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Gast

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Hallo,
ich bin 22 Jahre und bin beruflich ziemlich unzufrieden.
Erstmal ein kurzer Abriss.
2012 habe ich mein Abitur abgelegt. Aus Faulheit und im nachhinein auch Dummheit leider nur mit einem Schnitt von 3,1. Aber gut Hauptsache überhaupt Abitur. Danach begann ich, ohne mich großartig zu informieren, frei nach dem Klischee, BWL an einer TU zu studieren. Nach 2 Semestern brach ich dieses Studium allerdings ab. Mich interessierte die Materie kein bisschen und da mir Mathe noch nie lag und ich mich damit immer sehr gequält habe, war dies im Studium das totale K.O Modul. Die reine Qual.
Tja was nun fragte ich mich. Ich nahm mir ein halbes Jahr zeit und dachte erstmals intensiv über meine Zukunft nach. Nach vielen Gesprächen mit Verwandten, Freunden und Beratern, sei das Arbeitsamt oder private Agenturen, legte man mir immer nah zu Studieren. Weil man mit einer Ausbildung finanziell gesehen heute ziemlich beschissen darstehen würde. Ich entschied mich für zwei berufliche Wege, wo ich nach Beratung und Überlegung wusste, das passt zu mir, das macht mir Spaß.
1. Für das Studium für den gehobenen Dienst der Polizei. Dort schon die erste Enttäuschung. Während ein Freund es schaffte und mich jetzt mit seinen Geschichten runterzieht, wurde ich wegen Allergien und zu geringem Visus für Unttauglich erklärt. Ein starker Rückschlag den ich bis heute nicht ganz überwunden habe, da absoluter Traumberuf.
2. Richtung: Ein Studium im Medienbereich. Ziel war hier später Redakteur zu werden und Sendungen und Projekte zu betreuen. Doch auch hier musste ich feststellen, das heute jeder was mit Medien machen will und der Bereich heillos überlaufen ist. Mit einem Schnitt von 3,1 konnte ich ein Studium an einer Hochschule vergessen. Wartesemester von 10 Semstern und mehr würden anfallen. Also entschied ich mich für eine Ausbildung. Mediengestalter oder Medienkaufmann. Nur leider gab es nach intensiver Suche nur insgesamt 25 offene Plätze in meiner Region und ich wurde nicht genommen. Eine private Uni oder Schule kam aus Geldmangel nicht infrage. Auch wegziehen ging nicht, da meine Eltern gut verdienen, mich aber nach einem gescheiterten Studium nicht mehr unterstützen wollen und ich auch kein Baföganspruch habe. Ein Teufelskreis. Ich verfiel in starke Trauer. Beide Traumberufe kann ich also nicht ergreifen. In diesem einen Leben was ich nur besitze kann ich also mich nicht so verwirklichen wie ich will. Die Zeit drängte ich wurde immer älter und auch die Eltern sagten nun "mach was junge!". Ich entschied mich, da ich zumindest Kontakt zu Menschen haben wollte und technikinteressiert bin, eine Ausbildung zum IT-Kaufmann zu machen. Die Ausbildung ist aber auch wieder mathelastig und interessiert mich nur semi. Es ist nunmal nicht das was ich eigentlich will. Trotzdem werde ich sie durchziehen. Zudem macht es mich fertig das alle um mich rum studieren. Überall hört man wie viele heute studieren und das ein Studium das A und O ist. Ich will die finanzielle Lage die mir meine Eltern bieten konnten, auch beibehalten, habe aber Angst mit einer Ausbildung nicht so viel zu verdienen. (2000 netto Stk 1). Da auch ein Studium in die Richtung meiner Ausbildung nicht in Frage kommt, wegen Mathe und aus Interesse, frage ich mich wie meine Zukunft aussieht. Kann ich doch noch irgendwie Redakteur werden, oder bin ich mit 25 am Ende meiner Ausbildung schon zu alt !?
 
Hallo Gast,

klingt vielleicht klischeehaft aber mit 22 Jahren stehst du erst am Beginn deines (Berufs)Lebens! Wenn du jetzt schon Panik schiebst was wird in ein paar Jahren sein? Probleme welcher Couleur auch immer wird es immer geben. So ist das Leben nun mal. Wie sieht es aus wenn du mit einem Betreuer der Arbeitsagentur deinen Berufsplan/Berufswunsch durchsprichst? Vielleicht gibt es die Möglichkeit dass sie dir die Ausbildung/Studium vorfinanzieren und du sie dann zurückzahlst. Wäre auch für deine Eltern ein Weg um dir weiterzuhelfen.

Ehrlich gesagt finde ich den Rat deiner Freunde, Bekannten bzw. der AA, nur mit Studium kannst du im Berufsleben was schaffen bzw. bist du was wert, mehr als Realitätsfremd!!!

Deine beiden Traumberufe sind meiner Meinung nach sehr konträr - aber mach-u. erreichbar. Was bei dir ziemlich deutlich rüberkommt ist das du von Beginn an gleich richtig gut verdienen willst. Das vergiss mal schnell wieder, das trifft in den seltensten Fällen ein. Je mehr Praxiswissen und Erfahrung du zu deinem Abitur vorzuweisen hast umso mehr kannst du deinen Wert/Preis später bestimmen. Von daher wäre eine Ausbildung/Lehre keine schlechte Idee, würdest du dabei nämlich beides sammeln können. Mit einem Abiturzeugnis alleine wird das nicht klappen.

Du schreibst dass der „gehobene“ Polizeiberuf ebenfalls ein Berufswunsch von dir sei, du die Aufnahme aus Gesundheitsgründen nicht geschafft hast. Gestatte mir die Frage „Warum muss es der gehobene Dienst sein?“ Warum fängst du nicht in kleinen Schritten an und arbeitest dich schrittweise nach oben? Was auch wichtig wäre das du deine Allergie behandeln lässt. Was genau meinst du mit geringem Visus? In meinem Freundeskreis gibt es Polizisten die Brille tragen müssen. So du also nicht blind wie ein Maulwurf bist sollte das ebenfalls kein Hinderungsgrund sein um Polizist zu werden.

Also versuche deine Probleme (Allergien, Visus) in den Griff zu bekommen und starte einen neuen Versuch eine Ausbildung bei der Polizei zu machen oder eben im Medienbereich. Es liegt hauptsächlich an dir und deiner Hartnäckigkeit einen deiner Traumberufe zu realisieren. Aufgeben sollte niemals eine Option sein um seine Ziele zu erreichen!

In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute und drück dir die Daumen das eines von beiden für dich machbar ist.

LG ParadiseAngel62
 
Ist denn der Polizistenberuf wirklich dein Traum? Wenn du genauso gern etwas mit Medien machst, klingt das für mich etwas wie einfach eine Idee, da beide Berufe schon sehr unterschiedlich sind.

Als Polizist bist du häufig Gewalt ausgesetzt und kannst den Beruf oft aus gesundheitlichen Gründen nicht ewig ausüben. Aber wenn man dich dort abgelehnt hat, sind deine Chancen ohnehin gering, noch angenommen zu werden. Sehschärfenmangel und Allergien kann man nicht einfach wegdiskutieren.

Vielleicht findest du etwas Ähnliches, obwohl der Zoll dich vermutlich auch ablehnen wird. Da müsste ein Erfahrener Rat geben.

Wärst du denn bereit, dich für den Medienbereich auch deutschlandweit zu bewerben? Dass du in deiner Region nichts gefunden hast, heißt ja nicht, dass es nicht möglich ist.

Und dass eine Ausbildung heute nichts mehr bringt, ist Quatsch, genau wegen diesem Gerede finden viele gute Unternehmen, die händeringend junge Menschen suchen, oftmals leider keine Azubis mehr oder nehmen nachher doch die Studienabbrecher auf, die damit Zeit verschwendet haben. Und studieren kann man auch später noch, nebenberuflich zum Beispiel.

Du bist definitiv nicht zu alt, um etwas zu erreichen und dir deine Wünsche zu erfüllen, du darfst nur nicht bei den ersten Schwierigkeiten aufgeben, sondern musst es weiterverfolgen.
 
Das mit der Polizei ist leider wirklich gelaufen. Die Allergie könnte man mit einer Sensibilisierung zwar beheben, aber wegen dem Visus mir die Augen evtl. Lasern zu lassen, da hörts dann auch auf. Zudem gibt es auch noch ein anderes gesundheitliches Problem, also die Polizei ist als Beruf leider nicht mehr möglich. Was mich aufgrund von Sicherheiten, Verdienst und dem Berufsbild sehr traurig und depressiv macht, zudem machen ein paar Freunde gerade das Studium zum gehobenen Polizeidienst.

Der Haken bei dem Medienstudium sind eigentlich meine Finanzen und mein Abischnitt. Mein Vater verdient gut, also kein Bafög Anspruch. Meine Eltern bzw. auch Verwandten wollen mich für "so ein Studium" aber nicht unterstützen. Das heißt ich bekomm kein Pfennig. Ich dürfte zu Hause wohnen bleiben, als Entlastung. Sprich ich muss mich auf den Raum Berlin/ Brandenburg beschränken. Wohne in diesem Raum. In Potsdam gibt es eine Hochschule, da ist es aber schwer reinzukommen, wegen Aufnahmetest und etc. etc. Da muss man schon wirklich Talent für haben. Ansonsten gibt es nur die klassichen, aber auch heillos überlaufenden Studiengänge, wie Publizistik, Medienwirtschaft etc. etc. Was mich eher interessieren würde sind eigentlich Studiengänge die nur an Privatunis angeboten werden. Dort gibt es spezielle Studiengänge wie TV Redakteur, Funk- und Fernsehwissenschaft. Nur kosten diese Studiengänge an die 23.000€. Zudem noch Lehrmaterialien, und ab 25 auch noch die Krankenkasse , also rund 25.000€. Mit all dem Ausbildungslohn komm ich nur auf 15.000€. Aber auch nur wenn ich wirklich alles anspare. Vor einem Privatkredit, habe ich zu große Angst. Aber was soll ich machen. In meinem Ausbildungsberuf, kann und will ich nicht 40 Jahre arbeiten, aber meine Träume kann ich anscheinend auch nicht verwirklichen. Würde sich eine Studium an einer Privatuni auch überhaupt rechnen. Wie sind den die Jobaussichten. Die ganzen Beratungsagenturen meinen durchaus gut, im Netz heißt es eher semi optimal...
 
Hallo , Du bist ja noch jung und im Grunde bedeutet das Dir stehen alle Türen offen , durch die Du bereit bist, zu gehen.

Die Beamtenlaufbahn als sicherer Garant für ne angebliche Altersrente - ist ja heute auch nicht mehr , was sie mal war .

Ob Du in 40 Jahren wirklich sorgenfrei davon leben könntest ?

Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich versuchen mir nicht ein A für ein O vorzumachen, sondern den ganzen Realismus zusammennehmen.

Man hört ja so einiges .

Da sich die ganze Sache letztendlich darauf hinauskristallisiert , das man vernünftig verdient , was weglegen kann und damit sorgenfreier ist , würde ich mir einen Studiengang suchen, der
a ) nicht zu anstrengend ist , ich würde das dann mit meinem Inneren Schweinehund ausmachen , der ganz klar eher faul ist, als fleissig .
b) mich nicht überfordert , schließlich ist mir bewußt ich kann , wenn ich will, aber genau da ist der Hund begraben , will ich ? - oder gerate ich wegen Punkt a an einen Punkt , wo ich aufholen muß , was ich nicht aufholen will , weil ich mich hängen lasse ...

c ) mir genug einbringt , so ein Durchschnittsstudium dauert 4 Jahre , dann sollte das verdienen los gehn. Wenn Du jeden Monat nen 1000der zurücklegen kannst und rechnest , dann sind das in 10 Jahren 120.000 und in 40 Jahren 480.000 , natürlich solltest Du Dir nichts vom Mund absparen müssen und es gibt sicher auch Wege , das Ziel früher zu erreichen , aber will ich die gehen ( a,b)?

Also würde ich mir überlegen - ein vernünftiger Kompromis muß her und den würde ich mir suchen .

Frage doch mal Deine Eltern , viele Bereiche werden erst interessant , wenn man dort hineinblickt , tut man aber ja oft nicht , man denkt es sei dröge und andersrum hören sich viele Bereiche kreativ und selbstverwirklichend an , sind aber bei genauerer Betrachtung eine Form geistiger Fließbandarbeit .

Von daher , lieber einmal genau in die Bereiche reinschauen , sich Rat holen , da gibt es ja verschiedene Stellen und Möglichkeiten und wenn man dann sicher ist , das Ding durchziehen .
 
Danke schonmal für die vielen Antworten. Im Endeffekt wird es darauf hinauslaufen, das ich meine Ausbildung zu Ende mache und danach noch ein Jahr aus monitären Gründen weitermache. Meine Eltern sind geschieden. Mein Vater verdient zwar sehr gut, ist aber sehr stur und hat die Einstellung, das man sich hocharbeiten muss. Sprich Geld für ein Medienstudium oder Studium allgemein ist in seinen Augen schwachsinn. Er ist halt der klassische Arbeiter, der sich noch hocharbeiten konnte. Meine Mutter dagegen verdient nur sehr wenig. Die Unterstützung fürs erste Studium war auch schon ein harter Kampf und ging auch nur positiv aus, weil ein Bekannter auf das Gesetz verwieß, das die Erstausbildung bezahlt werden muss.
Ich habe nur die große Angst das ich in meinem Ausbildungsberuf ende und das doch die nächsten 40 Jahre machen muss. Zudem hatte ich am Wochenende Ehemaligentreffen. So gut wie jeder studiert. Und wenn man dann hört wie viel neue Leute sie alle kennenlernen, mit denen sie auf einer wellenlänge sind, wie toll das Studentenleben ist und was sie für Möglichkeiten haben.... da kommt mir das Grauen! Vorallem aber haben wir und auch über Gehälter unterhalten. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Viele steigen mit ca. 1,8 -2 k netto ein. Ein Freund meinte das ich mit meiner kaufmännischen Ausbildung froh sein kann mit 60 Jahren, mal sowas zu verdienen (in STK 1). Ist denn unser Ausbildungssystem wirklich so wertlos geworden ? Sind selbst 2000 netto als IT Kaufmann erst gegen Ende oder Mitte der Karierre möglich. Viele werden wieder sagen Geld ist nicht alles, oder ich will nur schnell viel verdienen. Das stimmt aber nicht. Ich will 1. Nur ein Job der mich erfüllt und mir Spaß macht und 2. von dem ich gut ohne Sorgen leben kann. Und von 1,2 k netto kann man das nicht. =(
 
aWenn mans vernünftig anfängt , geht das , denke ich , bei vielen.

Kann aber auch sein , dass einer 4000 netto hat und regelmässig am 20. des Monats pleite ist ....

Bei 1200 netto bleibt Dir nur noch ein 450 Euro job - sind 1650 - ja und den Rest ...kannste Dir ertrödeln ....

na , jeder muß halt sehen, wie er lang kommt - "freie Marktwirtschaft , das ist ...."
 
Hallo TS,

vielleicht hilft dir auch aus finanzieller Sicht weiter, dass in der Regel eine Zweitausbildung von der Steuer absetzbar ist - wenn du eine eigene Steuererklärung abgibst. Das würde sich sicherlich lohnen.

Und was die Entscheidungslosigkeit angeht: Ich kann dich total verstehen! Ich habe meinen Bachelor jetzt abgeschlossen und habe ab dem 4. Semester angefangen, an allem zu zweifeln, das hält nun seit gut 1,5 Jahren an und ich stehe jetzt mit einem Abschluss aber ohne Job und auch ohne richtigem Plan B da. Ich habe auch ein paar Ideen, aber richtig entscheiden kann ich mich nicht 🙁
Wen so etwas betrifft, der hat ein sehr schweres Los gezogen, aber sei dir auch sicher, es gibt viele viele, denen es so geht. Und das Zweifeln liegt auch zu großen Teilen am Alter! Man ist einfach noch jung und einfach trotz allem noch immer recht unerfahren, das sind alles Faktoren die die Entscheidungslosigkeit nähren.

Aber du findest deinen Weg bestimmt! Deine Ideen sind doch jedenfalls durchaus gut
 
Als Redakteur sollte man auch nicht sonderlich viel verdienen, jedenfalls nicht bei einer Wald & Wiesen-Zeitung. Außerdem sind Journalisten m.W. häufig Quereinsteiger, z.B. studierte Germanisten oder Politologen. Das drückt ebenfalls die Löhne, da viel Konkurrenz.
 

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