generell was schlimmes . Vermutlich hast du bei der ersten OP ein Trauma durchgemacht. Warst du schon mal beim Phychologen. Was dir auch helfen könnte wäre eine Hypnosetherapie. Generell wär das bei deiner Angst angebracht .
 

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