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Nicht ganz so gut.

kaminblau

Mitglied
Unkreativer Titel, aber mir fällt da nichts ein. Ohne geht aber halt auch nicht :D
Dem Namen des Unterforums entsprechend, wird das Wort "Ich" recht häufig vorkommen. Ich will mich einfach auskotzen, alles rauslassen, das mich belastet.

Ich weiß überhaupt nicht, wieso es heute so schlimm ist. Ich war vorhin noch draußen und habe das Wetter genossen. Als ich zuhause angekommen bin, habe ich plötzlich komplett den Halt verloren.
Ich glaube der Auslöser ist das Techtelmechtel, in dem ich mich gerade befinde. Wir kennen uns durchs Studium und sind nach ein bisschen mehr Alkohol im Bett gelandet. Sie will keine Beziehung, sondern einfach nur Sex. Aber jetzt kommt nicht der Klassiker, dass ich eine Beziehung will, sondern das Gegenteil: Sie ist nicht mein Typ; niemand, mit dem ich mir vorstellen kann, eine Beziehung zu führen. Also alles gut? Nein. Die letzten Wochen hatten wir eh nur spärlich Kontakt, viel Stress zur Zeit. Und ich hab sie wohl zusätzlich genervt mit der Frage, wann wir uns mal wieder sehen würden. Naja, es kam zu einer Art Aussprache. Sie hat das Gefühl, dass ich mehr will, ich das Gefühl, dass sie gar nicht mehr will. Nachdem klar war, dass weder das eine noch das andere zutrifft, war meine einzige Bitte, dass sie es ganz klar äußern soll, wenn es vorbei sein soll. Gilt andersrum natürlich auch. Sobald ich jetzt aber irgendwas in Richtung "Treffen" anspreche, ist sie plötzlich ganz ruhig. Ich fühle mich von ihr im Moment total allein gelassen, auch wenn da überhaupt keine Verpflichtungen bestehen. Trotzdem ist es so. Reden kann ich mit ihr darüber nicht, da wäre ich sofort "kompliziert" und "denke zu viel nach".

Aber das hat mich eigentlich erst darauf gebracht, dass ich mich von allen alleine gelassen fühle. Sie war jemand, mit dem ich zumindest noch ein wenig Nähe teilen konnte. Der Großteil meiner Freundschaften hat sich in den letzten Wochen oder Monaten in Luft aufgelöst. Das liegt bei der Hälfte an den anderen. Dieses typische Muster "Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen, wir müssen bald mal wieder was machen". Zu einem fixen Termin kommt es aber doch nie und wenn wird er kurzfristig abgesagt. Und dann alles wieder von vorne. Das ist auch okay, damit kann ich umgehen.
Bei der anderen Hälfte gebe ich zu, dass ich es vergeige. Was mich dabei quält ist, dass ich das bewusst tue. Ich erfinde Ausreden oder ignoriere einfach Fragen. Meistens dann, wenn ich keine Lust habe, irgendwas zu machen. Ich ärger mich dann zwar darüber, weil ich weiß, dass es mir Spaß machen würde, trotzdem tu ich das. Seit Tagen denke ich darüber nach, mich bei ihnen zu entschuldigen. Aber ich habe Angst, dass ichs dann nach einer Weile grad wieder mache und sie damit verletze. Auch wenn sie mich manchmal nerven, sind es Menschen, die Freundschaft noch ernst nehmen, die so etwas nicht nur für sich selbst ausnutzen.

Das ist auch mein nächster Punkt. Ich schaffe es nicht mit den paar Freunden, die übrig sind, über mich oder meine Probleme zu reden. Ich hab das Gefühl, dass es sie nicht interessieren würde und ich sie nerve. Ich denke das, weil ich es aus meiner Familie so kenne. Wenn über etwas gesprochen wird, dann sind es Probleme, Arbeit, Stress, das alles zu viel ist und so weiter. Ich schalte da regelrecht ab. Ich wüsste nie wo da Platz für meine Sorgen ist. Stattdessen versuch ich der einzige zu sein, dem es gut geht. Im Moment scheitere ich kläglich. Jedem gehts mal schlecht, das ist mir klar, aber so krass wars wirklich schon lange nicht mehr. Das ist fast manisch. Sonst komme ich immer gut mit allem klar. Kann auch sein, dass es mir morgen wieder gut geht, aber jetzt musste alles einfach raus. Zumindest ein Teil, hoffentlich mit einem einigermaßen erkennbaren roten Faden.

Danke fürs Lesen.
 

kaminblau

Mitglied
Hallo Rafael,

danke für deine Antwort.
Ja, perfekt ist es im Prinzip schon. Hat sich aber jetzt dann wohl doch erledigt. Was an und für sich kein Problem ist, objektiv gesehen. Aber irgendwie, ich weiß selbst nicht wieso, stört es mich. Mal mehr, mal weniger.
Du hast schon Recht. Ich hab auch Freunde, die das akzeptieren können. Manchmal wundere ich mich selbst darüber, denn ich fände das alles andere als toll, wenn man das mit mir machen würde.

Interessant aber, dass du direkt sagst, ich sorge mich zu sehr. Ich habe schon öfter gesagt bekommen, dass ich zu viel nachdenke. Ich finde auch, dass das stimmt. Nur wie ich da ein "gesundes" Mittelmaß finde, weiß ich nicht. Entweder ich denke zu viel nach, oder es ist mir vollkommen egal. Und auch wenn es vielleicht keine negative Eigenschaft ist, denk ich oft an dieses Zitat: "What did thinking ever do for me, to what great places did thinking ever bring me? I think and think and think. I've thought myself out of happiness one million times, but never once into it."
 

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