Partner interessieren Menschen nicht

Hallo zusammen,

ich Zweifel schon länger ob das immer alles so richtig ist.
Ich nehme viel hin und halte viel aus, aber manchmal wünsche ich mir es wäre alles etwas einfacher.

Mein Mann und ich sind seit 11 Jahren zusammen, davon 3 Jahre Verheiratet, haben 2 Kinder
Er ist ein toller Mann der so seine Schwierigkeiten mit anderen Menschen hat.
Unserer kleine Familie läuft, mal besser mal schlechter, das kennt jeder.
Unser Problem liegt vermehrt außerhalb.
Er meldet sich nirgends, hat keine eignen Freunde, Familie ist ihm "egal". Er gratuliert niemanden zum Geburtstag.
Aus beiden Familien Chats bei WhatsApp ist er ausgetreten. Also bei seiner und meiner Familie.
Er hat selten Lust auf die ganzen Veranstaltungen, die so in einer Familie vorkommen. Mit einem meiner Brüder gibt es da auch noch mehr stress, Kontakt besteht nicht mehr. (Haben beide dazu beigetragen, mein Mann war der Auslöser, mein Bruder hat dafür gesorgt das es sich verfestigt hat)
Ich habe schon mit ihm gesprochen, das es ok ist wenn er schlechte Laune hat und er dann zu hause bleibt , so Ehrlich soll er dann bitte sein. Denn sonst haben alle einen blöden Abend. Das klappt so...naja.

Ich möchte eine heile Familie. aber um welchen Preis? Wir leben ja nicht auf einer einsamen Insel.
Ich kümmere mich also um alle Gepflogenheiten, damit es läuft, hab ich da immer Lust zu?

Es fällt mir schwer das immer so hin zu nehmen. Ich will ihn ja nicht grundsätzlich ändern, aber es ist schon schwer.
Vor der Familie muss man sich dann immer rechtfertigen. Dann bekommen die auch mit das schlechte Laune ist. Wie oft wir uns schon gestritten haben vor der Familie, sobald andere Menschen und Meinungen dazu kommen funktioniert es nicht.

Was denkt ihr? Gebt mir doch mal denk Anstöße an die ich evtl. noch nicht gedacht habe.

Liebe Grüße und Danke für's "zuhören"

War das schon immer so oder hat sich das erst in der letzten Zeit so entwickelt?

Hast du ihm gegenüber schon klar kommuniziert, wie sehr dich das belastet?

Der Mann meiner besten Freundin ist auch lieber für sich. Er hat weder Freunde, noch Bekanntschaften, keinen privaten Kontakt zu Kollegen, er ist sicher in keiner Whatsapp Gruppe und kann auf Familienfeiern gut verzichten.

Ihm reichen Frau und seine 2 Kinder. Die beiden sind seit 30Jahren zusammen. Im Laufe der Jahre ist es minimal besser geworden, aber eigentlich braucht er einfach nicht so viele Kontakte und er ist leicht genervt.

Meine Freundin ist sehr kontaktfreudig und in vielen Kreisen eingebunden, aber es ist immer wieder Thema, daß sie ihren Mann gern dabei hätte. Gerade von befreundeten Paaren werden sie seltener eingeladen, weil er oft nicht mitkommt. Familienfeiern macht er zwar mit, bekommt auch keinen Streit, aber zieht sich früh zurück, geht spazieren oder fährt nachhause und holt seine Frau später ab.

Es ist wie es ist. Menschen sind verschieden.

Wichtig ist doch vor allem, ob Eure Zweisamkeit und Kernfamilie harmoniert und Ihr in Liebe verbunden seid.

@ unbeleidigte Leberwurst: Am Anfang war es nicht so extrem und da war es mit den Familien auch nicht so eng. Das entwickelt sich ja erst nach einiger zeit. Seine Familie wohnt 300 km weit weg. Da fahren wir also nicht mal eben hin, sondern immer geplant ein paar mal im Jahr. Aber um die Gepflogenheiten hat er sich noch nie so richtig gekümmert. Grad noch so bei seiner Familie. Aber auch das nimmt ab. Und um so ernster unsere Beziehung wurde um so mehr Kontakt kommt, und um so mehr Familie gibt es drum herum.
Er hat auch nicht oft Lust was zu unternehmen, seit unserem ersten Kind würde ich sagen fingen mehr Probleme an. Und was unternehmen ist für ihn anscheinend immer sehr anstrengend. Er sitzt auch viel vorm Tablet und TV obwohl er viele Interessen hat. Und auch viel machen möchte.


@TomTurbo :Ja wir haben schon sehr viele Gespräche geführt. Und er fühlt sich immer angegriffen. Egal wie ich es formuliere, am Ende hört er nur raus das er das Problem ist.

@bird on the wire : ok, das tut jetzt gut sowas zu hören, auch wenn es nicht unbedingt eine schöne Situation ist. Aber es gibt es auch wo anders und es ist möglich damit zu leben. Über deinen letzten Satz werde ich noch mal tiefer nachdenken.

Es war am Anfang nicht so schlimm, seit unserem ersten Kind ist es schlimmer geworden. Weil dann mehr Kontakt war, Oma und Opa und dann noch die Nichten, und das ständige Vergleichen. Und etc.


Ja ich habe schon oft Gespräche geführt. Und er weiß wie ich denke und fühle. Es liegt vielleicht auch an mir, es mehr zu akzeptieren und zu respektieren. Was nicht immer einfach ist.


Es freut mich zu hören das es anderen auch so geht. Auch wenn es keine schöne Situation ist.

Ich werde nochmal genauer über deinen letzten Satz nach denken. Es ist mir schon bewusst aber die Umsetzung im Zusammenhang mit der Umwelt fällt mir schwer.

Hallo

Hat dein Mann dir erklärt wieso genau er nicht so gerne mit anderen Menschen zusammen ist? Ist es ihm vielleicht zu viel oder ist es weil er einfach keine Lust darauf hat?

Ich finde den Grund dafür wichtig. Denn den zu wissen wäre gut wenn man nach einer Lösung sucht die für euch beide ok ist.

Ich selbst habe keinerlei Freunde und will auch keine. Habe kaum Kontakt zu meiner Familie und meide Familienfeiern. Außer Weinachten da bin ich vielleicht für 3-5 stunden mit meinem Partner bei meinen Eltern.

Ich brauche nur meinen Partner alles andere wäre mir viel zu viel. Mein Partner ist da zum glück ähnlich wie ich. Er hat nicht die gleichen Probleme, aber auch er braucht keine kontakte. Er ist froh wenn er seine Ruhe hat.

Mit einem Partner der sehr gesellig ist, viele Freunde hat und auch viel unternehmen möchte (mit mir), würde ich niemals eine Beziehung eingehen können. Das wäre für beide Seiten nicht glücklich.

Versuche noch einmal mit deinem Mann zu reden. Frage ihn wieso es für ihn scheinbar so schlimm ist, sich mit anderen Menschen zu treffen. Vielleicht findet ihr eine Lösung mit der ihr beide Leben könnt.

Das wichtigste ist natürlich das ihr euch ansonsten gut versteht und glücklich seid.

Klingt ein bisschen so als könntest oder wolltest du deinen tollen Mann nicht akzeptieren.
Mehr fällt mir dazu nicht ein.
Welche Denkanstöße dir belieben genauso wenig. Wie du ihn dazu bringst das zu tun was du willst ist dein Bier will ich meinen. Vorsicht das dabei nicht alles in die Brüche geht.

Mamahoch2 meinte:

Es war am Anfang nicht so schlimm, seit unserem ersten Kind ist es schlimmer geworden. Weil dann mehr Kontakt war, Oma und Opa und dann noch die Nichten, und das ständige Vergleichen. Und etc.

Zum Vergrößern anklicken....

Was meinst du genau mit ständigem Vergleichen?
In Bezug auf Materielles?

Ich kann das Problem durchaus verstehen...
Bei mir in der Familie ist mein Papa so: hat keine Freunde, ist nur Zuhause, hat viele (Allein-)Hobbies und er gratuliert höchstens seiner Schwester zum Geburtstag. Seine Eltern sieht er 1x im Jahr. War schon immer so, wird sich auch nicht mehr ändern.

Meine Mutter hat das immer mal wieder belastet bzw. aufgeregt.
Sie hat allerdings "gelernt", dass das eben so ist und sich ihre eigenen Kontakte geschaffen. Die, die sie täglich sieht / hört und wo sie einfach dahinter ist. Sie gratuliert jedem, erinnert meinen Papa etc. usw.

Das Erfordert sehr viel Mühe, sehr viel Willen und - Akzeptanz. Von der Frau in der Familie.

Ich denke nicht, dass sich dein Mann ändern lassen wird. Das ist eben einfach nicht sein Ding, er klingt eher introvertiert, ein Eigenbrödler.... das ist dann wohl so. Vielleicht lässt es sich verbessern. Aber je mehr du dich darauf versteifst, desto kniffliger wird es wohl werden.