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Patientenerfahrungen auf Intensivstation

maximilian

Aktives Mitglied
Hey ihrs,

ich hab grad heute festgestellt, dass unsere zwei Ärzteteams ne unterschiedliche Politik bei der Sedierung haben, also sprich bei der Versetzung in Schlaf, bzw. künstliches Koma.
Die Neurochirurgen lassen die Patienten ziemlich tief wegschlummern, also immer komatös oder maximal soporös (man reagiert nicht mehr, bzw. reagiert noch auf sehr starke Schmerzreize), die Allgemein-und Traumachirurgen und Anästhesisten halten Patienten bei somnolent/schläfrig bis soporös. Meist nur schläfrig.

Die Frage ob und wie ihr euch noch an was erinnert, ob ihr wisst ob ihr eher schläfrig wart oder ganz weg (vllt. durch eure Angehörigen). Wie habt ihr das empfunden, wärt ihr gerne weiter weg gewesen, oder öfter munterer?

Es ist für uns oft ziemlicher Stress, wenn die Pat. munterer werden, am Ende muss man sie dann fixieren und sie ziehen sich trotzdem alle Nase lang die Magensonde für die Ernährung aus der Nase (das muss ganz schön unangenehm sein, das ziehen die meisten als erstes).

Aber das Thema will ich auch weiter fassen. Am Ende ist man ja immer ein Stück weit betriebsblind und auch in Fachforen findet man selten Patientenerfahrungen. Was habt ihr noch im Kopf, besonders an negativen Erfahrungen die man vermeiden sollte?

Auf Intensivstation bekommste ja auch selten Kaffee oder Süssigkeiten, weil die Pat. sich oft kaum an die Zeit erinnern :/ ;). Naja, vllt. erinnern sich ja doch welche.

Ich find auf ITS kewl, dass Pflegepersonal wirklich von Ärzten als gleichwertig behandelt wird.
 

Skynd

Aktives Mitglied
Was habt ihr noch im Kopf, besonders an negativen Erfahrungen die man vermeiden sollte?
hatte vor ungefähr 12 Jahren ne Nasen-op.
da wurde ich so stark sediert, dass ich den Tag nach der OP inclusive Brotmahlzeit und Anweisungen der Krankenschwester wie ich die Nasensalbe anzuwenden habe, komplett vergessen hatte.
bzw soweit zu mir gekommen war, dass ich zwar Aktionen durchführen konnte, aber nicht wirklich bei Bewusstsein war.

hab das bemerkt, als die Krankenschwester verärgert auf meine Frage: "was soll ich denn mit der Salbe?" reagierte und meinte, dass sie mir das doch gestern schon erklärt hätte.

außerdem konnte ich mich nicht dran erinnern selbstständig 2 Brote gegessen zu haben. das ich das getan hatte, erfuhr ich auch erst durch die Krankenschwester.

Essen ohne durch die Nase atmen zu können ist verdammt ätzend :D

war jetzt nicht besonders traumatisch oder so, aber sehr unangenehm, zumal ich auch am 2.Tag noch geistig stark angeschlagen war.
die Konversation mit der Krankenschwester kam durch so ne Art Nebel bei mir an.


Skynd
 

maximilian

Aktives Mitglied
Ich denke, manchmal ist es auch ganz gut, wenn man sich nicht erinnert;).
Ich hab schon Leute im Leberausfallsdelier randalieren sehen und zwei Wochen später seriös gekleidet und benehmend im Stationsflur.

Noch was lustiges: Kerle die nach nem Unfall aus der Sedierung zurückgeholt werden, machen, noch bevor sie die Augen aufschlagen, den ersten Griff an das wichtigste Organ des Mannes, vermutlich um sich zu vergewissern ob da noch alles da ist.
 
S

soulfire

Gast
Hi Maximillian =) schön dich zu lesen.
Kleine private Info: ich bin auch wieder auf der ITS, zumindest vorübergehend.

Welche medikamente setzt ihr denn zur Sedierung ein?

Macht nen großen Unterschied, was die Erinnerungen der patienten angeht. propofol beispielsweise macht ne retrograde Amnesie.
Und das noch ne ganze Weile, nachdem die patienten bereits nen recht klaren Eindruck machen.
Ich hatte während meiner reha eine Endoskopie unter Propofol.
Habe danach erklärt, ich benötigte keine Begleitung auf mein Zimmer, mir ginge es gut.
Das Ergebnis der Spiegelung habe ich gleich mit der Oberärztin besprochen.
Im Fahrstuhl habe ich mich mit zwei Mitpatienten unterhalten. Im Speisesaal habe ich mich für das Mittagessen zurückgemeldet.
Im Zimmer habe ich kurz geschlafen. Danach...

bin ich in den Speisesaal gegangen, um mich für das Mittagessen zurückzumelden.Die haben komisch geguckt, keine Ahnung wieso.
Dann habe ich bei der Oberärztin geklopft, um zu fragen, was denn nu bei rauskam. Die meitne, das hätten wir doch gerade erst besprochen.
Ich weiß gar nix mehr. Nicht mal, wie ich auf mein Zimmer kam.
So viel zu Propofol ;)
 
R

Rennschnecke

Gast
Hallo du meinst dein Interessen vielleicht an Langzeitpatienten die auf der Intensivstation waren.



Ich war nach einer Unterleibs OP 24 Stunden auf Intensiv.
Kann mich aber an keine Gedächtnislücken erinnern.
War voll da.
Sicherlich habe ich immer wieder eingeschlafen aber hab nichts durcheinander gebracht oder vergessen gehabt.

Gigantisch fand ich allerdings die Narkose .
Hatte Angst und wollte noch nach dem anschnallen sagen nein ich lass mich doch nicht operieren und so mit diesem Gedanken lag ich im Intensiv wie ich munter wurde.
Das man da so gar nichts im und von der OP und allem drum und dran nichts mitkriegt. Mit einem Schlag biste weg und mit dem gleichem Gedanken wirste wieder munter.
Konnte im ersten moment gar nicht fassen das ich es schon hinter mir hatte.
Rennschnecke
 

maximilian

Aktives Mitglied
@soulfire: Hey, schön dich wieder zu lesen. Hast es vermutlich noch nisch gelesen: du darfst jetzt Fleschor [Pfleger in meinem Dialekt] zu mir sagen.
Auch was für ner ITS biste denn? Wir haben glaub ich in paar Wochen 5 oder 6 verschiedene, plus noch 2 IMC . Ich weiß mittlerweile dass ich bei den Nussknackern/Neurochirurgen lande.

Wir benutzen auch meist Propofol und manchmal Midazolam, noch seltener Ketamin. Bei Midazolam soll das ja so ähnlich sein mit der nachhängenden Verspulung. Ich denke mal die Nierenwerte wird man auch nciht bei jedem bestimmen, am Ende lassen die dich weg und du hast eigentlich noch nen übelsten Spiegel im Blut wg. Niereninsuffiziens.

@Rennschnecke: Rennschnecke, deine Erfahrung wird gerne gelesen. Hattest vermutlich schon keinen Beatmungsschlauch mehr im Mund stecken als du munter wurdest?
Solche Patienten sind die liebsten, bringen Geld und keine Probleme ;).
 
S

soulfire

Gast
Wir benutzen auch meist Propofol und manchmal Midazolam, noch seltener Ketamin. Bei Midazolam soll das ja so ähnlich sein mit der nachhängenden Verspulung.
Erstmal: herzlichsten Glückwunsch =)

Ne nachhaltige retrograde Amnesie erreicht man mit Ketamin udn Midazolam in Kombination. Hält wohl etwa 2 Strunden, auch wenn die Sedierung nur wenige Minuten bestand.
Ketamin alleine ist eh nicht gut, die Patienten haben Horror-Träume.
Ne IMC haben wir auch, mit Stroke Unit.
Ich bin auf ner interdisziplinären ITS, gehäfter haben wir patienten nach großen Bauch-OPs und Amputationen, viel Viszeral und Gefäßchirurgie im Haus.
 

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