Huhu,
wenn jeder von euch ein eigenes z.B. Arbeitszimmer als Rückzugsort hat, sich einfach dahin verkrümeln abends und die nächsten Tage nicht so aufeinanderhocken.
Ihr könntet euch fürs WE was Schönes vornehmen und den Rest der Woche dafür nicht mehr den Druck haben, zusammenhängen zu müssen.
Du könntest auch mal wieder deine Eltern besuchen, falls die weiter weg wohnen für eine Woche oder eine gute Freundin.
Habt ihr eigene Freundeskreise? Meistens geht man sich auch schnell auf die Nerven, wenn der Partner die einzige Bezugsperson ist und man in der Hinsicht zuwenig "Abwechslung" hat und zu hohe Erwartungen stellt an den Anderen.
Und man sollte sich auch immer im Hinterkopf behalten, dass man den Menschen aus Liebe geheiratet hat, auch wenn dieser gerade unglaublich nervt - man muss in solchen Situationen echt schaun, dass der gegenseitige Respekt nicht verloren geht (genau den verliert man nämlich relativ gerne und schnell beim unglaublich-Genervtsein), denn den wiederzuerlangen, ist echt schwer und ohne Respekt geht auch bald die Liebe flöten....
Vielleicht wird es auch wieder besser, wenn deine Semesterferien vorbei sind (da lief es doch noch gut?). Hat dein Mann auch gerade Urlaub oder Ferien?
Naja, da gibt es diese schöne Sache "Distanz schafft Nähe" - Abstand suchen auf ne unverletzende Weise....
Und das Ganze am besten vorher besprechen - ihm sagen, wie man es sieht und ich nehme an, ihm gehts genau so...und mit dem Wissen und auch der Gewissheit, dass man sich aus dem Weg geht, nicht weil man den anderen nicht mehr mag, sondern gerade weil man ihn mag, wird das vielleicht klappen und ihr freut euch wieder mehr aufeinander....
Aber ehrlicherweise muss ich auch sagen, dass ich deine Situation mehr als nur zu gut kenne und meine Ratschläge mir selbst nicht geholfen haben - mein damaliger Mann und ich sind auch erst nach der Eheschließung zusammengezogen und hatten vorher eine Wochenendbeziehung, die sehr gut lief....das Ende vom Lied...ich bin ein paar Jahre später ausgezogen, weil ich es nicht mehr ertragen habe, dass man zwar zusammenwohnt, aber trotzdem nur nebeneinanderherlebt, weil man ein wirkliches ZUSAMMENLEBEN nervlich nicht überstehen würde.
Und jetzt nach langer Zeit habe ich wieder einen Partner, wir sind sofort zusammengezogen in eine viel zu kleine Wohnung, lach, wohnen jetzt schon miteinander seit einem Jahr und es ist einfach schön - wir nerven uns nicht im Geringsten und haben schöne Abende zusammen und wenn jemand mal was anderes machen will, ist das gar kein Ding....zwei Welten anders, lächel.
Seitdem bin ich zu dem Entschluß gekommen, dass es mit dem passenden Partner auch funktioniert (vorher dachte ich immer, dass man sich beim Zusammenwohnen irgendwann zwangsläufig auf die Nerven gehen muss).
Also noch der gutgemeinte Rat zum Schluß:
Ich habe mehrere Jahre versucht, mit einem Mann, bei dem ich regelmäßig das streitsüchtige böse Weib war laut ihm (ja, cholerisch passte auch ganz gut zu ihm), zusammenzuleben und habe erst aufgegeben, als ich dachte, ich verliere den Verstand...ich war ein nervliches Wrack und habe die ganze Zeit mit allen Kräften versucht zu kitten, was nie zusammengepasst hat.
Gib dein Bestes, aber wenn es mit dem Zusammenleben nach all den guten Bemühungen nicht klappt, lass dich nicht kaputtmachen....manchmal klappt es halt nicht....und das findet man eben auch erst beim Zusammenleben raus (ich wohne jetzt erst mal 10 Jahre zur Bewährung zusammen und erst DANN wird vielleicht wieder geheiratet
) - das ist kein Weltuntergang.
Und hier nochmal die richtige Reihenfolge:
Erst Zusammenziehen - dann Heiraten.
(Ich hab daraus gelernt)
LG und viel Glück,
vanDark