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Neues Leben... Aber wie?

G

Gast

Gast
Hallo zusammen,

ich habe in diesem Forum ein wenig gelesen, weil ich nach Antworten suche. Meist wurden die Fragen anderer gut beantwortet. Deshalb habe ich mich entschlossen selbst eine Frage zu stellen.

Ich stehe an einem Punkt, der mich zur Verzweiflung treibt. Mein bisheriges Leben ist stark durch verschiedenste Enttäuschungen geprägt worden. Vergangenen Donnerstag kam eine sehr große Enttäuschung dazu, welche für mich vorher nicht ansatzweise vorhersehbar war. Mittlerweile tue ich mich sehr schwer damit, neue Leute kennen zu lernen. Das gesamte lange Wochenende habe ich mich mit Suizidgedanken rumgeschlagen. Zudem hatte ich einen Abschiedsbrief geschrieben und war dem Selbstmord sehr nahe.
Allerdings ist mir dann die Idee des "neuen Lebens" gekommen. Ich möchte einfach ALLES hinter mir lassen und woanders (aber in Deutschland) ganz von vorne anfangen.

Folgende Vorstellung habe ich:
Arbeit suchen - Wohnung suchen - jetzige Arbeit und Wohnung kündigen - umziehen - nichts aus meinem bisherigen Leben mitnehmen und alles so vorzubereiten, dass es mich nicht wieder einholen kann.

Kann mir jemand hierzu Tipps geben? Oder vll sogar aus eigenen Erfahrungen schöpfen? Ich weiß noch nichtmal wo ich hin soll...

Zur Info: Ich bin jetzt 30 Jahre alt und männlich

Danke schonmal.
 

Martin1

Mitglied
Hallo Gast,

ich finde Deine Art die Dinge zu verarbeiten haben hohen Respekt verdient. Du bist 30, hast noch jede Menge Zeit vor Dir und egal was passiert ist, es wird auch immer wieder etwas positives passiern. Du wirst sehen! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass vieles was einem wiederfährt einen Grund hat. Ich weiß nicht genau was passiert ist, aber vielleicht schreibst Du noch einiges darüber? Kein Mensch ist perfekt! Ich habe am Wochenende eine große Erfahrung gemacht und hatte mich nie so intensiv mit dem Thema beschäftigt. Ich habe eine Frau aus meinem Bekanntenkreis in einer Entzugsklinik (sie ist Alkoholikerin und auch 30 Jahre alt) besucht. Ausser im Krankenheus habe ich noch nie diese Erfahrung gemacht. In dieser Klinik befinden sich alle Schichten von Menschen, vom Obdachlosen bis hin zum Doktor und da sind alle gleich. Da drin wird jeder gleich behandelt und alle haben das selbe Problem. Niemand ist gleicher! Egal was in Deinem Leben passiert ist, Du hast noch viel vor Dir und nutze die Chance. Keiner ist davon ausgenommen das man mal Mist baut oder unverschuldet in eine Schieflage kommt. Wichtig ist was Du daraus machst! Ich würde mir an Deiner Stelle etwas Zeit lassen und Dein neues Leben etwas genauer planen, denn es soll sich ja nicht verschlechtern. Weil sonst machst Du den Fehler vor etwas wegzurennen und immer nur wegrennen ist auch nicht gut.

Gruß, Martin
 
G

Gast Mittendurch

Gast
Hallo Gast,

es liest sich gut, dass du dich entschieden hast dein 'bisheriges' Leben zu beenden und einen Neuanfang wagen möchtest.
Auch deine Vorgehensweise liest sich gut. Erst neue Arbeit und Wohnung, dann alte Arbeit und alte Wohnung kündigen. Dass du deine Möbel und sonstige Gegenstände nicht in dein neues Leben mitnehmen möchtest, kann ich sehr gut nachvollziehen.

Nur bei all deinen Abwägungen darfst du nicht vergessen, deine Erfahrungen, deine Gefühle, deine Verletzungen, nimmst du alle mit. Egal wohin es dich treibt.
Gibt es für dich Möglichkeiten, dich mit deinen Enttäuschungen auseinanderzusetzen?
Gibt es jemand, der dir dabei vielleicht helfen kann?

Hallo Gast, wie Momo geschrieben hat, die Erfahrungen, Gefühle, Verletzungen und alles was du nicht einfach weglassen kannst nimmst du mit.
Ich habe nicht selbst die Erfahrung gemacht "weg zu gehen, und alles wird anders", ich kenne jemanden, der es versucht hat, er ist aus dem Süden Deutschlands ganz in den Norden gezogen, um ein neues Leben zu beginne. Ich hatte ihn lange auf seinem Weg begleitet, nun ist er wieder ganz in den Süden, da es im Norden nicht anders war, mit ihm. Jetzt ein paar Jahre später will er es wieder im Norden versuchen. Und er ist immer noch auf der Suche.
Ich schließe mich der Frage von Momo an, gibt es für dich die Möglichkeit dich mit deinen Enttäuschungen auseinanderzusetzen. Ich selbst bin den Weg gegangen, mich mit meinen Schwerigkeiten, Enttäuschungen und... auseinanderzusetzen. Es ist nicht der leichteste Weg, und im Augenblick habe ich auch wieder etwas mit dem ich mich auseinandersetze, aber es wird besser und leichter und ich habe die Erfahrung gemacht, es wird jedesmal etwas leichter wieder das Licht am Ende des Tunnels zu erreichen.
LG
Mittendurch
 
G

Gast

Gast
Danke erstmal für eure Antworten.

Es ist nicht so, dass ein einziges Erlebnis zu meiner Entscheidung geführt hat. Vielmehr ist es so, dass viele Erfahrungen zusammen gekommen sind. Mit meiner letzten Erfahrung ist lediglich das bekannte Fass übergelaufen. Viele Menschen haben mich in der Vergangenheit enttäuscht. Oft lag das bestimmt auch an mir. Mir ist bewusst, dass ich auch an mir was ändern muss. Aber auch das ist in einem gewohnten Umfeld sehr schwierig.

Ich weiß, dass ich alle Erfahrungen etc. mitnehmen werde. Aber für mich ist klar, dass ich alle sozialen Kontakte abbrechen werde (inkl. Facebookprofil löschen, Handynr wechseln, etc.). Ich hoffe, dass ich dadurch einiges vergessen kann (soweit das möglich ist).
Mein Problem ist, dass ich keine Chance sehe, in meinem bekannten Umfeld alles soweit zu ändern, dass ich glücklich werde. Ich muss noch dazu sagen, dass die Suizidgedanken nicht erst am letzten Wochenende entstanden sind. Ich habe mittlerweile seit etwa 15 Jahren (mal mehr und mal weniger regelmäßig) diese Gedanken. Bislang war es nur noch nie soweit, dass ich nach einem möglichen Ort für den Selbstmord gesucht habe. Diesmal war es soweit. Und da ist mir klar geworden, dass ich das entweder durchziehen muss oder mein Leben grundlegend ändern muss.

Für mich stellt sich jetzt die Frage, wo ich hingehen soll und wie es beruflich weiter gehen soll. Ich bin zwar intelligent und kann quasi alles erlernen. Es stellt sich nur die Frage, ob ich das auch einem potenziellen neuen Chef vermitteln kann.
Ich weiß einfach nicht, wie ich den gewählten Schritt gehen soll...
 
D

Dr. HuH

Gast
Ich weiß einfach nicht, wie ich den gewählten Schritt gehen soll...
Hallo Gast.
Mal ne Frage: wie würdest Du Dich hier nennen, wenn Du Dich hier anmelden würdest ?

Zu dem zitierten:
das verstehe ich nicht.
Du hast doch schon Deine Vorstellungen darüber aufgeschrieben wie Du es machen würdest.
Und diese Pläne finde ich richtig.
Auch generell mit allem zu brechen was einen belastet.
Die Kontakte, die du bis jetzt hattest sind ja anscheinend nicht gut für Dich und ändern kann man die Menschen meist sowieso nicht, außer mit Vorleben.
In welchem Beruf bist Du denn im Moment ?
 
M

Mimikri

Gast
Hallo ,

Ich habe es so gemacht...vor 25 Jahren. Aufgrund von mehreren schweren Schicksalsschlägen in Folge, gepaart mit menschlichen Enttäuschungen , habe ich damals ALLES hinter mir gelassen.
Das einzige was ich behalten hatte war mein Beruf.

Fazit nach vielen Jahren für mich und meine Situation:

Es kann schon sehr hilfreich sein, alles äussere zu ändern, um nicht ständig erinnert zu werden. Denoch holen einen diese Erinnerungen ein.
Seit Jahren bin ich nun auch dabei, innerlich alles hinter mir zu lassen, neue Gedanken Muster zu implantieren und somit anderen Menschen begegenen zu können.
Also nicht nur eine äusserliche Zurücklassung, sondern auch eine innerliche Änderung und Reinigung, waren notwenidig um wirklich etwas ändern zu können.
Alleine weglaufen....nützt nix:rolleyes:

Ich habe damals geschaut, was in Kilometer am weitesten von meinem damaligen Wohnort entfernt war
 
G

Gast

Gast
Ich würde mich Roman nennen. ;-)

Ich arbeite z.Z. als System- und Netzwerkadministrator sowie als Webentwickler und -programmierer. Es sind nicht 2 Jobs, sondern ein kombinierter.

Mit "ich weiß nicht wie" meine ich, dass ich nicht genau weiß, wie ich anfangen soll. Es sind halt schon einige Dinge zu tun. Da ich meinen jetzigen Job als Quereinsteiger mache, wird es für mich auch schwierig sein, wieder etwas in der Art zu finden. Gelernt habe ich ursprünglich Groß- und Aussenhandelskaufmann. Mein Job macht mir auch Spaß. Wenn doch nur das ganze Umfeld nicht wäre....

Danke Mimikri für deine Erfahrungen. Natürlich habe ich auch vor, meine Erinnerungen weitestgehend zu vergessen. Mit dem ersten Schritt (geachtet und geliebt werden) wäre ich zunächst aber schonmal glücklich. Das gibt es nur im meiner jetzigen Umgebung nicht.
 

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