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Partnerschaft, Beruf, Wohnsitz - alles steht auf der Kippe

Mina3

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,

ich entschuldige mich schon jetzt für den langen Text und bedanke mich bei jedem, der sich die Zeit nimmt mir zu helfen.

Ich stecke aktuell in eigentlich allen Bereichen (Partnerschaft, Beruf, Freunde, Wohnsitz) meines Lebens in einer ziemlichen Krise und weiß leider weder wo ich anfangen, noch was ich tun soll.
Zu meiner Situation:
Ich bin 29 Jahre alt, mit meinem Mann seit 7,5 Jahren zusammen und seit einem halben Jahr verheiratet. Ich habe beruflich die letzten 6 Jahre in einem Job gearbeitet, der mir noch nie Spaß gemacht hat. Studiert habe ich Elektrotechnik, was mich nie interessiert hat, aber da ich mit 18 Jahren nicht genau wusste was ich wollte und ich die Empfehlung meiner Eltern bekommen habe, etwas Sinnvolles zu machen, habe ich mich für Elektrotechnik entschieden. Das Studium habe ich ziemlich gut durchgezogen und darauf einen Job im Vertrieb und dann im Produktmanagement bekommen. Mit den Jahren wurde meine Unzufriedenheit im Job immer größer und die Frage was ich eigentlich oder stattdessen machen möchte. Dies hat sich schließlich auch in Krankheiten wie Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen, Herzstolpern, Schwindel usw geäußert. Die letzten 1,5 Jahre ging es dann nur noch um meine Arbeit. Mein Freund und ich haben nur noch diskutiert, dass ich doch endlich kündigen und etwas Neues anfangen sollte. Das Thema hat meine Partnerschaft beeinträchtigt, aber auch Freundschaften und Hobbies, da ich für alles einfach nur noch zu müde war.
Nach unserer Hochzeit letztes Jahr habe ich dann endlich den Schritt gewagt und direkt nach unseren Flitterwochen gekündigt. Ich wollte mit dem Jahreswechsel ab dem 1.1.19 „frei“ sein. Mit der Kündigung habe ich meinen Traum verwirklicht und habe eine Reise nach Neuseeland für 2 Monate geplant, die ich alleine antreten wollte, um mir Zeit für mich zu nehmen. Ich wollte in dieser Zeit Dinge aus meiner Kindheit aufarbeiten. Mein größter Wunsch war nach Deutschland zu kommen und endlich zu wissen was ich beruflich machen will. Viele, vor allem sein Freundeskreis und seine Eltern, konnten meine Entscheidung nicht nachvollziehen. „Wer heiratet schon, kündigt dann seinen Job und fliegt dann für 2 Monate alleine nach Neuseeland?“
Naja… Gesagt, getan. Es war Anfang diesen Jahres und ich bin nach Neuseeland geflogen, um mit meinem Camper beide Inseln alleine zu bereisen. In der Zeit habe ich nur den Kontakt zu meinem Mann gehalten, damit er weiß, dass ich noch „am Leben“ bin.
Ich habe in dieser Zeit vieles aufgearbeitet. Mein Leben hat sich davor fremdbestimmt angefühlt. Mir wurde bewusst, dass ich kein Selbstvertrauen besitze und noch nie auf mich, mein eigenes Urteilsvermögen vertraut habe. So wurde ich von meiner Mutter erzogen. „Ich mache alles falsch. Ich darf keine Fehler machen. Keiner mag mich. Was denken nur die anderen von mir.“ Mir wurde also bewusst, dass ich viele Entscheidungen in meinem Leben getroffen habe, die ich aus Angst vor Ablehnung getroffen habe. Die Reise in Neuseeland war somit für mich der Inbegriff von Freiheit, da ich jeden Tag das machen konnte was ich wollte. Ich habe mich in das Land und mein neues „Ich“ verliebt und habe angefangen mit dem Gedanken zu spielen, in diesem Land leben zu wollen.
Als ich dann zurück musste, habe ich viel während dem Flug geweint und mir wurde bewusst, dass ich bis auf meine Schwester und meine eigenen Freunde nichts in Deutschland vermisst habe.
Zurück angekommen wartet nun das ganz große Chaos auf mich:
Mir wurde in der Zeit in Neuseeland bewusst, dass meine Beziehung schon seit über 2 Jahren nicht mehr glücklich verläuft, für uns beide nicht mehr. Wir haben nur noch sehr sporadisch bis garkeinen Sex mehr. Er hat die letzten Jahre immer mehr gearbeitet und sich wochenends im Alkohol geflüchtet. Ich hingegen hatte meine „Depression“ durch die unerfüllte Arbeit und habe mich hier in der Stadt (in die ich wegen ihm gezogen bin) nie angekommen und von seinen Freunden nie angenommen gefühlt. Es ging immer weiter weg von Beziehung zu Freundschaft. Ich habe das angesprochen nachdem ich aus Neuseeland zurückgekommen bin. Er sieht ein, dass unsere Beziehung schon länger nicht gut läuft. Nun steht meine Beziehung auf der Kippe, da wir nur noch streiten, weil ich hier weg möchte, er aber nicht.
Dann fühle ich mich hier in Deutschland nicht mehr wohl und vermisse die Freundlichkeit und Leichtigkeit der Kiwis. Natürlich verbinde ich das Land jetzt mit meiner Zeit der Freiheit und des Reisens, aber außerhalb davon ist dieses Land an sich einfach in jederlei Hinsicht ein Traum und ich würde den Schritt gerne wagen nach Neuseeland zu ziehen (und damit auch einen Neuanfang zu wagen).
Mein Mann hingegen sieht das ganz anders. Er wird in seinem Bereich in Neuseeland so schnell keinen Job finden und vor allem nicht so viel Geld verdienen wie jetzt. Und er möchte auch nicht nach Neuseeland gehen, jetzt wo unsere Beziehung so schwierig ist und damit alles aufs Spiel setzen.
Ich hatte in Neuseeland beruflich einen „Aha“-Effekt, ich möchte dort meinen Heli-Flugschein machen. Die Idee wäre mich dort als Ingenieurin zu bewerben und nebenher meinen Flugschein zu machen, um dann dort als Pilotin Fuß zu fassen.
Was soll ich nur tun?
Mein Mann möchte, dass ich hier bleibe, zumindest vorerst, bis es wieder zwischen uns läuft. Ich hingegen werde bald 30 Jahre und es wird für mich immer schwerer den Weg (Auswandern mit Visum, Pilotenschein, usw) zu gehen, den ich gerne gehen möchte. Ich will also nicht ewig warten.
Dann habe ich das Gefühl, dass seine Freunde, mit denen ich mich vorher nie richtig gut verstanden habe, mich noch komischer anschauen, weil ich anders bin und jetzt nach der Hochzeit nicht wie erwartet ein Kind bekomme, sondern „ausbreche“ um mich zu verwirklichen. Ich habe hier keine Gesprächsthemen mehr und fühle mich noch einsamer als vor meiner Reise.
Ein weiteres Problem: Wir hatten eigentlich für dieses Jahr unsere Hochzeitsfeier (letztes Jahr war nur Standesamt) geplant und auch schon alle Einladungen rausgeschickt. Nun werde ich erst einmal kein Geld verdienen und wir werden die Hochzeit v.a. aufgrund finanzieller Lage (die zum Zeitpunkt der Planung ganz anders war mit doppeltem Gehalt) absagen. Ich habe jetzt schon Angst davor deswegen hier schief angeschaut zu werden.
Meine Eltern sagen, dass sie den Wunsch nach Neuseeland zu gehen total verstehen können, es für sie aber auch nach einer Art Flucht aussieht. Und sie haben Bedenken, dass es mir nach einer gewissen Zeit in Neuseeland auch wieder so gehen wird, wie es mir jetzt geht.
Ich weiß nicht mehr weiter. Momentan stelle ich alles in Frage. Meine Partnerschaft steht auf der Kippe, ich habe keinen Job, ich weiß nicht ob ich hier in Deutschland bleiben möchte, ich fühle mich hier nicht mehr wohl (oder habe das eigentlich noch nie) und überlege, ob vielleicht einfach ICH das Problem bin, weil ich zu wenig Selbstbewusstsein habe. Fliehe ich also vor mir selbst oder könnte Auswandern doch ein gelungener Neuanfang sein? Und wo fange ich einfach an?
Das sind so viele Baustellen und ich weiß einfach nicht wo ich anfangen soll und hoffe, dass ihr mir helfen könnt die richtigen Antworten zu finden.
Und noch einmal Entschuldigung für den wirklich langen Text!
Ganz liebe Grüße
 
H

Healthy

Gast
So wie du es beschreibst, würde ich alles hinter mir lassen und mindestens versuchsweise ausbrechen.
Es klingt nicht so, als würdest du sehr an deinem Leben hier in Deutschland hängen, sondern eher so, als möchtest du niemanden enttäuschen oder vor den Kopf stoßen oder die von der Gesellschaft definierte Normalität in Deutschland nachleben.
Sei mutig und viel Glück.
 

Amory

Aktives Mitglied
Ja, würde ich Dir auch raten... geh nach Neuseeland. Ohne Deinen Mann. Die Heirat klingt nach Fehler.

Du hast nur EIN Leben. Jetzt bist Du noch jung genug und hast auch keine Verpflichtungen, dass Du Deinem Leben noch eine glücklichere Wende geben kannst.

Und wenn Deine Pläne für Neuseeland nicht so klappen wie Du Dir jetzt wünscht, tut sich vielleicht was anderes... egal!

Fakt ist, dass Du Dein altes Leben offensichtlich nicht mehr willst, weil es Dich nicht glücklich gemacht hat.
 

pecky-sue

Aktives Mitglied
Letztendlich ist es deine Entscheidung, und du muß in dich gehen und deine Entscheidung finden.
Ich bin nicht in dir und fühle nicht das was du fühlst.

Ich kann dir nur sagen das ich nicht weggehen würde.
Und die Heirat zu einem Mann macht man ja auch nicht einfach so. Und das was man sich miteinander versprach, in dem Augenblick als man sich das Ja Wort gab, verspreche ich ja nicht einfach so, sondern das ist schon ernst gemeint.

Wenn du jetzt geschrieben hättest, mein Mann hat mich regelmäßig geschlagen und es gab keine Aussicht auf Besserung, dann würde ich deine Reaktion verstehen, aber so, finde ich solltest du euch, dir und deinem Mann, eurer Ehe, doch eine ehrliche Chance geben.

Nunja da ist die andere Seite, wenn du ihn nicht mehr liebst und keinen Wunsch hast bei ihm zu bleiben, bringt es das auch nichts, dies zu erzwingen.
Dann mußt du dich damit abfinden, dass du blauäugig Ja zur Ehe gesagt hast, ohne dir über die Folgen klar zu sein.

Es ist deine Entscheidung. Ich kenne dich als Mensch nicht. Manche Menschen haben so einen inneren Bezug zu sich Selbst, das sie wissen was ihnen gut tut.
Vielleicht warst du insgesamt noch gar nicht bereit für die Ehe und hattest es nur nicht gemerkt, und durch diesen Neuseeland Besuch kam es jetzt hervor.

Schreib mal weiter was du denkst.
Ich finde deinen Text klasse:)

Liebe Grüße Pecky
 

Mina3

Neues Mitglied
Erst einmal vielen Dank für eure Rückmeldungen!

Ich stecke wirklich in einem Gefühlschaos fest.
Ich möchte auf der einen Seite nicht alles hinwerfen, denn mein Mann bedeutet mir noch etwas.
Auf der anderen Seite weiß ich, dass wir schon länge Probleme in unserer Beziehung haben und haben diese beide aus den Augen verloren. Jetzt sind sie uns aber bewusst und wir versuchen beide etwas zu ändern.
Ich weiß nicht...aber ich denke es macht schon Sinn dem ganzen noch einmal eine Chance zu geben ohne einfach alles hinzuwerfen...

Aber natürlich ist mein Wunsch nach Neuseeland zu gehen so groß, dass es mich seitdem ich wieder zurück bin einfach nicht los lässt. Und mein Mann sagt: "Da drüben kann ich keine Karriere machen."
Nein, nach Neuseeland geht man auch nicht um Karriere zu machen, sondern für das Lebensgefühl. Aber er ist ja glücklich hier so wie es ist. Auch wenn er immer mehr Arbeit hat und nur noch im Ausland unterwegs ist...

Nun kam vor 2 Tagen noch zum Gespräch, dass er in den nächsten 12 Monaten geschäftlich in die USA gehen kann.
Er sagt natürlich, dass er das gemeinsam mit mir abstimmt, wenn es so weit ist und auch nur annimmt, wenn ich mitkommen würde. Aber insgeheim habe ich das Gefühl, dass von mir erwartet wird, dass ich mitziehe.

Ich fühle mich nicht ernst genommen und fair finde ich das schon lange nicht mehr...

Ich muss ehrlich sagen, dass mein Wunsch nach NZ zu gehen schon sehr groß ist.
Aber wenn ich das mache und damit meine Beziehung aufgebe, werden mich doch alle hassen, oder nicht?

Und jedes Mal, wenn ich jemanden höre, der genau diesen Weg gegangen ist, nämlich nach NZ oder Australien auszuwandern und wie glücklich diejenigen sind, erwische ich mich immer wieder, wie viel Trauer das in mir auslöst.
Dann werde ich wütend auf mich, meinen Mann und die ganze Situation, in der wir uns befinden...
Totales Gefühlschaos eben. :-(

Richtig fies war meine Mum, die mir sagte, dass ich nicht alles aufgeben soll und sowieso keinen Besseren finden werde, weil ich ja so anstrengend bin. Das tat richtig weh! :wein:

Und dann denke ich mir, vielleicht renne ich auch nur vor irgendwas weg und könnte hier auch glücklich werden.
Aber ich stand in meinem letzten Job kurz vor einem Burn-Out (oder vielleicht war ich auch schon voll drin). Denn ich hatte starke Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Unterleibsschmerzen, habe fast jeden Tag geheult nach dem Aufstehen und habe außer der Arbeit nichts mehr unternommen.
Vielleicht ist dieser Leistungsdruck hier in unserer Gesellschaft einfach nicht das richtige für mich und vielleicht passt NZ mit seiner lockeren Art und dem doch viel entspannterem Lifestyle einfach besser zu meinem Wesen.
"Arbeiten um zu Leben" und nicht anders herum...

Und dann unterhalte ich mich mit einem Pärchen, bei der die Frau auch für 2 Monate in NZ war und nur zurück kam wegen ihrem Freund (zu dem Zeitpunkt noch nicht verheiratet). Und das ist jetzt 10 Jahre her. Und es packt mich die Panik, dass ich es auch nie machen werde.

Und dann denke ich an meinen Mann und ich werde ganz reumütig dran zu denken, dass ich ihn verlasse, obwohl er mich so liebt. Wenn er doch nur einfach mitkommen würde... Ich stelle mir das so schön vor!

Boah...mein Kopf platzt bald... :confused:
 

Silent Heaven

Mitglied
Ich stecke selbst gerade in einer Krise und will keine falschen Tipps geben.

Es klingt aber wirklich so, als würdest du nur niemanden verletzen wollen. Und dieser Schritt, auszuwandern, Neuseeland... du hast auch schon Pläne... klingt wunderbar.

In mir schreit beim Lesen deines Textes alles danach: Verwirkliche deinen Traum.

Du musst schauen, was du in der Beziehung noch finden kannst. Ob du ihn liebst.

Beziehungen scheitern leider manchmal.

Vielleicht kannst du auch erst mal, ist das zu naiv? - für ein, zwei Jahre allein nach Neuseeland gehen und sozusagen eine längere Probetrennung versuchen?

Doch den Traum aufgeben, das würde ich nicht. Es läuft hier nicht so gut für dich und du hast eine konkrete Idee, was dich glücklich machen könnte. Ich denke, da liegt die Antwort drin.
 

Amory

Aktives Mitglied
Liebe Mina!

Aus eigener Lebenserfahrung, kann ich sagen, dass ich es immer sehr hilfreich fand, ab und zu die Situation zu Hause aus Entfernung mit Abstand zu betrachten. So wie Du das jetzt gemacht hast. Im Alltagstrott dreht man gerne im Hamsterrad. Mit räumlichem und zeitlichem Abstand bekommt man eine neue Sicht auf die Dinge. Und auch fremde Kulturen geben einem einen neuen Horizont.

Ich denke deshalb, dass Du Deine Wünsche, die entstanden sind, als Du alles mit Abstand betrachten konntest, ernst nehmen solltest.

Ausserdem hast Du ja schon konkrete Pläne, was Du in NZ machen möchtest. Und das erscheint mir nicht unrealistisch.

Wie wäre es, wenn Dein Mann in die USA geht, und Du nach New Zealand. Und jeder versucht sein Glück? Und wenn ihr dabei zum Schluss kommt, dass es doch das beste ist, in der Heimat zusammen zu leben, könnt ihr das ja wieder tun.

Es würde mich ja aber auch nicht wundern, wenn Dein Mann in den USA ebenfalls neue Erkenntnisse bekommt.

Ich würde es wirklich wagen... und die Lieben zu Hause werden Dich nur am Anfang hassen. Irgendwann werden sie Dich verstehen, oder auch wieder aufnehmen, wenn Du zurück kommen würdest.

Ob es jetzt Dein Leben für immer verändert, oder nur ein spannender Lebensabschnitt wird - das kann niemand voraussehen.

Aber wenn du es nicht ausprobierst, wirst Du wohl immer davon träumen und mit Deinem Schicksal hadern...
 
T

tonytomate

Gast
Ehrlich gesagt finde ich, dass du ein egoistischer selbstverliebter Traumtänzer bist, um den sich die ganze Welt zu drehen hat. Am besten lasst ihr die Ehe annullieren, sofern möglich. Anschließend renn deinem Traum hinterher und lass den Rest der Welt in Ruhe damit.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Hallo Mina3,

ich finde es mutig und konsequent, wie du die Reise durchgezogen hast zu einem Zeitpunkt, als es für DICH richtig war. Und es klingt, als wäre es 5 vor 12 gewesen.

Zurück bist du aus vielen Gründen, aber nicht, weil es dir ein Bedürfnis gewesen ist.
Und überlegst, wegen deinem Mann zu bleiben. Nicht, weil du es möchtest.
Darin sehe ich die Gefahr, dass dies eure Beziehung immer belasten könnte.

Eure Ziele, Wünsche, sind sehr unterschiedlich.

Er scheint sehr auf seine berufliche Weiterentwicklung, seine Karriere fokusiert zu sein. Er ist viel unterwegs und zieht in Erwägung, 12 Monate nach USA zu gehen.
Was steckt hinter dem auffälligen Alkoholkonsum? Wohin geht die Entwicklung?
Welchen Stellenwert hat eure Beziehung für ihn?
Was wäre, wenn du ablehnen würdest, ihn nach USA zu begleiten? Habt ihr das mal gedanklich durchgespielt?

Dich hat dein Job krank gemacht.
Du suchst nach einer besseren Work-Live-Balance, arbeiten um zu leben, und einem allgemein anderen Lebensgefühl.
Du hast DICH entdeckt, gefunden, und dieses Ich hat völlig andere, klarere Vorstellungen vom Leben als du sie hattest, als du mit deinem Mann zusammenkamst, als du das Leben mit deinem Mann plantest.
Du möchtest in Neuseeland leben, eine neue Ausbildung machen und dich beruflich verändern.
Hier lebst du in einer Stadt, in der du dich nicht wohlfühlst und ohne Freunde (?), es sind seine Freunde, mit denen du dich auch nicht wohlfühlst. Du bist einsam.

Was sagt es dir, dass du deinen Mann in der Zeit dort nicht vermisst hast?
Du schreibst, dass er dich liebt.
Was ist mit dir? Liebst du ihn?
Und liebst du dich?

Du nimmst dich überallhin mit. Und evtl. gäbe es da etwas zu bearbeiten.
Mir fiel die problematische Beziehung zu deiner Mum, Verletzungen, Mangel an Selbstwert.
Ob und wieweit dein weiteres Leben dadurch belastet wäre, weiß ich nicht.
Das kannst du aber überall bearbeiten.
Dir fachkundige Unterstützung dazu holen könntest du jetzt sogar gleich angehen, durch die Arbeitslosigkeit hast du Zeit, dich um Termine zu bemühen.

Mit deinem Gedanken, dass alle dich hassen, wenn du deinem Traum folgst und deine Beziehung aufgibst, bewegst du dich sehr im Außen.
Wer sind "alle"? Welche Rolle spielen sie für dich, dein zukünftiges Leben?

Überhaupt werden viele negative, bremsende Gedanken von außen an dich herangetragen (man, was konmt mir das vertraut vor!).

Mach dich nicht klein, "darf ich das, geht das denn".

Wie waren deine Gedanken bezüglich deiner Pläne in Neuseeland, wie sind sie jetzt hier, mit den diversen Einflüssen?

Wenn du alles tun könntest was du willst, es keinerlei Probleme in irgendeiner Hinsicht gäbe, keine negativen Konsequenzen, du völlig frei entscheiden könntest:

Wie sähe ein idealer, perfekter Tag in deinem Leben aus?
Wie sieht dein traumleben aus?

Schließe die Augen und stelle es dir vor, wie du den Tag verbringst..

Wo wachst du auf?
Ist jemand bei dir?
Bist du zuhause?
Arbeitest du?
Was tust du?
Mit wem? Alleine? Vertraute? Unbekannte?

Das ist es, was du dir wünscht.

Fühle in dich rein - wie würde es dir gehen, wie würdest du dich fühlen, wenn du deinen persönlichen traum leben würdest?

Wie fühlt sich der Gedanke an, weiter mit deinem Mann zu leben, hier?

Bei allem, was du tust:

Zweifel normal und erlaubt
Das sind nur Prüfungen, ob du es ernst meinst



Wäre es möglich einige wenige Sitzungen mit einem Coach, einem Therapeuten, zu buchen, um für dich mehr Klarheit zu finden, wie dein Weg aussehen könnte?
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Einer der Karriere machen will, kann sie überall machen, auch in NZ und daß Du mit in die Staaten sollst, weil er da ein Angebot hat, ist doch dasselbe, nur andersrum.

Da könnte er auch mit nach NZ gehen .

Es hört sich so an als seist Du 30 Jahre lang den unteren Weg gegangen, einen fremdbestimmten sozusagen und hast gemerkt, das ist nicht Deins.

So und nun versuchst Du, da was übers Knie zu brechen, ne gewollte Auswanderung die funktioniert, sollte zuallererst finanziell abgesichert sein.

Eure Ehe besteht sozusagen auf dem Papier und das WE flüchten in ALK hat doch seine Gründe, einer der das tut , dem geht es doch nicht wirklich gut.

Auch wenn er sich das nicht eingestehen will, weil man sowas gerne ausblendet, ist ja auch kein Wunder , Lebenslüge nenn ich sowas, die Leute wollen funktionieren weil sie resigniert haben vor sich selbst, also den Job machen, funktionieren und als Ventil Alk am WE zwecks Ausblendung der falschen Lebensweise.

Na und das es keinen Mann auf der Welt gibt, dem das irgendwann klar wird und der was ändert, das glaube ich nicht, wenn Deinem das nicht klar wird , auch gut , aber warum mußt Du dann darunter leiden ?

Selbst wenn es nur ne Idee ist, die sich festgesetzt hat im Kopf, so hat das doch seinen grund , sowas setzt sich nicht fest, wenn man mit dem, was man hat voll und ganz zufrieden ist.

Das wird aus Unzufriedenheit geboren oder aus der Tatsache, daß man das erhofft , daß es besser wird, weil das was man hat, nicht gut ist.

Aber stell Dir das alkles nicht so einfach vor , sondern mach Dir klar es kostet, es ist egal in welches Land Du gehst , es kostet und zwar Geld.

Wenn Du das hast , dann nichts wie weg, wenn es einen Sinn macht 2 Monate sind doch im grunde nichts, fahre nochmal 2 Monate oder 4 lerne Land und Leute und Möglichkeiten kennen, ganz konkret.

Wenn Du dann merkst, klar das läuft, alles ist gut und so wie Du willst dann frage Dich mal ganz konkret , ob Dir nicht langweilig wird, nach Deinem zweiten Heli Flug.

Weil was kommt dann, Bewerbung für ne Marsmission ???

Klar kannst Du Dich mit nem neuen Land , nem neuen Job, neuen Leuten ablenken, von dem eigentlichen Problem der Unzufriedenheit, Deinem inneren Wunsch nach Gerechtigkeit und Gemeinsamkeit , Liebe und Geborgenheit, Nähe und Verständnis, Unterstützung und Selbstverwirklichung die Frage ist aber doch, wie lange geht das gut ?

Die meisten Leute, bei denen das funktioniert, mit dem Auswandern, die sind meist Zuhause schon so zufrieden, das sie die Zufriedenheit mitnehmen, weil denen sagt das Land nicht zu und die stört in dem Land wo sie sind ganz konkret was.

Ich schätze Dich so ein, daß Du lieber in ner intakten Ehe wärst, völlig unerheblich, welchen Job Du machst, doch die intakte Ehe , dazu gehören zwei.

Und Dich jetzt Zuhause hinsetzen und mitsaufen ist die eine Option.

Nach NZ die andere , was für eine Frage ? Nicht wahr ?

In NZ hast Du dann aber ganz realistisch zwei Baustellen , einmal Deine Zufriedenheit und einmal das Fuß fassen.

Sonst willst Du wahrscheinlich irgendwann wirklich auf den Mars...
 

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