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Organspende ja/nein???

Heinzelmänchen

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

ich hab mir in der Vergangenheit vermehrt Gedanken über Organspende bzw. Ausstellung eines Organspendeausweises gemacht.
Nun wollte ich dieses Thema hier mal ins Forum stellen, um auch Eure Meinung zu erfahren.
Habt Ihr auch schon mal darüber nachdacht, einen Organspendeausweis mit Euch zu führen???
Fakt ist, dass es viel zu viele Menschen gibt, die eine Organspende zum überleben benötigen, es aber leider viel zu wenig Organspender gibt. Auch die Bürokratie macht oft einen Strich durch die Rechnung. Heißt, wenn ein Mensch verstorben ist, der einen Spenderausweis besitzt, also zu Lebzeiten sich für sich zu Lebzeiteneine zu einer Organspende entschieden hat, im Todesfall die Organspende nicht stattfindet, wenn Angehörige es nicht wollen. Natürlich ist auch zu bedenken, was Angehörige empfinden bzw. wollen.
Aber - im Optimalfall kann ein Verstorbener 8 (in Worten acht) Menschen durch Organspende helfen, weiter zu leben, bzw. eine wesentlich bessere Lebensqualität zu haben
Ist es nicht totaler Egoismus, all diese lebensrettenden Organe mit ins Grab zu nehmen, wo sie garantiert niemanden helfen????? Gut, ich gebe zu, dass ich, bevor meine Freundin an einer Nierenkrankheit erkrankt ist, auch anderst gedacht habe. Aber mittlerweile denke ich, dass es wirklich egoistisch ist, keinen Organspendeausweis zu besitzen.
Glaubt Ihr nicht auch, dass alle Menschen, die ein Spenderorgan brauchen, den Inhabern von Spenderausweisen ewig dankbar sind??? Ich kann nun nur für die Nieren sprechen. Aber ich kann euch sagen, dass ein Leben mit Nierenerkrankung nur noch ein Überleben ist. Du darfst sehr viele Dinge nicht essen, kein Eiweis z.B. Du bist u.U. an der Dialyse. Musst Dein ganzes Leben darauf abstimmen. usw.usw.
Und die Warteliste für ein Spenderorgan ist sehr, sehr lang. Die meistens Patienten versterben, bevor Sie an der Reihe für ein Organ wären. Leider!!! Könnte man nicht ein Forum mit dem Namen Organspende gründen, oder so? Oder könntet Ihr nicht alle Eure Bekannten oder Freunde für dieses Thema sensibilisieren??? Treffen kann es leider jeden. Dich, mich, uns alle.
Ich bin sehr auf Eure Meinung gespannt.

Eurer
Heinzelmänchen
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gästle

Gast
Hallo!

Bin zu dieser frühen Stunde schon wach :)
Sehr interessant das Thema.
Ich muss zugeben, dass ich selbst keinen Spendeausweis habe... ich hab schon sehr oft darüber nachgedacht, aber hab mich immer wieder "nicht" durchgerungen. Weis auch nicht wieso. Das ist ein Thema, dass nicht so richtig an die Öffentlichkeit getragen wird, dabei ist es so wichtig.

Wie läuft das eigentlich? Bin ich dann irgendwo registriert? Oder hab ich einfach nur diesen Ausweis bei mir?

Viele haben ja "Angst", dass wenn sie registriert sind, dass sie dann lebende Ersatzteillager für Menschen sind, die Geld haben....wenn du weist was ich meine. So denke ich zwar nicht, aber ich kann die Menschen die so denken auch verstehen.

Du kennst dich da ja sicher aus. Muss man sich da registrieren lassen irgendwo oder reicht so ein einfacher Ausweis?
Ich selbst war vor nem halben Jahr mit der Sache konfrontiert. Mein Dad is ja damals ins Koma gefallen. Die Ärztin hat mich und meine Familie gefragt, wie es mit Organspende aussehen würde. Meine Mum reagierte darauf eher skeptisch, ich hab gemeint, dass wenn er damit ein anderes Leben retten kann, das seinem Leben einen zusätzlichen Sinn geben würde. Leider sind seine Organe aber alle zu schwach bzw. "schlecht", als dass man sie "gebrauchen" könnte, falls er sterben würde. Wie sich das jetzt anhört...

Ich bin grundsätzlich dafür. Nur gehört da denke ich mal mehr Aufklärungsarbeit dahinter. Allgemein in der Öffentlichkeit. Schau dir an welche Aktionen es gibt, so wie "Du bist Deutschland" - Da könnte man doch auch ne Aktion machen Deutschlandweit, sowas wie "Rette Leben" oder so, und Organspendeausweise überall auslegen oder verteilen lassen oder sowas.

Sinnvoll wäre es!

LG
Gästle
 
A

andastra

Gast
Hallo Heinzelmännchen,

also ich habe einen Organspendeausweis. Und das schon sehr lange ... weiss gar nicht, wann ich mir meinen ersten besorgt habe, war da aber auf jeden Fall noch in der Schule. Hab auch mit meiner Ma drüber geredet, denn die wäre ja zu der Zeit diejenige gewesen, die das im Krankenhaus hätte regeln müssen.

Ich finde auch, wie Gästle schon sagte, dass die Aufklärungsarbeit in Deutschland mehr als mies ist, was Orgenspende angeht. Ich weiss ja nicht, woran es liegt, dass viele Leute keinen Ausweis haben, aber Unwissenheit wird wohl bei vielen ganz oben auf der Liste stehen. Denn viele Leute haben da bestimm Horrorszenarien vor Augen, wie Körper ausgenommen werden und nur noch aus Haut und Knochen bestehen ... oder dass Patienten nicht am Leben erhalten werden, um an die Organe zu kommen ... oder ... Also sollten sich die Politiker und Ärzte und div. Organisationen mal an die Arbeit machen und werben, was das Zeug hält, damit die Spendenbereitschaft steigt!

Schlimm finde ich z.B. die Einstellung von Menschen wie dem Freund einer guten Freundin. Der erhebt den Anspruch auf ein Spenderorgan, ist aber nicht bereit, zu spenden. Klar sollte man nicht nach dem "Auge um Auge, Zahn um Zahn"-Prinzip handeln, aber mal im Ernst: Wieso sollte ich nicht jemandem mit meiner Niere helfen, wenn ich die eh nicht mehr brauchen kann??? Ich seh das jedenfalls so. Ich hätte gern, dass mir jemand mit einem seiner Organe hilft, wenn ich eins brauche, also bin ich bereit, das Gleiche zu tun (was nicht bedeutet, dass ich in allen Lebenslagen so denke, aber meine Oma hat mir mal gesagt, dass ich andere Leute so behandeln soll, wie ich selbst auch behandelt werden möchte ... dummerweise fällt mir das Sprichwort nicht mehr ein).

Mehr fällt mir grad nicht ein ...

Lieber Gruß an alle!
 

~~SunShine~~

Mitglied
Hallo!

Also, ich find das auch ein gutes Diskussionsthema.
Ich habe schon viele Jahre einen Organspendeausweiß.Ich trage den auch immer im Geldbeutel bei mir. Einfach aus Überzeugung und weil auch ich möchte das mir geholfen wird, sollte ich mal ein Spenderorgan benötigen.
In dem Ausweiß kann man eintragen was für Organe man spenden möchte, welche keinesfalls usw. Man kann die Entscheidung auch einem 3. überlassen.
Registriert wird das nirgends. Im Fall eines Falles "findet" man ihn oder fragt halt die Angehörigen.

@ Heinzelmännchen

Ich wünsche Deiner Freundin und Dir ganz viel Kraft für das was ihr bevorsteht! Ich habe in der Dialyse gearbeitet, weiß was da auf die Patienten zukommt. Ich hab es irgendwann nervlich nicht mehr ausgehalten dieses Leid und auch die Warterei auf ein Spenderorgan zu sehen........
 
S

Standhafter

Gast
Organspende ja !
seit 10.07.2002 habe ich diesen Ausweis / selbst ausgefüllt mit der Erklärung zu Organspende von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung...
Habe aber keine Ahnung, ob das ein rechtsgültiges Papier ist ! Liegt im Geldbeutel und nutzt sich so langsam ab. Ist auch größer als eine Kreditkarte, etwa so groß wie der Personalausweis. Und genau da fängts doch schon an: Wer weiss denn, ob das gültig / alleingültig ist ? So einen Lappen kann man doch immer einstecken und wenn wirklich was passiert... .wer schaut da in den Geldbeutel, ob so ein Ausweis drinsteckt. Zufall, wenn die Polizei dann nach Adressen sucht, kanns viel zu spät sein .
Ich bin dafür, das allen Verstorbenen etwaige Organe entnommen werden könnten. Dann gäbe es überhaupt keine Probleme, weil genügend Spender da wären und niemand auf ein Ableben eines etwaigen Spenders warten muß. Tschuldigung , so ist halt meine Meinung.
 

~~SunShine~~

Mitglied
Standhafter meinte:
Organspende ja !
seit 10.07.2002 habe ich diesen Ausweis / selbst ausgefüllt mit der Erklärung zu Organspende von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung...
Habe aber keine Ahnung, ob das ein rechtsgültiges Papier ist ! Liegt im Geldbeutel und nutzt sich so langsam ab. Ist auch größer als eine Kreditkarte, etwa so groß wie der Personalausweis. Und genau da fängts doch schon an: Wer weiss denn, ob das gültig / alleingültig ist ? So einen Lappen kann man doch immer einstecken und wenn wirklich was passiert... .wer schaut da in den Geldbeutel, ob so ein Ausweis drinsteckt. Zufall, wenn die Polizei dann nach Adressen sucht, kanns viel zu spät sein .
Ich bin dafür, das allen Verstorbenen etwaige Organe entnommen werden könnten. Dann gäbe es überhaupt keine Probleme, weil genügend Spender da wären und niemand auf ein Ableben eines etwaigen Spenders warten muß. Tschuldigung , so ist halt meine Meinung.

In den persönlichen Sachen wird schon nachgesehen, bei einem Unfall z.B. Ist ja auch logisch, der Verletzte könnte Allergiker oder dergleichen sein.....
Der Organspendeausweiß trägt Deine Unterschrift, und wenn Du ihn bei Dir trägst, Deine pers. Papiere ect. kann man davon ausgehen das es Deiner ist.
Übrigends, werden die Angehörigen des Hirntoten immer nocheinaml gefragt ob man die Organe entnehmen kann! Wenn die NEIN sagen, dann nützt den Medizinern auch ein Organspendeausweiß nix.

Einerseits finde ich es auch gut, wenn jeder automatisch beim Hirntot (nicht wenn verstorben) zum Organspender wird. ABER wo bleibt da das Recht auf Selbstbestimmung? Ist schon ein heikles Thema......
 

Mäusemama

Mitglied
Hallo Heinzelmännchen,

ich trage selber auch schon seit vielen Jahren einen Organspendeausweis bei mir und finde es wichtig das alle Menschen sich bewußt damit auseinander setzen denn treffen kann es jeden. Ich finde es auch wichtig für die Angehörigen denn sollte mir etwas passieren habe ich mit dem Ausweis meinen Standpunkt klar deutlich gemacht und die Angehörigen müssen diese in einer eh schon schwierigen Situation nicht treffen. Meine Schwestern sind da ganz anderer Meinung aber ich stehe dazu und letztes Jahr auf dem Kirchentag habe ich mehrere Diskussionen über Organspende mir angehörtauch von Menschen die jetzt eine Chance auf ein gesundes Leben haben und das hat michnur darin bestärkt das es richtig ist diesen Ausweis zu haben, ich versuche es auch meinen Freunden nahe zu bringen aber zwingen darf man niemanden. Ich wünsche dir viel Kraft und sende dir liebe Grüße Mäusemama
 

shalimar

Aktives Mitglied
Ich trage auch immer einen Organspendeausweis bei mir denn ich denke ich kann dann eh nix mehr mit anfangen ( mit meinen Organen) kraß gesagt......

Und bin im Falle das mal mit mir was sein sollte auch dankbar, für eine eventuelle Organspende.
 

TanjaJ.

Mitglied
Hallöchen,

also ich habe mir auch einen Organspendeausweis zugelegt, oder besser mehrere, aber alle halt mit gleichem Inhalt.

Einen habe ich bei den Papieren daheim, einen im Geldbeutel, einen beim Führerschein, und einen beim Impfpass.

So bin ich immer sicher, dass ich einen dabei habe.
:) :) :) :)
 

Heinzelmänchen

Aktives Mitglied
Hallo an alle und erst mal besten Dank für Eure Statements

@ Gästle.

Danke für Dein ausführliches Statement. Wir hatten gestern abend ja schon getalkt.

@ Andrea 1981

Die Meinung die Du vertrittst, ist eigentlich nachvollziebar und logisch. Nach dem Motto: "Wenn Du bereit bist zu geben, dann wirst Du im Falle eines Falles auch bekommen."
Ist aber wahrscheinlich nicht umsetzbar. Wie sollte man das denn managen? Du must sterben, weil Du nicht bereit warst, selbst zu spenden und Du darst leben , weil Du ein Spenderorgen bekommst, weil Du bereit warst selbst zu spenden? Das geht nicht.

@ Shalimar
Ich finde es ganz toll, dass Du einen Spenderausweis besitzt. Sprichst Du auch mit deinen Freunden und Bekannten darüber??? Man muss dafür sorgen, dass unsere Mitmenschen für dieses Thema sensibilisert werden.

@ SunShine
Natürlich ist das Recht auf Selbstbestimmung außerordentlich wichtig. Aber ich denk halt auch an all die Menschen, die ein Spenderorgen brauchen.

@Standhafter
Natürlich wäre es eine Superlösung, wenn man Verstorbenen die entsprechenden Organe entnehmen könnte, wenn da die Selbstbestimmung nicht wäre. Außerdem muss man wirklich aufpassen, dass dann der Mensch nicht zum mobilen Ersatzteillager wird. Dafür müssten klare gesetzliche Bestimmungen her.

@Mäusemamma
echt stark. Ich hätte nicht gedacht, dass es doch einige Menschen gibt, die einen Spenderausweis haben. Aber was können wir tun,um dieses Thema etwas mehr in den gesellschaftlichen Mittelpunkt zu stellen. Viele Menschen vertreten den Punkt, dass man sich zum Tod und sterben eben erst Gedanken macht, wenn es dann mal soweit ist.

@ Tanja
Hallo Tanja, auch an Dich ein ganz Dickes Dankeschön, dass Du einen Organspendeausweis besitzt.

@ all off you
Wollt Ihr mir helfen, irgendwie es zu schaffen, dieses Thema in den gesellschaftlichen Mittelpunkt zu stellen??? Ich brauche nämlich viele Mitstreiter. Vielleicht können wir etwas erreichen.
Es dankt Euch im Vorfeld schon....

Euer Heinzelmänchen
 

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