G
GastJan
Gast
Hallo,
ich wollte mal etwas allgemeineres fragen und zwar bezüglich einiger Tipps, die man hier als schüchterner Mensch immer wieder bekommt.
Wenn man darüber berichtet, dass man sich einsam fühlt oder komisch, weil man Jungfrau ist, abnormal, weil man anders ist und sich daher ungeliebt vorkommt,
so erhält man immer eine Bandbreite von Tipps, die so viel sagen wie:
-ignoriere die Meinung der anderen
-zieh dein Ding durch
-finde dich selbst
-liebe " "
-lass dich nicht unterkriegen
-such deine Interessen
-seh die sache ganz logisch/rational
-was hast du schon zu verlieren
(es gibt noch zig weitere, aber ich denke es ist klar was ich meine)
Mein Problem ist, dass ich damit sehr selten was anfangen kann. Es erscheint mir zwar logisch, aber umsetzen gelingt mir so gut wie gar nicht. Immerhin wird einem geraten ein Gefühlsproblem zu überwinden, indem man sich erstmal von den Gefühlen löst und dann mit dieser Einstellung sein Problem überwindet, aber wenn ich meine Gefühle von mir lösen könnte, hätte ich ja wohl kaum das Gefühlsproblem.
Wenn mir geraten wird jemanden zu mir einzuladen, um Freunde zu finden, ich aber von allen ignoriert/isoliert werde, wie soll ich dann jemanden einladen?
Wenn ich mich schlichtweg für nichts interessiere, wie soll ich dann meine Interessen finden? Man stelle sich eine gewöhnliche Person mit vielen Interessen vor und nehme dieser die 100 liebsten Interessen; hätte diese Person wohl noch weitere Interessen. Und wenn ja, würde diese Person nicht eher neue Interessen finden, weil sie nunmal eine Person ist, die sich leicht für etwas interessiert?
Wie soll ich mich überhaupt selbst lieben, wenn ich mich selbst hasse? Wenn ich meine positiven Aspekte in den Vordergrund stellen könnte, wenn ich mich von der Meinung fremder Menschen lösen könnte, wenn ich mich von meinen schlechten Seiten lösen könnte, würde ich mich ja nicht selbst hassen.
Anstatt liebe zu zweit zu suchen, soll ich erstmal mein Glück mit mir selbst finde, aber was wenn ich wirklich ein sehr sozialer Mensch bin, der Menschen brauch um glücklich zu werden?
Wenn ich befürchte einen Korb zu kassieren und mir jemand sagt ich solle mich nicht fürchten, weil man ja nichts verliere, kann man jemanden genau so gut sagen, dass man sich nicht selbst hassen bräuchte, weil man ja bestimmt nicht so schlimm ist.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich häufig Tipps lese, die ich, sofern ich sie anwenden könnte, nicht bräuchte, weil ich dann auch nicht mein Problem hätte.
Liegt das ganze jetzt nur an meiner Einstellung, dass diese Tipps nichts taugen(vielleicht suche ich persönlich ja nach einer Lösung, die zu schön/bequem ist, um zu existieren).
Oder liegt es an den Tippgebern, welche nicht die Lage verstehen (emotional) in welcher sich der Hilfesuchende befindet?
Denn ich denke auch, wenn man ähnliches einst erlebt hat, so würde zwar bestimmt, die gleich Vorgehensweise einem eventuell auch helfen, aber zwei punkte denke ich stehen dem im Weg:
1. Die Situation ist nie komplett gleich, denn jeder hat allein schon andere Voraussetzung (Bsp: familiäre Bedingungen, soziale Kontakte, Aussehen, finanzielle Situation, beruflich Aussichten).
So ist das Verständnis recht Oberflächlich.
2. Ich glaube auch wenn jemand eine sehr ähnliche Situation erlebt hat, so wird diese Person das Erlebte nicht korrekt reflektieren können. Weil sie sich nur abgeschwächt an die sehr starken Emotionen erinnern können, was ein natürlicher Schutzmechanismus der Psyche ist(wir wollen ja nicht ewig wegen Großmutters Tod trauern wie am ersten Tag und jeden Tod mit noch mehr trauer verbinden, weshalb wir manches vergessen).
Mir fiel dies das erste mal sehr extrem beim lernen für die theoretische Prüfung auf:
Jeder sagt einem, er habe am letzten Tag erst angefangen zu lernen und vorher auch nie die Zettel gemacht. Ich verließ mich auf diese Aussagen und erkannte, dass ein Tag viel zu viel Stress bedeutete um alle Fragen durchzugehen (vorallem wenn man nur Fragebögen durchgeht und nicht die Fragen in den Zusammenfassungen selbst). Habe es dann zwar noch mit ach und krach geschafft, hatte mir aber geschworen nicht so einen Müll zu erzählen wie die anderen (da waren von weniger bis sehr intelligenten alle dabei).
Doch als man mich fragte, wie viel man denn lernen müsse, sagte auch ich ein Tag würde reichen und erkannte erst durch die Aussagen mehrer, dass ich doch den totalen Stress damals hatte.
(Ist jetzt kein tolles Beispiel, aber ich denke es hilft zu verstehen was ich meine)
Ich möchte hier niemanden kritisieren oder entmutigen Fragen zu stellen oder zu beantworten, aber ich denke, dass dies erstmal ein Problem vieler Fragestellender (oder Antwortgebenden? oder Beider?) ist.
Und FALLS es die Antwortgebenden sind, bitte ich darum die Tipps etwas tiefer auszuführen.
Falls es jedoch an mir liegt bitte ich um Lösungsvorschläge, um endlich mal meine Sichtweise ändern zu können.
Vielen dank schon im voraus für alle Antworten
ich wollte mal etwas allgemeineres fragen und zwar bezüglich einiger Tipps, die man hier als schüchterner Mensch immer wieder bekommt.
Wenn man darüber berichtet, dass man sich einsam fühlt oder komisch, weil man Jungfrau ist, abnormal, weil man anders ist und sich daher ungeliebt vorkommt,
so erhält man immer eine Bandbreite von Tipps, die so viel sagen wie:
-ignoriere die Meinung der anderen
-zieh dein Ding durch
-finde dich selbst
-liebe " "
-lass dich nicht unterkriegen
-such deine Interessen
-seh die sache ganz logisch/rational
-was hast du schon zu verlieren
(es gibt noch zig weitere, aber ich denke es ist klar was ich meine)
Mein Problem ist, dass ich damit sehr selten was anfangen kann. Es erscheint mir zwar logisch, aber umsetzen gelingt mir so gut wie gar nicht. Immerhin wird einem geraten ein Gefühlsproblem zu überwinden, indem man sich erstmal von den Gefühlen löst und dann mit dieser Einstellung sein Problem überwindet, aber wenn ich meine Gefühle von mir lösen könnte, hätte ich ja wohl kaum das Gefühlsproblem.
Wenn mir geraten wird jemanden zu mir einzuladen, um Freunde zu finden, ich aber von allen ignoriert/isoliert werde, wie soll ich dann jemanden einladen?
Wenn ich mich schlichtweg für nichts interessiere, wie soll ich dann meine Interessen finden? Man stelle sich eine gewöhnliche Person mit vielen Interessen vor und nehme dieser die 100 liebsten Interessen; hätte diese Person wohl noch weitere Interessen. Und wenn ja, würde diese Person nicht eher neue Interessen finden, weil sie nunmal eine Person ist, die sich leicht für etwas interessiert?
Wie soll ich mich überhaupt selbst lieben, wenn ich mich selbst hasse? Wenn ich meine positiven Aspekte in den Vordergrund stellen könnte, wenn ich mich von der Meinung fremder Menschen lösen könnte, wenn ich mich von meinen schlechten Seiten lösen könnte, würde ich mich ja nicht selbst hassen.
Anstatt liebe zu zweit zu suchen, soll ich erstmal mein Glück mit mir selbst finde, aber was wenn ich wirklich ein sehr sozialer Mensch bin, der Menschen brauch um glücklich zu werden?
Wenn ich befürchte einen Korb zu kassieren und mir jemand sagt ich solle mich nicht fürchten, weil man ja nichts verliere, kann man jemanden genau so gut sagen, dass man sich nicht selbst hassen bräuchte, weil man ja bestimmt nicht so schlimm ist.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich häufig Tipps lese, die ich, sofern ich sie anwenden könnte, nicht bräuchte, weil ich dann auch nicht mein Problem hätte.
Liegt das ganze jetzt nur an meiner Einstellung, dass diese Tipps nichts taugen(vielleicht suche ich persönlich ja nach einer Lösung, die zu schön/bequem ist, um zu existieren).
Oder liegt es an den Tippgebern, welche nicht die Lage verstehen (emotional) in welcher sich der Hilfesuchende befindet?
Denn ich denke auch, wenn man ähnliches einst erlebt hat, so würde zwar bestimmt, die gleich Vorgehensweise einem eventuell auch helfen, aber zwei punkte denke ich stehen dem im Weg:
1. Die Situation ist nie komplett gleich, denn jeder hat allein schon andere Voraussetzung (Bsp: familiäre Bedingungen, soziale Kontakte, Aussehen, finanzielle Situation, beruflich Aussichten).
So ist das Verständnis recht Oberflächlich.
2. Ich glaube auch wenn jemand eine sehr ähnliche Situation erlebt hat, so wird diese Person das Erlebte nicht korrekt reflektieren können. Weil sie sich nur abgeschwächt an die sehr starken Emotionen erinnern können, was ein natürlicher Schutzmechanismus der Psyche ist(wir wollen ja nicht ewig wegen Großmutters Tod trauern wie am ersten Tag und jeden Tod mit noch mehr trauer verbinden, weshalb wir manches vergessen).
Mir fiel dies das erste mal sehr extrem beim lernen für die theoretische Prüfung auf:
Jeder sagt einem, er habe am letzten Tag erst angefangen zu lernen und vorher auch nie die Zettel gemacht. Ich verließ mich auf diese Aussagen und erkannte, dass ein Tag viel zu viel Stress bedeutete um alle Fragen durchzugehen (vorallem wenn man nur Fragebögen durchgeht und nicht die Fragen in den Zusammenfassungen selbst). Habe es dann zwar noch mit ach und krach geschafft, hatte mir aber geschworen nicht so einen Müll zu erzählen wie die anderen (da waren von weniger bis sehr intelligenten alle dabei).
Doch als man mich fragte, wie viel man denn lernen müsse, sagte auch ich ein Tag würde reichen und erkannte erst durch die Aussagen mehrer, dass ich doch den totalen Stress damals hatte.
(Ist jetzt kein tolles Beispiel, aber ich denke es hilft zu verstehen was ich meine)
Ich möchte hier niemanden kritisieren oder entmutigen Fragen zu stellen oder zu beantworten, aber ich denke, dass dies erstmal ein Problem vieler Fragestellender (oder Antwortgebenden? oder Beider?) ist.
Und FALLS es die Antwortgebenden sind, bitte ich darum die Tipps etwas tiefer auszuführen.
Falls es jedoch an mir liegt bitte ich um Lösungsvorschläge, um endlich mal meine Sichtweise ändern zu können.
Vielen dank schon im voraus für alle Antworten