Es sieht nicht so aus als ob mein Therapeut mir wirklich helfen kann. Aber das war mir schon von vorne klar. Er ist auch nur ein Mensch. Ich versuche mich jeden Tag so weit es geht abzulenken, aber da man sich nicht jede Sekunde ablenken kann, bin ich den Rest des Tages nur tief traurig. Diese Hoffnungslosigkeit ist so stark, es gibt nichts was dagegen hilft. Der Therapeut sagt das es Hoffnung für mich gibt. Aber dann frage ich ihn, wo es die geben soll in einer Welt in der wir alle sterben müssen, und alles was wir lieben auch. In der es so viel unendliches Leid gibt. Er sagt ich soll auch an das positive denken, aber das versuche ich ja. Jedoch ist das negative in der Welt so enorm, dass das positive auch in tiefster Hoffnungslosigkeit existiert, denn auch das wird vergehen und sterben. Er sagt ich brauche Ziele. Aber die habe ich schon seit jahren nicht mehr. Sie sind alle unbedeutend für mich geworden, seit dem mir der Zustand der Welt wirklich bewusst ist. Als ich klein war, da wusste ich von all dem noch nichts oder konnte es nicht begreifen. Da lebte ich noch im hier und jetzt, da ich noch naiv war und all das schreckliche und traurige unendlich weit weg erschien. Ich warte nur noch in tiefster Traurigkeit auf das Paradies, obwohl ich weiss das es naives Wunschdenken ist. Nur noch ein Gott könnte mir Hoffnung geben. Aber da ich nicht religiös bin und an diese Art von Götter glauben kann, fühlt sich auch dies hoffnungslos an.