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Pflege Angehöriger - wo endet der Verantwortungsbereich?

AnjamitVicky

Aktives Mitglied
Das Thema ist bei uns in der Familie sehr aktuell.
Wir haben jemanden, der pflegebedürftig ist. In dem Fall ist es eine Oma und die Tochter opfert sich total auf.
Erschreckend finde ich daran, dass die Oma die Pflege sehr direkt aufrechnet.

Da fallen dann Sachen wie "Ich hab mich ja früher auch um deine Kinder gekümmert und jetzt erwarte ich, dass du dich im mich kümmerst."
Mittlerweile werden sogar die Enkelkinder eingespannt und müssen Abstriche bei ihrer Freizeit machen. Die Tochter zieht da total mit, pflegt auch zu Hause neben dem Job und sogar die Enkelkinder werden verpflichtet, sich an der Pflege zu beteiligen.

Ich finde den Generationenvertrag gut und schön, aber das zu erwarten finde ich doch etwas heftig.
Mich hat z.B. niemand gefragt, ob ich geboren werden will. Das war in dem Fall Entscheidung meiner Mutter.
Wenn meine Mutter jetzt zu mir sagen würde "Ich hab mich auch um dich gekümmert", finde ich das egoistisch, denn es war ihre Aufgabe, weil sie mich wollte.

Das heißt natürlich nicht, dass es nicht okay ist, aber wo endet Selbstaufgabe eurer Meinung nach?
 

Jolina87

Aktives Mitglied
AW: Pflege Angehöriger- wo endet der Verantwortungsbereich?

Ich hätte gesagt die Verantwortung endet da wo ich mich selbst kaputt mache.

Ich kann nur solange pflegen wie ich es mit meinem Leben vereinbaren kann. Das ist für jemanden mit Reisetätigkeit der 6 Tage die Woche weg ist ggf. 0% und für jemanden der keinen Job hat außer dem Haushald ggf 75 %.

Es hängt an den Lebensumständen und der Persönlichkeit. JEmand der es von je her gewohnt ist alleine zu sein und die Ruhe zu haben kann nicht im selben maße pflegen wie jemand der dieses alleinsein nicht so braucht.

Wenn ich keine Freizeit mehr habe, nicht mehr was für mich machen kann und andere zwangseinspanne ist der Punkt überschritten.
 
K

kasiopaja

Gast
AW: Pflege Angehöriger- wo endet der Verantwortungsbereich?

Ich hätte gesagt die Verantwortung endet da wo ich mich selbst kaputt mache.

Ich kann nur solange pflegen wie ich es mit meinem Leben vereinbaren kann. Das ist für jemanden mit Reisetätigkeit der 6 Tage die Woche weg ist ggf. 0% und für jemanden der keinen Job hat außer dem Haushald ggf 75 %.

Es hängt an den Lebensumständen und der Persönlichkeit. JEmand der es von je her gewohnt ist alleine zu sein und die Ruhe zu haben kann nicht im selben maße pflegen wie jemand der dieses alleinsein nicht so braucht.

Wenn ich keine Freizeit mehr habe, nicht mehr was für mich machen kann und andere zwangseinspanne ist der Punkt überschritten.
Das sehe ich genau so.

Und es ist ja oft gar nicht nötig. Es gibt schon Möglichkeiten sich zu entlasten - und der Rest , der bleibt, ist belastend genug - nur muss man das halt auch sehen und wollen.
 

Daoga

Urgestein
AW: Pflege Angehöriger- wo endet der Verantwortungsbereich?

Wenn die Pflege zu belastend wird, kann man auch externe Pflegekräfte einschalten, die zumindest das Nötigste machen.
Ich sehe das auch so, Kinder kriegen die Leute freiwillig und aus eigenen Beweggründen, aber alte Leute pflegen wird den Pflegern häufig aufgezwungen, das suchen sich die wenigsten aus, und alte Leute sind oft auch anstrengender als kleine Kinder. Kinder wachsen und werden selbständig, da sinkt die Belastung mit der Zeit, alte Leute dagegen werden immer unselbständiger, die Belastung wächst.
 

Verträumte

Mitglied
AW: Pflege Angehöriger- wo endet der Verantwortungsbereich?

Wenn Pflegebedürftige Wünsche und Bedürfnisse anmelden das ist ok.
Dann kann man sich überlegen was davon man gerne erfüllen möchte

Wenn Druck ausgeübt wird würde ich das offen kommunizieren und diplomatisch Grenzen setzen:

Ja zu dem Bedürfnis (wir verstehen dich)

Ja zum Wunsch ( es ist ok sich das als Gegenleistung zu wünschen)

Ja zu Liebe (wir möchten dir Gutes tun)

Nein zu ZeitDruck (wir brauchen Zeit uns das in Ruhe zu überlegen wie wir das am besten machen bis dahin improvisieren wir).

Ja zu eigenen Bedürfnissen: wir haben auch Bedürfnisse. Diese sind genauso wichtig wie deine. Wir schauen wie wir das unter einen Hut bekommen.

In Ruhe überlegen, zu einer Beratungsstelle gehen und beraten lassen.

Eine flexible Lösung finden. (Überblick verschaffen welche Entlastungsmöglichkeiten es gibt was die Kasse zahlt ).

Bedürfnisse aller Beteiligten auf den Tisch.
Fragen was jeder freiwilig gerne tun würde. Das als Fundament nehmen.
Sagen das geht auf jeden Fall und dss tun wir gerne.
Rest müssen wir schauen.

Rest diplomstisch verhandeln.
Beraten lassen Fakten u Argumente sammeln.

ggf sagen es geht nur mit Zusatzunterstützung aus Grund 1 2 3
wir sind gern für dich da so gut wir können und geben unser Bestes, das ist: .... und das tun wir sehr gern.


Wir verstehen dich und deine Bedürfnisse ... damit das langfristig funktioniert finden wir eine belastbare und flexible Lösung die die Bedürfnisse aller Beteilgten berücksichtigt

viel Erfolg.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
AW: Pflege Angehöriger- wo endet der Verantwortungsbereich?

Der Verantwortungsbereich endet da wo die Belastung (finanziell/psychisch) zu groß wird und keine Freiwilligkeit herrscht. Die Oma stammt wohl noch aus der Zeit, in dem es noch selbstverständlich war, dass Kinder selbst nach Schlägen sie lieben und dienen sollen. Die Tochter wurde dementsprechend auch drauf gedrillt und wird es wahrscheinlich so lange machen bis sie psychisch selbst daran zu Grunde geht. Da kann man schwer was machen.
 

Verträumte

Mitglied
AW: Pflege Angehöriger- wo endet der Verantwortungsbereich?

Der Verantwortungsbereich endet da wo die Belastung (finanziell/psychisch) zu groß wird und keine Freiwilligkeit herrscht. Die Oma stammt wohl noch aus der Zeit, in dem es noch selbstverständlich war, dass Kinder selbst nach Schlägen sie lieben und dienen sollen. Die Tochter wurde dementsprechend auch drauf gedrillt und wird es wahrscheinlich so lange machen bis sie psychisch selbst daran zu Grunde geht. Da kann man schwer was machen.
Hallo,

jeder ist seines Glückes Schmied. Klar ist es schwer familiäre Muster zu durchbrechen.
Wenn das alleine nicht möglich ist, hilft es sich umfassend beraten zu lassen.
Es gibt viele Hilfsmöglichkeiten viele davon unbekannt und in der Fülle etwas unübersichtlich. da ist es nötig sich genau zu erkundigen was zur eigenen Lage passt.

kleine Veränderungen wie ein überraschendes nein plus irgendeine professionell Hilfe annehmen und sei es nur eine Pflegeschulung für Angehörige u später Angehörigengruppe zum Austausch können den Anstoss geben zu schrittweise grossen Veränderungen. LG
 
G

Gelöscht 75067

Gast
AW: Pflege Angehöriger- wo endet der Verantwortungsbereich?

Hallo,

jeder ist seines Glückes Schmied. Klar ist es schwer familiäre Muster zu durchbrechen.
Wenn das alleine nicht möglich ist, hilft es sich umfassend beraten zu lassen.
Es gibt viele Hilfsmöglichkeiten viele davon unbekannt und in der Fülle etwas unübersichtlich. da ist es nötig sich genau zu erkundigen was zur eigenen Lage passt.

kleine Veränderungen wie ein überraschendes nein plus irgendeine professionell Hilfe annehmen und sei es nur eine Pflegeschulung für Angehörige u später Angehörigengruppe zum Austausch können den Anstoss geben zu schrittweise grossen Veränderungen. LG
Die Frage ist aber ob die Tochter sich beraten lassen möchte bzw bewusst ist, dass sie daran kaputt gehen wird. Die TE ist nur ein äußerer Beobachter grad.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Das Thema ist bei uns in der Familie sehr aktuell.
Wir haben jemanden, der pflegebedürftig ist. In dem Fall ist es eine Oma und die Tochter opfert sich total auf.
Erschreckend finde ich daran, dass die Oma die Pflege sehr direkt aufrechnet.

Da fallen dann Sachen wie "Ich hab mich ja früher auch um deine Kinder gekümmert und jetzt erwarte ich, dass du dich im mich kümmerst."
Mittlerweile werden sogar die Enkelkinder eingespannt und müssen Abstriche bei ihrer Freizeit machen. Die Tochter zieht da total mit, pflegt auch zu Hause neben dem Job und sogar die Enkelkinder werden verpflichtet, sich an der Pflege zu beteiligen.

Ich finde den Generationenvertrag gut und schön, aber das zu erwarten finde ich doch etwas heftig.
Mich hat z.B. niemand gefragt, ob ich geboren werden will. Das war in dem Fall Entscheidung meiner Mutter.
Wenn meine Mutter jetzt zu mir sagen würde "Ich hab mich auch um dich gekümmert", finde ich das egoistisch, denn es war ihre Aufgabe, weil sie mich wollte.

Das heißt natürlich nicht, dass es nicht okay ist, aber wo endet Selbstaufgabe eurer Meinung nach?
"Wir" haben da jemand, der pflegebedürftig ist.
Wenn alle "wir's" die sich bemüßigt fühlen da rein zu reden sich aktiv in die Pflege einzubringen wäre es für die tatsächlich Pflegenden Angehörigen wahrscheinlich eine Entlastung.
Wenn nur klug dahergeredet wird ist es tatsächlich eine enorme zusätzliche BElastung.
Entweder mit anpacken oder komplett raushalten.
Ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich würde auf niemanden aussenstehenden mehr hören.
 

4711

Aktives Mitglied
Genau so ist es. Ich, für meinen Teil, halte mich nicht mehr auf mit Ideen und theoretischen Vorschlägen, die mir andere machen. Ich sage deutlich: Wer mit anpackt, dessen Ratschläge höre ich mir auch gerne an.
 

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