Guten Morgen ihr Lieben!
Bisher war ich nur stille Mitleserin, aber heute brauche ich selbst mal einen Ratschlag. Ich bin 35 und von Beruf Notarfachangestellte. Da ich in meiner vorherigen Anstellung branchenfremd als Schwangerschaftsvertretung am Empfang einer Werbeagentur gearbeitet habe, brauchte ich zum Ende der Vertretungszeit eine neue Stelle. Im Dezember 2018 hatte ich dann ein Gespräch in einer Notarkanzlei mit einem sehr jungen Notar sowie 6 Angestellten. Im Gespräch wirkte alles sehr professionell und ich ging eigentlich schon davon aus, dass ich mich hier wohlfühlen werde. Als dann die Zusage kam, dass ich am 01.01.2019 anfangen könne, war ich überglücklich.
Leider habe ich aber sehr schnell gemerkt, dass diese Kanzlei alles andere als professionell arbeitet. Um nur mal ein paar Punkte aufzuführen:
- alles ist total chaotisch und unorganisiert. Bei den Mitarbeitern stapeln sich massenweise Akten auf den Tischen, neben den Tischen, unter den Tischen, auf den Fensterbänken und keiner weiß so recht, was er eigentlich gerade bearbeitet und ob Akte XY derzeit bei ihm liegt, im Schrank hängt, im Archiv ist oder oder oder..
- beim Chef im Büro sieht es genauso aus. Wenn ich dann z.B, in sein Büro komme und dringend eine Akte brauche, die laut PC-Programm derzeit von ihm bearbeitet wird, zuckt er nur mit den Schultern und fordert mich auf, seinen unorganisierten Haufen an Akten, die überall im Zimmer verteilt liegen, zu durchwühlen, da er selber keine Zeit dafür hat, oder halt woanders nachzusehen. Das kostet nicht nur enorm viel Zeit, es macht einen "Arbeitsfluss" eigentlich so gut wie unmöglich
- jeder wirkt irgendwie überfordert. Von den 6 (mit mir jetzt 7) Mitarbeitern sind 4 Teilzeitkräfte, die unregelmäßig morgens kommen, drei Stunden arbeiten, oder zumindest so tun als ob und dann wieder gehen. Es gibt keine Übergabe o.ä. und sobald diese TZ-Kräfte dann Feierabend haben, wird über sie hergezogen, wie unfähig sie doch wären, dass man alles für sie aufarbeiten müsse etc.pp.
- und jetzt das, in meinen Augen, Schlimmste: Es gibt wöchentliche Team-Meetings, die offenbar dafür gedacht sind, Fehler anzusprechen und auszumerzen. Es wird aber jede Woche so ziemlich dasselbe besprochen, es heißt von Seiten des Chefs, man solle dies, das und jenes ändern und in der kommenden Woche gibt es wieder ein Meeting, weil diese Änderungen nicht funktionieren.
Besonders schlimm finde ich, dass in den Meetings Mitarbeiter gezielt auf ihre Fehler angesprochen und vor allen anderen bloßgestellt werden ("Frau Müller hat dies und das WIEDER vergessen. Mich würde mal interessieren, was Sie anderen hier von dieser Unfähigkeit halten, denn nichts anderes ist es doch!"). Ich habe vor jedem dieser Meetings schon Scheißausbrüche und Herzrasen, weil ich Angst habe, dass diesmal ich dran sein könnte und mich vor versammelter Mannschaft rechtfertigen muss.
So und nun habe ich keine Ahnung, was ich tun soll. Mir graut es vor jeder neuen Arbeitswoche, aber wegbewerben ist in meinem Alter leider auch nicht so einfach (Mitte 30, keine Kinder, oft die Arbeitsstelle wechseln müssen wegen Befristungen). Ich wurde trotz Bewerbungstrainings und professioneller Überarbeitung meiner Bewerbungsunterlagen nur zu diesem einen Gespräch eingeladen. Ich hoffe, jemand kann mir einen Rat geben.
Bisher war ich nur stille Mitleserin, aber heute brauche ich selbst mal einen Ratschlag. Ich bin 35 und von Beruf Notarfachangestellte. Da ich in meiner vorherigen Anstellung branchenfremd als Schwangerschaftsvertretung am Empfang einer Werbeagentur gearbeitet habe, brauchte ich zum Ende der Vertretungszeit eine neue Stelle. Im Dezember 2018 hatte ich dann ein Gespräch in einer Notarkanzlei mit einem sehr jungen Notar sowie 6 Angestellten. Im Gespräch wirkte alles sehr professionell und ich ging eigentlich schon davon aus, dass ich mich hier wohlfühlen werde. Als dann die Zusage kam, dass ich am 01.01.2019 anfangen könne, war ich überglücklich.
Leider habe ich aber sehr schnell gemerkt, dass diese Kanzlei alles andere als professionell arbeitet. Um nur mal ein paar Punkte aufzuführen:
- alles ist total chaotisch und unorganisiert. Bei den Mitarbeitern stapeln sich massenweise Akten auf den Tischen, neben den Tischen, unter den Tischen, auf den Fensterbänken und keiner weiß so recht, was er eigentlich gerade bearbeitet und ob Akte XY derzeit bei ihm liegt, im Schrank hängt, im Archiv ist oder oder oder..
- beim Chef im Büro sieht es genauso aus. Wenn ich dann z.B, in sein Büro komme und dringend eine Akte brauche, die laut PC-Programm derzeit von ihm bearbeitet wird, zuckt er nur mit den Schultern und fordert mich auf, seinen unorganisierten Haufen an Akten, die überall im Zimmer verteilt liegen, zu durchwühlen, da er selber keine Zeit dafür hat, oder halt woanders nachzusehen. Das kostet nicht nur enorm viel Zeit, es macht einen "Arbeitsfluss" eigentlich so gut wie unmöglich
- jeder wirkt irgendwie überfordert. Von den 6 (mit mir jetzt 7) Mitarbeitern sind 4 Teilzeitkräfte, die unregelmäßig morgens kommen, drei Stunden arbeiten, oder zumindest so tun als ob und dann wieder gehen. Es gibt keine Übergabe o.ä. und sobald diese TZ-Kräfte dann Feierabend haben, wird über sie hergezogen, wie unfähig sie doch wären, dass man alles für sie aufarbeiten müsse etc.pp.
- und jetzt das, in meinen Augen, Schlimmste: Es gibt wöchentliche Team-Meetings, die offenbar dafür gedacht sind, Fehler anzusprechen und auszumerzen. Es wird aber jede Woche so ziemlich dasselbe besprochen, es heißt von Seiten des Chefs, man solle dies, das und jenes ändern und in der kommenden Woche gibt es wieder ein Meeting, weil diese Änderungen nicht funktionieren.
Besonders schlimm finde ich, dass in den Meetings Mitarbeiter gezielt auf ihre Fehler angesprochen und vor allen anderen bloßgestellt werden ("Frau Müller hat dies und das WIEDER vergessen. Mich würde mal interessieren, was Sie anderen hier von dieser Unfähigkeit halten, denn nichts anderes ist es doch!"). Ich habe vor jedem dieser Meetings schon Scheißausbrüche und Herzrasen, weil ich Angst habe, dass diesmal ich dran sein könnte und mich vor versammelter Mannschaft rechtfertigen muss.
So und nun habe ich keine Ahnung, was ich tun soll. Mir graut es vor jeder neuen Arbeitswoche, aber wegbewerben ist in meinem Alter leider auch nicht so einfach (Mitte 30, keine Kinder, oft die Arbeitsstelle wechseln müssen wegen Befristungen). Ich wurde trotz Bewerbungstrainings und professioneller Überarbeitung meiner Bewerbungsunterlagen nur zu diesem einen Gespräch eingeladen. Ich hoffe, jemand kann mir einen Rat geben.
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