Cassiopeia11
Neues Mitglied
Hallo in die Runde!
Ja, ich habe die Überschrift genau so gemeint. Während anscheinend die ganze Nation dem Ende des Lockdowns entgegenfiebert, habe ich panische Angst davor.
Kurz zu mir: Ich bin weiblich, fast 40 Jahre alt, ewiger Single und kinderlos, und lebe in einem Haus auf dem Land mit meiner Mutter und meinen Katzen. Meine Kindheit und Jugend war auf so vielen Ebenen schwerst traumatisch durch einen grausamen Vater (Missbrauch auf allen Ebenen bis hin zum Versuch, Mutter und Kind zu töten). Mit anderen Kindern konnte ich noch nie bzw. sie nicht mit mir, daher hatte ich in Kindergarten und Schule schweres Mobbing zu ertragen (bis hin zum täglichen grün- und blau-Prügeln), und die Lehrer haben weggeschaut ("soll sie sich halt wehren").
Seit ich von der Schule weg bin, habe ich Menschen so gut es geht nur noch gemieden. Während meines Studiums habe ich fast nur von Zu Hause gelernt und bin lediglich zu den Prüfungen gegangen. Die Sache ist die, ich habe mich glücklich und zufrieden gefühlt. Dann begann der Berufseinstieg, und seitdem geht es mir dreckig. Ich habe viele Arbeitsstellen gewechselt, weil ich - wie damals in der Schule - gemobbt wurde. Offenbar können Menschen immer noch nicht mit mir und ich nicht mit ihnen. Inzwischen habe ich ein großes Glück, einen Kollegenkreis zu haben, der mich mag - und dieses Glück weiß ich auch sehr zu schätzen. Aber ich fühle mich trotzdem unter ihnen nicht wohl, es geht mir schlecht, wenn ich unter Leuten sein muss.
Also habe ich vor einigen Jahren mit einer Psychotherapie begonnen, weil ich wollte, dass es mir besser geht. Und es ging auch vieles weiter, ich habe gelernt, mich irgendwie zu überwinden, mich in Gruppensituationen zu begeben. Es hieß ja immer, man muss sich nur umprägen, und je öfter ich das mache und positive Erlebnisse habe, desto eher werden die Angstgefühle weniger.
Nur stimmt das bei mir nicht!
Vor der Corona-Pandemie habe ich das einfach hingenommen, darin bin ich ja gut, weil ich mir dachte, ok, das ist das Nonplusultra, besser wirds wohl nicht. Aber nur so kann ich es irgendwie schaffen, meiner Arbeit nachzugehen. Ja, ich habe außer am Wochenende niemals eine Nacht gut geschlafen, war jeden Feierabend völlig erschöpft und zu erledigt für alles, und hatte ständig Bauchschmerzen und Weinkrämpfe. Aber warum nur? Immerhin werde ich ja nicht mehr gemobbt! Ich habe auch versucht, Freundschaften zu finden, da das "ja wichtig ist". Und ich wollte einfach normal leben, so wie andere.
So, und jetzt kam die Pandemie und damit der Lockdown, und unsere Firma hat zähneknirschend alle Mitarbeiter vor Monaten ins Home Office geschickt. Und siehe da, es geht mir das erste Mal nach 15 Jahren wieder gut!!! Ich schlafe gut, bin ausgeglichen und zufrieden und voller Energie für mich privat (ich betätige mich gern künstlerisch), und das, obwohl das Arbeitspensum selbst eher gestiegen ist. Das Wissen, dass unsere Firma es nicht erwarten kann, das ungeliebte Home Office wieder abzudrehen, erfüllt mich mit Brechkrämpfen (keine Übertreibung).
Was soll ich denn machen? Ich dachte immer, ich muss das alles halt hinnehmen (siehe oben), weil es halt im Arbeitsleben nicht besser geht, und jetzt habe ich seit November keine Menschenseele mehr gesehen (nicht mal meine Therapeutin), und nichts geht mir ab! Ich liebe dieses Leben, ich bin einfach am glücklichsten alleine zu Hause, alles, wonach ich in der Therapie gestrebt habe, kam ganz offensichtlich nicht aus mir, sondern war nur der Zwang von außen, "normal" zu sein. Ich will offensichtlich gar keine Sozialkontakte, die machen mich krank!
Und was jetzt? Ich heul grad schon wieder. Ich brauche meinen Job, weil ich mein Häuschen noch abbezahlen muss (das ist meine Burg, meine Festung, mein Nest) und meine Mutter finanziell unterstütze UND meine Kätzchen - die mir meien Kinder sind - brauchen auch ein Budget (Essen, Tierarzt etc.). Aber jetzt, wo ich gerade klar sehen kann, wie ich wirklich leben will, dass es wirklich einen Weg gäbe, wo ich glücklich sein kann und weiß, dass es mir verwehrt bleiben wird, falle ich in ein tiefes Loch.
:-(
LG Cassy
Ja, ich habe die Überschrift genau so gemeint. Während anscheinend die ganze Nation dem Ende des Lockdowns entgegenfiebert, habe ich panische Angst davor.
Kurz zu mir: Ich bin weiblich, fast 40 Jahre alt, ewiger Single und kinderlos, und lebe in einem Haus auf dem Land mit meiner Mutter und meinen Katzen. Meine Kindheit und Jugend war auf so vielen Ebenen schwerst traumatisch durch einen grausamen Vater (Missbrauch auf allen Ebenen bis hin zum Versuch, Mutter und Kind zu töten). Mit anderen Kindern konnte ich noch nie bzw. sie nicht mit mir, daher hatte ich in Kindergarten und Schule schweres Mobbing zu ertragen (bis hin zum täglichen grün- und blau-Prügeln), und die Lehrer haben weggeschaut ("soll sie sich halt wehren").
Seit ich von der Schule weg bin, habe ich Menschen so gut es geht nur noch gemieden. Während meines Studiums habe ich fast nur von Zu Hause gelernt und bin lediglich zu den Prüfungen gegangen. Die Sache ist die, ich habe mich glücklich und zufrieden gefühlt. Dann begann der Berufseinstieg, und seitdem geht es mir dreckig. Ich habe viele Arbeitsstellen gewechselt, weil ich - wie damals in der Schule - gemobbt wurde. Offenbar können Menschen immer noch nicht mit mir und ich nicht mit ihnen. Inzwischen habe ich ein großes Glück, einen Kollegenkreis zu haben, der mich mag - und dieses Glück weiß ich auch sehr zu schätzen. Aber ich fühle mich trotzdem unter ihnen nicht wohl, es geht mir schlecht, wenn ich unter Leuten sein muss.
Also habe ich vor einigen Jahren mit einer Psychotherapie begonnen, weil ich wollte, dass es mir besser geht. Und es ging auch vieles weiter, ich habe gelernt, mich irgendwie zu überwinden, mich in Gruppensituationen zu begeben. Es hieß ja immer, man muss sich nur umprägen, und je öfter ich das mache und positive Erlebnisse habe, desto eher werden die Angstgefühle weniger.
Nur stimmt das bei mir nicht!
Vor der Corona-Pandemie habe ich das einfach hingenommen, darin bin ich ja gut, weil ich mir dachte, ok, das ist das Nonplusultra, besser wirds wohl nicht. Aber nur so kann ich es irgendwie schaffen, meiner Arbeit nachzugehen. Ja, ich habe außer am Wochenende niemals eine Nacht gut geschlafen, war jeden Feierabend völlig erschöpft und zu erledigt für alles, und hatte ständig Bauchschmerzen und Weinkrämpfe. Aber warum nur? Immerhin werde ich ja nicht mehr gemobbt! Ich habe auch versucht, Freundschaften zu finden, da das "ja wichtig ist". Und ich wollte einfach normal leben, so wie andere.
So, und jetzt kam die Pandemie und damit der Lockdown, und unsere Firma hat zähneknirschend alle Mitarbeiter vor Monaten ins Home Office geschickt. Und siehe da, es geht mir das erste Mal nach 15 Jahren wieder gut!!! Ich schlafe gut, bin ausgeglichen und zufrieden und voller Energie für mich privat (ich betätige mich gern künstlerisch), und das, obwohl das Arbeitspensum selbst eher gestiegen ist. Das Wissen, dass unsere Firma es nicht erwarten kann, das ungeliebte Home Office wieder abzudrehen, erfüllt mich mit Brechkrämpfen (keine Übertreibung).
Was soll ich denn machen? Ich dachte immer, ich muss das alles halt hinnehmen (siehe oben), weil es halt im Arbeitsleben nicht besser geht, und jetzt habe ich seit November keine Menschenseele mehr gesehen (nicht mal meine Therapeutin), und nichts geht mir ab! Ich liebe dieses Leben, ich bin einfach am glücklichsten alleine zu Hause, alles, wonach ich in der Therapie gestrebt habe, kam ganz offensichtlich nicht aus mir, sondern war nur der Zwang von außen, "normal" zu sein. Ich will offensichtlich gar keine Sozialkontakte, die machen mich krank!
Und was jetzt? Ich heul grad schon wieder. Ich brauche meinen Job, weil ich mein Häuschen noch abbezahlen muss (das ist meine Burg, meine Festung, mein Nest) und meine Mutter finanziell unterstütze UND meine Kätzchen - die mir meien Kinder sind - brauchen auch ein Budget (Essen, Tierarzt etc.). Aber jetzt, wo ich gerade klar sehen kann, wie ich wirklich leben will, dass es wirklich einen Weg gäbe, wo ich glücklich sein kann und weiß, dass es mir verwehrt bleiben wird, falle ich in ein tiefes Loch.
:-(
LG Cassy