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Neuer Kollege verdient mehr

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Gast

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Hallo!

Ich bin seit genau elf Monaten in einem Unternehmen im Bürobereich beschäftigt. Ich bin dort für Sachbearbeitungen, Telefonate und Besprechungen und Recherchen zuständig und wenn die Chefin nicht da ist, übernehme ich auch teilweise ihre Aufgaben und deligiere Arbeiten. Im Prinzip ist meine Chefin zufrieden mit meiner Leistung und ich setze mich auch für ihren Betrieb ein und bin auch am Wochenende mal telefonisch erreichbar oder verschiebe meinen Urlaub, wenn was wichtiges ansteht.
Seit Anfang an bekomme ich EUR 1.900,00, fand das ok und kam damit über die runden.

Seit einiger Zeit habe ich einen Kollegen. Dieser hatte meiner Chefin gleich beim Bewerbungsgespräche sagt, dass er lieber einen anderen Job hätte, diesen aber nicht bekommen hat, deshalb nun hier ist. Darauf hin hat meine Chefin dann Job wieder wochenlang ausgeschrieben gehabt und keine passenden Bewerber gefunden, die meisten kamen nur zum Schnuppern. Dann wurde der Job an einen echt tüchtigen erfahrenen Kollegen vergeben, der dann halt knappe 500,00 EUR mehr bekam als ich. Aber das war ok, er hatte ja mehr Berufungserfahrung und eine etwas andere Ausbildung. Dieser Kollege war leider nur knappe drei Monate hier, da er dann zur Reha musst und gleich durch diesen Kollegen ersetzt wurde.

Der der nun diesen Job macht hat noch nie gearbeitet und wird nur für Schreibarbeiten und Telefonate eingesetzt und bekommt fast 350 Euro mehr als ich. Ich hab nicht dagegen, wenn wer mehr bekommt, weil die Leistung besser ist oder man mehr Praxis hat, aber in diesem Fall fühle ich mich extrem ungerecht behandelt und habe das Gefühl, dass man versucht mich hinauszumobben. :-(

Was soll ich tun?
 
Hat er andere Qualifikationen als Du? Anderen Tarif? Oder ist das frei verhandelt?

Auch wenn hier bestimmt gleich wieder die Leugner kommen, es ist schon noch teils üblich dass Männer sich besser verkauft bekommen, speziell wenn unreflektiert nach Nasenfaktor eingestellt wird. Leider liegt der Fehler da aber auch bei deiner Chefin. Wenn die sich beeindrucken lässt ohne zu checken dass sie das hohe Gehalt für Einstiegstätigkeiten zahlt, hat sie sich in den Fuss geschossen. Denn falls es stimmt was Du sagst, macht Du ja umfangreichere Aufgaben und sie müsste Dir jetzt noch mehr zahlen als ihm, also 500 mehr als jetzt. Das wird sie kaum zugeben können.

Damit sitzt Du leider in der Zwickmühle.

Habt Ihr regelmässige Mitarbeitergespräche, Personalversammlungen? Oder irgendeinen anderen Rahmen in dem sich das gesittet ansprechen lässt? Wenn Du ansonsten ein gutes Verhältnis zu ihr hast, würde ich das vorziehen statt gleich mit Gewerkschaft anzukommen oder so. Und es auch immer im Gesamtpaket "Aufgaben/Qualifikationen/Erfahrung/Gehalt" verpacken. Um Dich etwas zu besänftigen kannst Du ja auch zunächst etwas anderes anfragen, zum Beispiel ob sie Dir eine Weiterbildung bezahlt (nimm gleich was anspruchsvolles!). Auch wichtig sind Deine Kollegen. Kriegen die auch alle weniger als er?

Falls es so stimmt wie von Dir geschildert wird er vermutlich eh nicht lange bleiben. Aber es bleibt natürlich extrem ungeschickt, einem neuen gleich deutlich mehr zu zahlen als erfahrenen Stützen des Betriebes. Das darf eigentlich niemals passieren und gibt ne fette Beule im Betriebsklima, wenn es nicht geklärt wird.

Nimm es zum Anlass, stets ein exaktes Bild von Deinen Verantwortungsbereichen zu haben und diese auch gut zu verkaufen.

Vermutlich
 
Es liegt auf der Hand: Sprich mit den Vorgesetzten und erkläre ihnen, was du bisher geleistet hast und ihnen bieten kannst, wenn du mehr Geld bekommst. Vielleicht kannst du auch den Willen zu einer Weiterbildung äußern, um voran zu kommen.

Die Beschwerde über den anderen Kollegen würde ich aber weglassen, damit nicht der Eindruck entsteht, dass du ihm schaden möchtest.

Neue Kollegen werden oft besser bezahlt als alte, müssen sich aber auch erst einmal beweisen, denke daran.
 
Gehalt ist -sofern es keine gesetzlichen Vorschriften gibt- Verhandlungssache und unterliegt zudem in der Regel einer Verschwiegenheitspflicht.

Das heißt, der Kollege hätte es Dir nicht erzählen dürfen.

Er hat einfach besser verhandelt und offensichtlich auch bessere Verhandlungspositionen, wenn niemand für diesen Job zu finden war. Das hat nichts mit Mobbing zu tun. Gehalt hat auch nichts mit Gerechtigkeit zu tun, sondern mit Marktwert und Argumenten.

Den Weg kannst Du ganz genauso gehen. Mach Dich schlau, was am Markt los ist und bitte um einen Termin. Dort kannst Du Deinen Einsatz für die Firma noch einmal darlegen und auch Forderungen stellen, ggf. sogar dezent mit Neuorientierung drohen.

Aber auf keinen Fall solltest Du mit dem Gehalt des Kollegen argumentieren.
 
Er hat einfach besser verhandelt und offensichtlich auch bessere Verhandlungspositionen, wenn niemand für diesen Job zu finden war. Das hat nichts mit Mobbing zu tun. Gehalt hat auch nichts mit Gerechtigkeit zu tun, sondern mit Marktwert und Argumenten.

Den Weg kannst Du ganz genauso gehen. Mach Dich schlau, was am Markt los ist und bitte um einen Termin. Dort kannst Du Deinen Einsatz für die Firma noch einmal darlegen und auch Forderungen stellen, ggf. sogar dezent mit Neuorientierung drohen.

Aber auf keinen Fall solltest Du mit dem Gehalt des Kollegen argumentieren.

Absolute Zustimmung!

Ich habe in fast 20 Jahren in diversen Firmen IMMER die Erfahrung gemacht, dass unterschiedliche Gehälter gezahlt wurden. Diejenigen, die die Klappe weit aufgerissen haben, haben viel bekommen, und die stillen, die fleißig gearbeitet haben aber ansonsten eher unauffällig waren, haben weniger bekommen, um es mal plakativ auszudrücken.

Das ist kein Mobbing, sondern da mußt DU dann aktiv werden und gucken, daß Du Dein Gehalt nachverhandelst. Von sich selbst aus wird kein Chef Dir mehr Geld aufdrängen. ;-)
 
@ TE

Wie kommst du darauf, dass Arbeit, Gehalt usw. im System in dem wir leben was mit Gerechtigkeit zu tun haben?
 
Naja, die Feststellung, dass es auf der Welt keine Gerechtigkeit gäbe, hilft der/dem TE im Moment nicht weiter bei seinem/ihrem Problem.

Zudem ist es deine Sicht der Dinge. Ein gut bezahlter Angestellter wird dir etwas anderes dazu sagen. Und die Wahrheit liegt sowieso mal wieder irgendwo dazwischen.
 
@TE

Mobbing ist das nicht - eher gutes Verhandlungsgeschick des neuen Mitarbeiters in Zusammenhang mit dem Wissen, dass sich ein solcher derzeit für das Unternehmen nicht so leicht finden lässt.

Da Du aber dasselbe Wissen oder mehr hast, kannst Du das ja ausnutzen und Dein Gehalt auch erhöhen lassen.

Allerdings nicht mit dem Verweis auf den Kollegen , sondern auf das was Du leistest, wie lange Du schon dabei bist und dass es ja bekanntlich auch nicht einfach sei so jemanden wieder zu finden.
 
Klar, man kann immer sagen: "das ist eben so". Alles "ist so" wenn man will - oder aufgegeben hat. Aber mich erschüttert es, wieviele Leute derartige Kriecher sind dass sie hier ständig schreiben dass der Typ eben ein superduper Verhandler ist.

Meine Erfahrung ist ganz anders. Es gibt reichlich komplett ahnungslose junge Typen die in ihrer Selbstüberschätzung irgendwelche Zahlen in die Gegend rotzen deren Verhältnismässigkeit sie schlicht nicht kennen. Das einzige was die aufhält sind Personaler oder Chefs die ihnen die Grenzen aufzeigen. Wenn das nicht passiert, siehe oben. Sowas ist ein absoluter Killer für das Leistungsgefüge im Betrieb.

Und wo bitte kriegen neue Leute mehr Geld??? Ich war in 26 Jahren Arbeit 6 mal das neue Gesicht und musste mich IMMER erst an die Stammgehälter ranarbeiten.

Ja, "es ist eben so", aber ratet mal was: es ist schlecht so. Und es ist schlecht weil Leute wie Ihr immer meinen, das was ist, würde auch so gehören. Deutsches Untertanentum still going strong in 2014. Schwache Vorgesetzte und Frechheit siegt - na wenn Ihr das so wollt, bitte. Dann aber nicht mehr über Verkacker aufregen. Ich glaube nämlich dass sowas bis in allerhöchste Ebenen geht. BER ist letzen Endes auch nichts anderes.
 

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