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Neuer Job, gesicherte Existenz, ein fast unbekanntes Terrain....

Gurken-Gustav

Mitglied
Hilfe! Ich übernehme eine neue Maßnahme bei einem mir noch unbekannten Bildungsträger, welche sich insbesondere an die Zielgruppe der in unseren Arbeitsmarkt zu integrierenden arbeitslosen Asylbewerberinnen und Asylbewerber und Geduldeten mit Arbeitsmarktzugang sowie an Asylberechtigte und anerkannte Flüchtlinge richtet. Die Teilnehmer sollen über Sprachkenntnisse verfügen, die es zulassen, den Inhalten in den zu erteilenden Unterrichten größtenteils zu folgen. Habe aber noch keine Ahnung was nun tatsächlich gegeben ist. Gut,man sollte vielleicht zunächst einmal alles auf sich zukommen lassen. Aber eben damit habe ich ein Problem. Zum einen neige ich immer wieder zum Perfektionismus zum anderen habe ich nicht annähernd eine Kenntnis davon wie mögliche Betriebe, Unternehmen in der Region in Verbindung mit der Integration von Flüchtlingen nun auf die Flüchtlingen reagieren. Menschen wieder in den Wirtschaftskreislauf zu verhelfen oder Ihnen grundsätzlich zu verhelfen Ihre Existenzsicherung wieder zu erlangen ist nichts neues für mich. Irgendwie geht es eigentlich immer....Aber diese neuen Aufgaben lösen bei mir irgendwie Panik aus. Meine Vorgängerin ( Pädagogin ) ist nach nur recht kurzer Zeit ( nach 4 Wochen ) angeblich aus familienbedingten Gründen wieder ausgeschieden. Es baut sich somit ein hoher Druck in mir auf - Versagensängste? Selbstzweifel?Möglicherweise gibt es hier im Forum Menschen aus ähnlich gelagerten Berufssegmenten. Bin für sachdienliche Vorschläge / Ratschläge immer offen.....😕
 
Deine Anfrage ist etwas weit gefasst. Mit dem Thema beschäftige ich mich beruflich seit fast zehn Jahren und kann dir bestimmt das eine oder andere dazu sagen.

Die Arbeitgeber sind an sich recht aufgeschlossen, nur das Deutsch muss eben für die Kommunikation ausreichen.

Welche Region und welches Förderprogramm ist das?
 
Hallo Weidebirke, zunächst einmal freue ich mich über Deine Resonanz!
Welche Maßnahme ? Nun, wir kennen, denke ich, diverse tolle Benennungen! Das Ziel ist es natürlich immer die Aktivierung und berufliche Eingliederung ( über Praktika ) gemäß § 45 SGB III und andere damit verbundene §§....ist letztendlich die Heranführung an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bzw. die Feststellung, Verringerung und Beseitigung von Vermittlungshemmnissen. Ist mir eigentlich alles nicht unbekannt aber nun irgendwie doch anders.(!?) Region ist Mitteldeutschland. Natürlich ist auch schon, wie zu erwarten war, eine eine überregionale „Zeitarbeitsorganisation“ mit einer Projektgruppe „Integration von Flüchtlingen“ aktiv. Jeder will natürlich wieder ein großes Stück vom Kuchen....Ich denke aber über „die Kammern“ ( HwK/IHK ) ist ein erster Weg gangbar. Man steht natürlich vor einer sehr großen Herausforderungen. Qualifikationen und unzureichende Schulbildung könnte fraglich sein. Spracherwerb, Ausbildung und Beschäftigung ist selbstverständlich immer wieder der Schlüssel für die erwartete Integration. Sofern ich aber wieder im nach hinein an von mir durchgeführte Maßnahmen mit „Youngstern“ denke, ist in dieser anstehenden Integrationsmaßnahme doch mehr Motivation zu erwarten.....oder?🙂
 
Gesicherte Existenz ist ja gegenüber den sog. Kunden schon mal ein riesiger Vorteil. Sollte man in solchen Berufen halt nie vergessen. Ich persönlich bin gerade in einem ähnlichen aushilfsweise aktiv, wobei es hier eher um sprachliche Förderung geht. War als Quereinsteiger auch vollkommen unerfahren, ein klassischer Sprung ins kalte Wasser. Mittlerweile ist es Routine und macht sogar richtig Spaß. Ich würde mir eher um das System der "Aktivierung" mit Zeitarbeit und anderen Ausbeutungsformen Gedanken machen. Ohne die mittlerweile riesige Arbeitslosenindustrie wären auch zehntausende MitarbeiterInnen der Argen und wir als DozentInnen ganz einfach arbeitslos - viele sind es ja auch de facto. Wenn schon Erfahrungen in ähnlichen Berufsfeldern vorliegen, sollte die Tätigkeit an sich keine Hürde darstellen. Die Motivation der TeilnehmerInnen kann man natürlich nie voraussehen. Es hängt viel davon ab, ob ich etwas freiwillig oder unter Zwang mache. Und natürlich davon, ob ich eine Perspektive sehe. Wenn ich als Kursleiter diese vermitteln kann, dann steigert das automatisch die Motivation.
 
Also ein Coachingprogramm, gefördert über einen AVGS.

Kommt darauf an, was Dein Träger da konzipiert hat. Was genau ist das Ziel des Programms? Und welche Rolle hast Du darin, was wird als Ergebnis von Dir erwartet? Wie sind die Zugangsvoraussetzungen für die Teilnehmenden?

Zeitarbeit hat zwar einen schlechten Ruf, kann aber eine echte Chance darstellen, vor allem für die Zielgruppe. Ich nehme an, das Programm ist branchenoffen? Wenn das zutrifft, ist es natürlich umso schwieriger, da die Teilnehmenden ja verschiedene Vorstellungen haben.

Natürlich leben wir davon, dass es Menschen gibt, die Unterstützung bei dem Hereinfinden in den Arbeitsmarkt brauchen. Aber alle Berufe leben davon, dass Menschen irgendetwas brauchen, was man ihnen verkaufen kann. Sei es juristischer Rat, medizinische Hilfe, Technik bei der Erleichterung des Alltags, Angebote für die Freizeitgestaltung, Pflege im Alter oder bei Krankheit...

Schwierig wird es immer dann, wenn das ausgenutzt wird. Und das ist auch in allen Branchen möglich.

Ich bin immer etwas empfindlich, wenn man angeschaut wird, als wäre man ein windiger Quacksalber oder Sektenguru, der den Leuten etwas andreht, was die nicht brauchen oder sie sogar schädigt. Wenn man weiß, was das Ziel ist und professionell im Sinne des Kunden daran arbeitet, muss man sich weder selbst mit Dreck bewerfen noch anderen das gestatten.

Schwierig ist allerdings immer, wenn der Kunde selbst nicht davon überzeugt ist und in so etwas "gesteckt" wird. Ich bin davon überzeugt, dass jeder der Meister über sich selbst ist und jeder die Möglichkeit hat, sich in die Richtung zu entwickeln, die er einschlagen möchte. Da kann man ganz pragmatisch sien. Wer das Programm nicht braucht, sollte auch nicht teilnehmen. Es ist sicher ganz hilfreich, sich mit dem Betreffenden hinzusetzen und zu schauen, was er möchte und welche Möglichkeiten er hat. Vielleicht kann mna aufzeigen, anw elchen Stellen man da unterstützen kann. Wenn ihn das nicht überzeugt und er bessere Wege kennt, sollte man ihn ziehen lassen. Da diskutiere ich dann auch gern mit den entsendenden ArbeitsvermittlerInnen.
 
Natürlich leben wir davon, dass es Menschen gibt, die Unterstützung bei dem Hereinfinden in den Arbeitsmarkt brauchen.

Ich weiß nicht, ob voll ausgebildete, nicht kognitiv beeinträchtige, teilweise sogar akademisch gebildete Menschen per se Unterstützung beim Hereinfinden in den Arbeitsmarkt brauchen. Was diese Menschen brauchen, sind "normale" Arbeitsverhältnisse anstatt prekären Jobs. Der prekäre Arbeitsmarkt wird aber leider mehr und mehr die Regel.

Schwierig ist allerdings immer, wenn der Kunde selbst nicht davon überzeugt ist und in so etwas "gesteckt" wird. Ich bin davon überzeugt, dass jeder der Meister über sich selbst ist und jeder die Möglichkeit hat, sich in die Richtung zu entwickeln, die er einschlagen möchte. Da kann man ganz pragmatisch sien. Wer das Programm nicht braucht, sollte auch nicht teilnehmen. Es ist sicher ganz hilfreich, sich mit dem Betreffenden hinzusetzen und zu schauen, was er möchte und welche Möglichkeiten er hat. Vielleicht kann mna aufzeigen, anw elchen Stellen man da unterstützen kann. Wenn ihn das nicht überzeugt und er bessere Wege kennt, sollte man ihn ziehen lassen. Da diskutiere ich dann auch gern mit den entsendenden ArbeitsvermittlerInnen.

Das ist sicher richtig - unter Zwang kann kaum etwas gelingen. Ich habe mit den Arbeitsagenturen allerdings was das anbelangt durchweg negative Erfahrungen gemacht. Denn dank Maßnahme verschwinden all die Arbeitslosen aus der Statistik und das ist das "Geschäftsziel" der Agenturen.
 
Da wir hier über Geflüchtete sprechen, die sich nicht mit dem deutschen Arbeitsmarkt auskennen, brauchen sie durchaus Unterstützung.

Jeder Mensch, der von allein keine Arbeitsstelle findet, braucht Unterstützung.

Direkt von prekären Arbeitsverhältnissen auszugehen, halte ich für vorgefasst und polemisch. Trotz alledem kann auch ein Job mit Mindestlohn ein Sprungbrett in den deutschen Arbeitsmarkt sein, in dem man Erfahrungen sammeln kann und für sich selbst erfahren und entscheiden kann, was man möchte und was nicht.

Wir sollten hier nicht über den Weltfrieden anfangen. Jeder kann sich für gesellschaftliche Veränderungen stark machen. Das wra aber nicht die Frage des TE.
 

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