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Nervenzusammenbruch oder einfach nur Gehabe?

Anonym

Registrierter Nutzer, anonym
Hallo ihr Lieben.
Also vorab:
Der Text wird richtig, richtig lang, weil mir einfach im Moment so viel auf der Seele brennt und mich einfach so viel beschäftigt. Es sind so viele Fragen in meinem Kopf und kaum einer wird sie wohl wirklich beantworten können, aber es MUSS RAUS!!

Also. Ich bin 17 Jahre alt und habe gerade meinen Realschulabschluss geschafft. Die letzten Monate waren hart und stressig - Selbsthilfe, vermasselte Prüfungen, sämtliche Aufgaben, die ich mir aufhalste und die mich total auslaugten. Ich glaube, ich habe mir zu viel zugetraut.
Gestern war unsere Abschlussfeier. Meine Lehrerin, mit der ich mich bisher nicht sooo gut verstand, war da, doch wir hatten uns super verstanden. Ich bin ein Mensch, der sich nur schwer bindet und noch schwerer lösen kann. Und meine Lehrerin - keine Ahnung - irgendwie hat es mir schon am Donnerstag sehr zu denken gegeben, dass ich bitterlich weinen musste, als ich sie zum Abschied umarmte. Davor hatte es nur getröpfelt, aber als ich sie umarmte, da liefen die Tränen. Und auch den restlichen Tag habe ich immer so sehr weinen müssen, wenn ich an sie dachte.
Nun war sie gestern auf der Feier. Wir verstanden uns gut, doch als sie ging, hat es mir das Herz gebrochen. Ich hatte das Gefühl, ich würde zerbrechen.
In den letzten Wochen habe ich viel gekämpft, auch um mich. Ich habe familiäre Probleme und zuhause niemanden, dem ich genug vertraue um mit meinen jugendlichen Probleme zu kommen. Meine Lehrerin hat am Montag erfahren, dass ich zur Erziehungsberatung gehe und mir dann ganz offen gesagt, dass sie sich große Sorgen um mich macht. Das hat irgendwas in mir ausgelöst. Ich kanns nicht richtig beschreiben. Irgendwie habe ich mich geschämt, weil sie sich um mich Sorgen machen musste, aber irgendwie war ich auch glücklich.
Als sie dann gestern einfach ging, hat mich das sehr mitgenommen und ich musste erstmal zum Steg in der Nähe laufen (wir haben am See gefeiert), um zu weinen.
Danach kam die nächste Katastrophe. Alle Mädchen begannen zu weinen, weil unsere Austauschschülerin bald nach Hause fährt. Ich hatte plötzlich sämtliche Leute in meinem Arm. Irgendwann fiel mir auf, dass eine Freundin von mir weit abseits saß (ich nenne sie mal Katja).
Ich habe Katja schon davor minutenlang im Arm gehabt und als ich sie dann so alleine sah, schrillten bei mir alle Alarmglocken. Denn Katja hat schon so psychische Problemchen.
Also lief ich zu ihr und nahm sie in den Arm. Und dann sah ich, dass sie sich geritzt hat. Es war nur ein einziger Schnitt, aber es mir eine Scheißangst gemacht. Sie erzählte mir, dass sie mit dem Abschied nicht klarkommt und uns nicht verlieren will und dass ihr das mit meiner Familie so unfassbar Leid täte (sie hat Kontakt zu meiner jüngeren Schwester, die auch noch gemobbt wird und ihr alles erzählt). Ich habe so große Angst gehabt, dass ich sie einfach nur panisch an mich drückte und festhielt, bis eine andere Freundin (hier mal Laura) kam. Die hat es dann für mich übernommen, doch als wir zurückgingen, bekam sie eine Panikattacke, weil sie gerade selbst stark belastet ist. Ihr Hund wurde eingeschläfert und nun hatte sie noch Katjas Schnitt gesehen.
Ich habe schnell eine andere Freundin (Lea) geholt, die von den Panikattacken von Laura wusste. Dann stand ich erstmal flennend völlig allein auf dem Gehweg, bis irgendwann Klassenkameraden kamen, denen ich das in meiner Angst erzählte. Sofort war ein riesiges Remmidemmi, alle wollten wissen was passiert ist, doch ich rannte weg und hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Es hat sich alles gedreht, doch ich hielt mich auf den Beinen.
Anschließend ging ich zurück zu Laura und Lea und habe sie in den Arm genommen. Als ich dann zu Katja ging, hat sie mich ganz erschöpft angesehen und tonlos gefragt: "Hast du es ihnen allen erzählt?"
Das hat mir so wehgetan, ich habe mich entschuldigt und sie hat mir verziehen, aber dieser Satz verfolgt mich.
Ich habe in meiner Ratlosigkeit einen guten Freund angerufen, der mir einen einzigen Rat gab: "Trink einfach."
Und das habe ich dann gemacht. Direkt hintereinander um die drei Becher mit Havana und Fanta und dann mit dem vierten Becher an den See, wo ich erstmal weinte. In dem Moment nur wegen meiner Lehrerin, der Angst von vor zwei Minuten und natürlich der Tatsache, dass sich eine Freundin wegen meiner Familie ritzt. Irgendwann kam ein Klassenkamerade, mit dem ich mich eigentlich nicht gut verstehe, aber der so angetrunken war, dass der wohl nicht wahrnahm, dass ich es war. Wir haben uns über unsere kleinen und großen Problemchen unterhalten und dann ging es zurück. Dort hatten sich mittlerweile drei junge Männer eingefunden, die den Grill wollten. Zwei waren 25 und der eine 20. Wir verstanden uns gut und die werden in dieser Geschichte noch eine große Rolle spielen!
Ich und eine Freundin marschierten irgendwann aufs Klo, einen besoffenen Klassenkameraden im Schlepptau, der ähnliche Probleme in seiner Familie hatte. Gerade als ich auf dem Klo saß und ihm erzählte, wie die Familienkonstellation ist, mischte sich einer der Männer ein. Er war gerade auf dem Männerklo, aber die Wände reichten nicht bis an die Decke und deshalb verstand man alles. Ich erzählte ihm, dass meine Mama Single ist, seit ihr letzter Freund mir und meiner kleinen Schwester zu nahe kam und als wir beide draußen waren, nahm er mich in den Arm. Es war ein komisches, fast schon mulmiges Gefühl, aber es hat mir auch echt gutgetan.
Das Geplänkel zwischen mir und den Dreien ging auch noch den ganzen Abend so weiter, der eine bekam sogar einen Kuss auf die Wange. Ich weiß nicht, sie hörten mir zu und erzählten auch von sich und irgendwie habe ich ihnen bald mehr vertraut, als ich es bei meiner eigenen Familie tue.
Das Blöde war nur, dass irgendwann auch der Alkohol wirkte. Denn ein paar Stunden später (ich weiß nicht mehr, wie es dazu kam) hatte ich mir wieder aus Frust ein paar Becher direkt hintereinander reingekippt und plötzlich lag ich auf der Erde. Es war so viel auf einmal und ich kann das alles nicht erklären.
Plötzlich lag ich da, in den Armen von Katja und hatte das Gefühl, gleich würde ich ohnmächtig werden. Ich habe unerbittlich geweint und hatte das Gefühl, dass mein Kopf gleich explodieren würde. Gleichzeitig verspürte ich aber auch total Gleichgültigkeit und ich habe sogar wortwörtlich gesagt: "Ich will loslassen. Ohnmächtig werden oder sterben."
Katja fing an zu weinen und wenig später stand Ingrid (ausgedachter Name) hinter mir, hatte mein Gesicht zwischen ihren Händen und hat immer weiter auf mich eingeredet. Ich habe ihr alles gesagt. Dass ich mich selbst hasse, mein Leben hasse, nicht nach Hause will und am liebsten einfach am See schlafen würde. Ich hatte in dem Moment eine solche Panik davor nach Hause zu kommen...keine Ahnung, wo die herrührte.
Irgendwann habe ich mich dann zu den anderen gesetzt, auch die drei Männer waren dabei. Sie haben mich beruhigt und in den Arm genommen. Ich erzählte ihnen, dass ich mich einfach fühle, als wenn ich niemanden mehr hätte, der mir helfen kann und dann hat mir der eine seine Nummer gegeben. Hat gesagt, dass er im Notfall gerne mein Ansprechpartner sein kann.
Ich habe erzählt, dass meine Patentante nur zwei Straßen weiterwohnt und ich am liebsten mit ihr reden würde. Daraufhin schnappte sich Ingrid mein Handy und versuchte sie zu erreichen (wir haben seit zwei Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Patentante). Tja...
Die Nummer, sie war nicht mehr existent. Das war so der Moment, wo alles in mir überschwappte. Ich begann zu schreien und ließ mich einfach auf den Gehweg fallen. Es war dunkel, etwa 2 Uhr nachts und ich hatte einfach nur geweint. Irgendwie hatte mich mit dieser Erkenntnis, dass ich sie gar nicht mehr erreichen kann, jegliche Hoffnung verlassen. Mein Herz fühlte sich an, als wenn es zerspringen würde.
Durch mein Geschrei kam einer der Männer (25) und hat mich festgehalten. Erst hat er versucht mir hochzuhelfen, doch ich konnte einfach nicht. Da hat er sich hingekniet und mich einfach nur in den Armen gehalten, während ein Klassenkamerade meine Hand hielt. Ich weiß noch, dass ich gezittert habe wie Espenlaub. Nicht aus Kälte, denn mir war nicht kalt. Mein ganzer Körper war so heftig am Krampfen, das war nicht normal.
Der Mann hat auf mich eingeredet, während ich einmal sogar tatsächlich für fünf Sekunden ohnmächtig wurde. Er hatte mich im Arm und irgendwie war das auf die eine Weise ungewohnt für mich, weil ich sowas nicht kenne und irgendwie hat es mir so unsagbar gutgetan jemanden zu haben.
Nach einer halben Stunde habe ich mich irgendwann wieder zusammengenommen. Ingrid rief meine Mutter an und ich fuhr nach Hause. Die Nummer von einem der Männer (20) habe ich immer noch...

Mein Problem ist jetzt einfach, dass mich diese ganzen Vorfälle so dermaßen beschäftigen, dass ich kaum an was anderes denken kann. Es kommt mir falsch vor und irgendwie bereue ich auch nichts.
Vorhin gab es wieder einen familiären Vorfall und mein erster Gedanke war tatsächlich diesen Typen anzurufen. Aber das wäre echt gruselig...oder nicht?

Gleichzeitig bin ich mir nicht sicher wie ich meinen Ausraster werten soll. Die meisten nannten es einen Nervenzusammenbruch, während ich das alles nur auf meine Emotionalität und den Alkoholkonsum schob...
Was denkt ihr? Kann man das überhaupt genau sagen? Ich bin so verwirrt und so am Ende, dass ich einfach nicht mehr klar denken kann.

Bitte wertet mich nicht allzu grob herab. Normalerweise trinke ich nämlich echt nicht...
 

linkin

Mitglied
Wow was für eine problem belastete Klasse

Naja zu deiner frage ob du ein von den Typen anrufen soltest.
erstmal vor weg in solchen situationen wird meist bei einen mann der beschützerinstinkt
geweckt will dann helfen zumindest auf jeden fall in diesen moment.

Ob das angebot ernst gemeint ist kann ich dir nicht sagen, kann auch sein
das er das nur für den moment ernstgemeint hat.

Daher ist es deine entscheidung ob du dieses angebot wirklich nutzen willst.
kann auch sein das er nur mehr von dir wollte, muss aber nicht.
 

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