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Noch nie von zu Hause weg gewesen

Hallo ihr,

Ich bin 37 und Bereue es das ich nie in einer anderen Stadt gewohnt habe.

Aber damals war ich beschäftigt mit mir selbst klar zu kommen und meine Eltern waren auch nicht einfach.

Jetzt bin ich verheiratet bekomme ein kind und irgendwie unzufrieden weil ich wahrscheinlich in dieser Kleinstadt bis ans Lebensende festhänge.

Woanders hin isr keine Option mein Mann hat hier gute Stelle und will auch nicht weg.

Wir fahren schon oft wohin.

Aber diese Erfahrung fehlt halt....

Könnte ich meine Einstellung hier irgendwie ändern?

Mein mann wollte nie weg und wurde gleich nach der Ausbildung versetzt.

Viele wollen hier bleiben....und gar nicht weg.....naja wäre schön wenn es bei mir auch so wäre...


Was meint ihr?
 
G

Gelöscht 115368

Gast
Ist alles eine Sache der Einstellung. Die ausgeflogenen kommen meistens wieder ins "Daheim", weil es halt doch am alten Ort am schönsten ist. Gewohnheit. Diese Erfahrung kannst du natürlich auch machen aber muss nicht sein, wie du siehst. Die weite Welt lernt ihr ja mit dem Urlaub kennen.
 

dreampudelchen

Aktives Mitglied
Hallo kleine Bayerin,

einerseits kann ich dich verstehen, andererseits ist ein Umzug in eine neue Stadt auch nicht so toll, wie man sich das vielleicht denkt. Es dauert seine Zeit, bis man sich in der neuen Stadt eingelebt hat. Das Entdecken und Erkunden einer neuen Stadt hat zwar immer etwas abenteuerlich Aufregendes (das kann man aber auch haben, wenn man Ausflüge in andere Städte macht), aber man ist auch fremd und es dauert oft lange, bis man Anschluss findet, Menschen kennenlernt und Freundschaften schließt. Es dauert, bis sich eine neue Stadt richtig nach Zuhause anfühlt.

Umziehen und der damit verbundene Aufwand ist auch alles andere als toll. Stell dir mal vor, du musst all eure Sachen einpacken, die alte Wohnung herrichten, die neue Wohnung herrichten, neu streichen, alles neu einrichten, neu einräumen ...

Ich bin mit 41 Jahren etwas älter als du. Als ich vor ein paar Jahren bei einem Klassentreffen war, bedauerten ein paar Leute, dass sie nie in einer anderen Stadt gelebt haben, sondern immer noch in der Heimatstadt waren. Sie dachten wie du, ihnen würde eine Erfahrung fehlen, du bist also durchaus nicht allein mit dem Gefühl.

Vielleicht kannst du deine Einstellung etwas beeinflussen, indem du dir bewusst machst, dass ein Neustart in einer neuen Stadt nicht nur schön und einfach ist und dass auch Sicherheit und Gewohnheit, ja Alltag, etwas sehr Schönes ist.
Abgesehen davon kann man im Urlaub und an Wochenenden bewusst immer wieder andere/neue Städte oder Länder erkunden und kennenlernen.
 
M

Macko

Gast
Heimat ist etwas Wunderbares - doch das begreift man wohl erst, wenn man älter ist.
Verstehen kann ich dich schon, denn ich bin in meiner Jugend viel herum gekommen.
Den Preis zahle ich jetzt - ich habe keine Heimat mehr.
Bitte weiß sie zu schätzen.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Hallo kleine Bayerin,
ist der künftige Vater und Partner der weitaus ältere Mann aus deinen anderen Fäden?
Falls ja, werden sich sicher Gelegenheiten zum Umzug bieten, wenn die Zeit reif ist.
 
Hallo ihr,

ja das mit den negativen Seite bin ich ja nie konfrontiert worden, sonst würde ich die Heimat sicher
mehr schätzen...

Leider hab ich hier nicht soo viele Freunde, wenn manche das meinen....und es sind halt immer die
gleichen Leute....


Denke die Welt ist so groß....und auch Ausland eine begrenzte Zeit so ein Jahr oder so wäre auch
was gewesen....

naja.....mein Mann ist um einiges älter....aber mal schauen was so passiert in der Zukunft.

Bisher hätte es sich noch nicht ergeben....also ich meine durch damals weggehen und kennenlernen
von anderen in der nächsten Stadt..
 
G

Gelöscht 119860

Gast
Liebe TE!
Ich war prinzipiell auch immer "heimatnah" geblieben. Über einen Radius von 150 km kam ich nie heraus. Ich hatte meinen Grundwehrdienst (waren damals noch 9 Monate) auch "heimatnah" absolviert. Dann heimatnah eine Berufsausbildung absolviert. Ich hatte dann einmal in einer Stadt rund 150 km von von der Heimat ein Studium begonnen. Aber ich hatte in dieser Stadt auch so gut wie keinen Abschluss gefunden. Nach 3 Semestern bin ich dann wirklich wieder "nach Hause" zu meinem Eltern und hab in meiner "Heimatstadt" fertig studiert.
Dann ebenfalls "heimatnah" meine Frau kennengelernt. Eigentlich war es ab dem Zeitpunkt schon klar, dass das Schicksal mich in der Heimat halten möchte.

Rückblickend betrachtet bin ich auch oft traurig, warum ich nie auch für nur einen kürzeren Aufenthalt in Betracht gezogen hatte wie z.B. ein Auslandssemester oder ein Work&Travel mal raus zu kommen.

Inzwischen habe ich ein Haus, unbefristete Stelle, eigene Familie, ebenfalls im Umkreis 15 km meiner Heimatstadt gelegen.

Ich hatte und habe auch noch Arbeitskollegen/Kolleginnen, die aus dem Ausland kamen/kommen, weit weg aus afrikanischen Ländern, Asien usw. Ich hatte sie immer beneidet für ihr "internationales Leben".

Bloß was auch richtig ist: Für diese Arbeitskollegen war es eher ein "Muss" anstatt ein "Darf" aus der Heimat rauszukommen. Man darf nicht vergessen, dass sie aus armen Ländern kommen/kamen. Sie hatten eine gute schulische Ausbildung in ihren Heimatländern genossen um im Ausland, im reichen Europa zu studieren und gute Jobs finden zu können, was in ihren Heimatländern nicht möglich gewesen wäre.
Niemand von Ihnen, die ich kenne hatte aber auch nur einmal den Gedanken, hier in Europa z.B. ein Haus zu bauen oder zu kaufen und sich hier niederzulassen.
Für sie ist es auch so,dass der Jahresurlaub regelmäßig dafür draufgeht ihre Familie in der Heimat zu besuchen. Es sind halt komplett andere Bedingungen, Kulturen, Lebenspläne. Oft werden sie von ihren Familien dazu gedrängt, ins reiche Ausland zu gehen, um Geld für ihre Familien zu erwirtschaften. Für uns vergleichweise reichen Europäer eigentlich unvorstellbar!

Kurzum: Es ist oft auch Schicksal, dass es einem von den Eltern oder der Gesellschaft oft auch vorgelebt wird, man müsse seine Heimat verlassen. Oder das Schicksal spielt in soweit mit rein, dass man weil man in der Heimat weder Partner noch Arbeit findet dann halt eben fernab der Heimat fündig wird. Oder man entscheidet sich wirklich als junger Mensch aus freien Stücken z.B. sich komplett woanders ein neues Leben aufzubauen. Aber wenn die Anreize dazu fehlen, ist es doch auch sinnlos.

So hatte ich in meine Jugend und als junger Erwachsener Niemanden, der es mir vorgelebt hatte, Keine Anreize, kein Ziel. Und was die Gesellschaft denkt, das war mir nie sonderlich wichtig.
Das Schicksal wollte es deshalb wohl so, dass ich den überwiegenden Teil meines Lebens "heimatnah" verbringe. Und bei mir kam dann auch eins zum andern, Frau kennengelernt, Haus gekauft, Familie gegründet. Unbefristeter Job. Dann möchte man ungern wieder weg.
Und sich dagegen übermäßig sträuben mit solchen Gedanken des Neides und "Hätte und wäre ich doch nur..." bringt ja nichts, außer schlechte Stimmung, depressive Verstimmungen usw.

Klar hätten sich möglicherweise die ein oder ander Chance ergeben, durch solche Erfahrungen z.B. beruflich vielleicht mehr zu erreichen. (Viele Orte, viele verschiedenen Arbeitgeber, Berufliche neue Chancen zu wachsen und aufzusteigen).

Ich kenne auch Leute, die sind der "Arbeit und Liebe wegen" weg gezogen in eine der teuersten Städte Deutschlands. Jetzt, nachdem die Eltern des Mannes gestorben sind, steht das alte Elternhaus leer. Niemand ist da und kann sich drum kümmern. Deshalb wollen sie nun am liebsten gestern schon wieder zurück in die Heimat des Mannes nach fast 15 Jahren. Aber dass ist weiß Gott nicht einfach! Bewerbungen laufen seit fast zwei Jahren schon (Der Mann hatte eine hochdatierte Projektleiterposition in unbefristeter Stellung und will natürlich nicht kürzer treten). Die Frau hatte ihre Traumstelle ebenfalls schon lange inne. Ihre Kinder haben endlich einen Kindergartenplatz gefunden usw.... Man kann nicht einfach so eben mal wieder in die Heimat zurück um das elterliche Wohnhaus "zu retten"!

Heute denk ich halt: Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Die Vergangenheit können wir nicht ändern. Die eigene Zukunft aber durchaus beeinflussen. Mein Traum: Sprachreise, Wandertour in Irland/Schottland. Irgendwann klappts noch! Auch ich hab Kinder und eine Frau! Und natürlich nehm ich die dann mit!😁

Ich denke in unserem Alter sollten wir das beste draus machen und versuchen, das Leben zu genießen. Und was "mal rauskommen" betrifft, so ist es doch das Reisen!
Es geht nicht mehr darum, sich woanders was aufzubauen.
Und ich bin eigentlich auch ganz froh in meiner Heimat, dieser tollen Gegend,wo andere Urlaub machen, zu leben. Es gibt hier auch noch so viele Dinge, die noch entdeckt werden wollen!
 

Lavendelgrau24

Aktives Mitglied
Grüße von einer ebenfalls heimatverbundenen Bayerin ;)

Ich finde es schön, wenn man seiner Heimat treu bleibt - habe die Erfahrung gemacht, dass viele "Reisende" sich lange Zeit entwurzelt fühlen und nie irgendwo ankommen. Da kommt man schnell zum Etappenleben, dass einen leider auch sehr unzufrieden werden lässt... denn irgendwann gibt es keine Etappen mehr für die man leben kann und man muss auch mal sesshaft irgendwo werden.

Zudem stellt man sich das alles einfach beschönigt vor.
Man ist an einem anderen Ort erst einmal fremd, hat Heimweh, kennt niemanden, muss sich neu anpassen und wird dort immer ein Fremder bleiben. Zugezogen, wie man so schön sagt.

Eine gute Freundin war mit 17 Jahren in China, dann einige Jahre in Österreich, dann einige Jahre in Frankreich und wieder in China. Jetzt mit Ende 20 fühlt sie sich nirgendwo Zuhause, hat nie "richtig" gearbeitet und besitzt nichts, außer ein fertiges Studium. Keine Rücklagen, keinen festen Freundeskreis. Am Ende wird es sie dann auch wieder in die Heimat verschlagen... wo sie sich dann niederlassen möchte.

Ich denke du hast ggf. eine Reihe an neuen Eindrücken verpasst und ein paar Orte weniger gesehen. Wenn dir das früher nie so wichtig war um dann auch wirklich weg zu gehen, ist es heute eher eine Art Midlife-Crysis ;)
Jeder hat sich wohl sein Leben mal anders vorgestellt. Deswegen muss es heute aber ja nicht schlechter sein.
 
W

w_123

Gast
Ich gestehe: Ich könnte es nicht, mich immer nur im gleichen Ort aufgehalten zu haben. (und entgegen der Klischees habe ich keinerlei Bedürfnis, in meine alte Heimatstadt zurückzukehren, obwohl es da sehr schön ist...)

Du kannst dir diese Option aber durchaus offen halten. Klar, jetzt mit kleinem Kind gehts erst mal schlecht, aber dennoch kannst du auch in den 40ern mal ne Weile von woanders arbeiten, ein halbes Jahr oder so. Das geht durchaus. Oder auch später noch.
Ich würde mir das einfach auf meine Liste setzen: einmal im Leben woanders gewohnt haben. Die Erfahrung kann man ja auch später noch machen. Und ich finde, sie ist es durchaus wert, sie mal gemacht zu haben :)
 

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