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Pauschalisiere ich zu viel oder ist es tatsächlich so wie es scheint?

S

sn.li.ema

Gast
Schönen guten Abend,

ich benötige - so hoffe ich doch - keine Hilfe. Ich habe das Thema jetzt nicht in der Kategorie Gesellschaft erstellt, weil ich glaube dass es ein persönliches Problem ist - oder eines der Gesellschaft. Mein Motiv jedenfalls ist die reine Neugierde auf eure Ansichten zu diesem Thema.

Ich will gleich auf den Punkt kommen: Ich glaube, ich denke und handle konsequent geprägt durch Vorurteile in Bezug auf das Verhalten und Absichten von Frauen mir gegenüber.

Ich bin 23 Jahre alt und habe bisher keine sexuelle Erfahrung gemacht. Das ist es nicht was mich stört, weil ich Interessen und Bedürfnisse habe die dem sexuellen Bedürfnis übergeordnet sind.

Jedoch das Bedürfnis nach einer Beziehung mit einer Frau ist existent und auch stark präsent. Ich hoffe nicht, dass ich weitere Bedürfnisse außer das sexuelle aufzählen muss, welche noch mit dem Wunsch einer Beziehung einhergehen.

Bevor ich meine Gedankengänge, die ich in Situationen mit Frauen habe offen lege will ich erst noch meine persönliche Situation in der Öffentlichkeit beschreiben - ist vllt. von Relevanz oder auch nicht. Zumindest hoffe ich, dass man sich besser mit diesen Informationen in meine Situation hineinfühlen kann.

Ich bin scheinbar mit allen äußerlich-männlichen Attraktivitätsmerkmalen ausgestattet. Das ging bisher soweit, dass Modelagenturen und deren Agenten meinten Visitenkarten an mich auszuteilen... Das Interesse an Oberflächlichkeiten interessiert mich wenig bis gar nicht, d.h. ich habe kein Problem damit mich auch mal 'rustikal' in die Öffentlichkeit zu begeben. Kleidungsstil ist dezent und praktisch. Ich will optisch nicht auffallen. Es ist mir gleichgültig. Ich hasse nicht viel, aber die Reduzierung auf das optische Erscheinungsbild gliedert sich hierbei mit ein in die Liste, worauf ich nicht gut zu sprechen bin.

Das Verhalten von Frauen beurteile ich auch so, die Reduzierung auf das optische Erscheinungsbild und nur eine Absicht. Wenn ich Terminen nachgehe oder mich wegen sonstigen Pflichtanlässen irgendwo in der Öffentlichkeit sehen lassen muss, ich bin eine sehr introvertierte Persönlichkeit, dann muss ich ständig dem Blickkontakt - und Blickkontakt ist von Blickkontakt zu differenzieren - und sogar anstarren, was extrem nervig ist bis dahin dass mich Frauen ansprechen mit einer Absicht konfrontiert sehen.

Ich bin an einem Punkt, wo ich versuche alle Menschen zu ignorieren bzw. alle weiblichen Wesen, auch die, die ich attraktiv finde. Ich versuche nicht mehr annähernd die Aufmerksamkeit zu erwidern, d.h. kein Blickkontakt, so lächerlich es auch klingen mag. Wenn ich eine Frau sehe, die nachdenklich wirkt, nachdenklich ist dann ist das schon interessanter als eine Frau die mich meint konsequent anzustarren... aber auch hier bleibe ich lieber auf Distanz.

Ich beginne mich seit mehr als einem Jahr nun von der Gesellschaft deshalb zu distanzieren - zu isolieren. Ich habe mir ein Grundstück mitten in der Natur erworben und mit viel Geld und Schweiß ein Haus hochgezogen. Ich lebe hier mit meinem Schäferhund und einem Husky - und ja, ich schätze die Charaktere von Tieren - und meide sogar die Verwandtschaft, weil deren Freundinnen... Ihr wisst.

Ich sehe mich nicht in der Phase zu einer Depression, ich würde mich als freiwilligen Einzelgänger beschreiben und kann durch meine Unabhängigkeit gut mit geringen sozialen Kontakten leben und doch, ich wünsche mir eine glückliche Beziehung, dass ist es was neben der Selbstverwirklichung den gleichen Stellenwert hat und allem anderen übergeordnet ist. Meine Meinung.

Ich mache mir jedoch Sorgen, dass sich dieser Zustand zu einem chronischen entwickelt. Ich bin zwar ein ungeselliger Mensch, aber selbstverständlich nicht allen Menschen gegenüber und erst recht nicht einer Partnerin.

Ich weiß garnicht so genau, was ich hierbei von euch fordern sollte. Ich würde gerne wissen, ob ich so derb pauschalisiere oder ob es doch eher die nackte Realität ist, so wie ich sie wahrnehme? Ich habe es versucht, ich habe mich mit Frauen unterhalten und niemals, niemals auf die eine Absicht abgezielt und denoch Stand ich am Ende immer vor der Wahl zwischen 'bleiben' und gehen, weil die Frau es so wollte. Welche Wahl ich traf erklärt sich von selbst. Auch die Menschen, die ich bisher kennenlernte tragen mit Sicherheit dazu bei, alles scheint auf Oberflächlichkeiten reduziert zu sein. Mein Vater dachte so, meine Mutter und auch meine Schwester. Alle.

Ich kenn lediglich einen guten Freund, der meine Ansichten teilt und nein, ich reduziere und selektiere meine Freunde nicht danach, ob sie meine Ansichten teilen oder nicht. Der Rest der Menschen die ich bisher kennenlernte, sind so wie oben beschrieben. Ist das repräsentativ für unsere Gesellschaft?
 

Schmuddelwetter

Aktives Mitglied
Hallo,

Du scheinst ein Mensch zu sein, der recht genau weiss, was er will, andererseits scheinst Du manche Dinge auch sehr zu verkomplizieren. Mein Tipp: Gib doch mal eine Anzeige auf, nach dem Motto: Naturliebender Mann (mit Hund), nicht ganz unkompliziert, aber sehr nett sucht Frau, die Lust auf lange Spaziergänge und Gespräche hat". Da findest Du sicherlich eher eine passende Dame als im Alltag.

Viel Erfolg!
 

ithink

Aktives Mitglied
Hallo sn.li.ema

wenn man über Menschen im Allgemeinen redet und behauptet sie seien so oder so pauschalisiert man. Jeder Mensch hat sein ganz persönliches Schicksal, seine ganz eigene Art, seine soziale Umgebung; ist also ein Individuum. Was es jedoch gibt sind gesellschaftliche Strömungen. Wenn du hier im Forum einmal ein bischen querliest treten einige davon ganz deutlich zu Tage. Das noch sehr junge multimediale Zeitalter stellt die Menschen vor noch nie dagewesene Probleme. Niemals zuvor war es ihm möglich in einer solchen Vielfalt und über alle Entfernungen hinweg zu kommunizieren und sich der Welt da draussen zu präsentieren. Niemals zuvor wurde er aber auch mit einer solchen Masse von Informationen zugeschüttet, sodaß er, um überhaupt noch entscheidungsfähig zu sein, deutlich mehr filtern muß als jemals zuvor. Mit diesem, nennen wir es einmal Exhibitionismus auf der einen und dem Diversifikationszwang auf der anderen Seite sind einige Menschen überfordert, andere lehnen es ab und viele kommen eingermaßen gut damit klar. Des weiteren führt diese Unmenge von Kommunikationsmöglichkeiten gleichzeitig aber auch zu einer Verflachung, bzw. qualitativen Verschlechterung von Kommunikation. Der Kommunikationsstream verteilt sich auf so viele Medien, dass er verfasert und wichtige Querverbindungen verloren gehen. Darüberhinaus überlagert und unterdrückt die neuzeitliche Kommunikationsmaschinerie die urspünglichen menschlichen Kommunikationsformen, ganz speziell die der direkten Mensch-zu-Mensch-Verbindung. Die Mensch-zu-Mensch-Verbindung ist vor allen Dingen eine Kommunikation auf paralellen Subebenen, die größtenteils unbewußt abläuft. Wir nehmen das Gegenüber sozusagen mit allen Sinnen auf, auch den uns gar nicht bewußten, und nicht nur mit dem des Sehen und Hörens.
Das diese Technisierung der Kommunikationstrukturen ein gesellschaftsweites, teilweise sogar ein globales Phänomen darstellt sind die Folgen dementsprechend weitreichend.

"Sich ausgestoßen fühlen", "Vereinsamung", "Gefühlskälte", "Oberflächlichkeit", "Selbsthass" und diametral entgegengesetzt der Wunsch nach " mehr Tiefe", "mehr Liebe", "mehr Vertrauen", "Rückzug in sich selbst" usw. sind meiner Meinung nach die direkte Folge der oben beschriebenen Veränderungen in der Kommunikation.

Diejenigen die damit nicht mehr klar kommen, leiden zunehmend an psychischen Erkrankungen. Andere klinken sich aus und versuchen der ursprünglichen Kommunikation wieder näher zu kommen, laufen aber Gefahr isoliert zu werden. Einige schaffen den Spagat zwischen den Kommunikationsebenen und werden zu den heute ja so oft angepriesenen Stars des multimedialen Zeitalters. Der Rest kommt eher schlecht als recht damit klar, wobei ich persönlich der Meinung bin, dass bei so ziemlich jedem dieser Gruppe eine zunehmende Selbstentfremdung, zunehmende Beziehungsunfähigkeit, zunehmende Frustration feststellbar ist, aber das ist nur eine Vermutung.

Kurz gesagt, du pauschalisierst zwar, aber der Hang zur Oberflächlichkeit ist sicherlich eins der offensichtlichen Phänomene unserer Zeit, aber er ist, wie ich oben zu erläutern versuchte, systemimmanent.

Anmerken möchte ich noch, das du natürlich auch ein Problem hast, um das dich viele andere beneiden. Die wären nämlich froh, wenn eine Frau sie auch nur bemerken würde. Sie wären so gerne sichtbar, doch keine beachtet sie. Genau dieselbe Oberflächlichkeit die du in der ständigen direkten Anmache ausmachst, führt bei ihnen dazu, das sie blitzschnell aussortiert werden und durchs Raster fallen und da die Frauen auf dich zu kommen ist es wahrschenlich nur eine Frage der Zeit bis die richtige dabei ist, denn nicht alle, die offensiv auf jemanden zugehen sind unbedingt oberflächlich, oder aber, da du das ja eigentlich ablehnst, aber trotzdem eine Beziehung haben willst, mußt du aktiv suchen, was vermutlich mitten im Wald etwas schwieriger wird als in dichter bewohnten Gegenden.

Also, good luck:D
 
L

lostsoul

Gast
ich geb ithink recht mit dem was er geschrieben hat.

ich finde diese ganzen oberflächlichen menschen einfach nur schrecklich. leider geht es heutzutage nicht ganz ohne oberflächlichkeit wie ich gemerkt habe. ich habe mich, um nicht ständig alleine zu sein, etwas angepasst. wohl fühle ich mich damit zwar auch nicht immer aber ich komme damit zurecht.
manchmal habe ich nur angst, auch einer von diesen menschen zu werden :eek:

Ich bin an einem Punkt, wo ich versuche alle Menschen zu ignorieren bzw. alle weiblichen Wesen, auch die, die ich attraktiv finde. Ich versuche nicht mehr annähernd die Aufmerksamkeit zu erwidern, d.h. kein Blickkontakt, so lächerlich es auch klingen mag. Wenn ich eine Frau sehe, die nachdenklich wirkt, nachdenklich ist dann ist das schon interessanter als eine Frau die mich meint konsequent anzustarren... aber auch hier bleibe ich lieber auf Distanz.
das kann ich gut verstehen. wenn man immer und immer wieder nur auf menschen trifft, die einem nicht "gerecht" werden (weiß nicht ob ich das so richtig ausdrücke :confused:) dann ist es kein wunder, dass man in jedem diese oberflächlichkeit sieht. richtig ist das sicherlich nicht und auch nicht hilfreich.
es ist nur so, man kann nichts dagegen tun. außer sich zurückziehen, so wie du es getan hast, und einsam sein. oder doch einfach weiter "probieren" menschen zu treffen, die genauso denken und fühlen wie du.
 
M

Marvellous

Gast
...
Ist das repräsentativ für unsere Gesellschaft?
Mmm. Ich habe festgestellt, dass das Ganze einem vielleicht auch so stark vorkommt, weil man selbst sich als jemanden sieht, der zwar das Glück seiner Umwelt miterlebt, aber es nicht selbst direkt wahrnehmen kann (z.B. Liebe, Freundschaft, beruflicher Erfolg, ...), aus welchen Gründen auch immer. Motto: "Alle haben es doch so gut ... nur ich, ich bin ein armes Schw***." Wenn man an dem Punkt angekommen ist, sollte man seine Gedanken nochmal Revue passieren lassen und sich fragen, ob das denn wirklich so ist. Die Gefahr ist groß, dass mit solchen Gedanken eine Abwärtsspirale ins rollen kommt (Depressionen, Schuldgefühle, etc.)...

... und ist diese in Gang gesetzt, kommt es zur verstärkten Wahrnehmung von Oberflächlichkeiten, Ignoranz und Intoleranz. Doch ist das wirklich so? Ist auf einmal, die ganze Welt, wirklich gegen einen?

Vielleicht es ist so, vielleicht besteht unsere Gesellschaft nur noch aus Oberflächlichkeiten, Vorurteilen, usw.. Wenn dem so ist, dann weißt aber du doch eines. Nämlich, dass du nicht so bist !!! Auch wenn man sich damit einsam fühlt, so weiß man doch wenigstens, was man selbst als wirklich wichtig erachtet und was nicht. Hat man das erkannt, kann man, so finde ich, stolz auf sich sein, sich nicht dem gesellschaftlichen Zwang, hinzugeben.

LG
Marvellous
 
T

Tramnovi

Gast
Hallo!

Ich frag' mich nur, wie willst Du denn eine Partnerin kennenlernen, wenn Du allen von vorne weg aus dem Weg gehst?
Das erste, was man sieht, wenn man jemanden trifft, ist nun mal das Äußere. Der Rest kommt erst später beim Kennenlernen.
Und warum mgst Du es nicht, wenn Frauen Dich hübsch finden? Oder Du versuchst dein Glück im Internet, da kommt zuerst das Kennenlernen bevor man sich sieht.

LG, Ivonne
 
B

Benjamin-29

Gast
Hi,

ich glaube, dass du kein völlig freiwilliger Einzelgänger bist.

Vieleicht kommst du mit deinem Problem weiter, wenn du dich fragst, warum du ein Leben als Einzelgänger wählen willst. Willst du als Einzelgänger leben, weil du auch mit wenigen Sozialkontakte auskommen kannst, oder weil viele Sozialkontakte unangenehm für dich sind?
 
K

Karsten

Gast
Ich fasse mal zusammen, so wie ich es verstanden habe:

Du begibst dich in selbstgewählte Isolation und suchst nebenbei eine Partnerin?

Das passt irgendwie nicht zusammen. Oder?

Karsten
 
S

sn.li.ema

Gast
Motto: "Alle haben es doch so gut ... nur ich, ich bin ein armes Schw***."
Nein, so denke ich nicht. Kleines Beispiel: Ich empfinde es als traurig, dass zum Beispiel eine mir bekannte Person eine Zweckbeziehung führt und jeder nur seinen egoistischen Nutzen daraus versucht zu ziehen. Das ist nichts, was ich beneide.

Und warum mgst Du es nicht, wenn Frauen Dich hübsch finden?
Ich empfinde es als aufdringlich störend. Wenn ich wollte könnte ich beginnen es mitzuzählen, um es deutlicher zu formulieren und das ist nicht mehr schön diese Aufmerksamkeit zu erhalten, wenn es sich bereits zur - mir fällt spontan kein passenderes Wort ein - Plage entwickelt hat.

ich glaube, dass du kein völlig freiwilliger Einzelgänger bist.

Vieleicht kommst du mit deinem Problem weiter, wenn du dich fragst, warum du ein Leben als Einzelgänger wählen willst. Willst du als Einzelgänger leben, weil du auch mit wenigen Sozialkontakte auskommen kannst, oder weil viele Sozialkontakte unangenehm für dich sind?
Hm, beides. Ich betrachte mich als einen freiwilligen Einzelgänger. Ich schätze die Zeit die ich alleine für mich habe, ich weiß sie zu nutzen. Ich will über diese gewisse Zeit auch weiterhin verfügen und ich weiß sie auch zu reduzieren wenn gewünscht. Es ist nichts was ich konsequent einfordere. Der Kontakt mit anderen Menschen, Freunden, Verwandtschaft und Familie endete damit, dass ich zu glauben begann zu erkennen, mit welchen Menschen ich mich dort unterhalte. Ich bin ihnen nicht respektlos gegenüber, auch wenn man dass so annehmen könnte nach dem man den letzten Satz gelesen hat, ich empfinde diese Charakter einfach nur als unsympathisch und die Gesellschaft mit ihnen als - ich nenn das Kind beim Namen - Zeitverschwendung. Das mag mich arrogant erscheinen lassen aber ich denke mir, ich weiß meine Zeit besser zu nutzen als mit Menschen deren Unterhaltung meistens auf sexuelle Aktivitäten abzielt. Die Interessen sind immer die gleichen, mit welchen ich mich nicht identifizieren kann und ja, ich bin nicht gerne in Gesellschaft von vielen Menschen. Das ist etwas, was ich als unangenehm empfinde unabhängig von deren Interessen. Ich könnte mich mit diesen Interessen identifizieren und würde die Gesellschaft von vielen Menschen denoch als unangenehm empfinden.

Du begibst dich in selbstgewählte Isolation und suchst nebenbei eine Partnerin?
Ich suche nicht mehr. Ich wünsche es mir nur noch. Im Moment nehme ich erst einmal Distanz.
 

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