Muß mir was einfallen lassen. Hab gerade was gelesen von Bypass Op .Da habe ich jetzt Angst bekommen .Op bei Herzstillstand und vieles was schiefgehen kann
Mein Bruder ist Kardiologe,
da bekome ich ein bissl was mit.
1. Ein laufender Herzinfarkt, je nach Art, wenn man ihn überlebt, ist sooooooo schmerzhaft, das glaubst Du nicht, das ist ein wirkliches Martyrium und man wünscht sich wirklich , zu sterben.
2. Natürlich muss das Herz während der OP angehalten werden, sonst kann doch keiner vernünftig arbeiten. Oder kannst Du bei einem laufenden Motor die Ventile erneuern?
Das macht aber nichts, da das Herz in Kombi mit der Lunge den Körper versorgt- wenn das Herz aber still gelegt ist, übernimmt die Versorgung eine Maschine. Der Körper selbst merkt davon nichts.
3. Wenn die Gefäße blockiert sind und das Blut nicht mehr durchfliesen kann, bilden sich Staus und Klümpchen, die verschiedene Schäden anrichten können.
Vom Leitungsplatzen bis riesige Blutansammlungen in der Brust, die Herz und Lung abschnüren bis zu Klumpen, die in Hirn und Lunge wandern.
Alles das ist schmerzhaft (!!!), nimmt die Luft zum Atmen, die kraft zum Schlafen (!) und Aufstehen und bewegen, die Beine schwellen an, laufen geht nichg nicht mehr und am Ende steht der Tod und zwar auf eine schlimme Weise, wenn es blöd läuft.
Ich mag auch Tiere, aber wie sollst Du die denn versorgen, wenn Du nicht mehr aufstehen kannst oder gar stirbst?
edit:
wir haben zusammen Silvester gefeiert, unsere Familien der Geschwister.
Mein Bruder ist an Neujahrstag abends in die Klinik, um einen 70jährigen zu operieren, er sollte einen Stent bekommen.
Hintergrund:
der Mann ist in der Früh vom Sohn gefunden worden, weil der Papa an Silvester nicht auf die Glückwünsche oder Anrufe reagiert hat, mit laufendem Verschluss der Leitungen zu und nach dem Herz.
Er war vor Schmerzen total von Sinnen, niemand konnte ihn anfassen. Mein Bruder hat sofort gesehen, dass der Mann sterben wird und hat den ganzen Tag Schmerz- und Beruhigunsmittel geben lassen und auch sonstige Betäubungen, damit der Mann einigermaßen wieder klar denken und reden konnte. Am Nachmittag war es soweit und er konnte sich von seiner Familie und Freunden verabschieden. Mein Bruder hat ihn dann in den OP gebracht und sein Bestes gegeben, über 3 Stunden (!), obwohl er wusste, das wird nichts mehr. Er meinte dann, er hat es nur für die Angehörigen getan, damit die den Eindruck hatten, dass alles getan wird.
Und das war dann auch so.
Der Mann hatte über zwei Tage, Silvester und Neujahr, bis man ihn gefunden hatte,
Schmerzen aus der Hölle.
edit 2:
ich war schon oft hinter dem Schirm im Kathederlabor, also der Patient liegt auf dem Tisch und der Kardiologe baut die Stents etc.. ein,
aber hinter der Glaswand sind mindestens 4 !!!! Leute, die mit dem Operateur zusammen arbeiten, ständig Geräte überwachen, Blut analysieren, da herrscht eine bis zum Platzen konzentrierte Atmosphäre von Leuten, die mindestens 10 Jahre Ausbildung hatten, um dort zu arbeiten,
sowohl die Ärzte als auch die Laboranten als auch das sonstige medizinische Personal.
Als Patient sieht man immer nur ein Drittel dessen, was so passiert.
Alle bemühen sich um den Patienten, damit es ihm gut geht.