Mh...
Klar kann ein triebhafter Mensch rein triebgesteuert und ausnutzend sein, ich glaube, von derartigen Beispielen, in denen Männer unter Vortäuschung von Gefühlen eine sexuelle Ausbeutung betreiben, haben wir alle bereits gehört.
Ich glaube aber nicht, dass irgendeine sexuelle Ausrichtung, auch eine ungesunde, zwingend ausschließt, dass man Gefühle hat.
Wohl glaube ich, dass mit jeder Sucht, die ja auf tierische Triebe zurückzuführen ist, die menschlichen Teile in einem Menschen unterdrückt und zurückgedrängt werden.
Eine gesunde, auf Respekt und Achtung fußende menschliche Beziehung ist somit nur möglich, indem beide Partner die Triebhaftigkeit als ungesund und bearbeitungsbedürftig sehen können, und daran gemeinsam arbeiten. Das bedeutet eine Menge Kraft, die man braucht.
Aber diese Triebhaftigkeit entsteht ja nicht aus dem Nichts. Der Ursprung der Sexualität liegt nicht in der Pubertät, sondern meist viel früher. Das heißt, ein kleines Gespräch ist nicht unbedingt ausreichend. Das ist, als würde man erwarten, dass man die eigene Stimme, die Körpersprache, die Art zu gehen und zu atmen ändern möchte, nach einem kurzen Gespräch. Das braucht eine Menge Arbeit, die beide bereit sein müssen, hereinzustecken.
Wenn die Gefühle beidseitig stark sind, und beide bereit sind, dafür viel zu investieren, solltet ihr zusammen sein.
Dahin sollte ein klärendes Gespräch gehen.
Wenn er aber nichts ändern will, und wirklich stolz ist auf diese Eigenschaft, macht es keinen Sinn eine Partnerschaft zu führen. Sexualität ist schließlich eins der Grundbedürfnisse. Man sollte an dieser Stelle keine zu starken Kompromisse eingehen.
Ich wünsche dir, dass du, egal wie du dich entscheidest, dir deinen eigenen Stolz bewahrst, und dich nicht verbiegst.