Niemand da - alles zu viel für mich

Mir geht es so schlecht und ich erreiche noch nicht mal die Telefonseelsorge. Keiner hört mir zu, niemand interessiert sich für mich. Ich will das alles nicht mehr ertragen. Ich kAnn einfach nicht mehr, das ist alles zu viel für mein eines Leben. Ich bin doch auch nur ein Mensch. Warum muss ich so viel ertragen?

Hallo du
Was musst du denn alles ertragen?
schreib doch hier ein bisschen mehr darüber.
Hier sind Leute die sich das durchlesen...ja vielleicht sogar antworten.
Mich z.b. würde interessieren, was dich so überfordert.

Ich bin grad mal Anfang 50 und hab schon zwei Männer durch Tod verloren, den letzten durch Suizid. Ich weiss nicht wie ich das alles ertragen soll. Ich fühle mich so schuldig, wie eine böse Hexe.

Auch hier hört mir keiner zu. Niemand will mehr was mit mir zu tun haben, dann ist es wohl das besten ich folge. Ich kann so nicht mehr weiterleben.

Hallo Gast,

nicht ganz so schnell mit den jungen Pferdchen. Du wirst gelesen. Wie kommst Du auf "die böse Hexe" und warum fühlst Du Dich schuldig?

Nicht aufgeben.

Wenn du mehr und genauer über deine Situation schreibst , bekommst du auch mehr Antworten.

Na das ist doch nicht normal, dass man in meinem Alter schon so viele Männer beerdigt hat. Da muss doch irgendwas mit mir nicht in Ordnung sein. Andere haben einen Mann von der Jugend bis ins hohe Alter und ich bringe sie reihenweise unter die Erde. Das ist doch schlimm. Das scheint doch als habe ich einen Pakt mit dem Tod. Seinen Partner durch Tod zu verlieren ist einfach furchtbar und eine schwere Trauerarbeit und das muss ich nun schon wieder durchstehen. Woher soll ich denn so viel Kraft nehmen? Dazu kommt diese Einsamkeit, die mich nun bis an mein Ende begleiten wird.

Hallo Gast-Schreiberin,


ein "normal" gibt es nicht. Jedes Leben verläuft anders und auf solche WARUM-Fragen (Warum mussten beide sterben? Warum passiert mir das schon wieder? Warum kann es nicht auch mal so gehen, wie bei anderen Leuten?) gibt es nur sehr selten eine vernünftige Antwort. Stelle sie also einfach nicht, sie sind nur Gedankenmüll und führen zu nichts.

Ja, es ist schwer, von einem geliebten Menschen Abschied nehmen zu müssen. Aber jeder Tag sorgt für das seine. Die Kraft, die Du heute nicht hast, hast Du an einem anderen Tag. Du wirst lernen, damit zu leben und irgendwann tut es dann nicht mehr so sehr weh, aber der Schmerz bleibt. Schmerz kann auch eine Quelle großer Kraft sein, weil man nur dann großen Schmerz empfindet, wo zuvor große Liebe war und die bleibt. Du kannst sie verdecken und übersehen, aber sie bleibt Dir erhalten. Und sie gibt Dir Kraft.

Nicht aufgeben und alles Gute

Hallo

Es gibt keinen Grund sich schuldig zu fühlen, du bist nicht für den Tod deiner Männer verantwortlich! Mal angenommen du hättest 3 Männer gehabt, die alle Suizid begangen hätten. Wärst du dann verantwortlich? Was sagt das aus? Es ist deren Entscheidung sich das leben zu nehmen und dafür ist nie ein anderer Mensch allein verantwortlich. Wenn es nur an Dir gelegen hätte, hätten sie sich ja auch von dir trennen können.
Viele Menschen, die sich selber umbringen haben z.b. Depressionen! Warum haben sie Depressionen? Da spielt so vieles eine Rolle. Ein Gefühl der Leere und der Sinnlosigkeit, keine Freude mehr im Leben etc. Für solche Gefühle kannst du nicht einer anderen Person die Schuld geben! Das hat nichts mit dir zu tun!
Ich weiß zwar nicht wie dein erster Mann gestorben ist, aber im Leben kann einem oft dasgleiche Erlebnis wiederfahren, z.b. kann man sich immer einen Partner aussuchen, der einen schlägt oder der Sohn stirbt und kurze Zeit später der Mann. Es ist auch keine Seltenheit, dass ein Unglück auf das nächste folgt, 2 Autounfälle am selben Tag, es gibt so viele negative Ereignisse im Leben, die einem auf unerklärlicheweise in einer Häufigkeit passieren, dass man sich fragt, warum immer ich?
Also du bist auf jeden Fall nicht für den Tod deiner Männer verantwortlich. Du hättest auch nichts tun können! Du wusstest von bestimmten Dingen einfach nicht, man kann nicht in die Zukunft sehen.
Und du bist auch bnicht die einzige, die in ihrem Leben so einen großen Verlust erleiden musste. Als Mensch muss man lernen mit dem Schmerz, der Trennung und der plötzlich gefühlten Einsamkeit zurechtzukommen. Natürlich ist es hart, aber man kann es schaffen! Suche dir am besten Menschen, die etwas ähnliches durchmachen wie du, Selbsthilfegruppe oderTherapie!
Und verliere nicht den Mut am Leben, es gibt viele schöne Dinge, die es noch Wert sind gelebt zu werden.

Ich kann dich sehr gut verstehen, dass die Situation zu viel für dich ist. Aber du darfst dir auf keinen Fall die Schuld für den Suizid deines Mannes geben. Ein Mensch, der von etwas entschlossen ist lässt sich durch nichts und niemanden aufhalten. Du hast sicher keine Schuld und du hättest es nicht verhindern können. Ich glaube es kommt gar nicht so selten vor, dass jemand sich in so einer schlimmen Lage befindet. Auf der Straße merkst du den Leuten nur meistens nicht an mit was für schlimmen Schicksalsschlägen sie zu innerlich zu kämpfen haben, deshalb glaube ich nicht, dass mit dir etwas nicht stimmt. Vielleicht hilft es dir dich einen Psychologen anzuvertrauen. Manchmal hilft es schon sich einfach mal eine stunde den ganzen Mist von der Seele zu reden und vielleicht kann er dir auch Mut machen, weil er bestimmt schon von ähnlichen Schicksalsschlägen gehört hat.
Ich wünsche dir alles Gute und das du bald wieder einen Lichtblick in deinem Leben siehst