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Neustart nach Fehltritt im Lebenslauf

G

Gast

Gast
Hey,

vielleicht könnt ihr mir helfen:

im vergangenen Jahr bin ich im Juni in einer Praxis als Angestellte relativ überrumpelt zu arbeiten angefangen:
an einem Donnerstag war das Bewerbungsgespräch und am darauffolgenden Montag bin ich dort angefangen.
Ich hatte mich so über die Stelle gefreut, weil ich vorher schon so lange gesucht hatte.
So habe ich mich auch erstmal damit zufrieden gegeben, dass der Chef - laut seinen Aussagen - noch nicht dazu gekommen war, mir eine schriftlichen Vertrag auszuarbeiten. Ich habe also ohne Vertrag gearbeitet.
Mündlich wurde vereinbart, dass sich mein Gehalt jeweils monatlich bis zum Ende der Probezeit (von 3 Mo.) um nochmal jeweils monatl. 100 Euro erhöht.....weil ich ja erstmal eingearbeitet werden musste.
Anfangs war auch erst alles soweit ok. Aber auf mehrmaliges Nachfragen, wann ich den Vertrag kriege, wurde ich immer nur vertröstet. Genauso gab es nur Ausreden, warum mein Gehalt nun doch nicht erhöht werden könne.
Ein weiteres Problem war, dass ich (eigentlich nur bis ich eingearbeitet war) auch jeden Samstag arbeiten musste.
Ich habe also 5 Monate lang eine 6 Tage Woche gehabt und bis dahin nicht einen Tag Urlaub bekommen.
Als ich dann nach 5 Monaten mal wieder nach nem Vertrag fragte und gerne für einen Zahnarzt-Termin einen Tag Urlaub wollte sowie mal andeutete, dass ich ja ursprünglich nur bis zur Einarbeitung JEDEN Samstag arbeiten sollte.....wurde alles wieder mal abgeschmettert.
Hinzu kam, dass ich immer öfter von der Frau des Chefs vor Kunden kritisiert wurde. Und das auch des öfteren ungerechtfertigt.
Es staute sich echter Frust in mir auf....
Lange Rede...ich ließ mich einfach krank schreiben. Nach 2 Wochen Krankheit flatterte mir dann auch schon die Kündigung ins Haus.
Ich war nicht wirklich traurig drüber, aber mächtig enttäuscht von der Art und Weise.

Nun zu meinem eigentlichen Problem:
Ich habe mich bis zum Ende meiner Kündigungsfrist weiter krank schreiben lassen, weil ich glaub ich, wenn ich noch wieder dort hingemusst hätte, sofort in Tränen ausgebrochen wäre - vor Wut und Enttäuschung.
So bin ich also sozusagen "im Streit" mit ihnen auseinander gegangen.

Jetzt bin ich gerade dabei, mich neu zu bewerben. Und grübel jetzt über folgendes nach:
1. Was sage ich bei Vorstellungsgesprächen, warum ich nur 6 Monate dort gearbeitet habe. Nach einer so kurzen Zeit kann ich ja noch nicht sagen: Ich möchte mich beruflich weiterentwickeln.

2. Ich habe kein Arbeitszeugnis. Und ich bin mir sicher, dass es sich - würde ich eines anfordern - nicht wirklich gut anhören würde. Wie kann ich es da erklären, wenn mich jemand danach fragt.
Ich war nicht wirklich schlecht. Von mehreren Kunden und von den meisten Arbeitskollegen habe ich doch das ein oder andere Mal positive Äußerungen über meine Arbeitsweise bekommen. Nur ausgerechnet mit dem Chef und seiner Frau bin ich absolut nicht warm geworden.

3. Ich habe mir doch ein bißchen sowas wie eine "Angst vor der Arbeitsstelle" aufgebaut. Und merke nun, wie ich zögere, mich neu zu bewerben. Es hat sich in mein Unterbewusstsein eingenistet. Was kann ich dagegen tun?

Für eure Ratschläge wäre ich sehr dankbar.
Lg Ana
 
G

Gast

Gast
Hallo,

ich schiebe diese Thema noch einmal nach oben. Da es gerade ziemlich aktuell ist.
Soll ich bei meinem Bewerbungsgespräch sagen, dass ich im Streit auseinander gegangen bin?
Und die Sache mit dem Arbeitszeugnis liegt mir auch noch auf der Seele.

Wäre euch über ein paar Meinungen sehr dankbar.

Lg Ana
 

Tüdelkram

Aktives Mitglied
Hi Gast,

bis auf den fehlenden Arbeitsvertrag erging es mir genauso. Und das nicht nur einmal, sondern in zwei Unternehmen hintereinander. Vorstellungsgespräche sind sehr unangenehm und man muß sich immer rechtfertigen, da man ja das Unternehmen nicht schlecht reden darf. Ich war teilweise noch nicht mal 6 Monate in einem Unternehmen angestellt. Unter uns gesagt, habe ich bei meinen Vorstellungsgesprächen die Wahrheit (aber nicht alles) gesagt, denn um den heißen Brei zu reden, bringt nichts. Meine Zu- oder Absage steht noch aus.

Mein letztes Zeugnis ist, weil mich der Geschäftsführer auch nicht mochte (ich ihn übrigens auch nicht :D), dementsprechend schlecht ausgefallen. Ich habe schriftlich um eine Korrektur gebeten und auch bei erneuter Zustellung des 2. Exemplares wurde die Benotung nicht besser. Ich werde jetzt rechtliche Schritte einleiten. Wegen fehlender Sympathie sollten einem Arbeitnehmer für den künftigen Berufsweg nicht Steine in den Weg gelegt werden. Das zeigt mir, dass der Arbeitgeber einfach nur unreif und nicht geeignet für diese Position ist.

Anspruch auf ein Zeugnis hast du wohl nicht, denn ohne Arbeitsvertrag kannst du aus rechtlicher Sicht nichts vorweisen, glaub ich zumindest.

Kopf hoch
 

schnitzelwck

Mitglied
Eigentlich hättest du spätestens 1 Monat nach Arbeitsaufnahme die wichtigsten Arbeitsbedingungen wie Urlaub, Gehalt, Arbeitszeit etc. schriftlich bekommen müssen.

Du hast ja Gehalt überwiesen bekommen, insofern kannst du ja beweisen, dass du dort gearbeitet hast. Das würde ich jetzt einfach mal als Druckmittel gegen deinen Ex-AG benutzen, dass er dir ein anständiges Zeugnis ausstellt.

Letztlich werden die Konsequenzen für ihn nicht so groß sein, aber andererseits ist es eben gesetzlich vorgeschrieben, dass er dir o. a. aushändigen muss und vielleicht sind ihm dann die angedrohten Scherereien zu groß und er stellt dir ein anständiges Zeugnis aus.

So eine kurze Beschäftigungsdauer ist ja durchaus auch mal üblich (aus eigener Erfahrung ;) ).........dann hats halt einfach nicht gepasst
 
J

john-2

Gast
Hallo Ana,

bei Jobs bis zu einem halben Jahr würde ich Dir empfehlen, ein einfaches Arbeitszeugnis zu verlangen. Da steht dann nur drin, als was Du wie lange gearbietet hast; keine Bewertung.

Damit das funktioniert, mache es schriftlich, am besten gleich.

Bedenke auch, dass Dir noch 10-15 Urlaubtage zustehen.

Freundliche Grüße

John


PS:
Du kannst einen Arbeitsvertrag auch mündlich abschließen, das ändert nichts an der Verbindlichkeit, allerdings sind Details dann schwerer zu beweisen. Trotzdem muss Dein Chef das dokumentieren. Siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Nachweisgesetz

Du hast jedenfalls einen Rechtsanspruch auf ein Zeugnis, lasse Dich nicht zu lange vertrösten.

Es kann auch nicht schaden, in ein paar Monaten mal bei der Rentenversicherung nachzufragen, ob er die Beiträge korrekt überwiesen hat.

Wenn der Chef nicht will, dann empfehle ich Dir den Gang zum Arbeitsgericht. Das wirkt!
 
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